Also, ich habe noch nie den Fachvorsitz / die Fachobschaft gehabt, aber damit verbunden ist natürlich der organisatorische Aufwand der Fachgruppensitzungen einmal pro Halbjahr, die Lektüre einer breiten Palette von Fachzeitschriften, damit man auch Ideen an Rat suchende Kollegen weitergeben kann; außerdem die Organisation von Fortbildungen, Auslandsaustausche (bei Fremdsprachen) und weiteres dies und das. Ich finde das jedenfalls schon höherwertig.
Der Aufwand der Vorbereitung und durchführung einer Fachgruppensitzung kostet mich normalerweise eine Stunde. Fachzeitschriften lese ich gelegentlich, das gehört m.E. aber zu den Aufgaben jeder Lehrkraft. Rat geben wir uns innerhalb der Fachschaft immer weiter auf der Basis dessen, was wir an Neuem erfahren haben. Das nenne ich kollegialen Austausch.
Die Organisation von Fortbildungen obliegt in NRW der Lehrkraft selbst bzw. dem Kollegium, wenn es um eine kollegiumsinterne Fortbildung geht. Zeitaufwand gleich null. Die Kooperation mit ausländischen Schulen und die Planung und Durchführung von Austauschfahren bzw. die Begleitung der Durchführung derselben ist bei uns eine extra A14-Stelle wert.
Zu "dies und das" kann ich leider nicht viel sagen.
Aus meiner Warte und aus der meiner Kollegen würde ich sagen, dass der Fachvorsitz keinesfalls mit so viel Zusatzarbeit verbunden ist, als dass sich dadurch eher eine A14-Stelle rechtfertigen oder einfordern ließe im Vergleich zu den von Dir genannten anderen Aufgaben.
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Dass Öffentlichkeitsarbeit und auch Gesundheitsvorsorge arbeitsintensive Bereiche sind, möchte ich gar nicht verneinen. Das steht außer Frage. Es ist aber trotzdem so, dass das Bereiche sind, die in den Verantwortungsbereich der Schulleitung gehören, sodass die A14-Stellen an normale, "unten gebliebene" Kollegen vergeben werden sollten.
Das setzt aber voraus, dass diese Kollegen diese Stellen auch haben wollen. Ich hätte für meine A14 nicht jede Zusatzaufgabe angenommen. Das Schulrecht NRW sieht vor, dass bestimmte Aufgaben durchaus an andere Mitglieder des Kollegiums delegiert werden dürfen. Die rechtliche und offizielle Vertretung der Schule nach Außen liegt ja nach wie vor im Kompetenzbereich der Schulleitung.
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Natürlich kann man sagen, dass das nun mal der Gang der Zeit ist. Sicher, keine Frage. Ich sehe es nicht so gelassen, weil es -wie gezeigt- darin endet, dass letztlich die Lehrer mehr machen müssen, und da ich im Laufe der Jahre keine Entlastungen sehe, sondern immer nur Sachen, die neu dazukommen, bin ich da skeptisch. Und was heißt, man müsse ja nicht Zusatzaufgaben übernehmen? Wenn in einer kleinen Fachschaft ein neuer Fachobmann / Fachobfrau gebraucht wird, dann muss sich ja jemand von den übrig gebliebenendazu bereit erklären, was letztlich ein oder max. zwei Leute sind... oder hast Du schon mal eine Fachgruppe ohne Fachvorsitzenden gesehen?
*Lach*
Wir sind in Musik nur drei Leute. Und gerade da ist dann der Arbeitsaufwand für Fachsitzungen eher gering, weil wir uns beständig zwischendurch abstimmen und die Sitzungen recht effizient und wenig arbeitsintensiv gestalten können.
Dass wir seit Jahren immer mehr Verwaltungsarbeit machen müssen, ist leider ein Ärgernis - es soll aber sogar Schulen geben, die von ihrem Entlastungstopf für die Lehrerschaft keine 2 Stunden abgeben wollten für die Einstellung einer Schulverwaltungsassistentin, die wie in unserem Fall uns wirklich eine Menge Verwaltungskram abnimmt und eine echte Bereicherung für unsere Schule ist.
Ich würde das mit den A14-Stellen nicht so verbissen sehen. Ich habe mich gefreut, dass ich eine bekommen habe, denke aber nicht, dass ich diese damit verbundene Tätigkeit die nächsten zehn Jahre machen werde. Und nein, ich schäme mich jetzt nicht dafür, dass ich den Schulbericht mache. :X:
Gruß
Bolzbold