Beiträge von Bolzbold

    Ich habe eine Klausur (Deutsch, Jg. 13) vorliegen, die eine Vielzahl von sprachlichen Verstößen, das heißt mehr als haufenweise Zeichensetzungsfehler, aber auch viele Grammatikfehler und auch Ausdrucksschwächen. Diese Vielzahl v.a. was die sprachliche Richtigkeit angeht, übersteigt nach meiner Einschätzung deutlich das, was sich mit einem Notenspektrum von 0-3 Punkten für sprachliche Richtigkeit laut des Bewertungsrasters wie im Abitur bewerten lässt, sodass ich die Klausur am Ende, nach Ermittlung der Note anhand des Punktrasters um eine halbe Note herabsetzen möchte.

    1) Kann ich dies so schreiben: "Nach § 34 (3) APO-GOst wurde die Endnote auf Grund einer
    Vielzahl an sprachlichen Verstößen um eine halbe Notenstufe herabgesetzt."?

    2) Wie schreibt ihr so etwas auf? Erst "Es wurden X von 100 Punkten erreicht", dann den Vermerk der Herabsetzung, dann die Note, oder wie?

    Hallo AK,

    schau Dir doch mal die offiziellen Bewertungsbögen vom ZA an. Dort steht zunächst die Punktzahl und die daraus resultierende Note. Danach ist eine Zeile für eben diese Herabstufung gemäß § 34 (3) zu finden.
    Statt des 34er Paragraphen musst Du aber den §13 (2) nehmen, weil dieser in der Qualifikationsphase anzuwenden ist - die Konsequenz ist aber dieselbe.

    Ansonsten kannst Du das identisch mit den Bögen des ZA machen - das sollte in jedem Fall richtig sein.

    Gruß
    Bolzbold

    Hallo Leute,

    ich bin jetzt ja seit ein paar Jahren im Schuldienst und habe natürlich die Hochs und Tiefs, sowie Belastungsspitzen und ruhigere Zeiten miterlebt. Das war zwischenzeitlich mal ein wenig stressig, aber alles in allem zu ertragen.

    Die zweimal sechs Wochen, unterbrochen von zwei Wochen Herbstferien, empfinde ich dieses Jahr aber trotz nur drei (!) Korrekturen (darunter 1xLK, 1xGK und eine 5, die ja fast nicht zählt) als deutlich belastender als die Zeiten, in denen ich fünf Korrekturen, darunter drei Oberstufenkurse inkl. 1 LK, hatte. Meinen Kollegen geht es teilweise auch so. Die Sechswochenblöcke waren bei uns natürlich mit entsprechenden Zusatzterminen gespickt. Die üblichen Termine eben: Fachkonferenzen, Erprobungsstufenkonferenz, Tag der offenen Tür, Weihnachtsfeier, Elternabend etc. Hinzu kam, dass ich unsere Jahresschrift in den Herbstferien fertigstellen musste. Im Moment kloppe ich den LK und parallel die 5er-Arbeiten durch, damit ich in den Weihnachtsferien mal zwei Wochen Ruhe habe.

    Habt Ihr auch den Eindruck, dass dieses erste Halbjahr ein ziemlicher Hammer ist?

    Gruß
    Bolzbold

    (OK, man müsste vielleicht noch ergänzen, dass im Sommer Kind Nr. 2 auf die Welt kam und die Nächte bis vor Kurzem recht - entschuldigt das Wortspiel - kurz waren.)

    Hallo.

    Ruhig Blut - bei mir war das vor sieben Jahren ähnlich - und mittlerweile bin ich seit über sechs Jahren an meiner jetzigen Schule.

    Die Faktoren, die zu Deinem zugegebenermaßen frustrierenden Ergebnis geführt haben, können folgende sein:

    Bewerbung im Gebiet der so genannten Rheinschiene. (Bonn, Köln, Düsseldorf)
    Dort wollen viele angehende Lehrer hin, so dass die Bewerberzahl entsprechend hoch ist und die Ordnungsgruppen ebenfalls sehr hoch angesetzt werden. Bewerben sich da dann 15 Kandidaten mit einer besseren OG als Du sie hast, bist Du schon aus dem Rennen und wirst nicht eingeladen.

    Was die Gespräche angeht, so kann der Misserfolg an einem möglichen Hauskandidaten, der genommen werden sollte, gelegen haben, aber auch an anderen Bewerbern, die schlichtweg besser waren als Du - oder eben auch an Deiner eigenen Performanz.

    Als Vertretungslehrer dürfte es zum 1.02. kein Problem sein, bei entsprechender Mobilität eine Vertretungsstelle zu finden, die vom Gehalt her mit dem Ref. mindestens vergleichbar ist.

    Ansonsten musst Du halt die nächsten Bewerbungsdurchläufe abwarten und ggf. Deinen Bewerbungsraum erweitern. Kleve, Viersen, Heinsberg, Sauerland, Siegen - das dürften Regionen sein, in denen die Bewerberzahl nicht so hoch ist und wo viele Schulen froh sind, wenn sie Bewerber bekommen, deren OG nicht jenseits der 30 liegt.

    Kopf hoch - ich habe mich seinerzeit auch so gefühlt und mir Sorgen um meine Zukunft gemacht. Das war aber nach einem halben Jahr dann erledigt.

    Gruß
    Bolzbold

    Lieber Viktor,

    eine definitive Antwort kann Dir nur die Bezirksregierung selbst oder aber die Rechtsabteilung einer der bekannten Gewerkschaften geben. Ferner müssten wir unsere Informationen genauso aus den amtlichen Vorschriften nehmen wie Du.

    Wenn Du für eine Beförderung bereits "revisioniert" wurdest, dürfte das meiner Rechtsauffassung nach nicht erneut der Fall sein. Denkbar wäre es, wenn es eine Stelle wäre, die nicht nur im weiteren, sondern im engeren Dunstkreis der Schulleitung läge. Da würden dann ggf. andere Regelungen und Anforderungen greifen.

    Was die Smileys angeht, so komme ich mir da ein wenig veralbert vor, wenn ein erwachsener Mensch meint, seinen Text damit in dieser übertriebenen Art garnieren zu müssen.

    Gruß
    Bolzbold

    Hallo liebe Experten,
    mein Mann hat vor einiger Zeit einen PC gekauft, aufgebaut etc. Ich war damals in "Babypause" und habe ihn nicht viel genutzt. Seit ich wieder arbeite ist er aber in täglicher Benutzung. Nun hat er wohl am Anfang vergessen/nicht gewußt den Produkt Key bei Microsoft Office einzugeben und das geht wohl auch nur ne bestimmt Zeit, dann ist das programm nur noch eingeschränkt verfügbar. Kartons sind entsorgt und der Key in den Unterlagen nicht zu finden. Ich kann kein Word Dokument auf meinem PC bearbeiten und das nervt mich zunehmend! An wen kann ich mich wenden? Oder kann ich theoretisch auch von jemandem anderen diesen Key "mitbenutzen"?

    Normalerweise wird man von MS-Office regelmäßig auf die Eingabe des Keys hingewiesen - das kann man eigentlich nicht übersehen.
    Der Key dürfte auch nicht mal eben auf einem unscheinbaren Papier gestanden haben.

    Sofern Dein Mann keine Office-Lizenz zum PC erworben hat, werden neue PCs in der Regel mit einer wie erwähnt 30tägigen Probeversion von Office ausgeliefert.
    Ein Product-Key ist über das Internet durchaus zu erwerben.

    Ich nehme nicht an, dass Du von uns Hinweise zum illegalen Gebrauch von Software erwartest, so dass ich zum Thema Mitbenutzung nichts sagen werde. Office bekommst Du heutzutage übrigens recht günstig hinterhergeschmissen - vor allem die 3-PC-Lizenz ist recht günstig und außerdem steuerlich absetzbar.

    Mit Kreditkarte sollte das eigentlich in wenigen Minuten zu erledigen sein.

    Alternativ ist OpenOffice in der Tat zu empfehlen - bei sehr speziellen Layouts oder Formatvorlagen kann das jedoch ab und an mal zu Konvertierungsfehlern führen.

    Gruß
    Bolzbold

    Hallo Cassy,

    nehmen wir an, es gäbe jeweils nur einen Bewerber pro Funktionsstelle, dann wäre die Aussage mit der Beförderung zwar sehr vorschnell, aber letztlich ja nicht falsch, sofern der Kollege sich in der Revision nicht total dämlich anstellt.

    Ich kenne die Problematik mit den im Voraus feststehenden Aufgaben und dem dann sehr überschaubaren Bewerberkreis. Es steht Dir und anderen dennoch frei, Dich auf die Stelle zu bewerben. Wenn Du dann eine ebenso gute Beurteilung bekommst wie der Protégé (schreibt sich das so?) der Schulleitung, dann kann die Sache entgegen dem Plan der Schulleitung bei entsprechendem Geschlecht oder Dienstalter ganz anders ausgehen.

    Letztlich kann man aber davon ausgehen, dass die Schulleitung bei einem klaren Besetzungswunsch diesen auch formal so durchsetzen wird. Du müsstest dann nachweisen, dass es bei der Revision nicht mit rechten Dingen zugegangen ist - und das dürfte schwierig werden.

    Interessant könnte auch die Frage einer Versetzungsbewerbung sein - d.h. entgegen den Erwartungen der Schulleitung könnte auch ein externer Kandidat das Rennen machen.

    Formal haben alle Bewerber die gleichen Chancen, wobei in einem korrekten Verfahren der / die Beste die Funktionsstelle erhalten sollte. Dass der / die Beste nicht notwendigerweise der/ die objektiv Beste sein muss und das Augenmaß der Schulleitung da letztlich die zentrale Rolle spielt, ist leider nicht zu vermeiden.

    Ich gestehe, dass ich von so einer Situation selbst profitiert habe, wobei sich außer mir jedoch kein Kollege die Stelle beworben hat. Das Hauen und Stechen gibt es bei uns (noch) nicht. Aber bei jetzt sicherlich einem halben Dutzend potenziellen Bewerben auf möglicherweise nur eine A14-Stelle könnte das künftig ganz anders aussehen.

    Gruß
    Bolzbold

    Wir in Hessen ermitteln noch den Fehlerquotienten. Was ich sinnvoller finde, als Fehler/Seite zu zählen.

    Dennoch finde ich es mal wieder total erschreckend, wie unterschiedlich das gehandhabt wird. In manchen Ländern darf man offensichtlich mehr Fehler machen als in anderen.

    Och, ich glaube das hat mehr damit zu tun, dass man in einigen Ländern per Dekret stärker Kohle zu Diamanten umetikettiert als in anderen Ländern. In NRW hat das System.

    Gruß
    Bolzbold

    @frosch

    Das haben wir mittelbar in NRW ja mit dem neuen Fehlermodell im Zentralabitur auch. Letztlich wird die Wahrnehmung der Fehlerzahl, sofern man nicht wieder den ja mittlerweile abgeschafften FQ heranzieht, durch die Menge an rot abhängig von der Schriftgröße beeinflusst.


    @irsin

    Aktenklammer bezog sich ja auf NRW - und wenn wir analog zum späteren Zentralabitur mit Punkteraster arbeiten, ermitteln wir eben anhand der Punktzahl die Gesamtnote - und das ohne Zusammenziehen zweier Teilnoten.

    Gruß
    Bolzbold

    @irsin

    Wenn Du mit einem Punkteraster arbeitest, anhand dessen Du die Note ermittelst, wirst Du diese Gewichtung von Sprache und Inhalt nicht mehr gesondert vornehmen müssen, weil das der Erwartungshorizont mit Punkteraster ja bereits berücksichtigt. Und wenn ich mit einem solchen Raster arbeite, dann darf ich auch nicht ob meines persönlichen Bauchgefühls hinsichtlich der Qualität einer Klausur davon abweichen. Das ließe sich m.E. nur schwer begründen.

    Gruß
    Bolzbold

    Ich habe eine Klausur in der Sek. II in Deutsch vorliegen, die inhaltlich und strukturell so dermaßen an der Aufgabenstellung vorbei geschrieben ist, dass im Inhaltsbereich, aber auch im Darstellungsbereich so wenig Punkte erreicht wurden, dass die Klausur im Bereich der 5- liegt. Ich würde sie aber auch ohne das Punkteraster als solche bezeichnen, weil wirklich eigentlich gar nichts passt, auch wenn mehrere Spalten vollgeschrieben wurden. Die Rechtschreibung und Zeichensetzung und auch die Wortwahl sind aber so la la. Muss eine Klausur für eine 5- auch im Ausdrucks- und Rechtschreibungsbereich eine Katastrophe sein?

    Hallo AK,

    die Sprache wird in Deutsch vermutlich nicht so stark gewichtet wie in den Fremdsprachen. Im Zentralabitur gilt z.B. in Englisch, dass eine Klausur, deren inhaltliche Darstellung oder sprachliche Darstellung ungenügend ist, insgesamt nicht besser als drei Punkte (also 5+) bewertet werden darf. So etwas ähnliches müsste es doch auch für Deutsch geben, oder?

    Letztlich wird es aber keine Vorgabe geben, weil die Note ja über die Gesamtpunktzahl ermittelt wird - und wenn insgesamt eben nur so wenig Punkte erzielt wurden, dass dabei eine 5- bei herauskommt, dann brauchst Du für die Teilbereiche keine separate Legitimation mehr. Die Unsitte unserer Landesregierung, für jeden halbwegs geradeaus geschriebenen Satz den Schülern so viele Punkte in den Hintern zu blasen, dass Noten jenseits der schwachen vier eigentlich die Ausnahme sind, muss man ja nicht noch verschärft mittragen, oder?

    Gruß
    Bolzbold

    Also in der EF/10 korrigiere ich nur noch dann positiv, wenn die Schüler meiner Einschätzung nach die richtige Form oder Variante nicht kennen können. Ansonsten passiert genau das, was Du beklagst.
    Und Du hast Recht - in der Regel interessiert es die Schüler kaum, was sie falsch gemacht haben. Kaum einer setzt sich mit seinen Fehlern auseinander und arbeitet wirklich nachhaltig daran - selbst mit Nachhilfe funktioniert das in der Regel nicht. Und viele Schüler, die in der EF immer noch das 3rd person -s vergessen, haben das schon in der 5. Klasse getan.

    So genau vergleichen die Schüler übrigens bei einem detaillierten Erwartungshorizont mit Punkten die Klausuren nicht. Abgesehen davon wissen sie ja auch, dass ein zu Unrecht angestrichener Fehler in der Regel keine signifikante Auswirkung auf die Gesamtnote hat. Dank sinkender Relevanz der Sprachrichtigkeit wird zumindest DAS immer weniger ein Problem... :nixmitkrieg:

    Ich würde die Kritik an "höher, weiter, teurer" insofern relativieren und zum Teil zurückweisen wollen, weil die Intention ja doch eine andere ist. Es geht nicht um den noch größeren Kick sondern um die Möglichkeit eines Austauschs mit einem englischsprachigen Land, welches im Gegensatz zu Großbritannien immerhin noch so viel Interesse an Schüleraustauschen hat, dass das organisatorisch im Vergleich zum Desinteresse in Großbritannien überhaupt möglich ist.

    Eine Studienfahrt dorthin würde ich beispielsweise im Gegensatz dazu rundweg ablehnen. Da trifft auch der Vorwurf des "höher, weiter, teurer, kickiger".

    Gruß
    Bolzbold

    Also wenn ich die im Übrigen erstaunlich sachliche Diskussion zu dem Thema verfolge, dann habe ich nicht den Eindruck, dass die "Gegner" oder "Kritiker" eines solchen wie von mir skizzierten Austauschs latent oder offen anti-amerikanisch sind.

    Meike hat ja die Frage nach dem Nutzen eines solchen Austauschs sehr plastisch erörtert. Man kann den sprachlichen Nutzen eines solchen dreiwöchigen Austauschs in der Tat in Zweifel ziehen. Dann bliebe noch die interkulturelle Erfahrung - und die würde ich bei aller Amerikanisierung Europas bzw. Deutschlands nicht abstreiten wollen.

    Von latentem Anti-Amerikanismus habe ich zumindest an meiner Schule in der Form noch nichts gespürt. Die Hälfte der Kollegen spricht AE oder sympathisiert damit und war entsprechend auch in den USA.
    Wenn es um die Kritik an dem Austausch ging, dann lag das an den auch hier dargelegten Bedenken, jedoch nicht am eigentlichen Reiseziel.

    Gruß
    Bolzbold

    Danke an alle, die sich bis jetzt beteiligt haben.

    Da waren eine Menge pro- und contra-Argumente dabei, die in die an meiner Schule sicherlich demnächst stattfindende Diskussion einfließen werden.

    Gruß
    Bolzbold

    P.S. Natürlich "höre" ich gerne noch weiter zu.

    In unserer Schule gab es heute eine Diskussion in der Fachgruppe Englisch, ob man nicht einen USA-Austausch organisieren könne. Ein Kollege schlug ein Programm einer Organisation vor, die diesen Austausch für ca. 1500 Euro für einen Zeitraum von drei Wochen durchführen könnte. (Flug, Unterbringung bei Gastfamilien, Ausflugsprogramm)
    Es kam relativ schnell die Kritik auf, dass das ja für die Schüler, die sich das nicht leisten können, weil ihre Eltern das Geld nicht aufbringen können, unfair sei. Dies ist der Knackpunkt, ob ein solcher Austausch überhaupt eingerichtet werden soll oder nicht.
    Isoliert betrachtet kann ich das verstehen.

    Ich habe dann einmal quer gedacht (gedacht heißt nicht, dass das unbedingt meiner Meinung entsprechen muss!) und mich gefragt, ob man in der Schule grundsätzlich und immer auf die sozial Schwächeren Rücksicht zu nehmen hat und somit die Schüler, deren Eltern das Geld hätten, auf solche Projekte verzichten müssen.
    Egalitarismus in der Bildungslandschaft ist ja mittlerweile als Ausdruck sozialistischer Bildungspolitik hoffähig geworden - vor allem in SPD-regierten Ländern. So wird von stärkeren Schülern ja mittelbar ein weitaus höheres Maß an Sozialkompetenz eingefordert im Rahmen der Ideologie, dass die Schwächeren von den Stärkeren lernen und profitieren können.

    Ich frage mich nur, ob Schule jegliche Form von sozialer Differenzierung, die ja von Außen in die Schule hineingebracht wird, krampfhaft negieren oder nivellieren muss und so tun sollte, als gäbe es keine Unterschiede. Ist die Verabsolutierung von Chancengleichheit (faktisch ist es ja Gleichmacherei) in allen Bereichen des schulischen Lebens nicht Augenwischerei und insofern Heuchelei, als dass die soziale Schere dadurch ja nicht verschwindet und letztlich die Schüler ja durch ihr ganzes Leben begleiten wird - ganz gleich, an welchem Ende sie letztlich stehen?
    Laufen die Schüler wohlhabender Eltern nicht üblicherweise in entsprechenden Klamotten, Handy und anderen Gadgets herum, wohingegen der Hartz-IV Schüler im Extremfall mit Kik und Konsorten auskommen muss? Führt das dem ärmeren Schüler nicht in viel stärkerem Maße tagtäglich vor Augen, wie brutal soziale Unterschiede sein können, als so ein Austausch?

    Mich würden dazu einmal Eure Meinungen interessieren.

    Gruß
    Bolzbold

    Ich habe seinerzeit in der UPP eine DVD mit einem Musikvideo gezeigt. Um mich entsprechend rechtlich abzusichern, habe ich meinen Hausprüfer gefragt, ob ich da ggf. Probleme kriegen könnte.

    Er sagte mir, dass die Kommission nicht dazu da sei, die Wahrung des Urheberrechts zu überprüfen. In anderen Worten: Wenn die Bilder mit einer entsprechenden Quellenangabe versehen sind, ist das für die UPP so erst einmal OK. Keine Kommission würde sich dazu mit einem Laptop oder wahlweise einem Eier-Telefon-4i hinsetzen und das übers Internet vorher überprüfen und Dir dann sogar noch Punktabzug geben oder einen Formfehler unterstellen.

    Gruß
    Bolzbold

    Ich weiß, dass es nicht erlaubt ist. Ein Schüler, der Physik versteht, aber mich massiv beleidigt wird trotzdem bei mir eine schlechte mündliche Note bekommen.
    Für mich gehört angemessenes Sozialverhalten zur Mitarbeit im Unterricht. Wer den Unterricht massiv boykottiert, stört und / oder den Lehrer krass beleidigt und dafür dann auch noch eine gute Note kassiert wird in seinem Verhalten bestätigt. Dass das offiziell nicht in die Begründung einfließen darf finde ich schlimm, es öffnet Schülern Tür und Tor für Beleidigungen, aber das ist eben das Kuschelpädagogiksystem, das den Lehrer wehrlos macht.

    Sei mir nicht böse, aber das ist blanker Unsinn und zudem völlig einseitig betrachtet.
    Das Unrecht des Schülers muss mit den uns dafür zur Verfügung stehenden Mitteln geahndet werden - aber nicht dadurch, dass ich selbst unrecht handle. Das magst Du für Dein Ego mit dem Euphemismus "seelisches Wohlbefinden" schönreden, doch das zeigt eigentlich, dass Du in der Position des Mächtigeren noch tiefer sackst als der Schüler, von dem Du Dich ans Bein gepinkelt fühlst. Das Ausnutzen einer Machtposition zur Befriedigung seiner Rachegelüste oder zur Pflege des angekratzten Egos ist fernab der moralischen Verwerflichkeit m.E. sogar noch primitiver, weil perfider, als eine profane Beleidigung durch einen Schüler. Es bedarf einer deutlich höheren negativen Energie, um so zu handeln.
    Und nebenbei: Es sind gerade Kollegen, die diese Ebenen (Leistung und Sympathie) nicht trennen können (oder wie Du nicht trennen wollen), die es uns anderen Kollegen insofern schwer machen, weil für einen Schüler ein einziges Erlebnis einer durch persönliche Abneigung erhaltenen schlechten Note reicht, um diese Befürchtung auf alle anderen Lehrer zu übertragen und damit alle künftigen Lehrer, die den Schüler unterrichten, unter Generalverdacht zu stellen. Ich habe das als Lehrer oft genug erlebt. Es bedarf einer Vielzahl an eindeutigen Gegenbeweisen, um einem Schüler dieses "Trauma" wieder zu nehmen.

    Zitat


    Was mir aber wohl niemand verbieten kann ist, dass ich einen Schüler konsequent vor die Tür setze, sobald er mich beleidigt. Niemand kann mich zwingen jemanden zu unterrichten, der mir gerade "Fotze" an den Kopf geworfen hat. Wer vor der Tür sitzt, weil er massiv Mist gebaut hat, kann wohl auch kaum zum Unterricht sinnvoll beitragen = schlechte Mitarbeitsnote.

    DAS ist etwas anderes. Hier ergreifst Du eine Erziehungsmaßnahme. Das würde ich ähnlich machen.

    Zitat


    Ihr wollt ganz ehrlich behaupten jemandem, der Euch "Fotze" nennt, seid ihr ernsthaft noch wohl gesonnen? Ich meine in welcher Welt lebt ihr denn dann? Jemand der so dreist zu mir ist (obwohl ich ihn im Unterricht fair behandelt habe!), ist mir sowas von egal und dem werde ich sicher nicht noch die Möglichkeit bieten zu sagen "Haha, hab den Silicium beleidigt und krieg trotzdem ne 2, so ein Loser".

    Wenn Du das Ganze auf einen Machtkampf zwischen Dir und dem Schüler reduzierst, wobei Du Dich dann auf die Ebene des Schülers begibst, magst Du Recht haben. Ich finde das Argumentieren mit Extrembeispielen und -reaktionen eher als einen Ausdruck argumentativen Notstands. Und Deinen emotionalen Ausbruch hier finde ich überzogen.

    Zitat


    Jemand der mir so massiv ans Bein pinkelt muss damit rechnen, dass ich zurückpinkele und das aus einer höheren Position, wo man eben nicht nur das Bein trifft. Mag sein, das ihr alle viel professioneller seid. Dürft Euch alle überlegen fühlen :thumbup: . Mir ist mein persönliches seelisches Wohlbefinden wichtiger als 110% korrekt zu handeln. Niemals könnte ich ertragen so gedemütigt zu werden und den Schüler auch noch den, von ihm ausgehend (!!!), unter der Gürtellinie geführten Kampf gewinnen zu lassen, indem er grinsend da steht, seine 2 kassiert und nichts weiter passiert, weil die Schulleitung wieder behauptet man könne eh nichts nachweisen. Mir kann man eben auch nicht nachweisen, dass der Schüler mündlich vllt doch nicht so schwach ist, wie ich ihn einschätze.

    Sorry, aber das "wie Du mir, so ich Dir" ist primitiv und eines Pädagogen unwürdig. Und wenn man hier anders handelt als Du, hat das auch nichts mit Kuschelpädagogik zu tun. Mit liegt dieses Schwarz-Weiß-Denken doch ziemlich fern.

    Zitat


    Aber immerhin werde ich niemals weinend aus dem Unterricht laufen oder ein psychisches Wrack sein, das in die Frühpension geht, weil die Schüler ihm so zusetzen.

    Frei nach dem Motto: Ich mag aus Eurer Sicht schlecht sein, aber ich bin aus meiner Sicht wenigstens nicht so schlecht wie die 1% der Lehrer, die weinend aus dem Raum laufen. Willst Du das allen Ernstes als Argument verkaufen?

    Zitat


    Wer tatsächlich denkt, dass man trotz solcher Verhaltensweisen gute Noten verdient, der wird im Beruf sicher auf Veständnis stoßen, wenn er seinem Chef sagt "Nun seien Sie doch mal bisschen professioneller, ich hab sie zwar Wichser genannt, aber meine Arbeitsleistung ist sehr gut! Ich will nicht nur, dass sie die Kündigung rückgängig machen, ich möchte noch eine Gehaltserhöhung für meine Leistung, die ist doch unabhängig von meinem Verhalten"

    Das kann man nun einmal nicht vergleichen. Schüler und Lehrer sind auf unterschiedlichen Reifestufen, ferner ist das Machtgefälle aufgrund des Schüler-Lehrer-Verhältnisses doch ein anderes als im Arbeitsleben. Die rechtliche Lage ist in beiden fällen recht eindeutig - nämlich in dem Punkt, dass sie nicht dieselbe ist.

    Sorry, Silicium, aber aus diesem Beitrag von Dir spricht noch ein spürbares Maß an mangelnder Reife, was man Dir aufgrund Deines Alters sicherlich nicht vorwerfen kann. Als Lehrer brauchst Du zum Überleben nicht primär die Fäuste, wie Du es im übertragenen Sinn in Deinem Posting andeutest, sondern Gelassenheit und Souveränität. Und auch mit diesen beiden Werten kann man einem Schüler, der einen beleidigt, beikommen.

    Kleine Episode am Rande:

    Mir ist in Musik seinerzeit ein Schüler ziemlich mit seiner Art auf die Nerven gegangen. (Beleidigt hat er aber nie.) Dennoch war seine Leistung "sehr gut", was ich ihm mit eben dieser Note auch bescheinigt habe. Das hat mir erkennbar seinen Respekt eingebracht - auch noch zwei Jahre nachdem ich ihn nicht mehr unterrichtet habe.

    Gruß
    Bolzbold

    Ich denke, man macht es sich zu einfach, einzelne scheinbar positive Aspekte einer Gesellschaft als Vorbild darzustellen unter dem (in meinen Augen) augenwischerischen Verweis, dass man sich der Schattenseiten einer Gesellschaftsform durchaus bewußt sei.

    Das mag grundsätzlich so sicherlich in dem einen oder anderen Fall zutreffen, bei Andran sehe ich das aber als nicht zutreffend an - es sei denn, man möchte ihm das unbedingt zuschieben, weil er es gewagt hat, ein kommunistisches Land in einzelnen Bereichen als positiv oder gar uns überlegen darzustellen. (Der Kalte Krieg ist vorbei...)

    Zitat


    Die Dinge hängen zusammen. Ein System besteht aus Einzelteilen - und das Schulsystem einer Gesellschaft ist untrennbar mit der Gesellschaftsform verbunden.

    Das ist richtig - und das wurde hier auch nicht bestritten.

    Folgt man der grundsätzlichen Logik Deines ersten von mir zitierten Satzes, dürfte man über Gesellschaften in Anbetracht der Schattenseiten, die jede Gesellschaft zweifelsfrei hat, ja nie einzelne positive Aspekte herausstellen und noch weniger Aspekte als vorbildlich bezeichnen. Und ob die scheinbar oder anscheinend positiv sind, liegt wohl im Auge des Betrachters (und seinem zivilisatorischen Background).

    Werde doch einmal konstruktiv: Wie hätte Andran das denn so formulieren müssen, dass er sich nicht dieser Kritik aussetzen muss?

    EDIT: Sorry, Melo, unsere Beiträge haben sich überschnitten. :X:

    Gruß
    Bolzbold

    Solche E-Mails bekomme ich über meinen E-Mail-Provider zu Hauf - und der sieht sich außer Stande, diese E-Mails als Spam selbst auszusortieren.

    Was ich daran fast schon lustig finde, ist der Umstand, wie schlecht diese Fake-Mails gemacht sind. Es hat Zeiten gegeben, da musstest Du wirklich gut hinsehen, um ein Fake von einer echten Mail zu unterscheiden - aber wenn so eine Mail über ein (schlechtes) Übersetzungsprogramm massenversendet wird, erkennt das eigentlich jeder sofort. Und falls nicht, sollte die Person, die auf so etwas hereinfällt, lieber ganz schnell die Finger vom Internet lassen.

    Gruß
    Bolzbold

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