Beiträge von Bolzbold

    Ich tendiere mittlerweile dazu, den Beamtenapparat als ein Relikt absolutistischer Herrschaft anzusehen, der nach einigen politischen Irr- und Umwegen in eine parlamentarische Demokratie übernommen worden ist.
    Irgendwie beißt sich das.


    Klar, jemand muss das Sagen haben und man kann nicht immer überall über alles vorher lang und breit diskutieren (obwohl, das passiert doch bei jeder Reform hierzulande...), wenn man effektiv und effizient verwalten will.


    Problematisch wird es dann, wenn man Anweisungen "von oben" wider besseren Wissens und Gewissens aus der Schulrealität umsetzen muss und Lehrer wie Schüler mehr oder weniger Opfer einer primär fiskalisch und juristisch geprägten Bildungspolitik werden.


    Gruß
    Bolzbold

    wossen


    Nur interessehalber:


    Wie weit geht bei Dir die Loyalitätspflicht?


    Würdest Du im Extremfall fordern, dass ein Schulleiter selbst bei offensichtlichen Missständen, wo er bei Ministerium auf taube Ohren stößt, wenn er "regelkonform" vorgeht, artig den Mund hält und das Ganze aussitzt?


    Gibt ein Beamter seine Grundrechte auf Meinungsfreiheit mit Eintritt in den öffentlichen Dienst bei der Vereidigung ab?


    Gruß
    Bolzbold

    ...sollte man zumindest aus Sicht der Bezirksregierung Düsseldorf die Fr**** halten, sonst kriegt man eine in dieselbe.


    Stellenanzeige Schuminister/in


    Die Anzeige hing heute in Kopie bei uns im Lehrerzimmer - wir haben uns köstlich amüsiert und uns ebenso über die überzogene Reaktion der vorgesetzten Dienststelle gewundert.


    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von Antigone


    Und? Irgendwelche schulischen bzw. ministriellen Maßnahmen? Gab es soweit Ansteckungen? Wie wird bei euch verfahren?


    Maßnahmen? Nein. Es gibt Seifenspender und Trockentücher in jedem Klassenraum - zumindest sollte das so sein. Auf der Lehrertoilette gab es noch nie und wird es auch kein warmes Wasser geben.


    Wir haben aktuell vier Fälle und sechs prophylaktische Abwesenheiten.


    Ich weiß nicht, ob es Ansteckungen IN der Schule gegeben hat - aber das wird man wohl auch nicht herausfinden.


    Aktuell ist bei uns keine spezielle Maßnahme geplant - Frau Ministerin weist halt nur alle Schüler und Eltern darauf hin, dass falls bei einem Schüler Symptome auftreten, man ruhig auch einmal prophylaktisch zu Hause bleiben darf.
    Zumindest ist der aktuelle Informationsstand bei uns so - die Schulleitung kocht das Ganze stark herunter.


    Gruß
    Bolzbold

    Ich habe mich heute impfen lassen. Von Nebenwirkungen bislang keine Spur.


    Da in meiner eigenen Klasse ein Fall von Schweinegrippe gestern aufgetaucht ist, war es mir dann auch wegen Frau und Kind zu heikel. Außerdem gehöre ich mit zur Risikogruppe.


    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von Campari89
    Wie kann ich diesen Wunsch jetzt am besten ermöglichen? Habe gelesen dass das Studium ca 9 Semster dauert. Gibt es einen Weg dies zu verkürzen?


    Was genau meinst Du denn mit verkürzen? Willst Du schneller studieren, dass Du unter den neun Semestern bleibst, oder erhoffst Du Dir, dass Dir irgendetwas aus Deiner Ausbildung anerkannt wird?
    Beides wird letztlich natürlich durch die jeweilige Studienordnung geregelt, jedoch bezweifle ich, dass eine signifikante Verkürzung, also mehr als ein oder zwei Semester (und das auch nur, wenn Du schnell bist) möglich ist.


    Warum möchtest Du denn Grundschullehramt studieren?


    Gruß
    Bolzbold


    Ein bisschen OT, aber dennoch:


    Also ich finde diese Staffelung in Form einer Pyramide bei der Notenvergabe ehrlich gesagt schwer zu legitimieren.


    Wenn 95% der Gesamtpunktzahl für eine "eins" zu erreichen ist, wird es diese Note in den seltensten Fällen geben. Es lässt sich meines Erachtens nicht hinreichend erklären, wieso diese Prozentabstände gewählt wurden. Das sieht nach einer Inflation der mittelmäßigen Noten aus.


    Vergleich Zentralabitur NRW im 100-Punkte-System:


    bis 85 Punkte 1
    bis 70 Punkte 2
    bis 55 Punkte 3
    bis 45 Punkte glatt 4 (also nicht defizitär)
    bis 39 Punkte 4- (Defizit)


    Unter 20% der Maximalpunktzahl: unegnügend


    (OK, dieses System ist extremst Schülerfreundlich - da ist es fast eine Kunst durchzufallen).


    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von Mikael


    Klar, dann erzähle mir bitte, wie es wirklich ist. Ich lerne gerne dazu.


    Gruß !


    Ich verstehe Deine Rückfrage nicht.
    Sie hat doch gerade sehr deutlich gesagt, dass wir ebenso wenig Ahnung von den Arbeitszeiten und der -belastung von Piloten haben wie andere Berufsgruppen von uns.
    Und die Aussagekraft solcher Ferndiagnosen ist daher - egal von wem sie kommen - eher gering.


    Gruß
    Bolzbold


    Zu a)


    Ja, es ist möglich. Allerdings wirst Du beides jeweils nicht zu 100% machen können - das zeigen ja auch die Berichte von Referendaren, die mit dem Ref. an sich schon ausgelastet genug sind. Geh mal davon aus, dass Du beides mit ca. 80% machen kannst - und dann bist Du voll ausgelastet. Geh ebenfalls davon aus, dass man weder im Ref. noch an der Uni auf Deine Doppelbelastung großartig Rücksicht nehmen wird, wenn Du mal Terminüberschneidungen hast.


    zu b) Wenn es kein zusätzliches Korrekturfach ist und es Deine Einstellungschancen verbessert und Du ohnehin dieses Fach immer schon gerne machen wolltest, dann ist es sinnvoll.


    Gruß
    Bolzbold


    Laut Versicherungsvertrag für Referendare (bzw. Auszubildende) übernimmt die Debeka eine feste Stundenzahl zu 50% und ab da dann zu 25%.


    Wer so gesehen "kritischer" ist, das ist die Beihilfestelle, bei der Du den Therapiebedarf "anmelden" musst, bevor sie eine entsprechende Stundenzahl genehmigen und dann auch zu 50% bezahlen.


    Die Beihilfe darf die Daten nicht an die Personalabteilung bei der BezReg. weiterleiten, so dass Du dort durch eine Therapie nicht "gebrandmarkt" bist.


    In NRW hängt es von den Fragebögen beim Gesundheitsamt ab, ob Du angeben musst, dass Du eine Therapie gemacht hast. Ein pauschaler Verbeamtungshinderungsgrund ist das jedoch nicht.


    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von tschajka
    Solange es sich immer wieder Lehrer finden, die die Bildung aus eigener Tasche finanzieren (wie hier Klassenfahrten) wird man mit uns Lehrern alles Mögliche versuchen. Fragt mal einen in der Wirtschaft, ob er bereit ist eine Dienstreise auf eigene Kosten vorzunehmen. Ich habe mehrmals einen Vogel als Antwort gezeigt bekommen. Ich verweigere Klassenfahrten.


    Das ist einerseits konsequent - keine Frage. Andererseits wird man sich damit im Kollegium wie auch bei der Schüler- und Elternschaft früher oder später isolieren, solange es genug Kollegen gibt, die ihrem pädagogischen Idealismus folgen und die Fahrten aus eigener Tasche zahlen.
    Ein Konferenzbeschluss wäre mir da lieber - doch dann wird wieder an die pädagogische Verantwortung appelliert und die Verweigerer werden schief angeguckt und die Abstimmung fällt zugunsten der Fahrten aus.


    Auch wenn die gerade genannte Reaktion einiger Kollegen, Eltern und Schüler diesbezüglich natürlich unsachlich und unbegründet ist, so wäre mir das die 250 Euro definitiv nicht wert, die ich durch eine Weigerung spare.


    Hier wäre eine klare Positionierung seitens der Lehrerschaft und der Schulleitung notwendig.


    Gruß
    Bolzbold

    Mir ist gerade noch eine Sache eingefallen:


    Frau Sommer hat ja in einer Presseerklärung angekündigt, dass der Etat zur Erstattung der Reisekosten deutlich erhöht wurde.


    Mein stellvertretender Schulleiter sagte mir, dass dadurch das Fahrtenbudget der einzelnen Schule nur unwesentlich erhöht wird und so (ich zitiere dem Wortlaut nach) "jeder Lehrer künftig statt 20 Euro Erstattung eben dann 30 oder 40 Euro bekommt".


    Angesichts einer solchen Presserklärung, die ja suggeriert, dass ach so viel getan wird und der Realität, die bedeutet, dass wir auf einem Großteil der Kosten nach wie vor sitzen bleiben werden, sollte man einmal überlegen, eine offene Anfrage an Frau Ministerin zu stellen bzw. sie mit der Realität zu konfrontieren.


    Mit Anerkennung von Leistungen und Engagement der Lehrkräfte hat das nämlich nichts zu tun - eher mit populistischer Selbstdarstellung.


    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von paukernils
    Da es an unserer Schule keinen finanziellen "Topf" für die finanzielle Unterstützung der Lehrkräfte gibt, die "Freiplätze" auf die Schüler umgelegt werden müssen und vom Land NRW so gut wie gar kein Geld fließt für Lehrer bei Kursfahrten, muss ich die Fahrten komplett von meinem Geld bezahlen.


    Das stimmt so nicht ganz. Das Land hat für den Fall von Lehrerfreiplätzen (die müssen so deklariert sein) eine Sondererlaubnis erteilt. Die dürfen wir Lehrer annehmen. Wie ich bereits mehrmals schrieb, ist das perfide daran, dass diese Freiplätze natürlich über die Plätze für die Schüler subventioniert werden. Somit also reiner Etikettenschwindel.


    Zitat


    Hat jemand noch Infos zu dieser Situation oder kann mir sagen, wie die rechtliche Situation momentan aussieht???? Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir dienstlich verpflichtet werden können, solange der Staat nichts dazu bezahlt??


    In NRW kannst Du nicht zu einer Dienstreise (=Klassenfahrt) verpflichtet werden, wenn Voraussetzung dafür ist, dass Du auf Reisekostenerstattung verzichten musst.
    Erst wenn die Kostenerstattung in vollem Umfang erfolgt, kann man Dich zur Dienstreise verpflichten.


    In anderen Worten: Du könntest theoretisch jede Fahrt verweigern.
    Hier setzt das Land aber auf den Gruppenzwang (viele Lehrer machen es ja trotzdem) und auf den pädagogischen Idealismus, der hier vom Land gezielt ausgebeutet wird.


    Hier nochmal der Link zur rechtlichen Lage.


    Und hie der Link zum Thema "Zwang".

    Hitler hat am 11.12.1941 in einer Reichstagsrede den USA den Krieg erklärt.


    Meine Suche nach der Quelle ist im Internet bislang erfolglos gewesen - es findet sich nur die englische Übersetzung, die mir in diesem Fall nicht weiterhilft.


    Falls jemand das Dokument hat oder einen Link kennt, bitte PN an mich.


    Danke im Voraus!


    Gruß
    Bolzbold

    Wenn die Richtlinien keine inhaltlichen Vorgaben machen - zumindest in meinen Fächern sind wir da sehr frei bzw. wird es auch an anderen Schulen recht frei gehandhabt - dann sollte das an sich kein Problem sein.


    Wir haben in der 11 in Englisch auch das Drama und den Film ausgetauscht, weil das über die Jahre dann doch etwas "dröge" wurde.


    In Geschichte denken wir auch gerade darüber nach, ggf. in der 11 bzw. künftigen 10 umzudisponieren.


    Die aktuelle Speerspitze G8 hat ja ohnehin die A-Karte gezogen - da müssen wir in der 10 einiges umstellen, um die auf den Stand zu bringen, die Qualifikationsphase entsprechend erfolgreich zu bestehen. Klett hinkt ja mit seinem Lehrwerk immer noch ein ganzes Jahr hinterher.


    Gruß
    Bolzbold

    Hallo AK,


    wenn Du den Stoff der 11 nach G9 bzw. der 10 nach G8 meinst, ist das doch noch gar nicht die Qualifikationsphase - da ist man noch relativ frei, soll aber eben tunlichst nichts drannehmen, was in der Obligatorik in der 12/13 respektive 11/12 enthalten ist.


    In der künftigen 10 nach G8 solltest Du also im Grunde nur die Themen der Qualifikationsphase meiden.


    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von MatthiasR
    Dort geht das sicherlich nicht, das ist richtig. Andrerseits wundert es mich auch immer, wenn Kollegen 47,53 einsammeln, statt aufzurunden und ggf. Geld zurückzahlen. Genauso schmunzle ich ehrlich gesagt, wenn ich hier lese, dass manche ihren Anteil an einer Klassenfahrt komplett aus eigener Tasche zahlen ...


    Machen wir es kurz:


    In NRW ist das Umlegen der Kosten auf die Schüler gesetzlich verboten.
    Die Inanspruchnahme von so genannten Lehrerfreiplätzen ist hingegen erlaubt.


    Welch Doppelmoral angesichts der eindeutigen Antwort, wie diese Freiplätze wohl durch den Veranstalter subventioniert werden...


    Gruß
    Bolzbold

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