Hier mal ein Erfahrungsbericht aus der Praxis, der auf mehrere KollegInnen meiner Schule auch zutrifft.
Doppellehrerhaushalt, zwei Kinder.
Problem a): Kinderbetreuung finden, die rechtzeitig vor der 1. Schulstunde öffnet, um Betreuung sicherzustellen.
Problem b): Kinderbetreuung finden, die die Nachmittagsveranstaltungen auffängt.
Problem c): Kinderbetreuung finden, die so flexibel ist, dass sie im Extremfall alle sechs Wochen sich auf neue Stundenpläne einstellen kann.
Problem d): Kinderbetreuung finden für spontan anfallende Anwesenheit in der Schule.
Probleme a) und b) lassen sich in der Regel halbwegs lösen, wenngleich man ja keinen Anspruch auf eine bestimmte KiTa oder einen bestimmten KiGa hinsichtlich der Öffnungszeiten hat.
Problem c) und Problem d) sind im Grunde das, was Doppellehrerhaushalte regelmäßig zur Verzweiflung treibt, weil unsere Arbeitszeiten eben nicht pauschal von 8-16 Uhr gehen und damit die Betreuung von 7-17 Uhr eingerichtet werden muss.
Ferner beträgt die maximale Betreuungszeit pro Kindergarten 45 Stunden pro Woche. Das mag bei einer Vollzeit- und einer Teilzeitkraft in einem Doppellehrerhaushalt halbwegs hinhauen. Je nachdem, wie die Stundenpläne der jeweiligen Schule miteinander harmonieren klappt das gut, oder es wird richtig schwierig.
In der Konsequenz heißt das, dass man je nach Szenario zusätzliche Betreuung einrichten muss, die natürlich wieder extra kostet und oft nicht aufgrund der Berufstätigkeit an sich anfällt sondern aufgrund der sich teils recht kurzfristig ändernden Stundenpläne.
Ich behaupte einmal, dass man nicht erwarten kann, dass sich das gesamte Umfeld eines Doppellehrerhaushalts (Nachbarn, Familie, Babysitter - alles natürlich nur, soweit vorhanden) mindestens jedes Halbjahr, realistischerweise aber eher alle drei Monate darauf einstellt.
Da muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich mir geregelte Bürozeiten dann doch als die leichtere Ausgangsbasis für Kinderbetreuung vorstelle.
Gruß
Bolzbold