Beiträge von Bolzbold

    Caro

    Letztlich kann Dir das doch egal sein, wenn Du Deine Revisionsstunden hinter Dir hast und die dienstliche Beurteilung geschrieben wurde.

    Ich kann zwar verstehen, dass Dich das interessiert, jedoch hast Du egal wie das letztlich gehandhabt wird, weder Vor- noch Nachteile dadurch.
    (Außer dem subjektiven und mehr oder weniger irrationalen Gefühl, dass man ja trotzdem noch in der Probezeit rausfliegen könnte. Da unterscheiden sich aber Angestelltenrecht und Beamtenrecht).

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von Tesla
    Möglicherweise haben Grenzen ihren Sinn, möglicherweise kann man den neuen Multikultimenschen nicht züchten. Möglicherweise sind die Kommunisten deshalb gescheitert.
    LG Tesla

    Lieber Tesla,

    Du kritisierst weiter unten einen Mangel an Allgemeinwissen auf eine Art und Weise, die man wohl als ziemlich arrogant und pampig beschreiben könnte.

    Deine hier noch einmal zitierte Aussage ist in der Tat missverständlich, weil sie zwei bzw. drei Aspekte in einen Topf wirft bzw. in einen Kausalzusammenhang stellt, der so vereinfacht schlicht nicht richtig ist. Insofern liegt es nicht ausschließlich an der kognitiv-intellektuellen Unfähigkeit der anderen User, wenn sie Dich missverstehen.

    Es steht Dir aber frei, Deine Aussagen zu präzisieren.

    Sei mir nicht böse, aber die Vereinfachungen, die Du in Deinem Posting vorgenommen hast, legen eher bei Dir den Schluss nahe, dass Du zumindest in der Präsentation Deines Allgemeinwissens in diesem Forum noch etwas Optimierungsbedarf hast.

    Gruß
    Bolzbold

    Hallo Katja,

    Du solltest das nicht persönlich nehmen, weil die Welt der Schüler und deren Blick auf Lehrer etwas anders aussieht als unsere Welt und unser Blick.

    Wenn ein Lehrer sich krank meldet, dann ist der Lehrer in den Augen der Schüler so krank, dass er sich - ich überspitze - vor Schmerzen im Bett wälzt und infolge dessen zu keiner sinnvollen Tätigkeit in der Lage ist.

    - es kann die Schülerin in der Tat gewundert haben, dass Du Dein Profilfoto geändert hast, weil Du eben krank warst und die Schüler unter krank eben das, was ich oben geschildert habe, verstehen können.

    - es kann eine gedankenlose E-Mail gewesen sein, die den möglicherweise bekannten Umstand des Gipsarms zum Zeitpunkt des Verfassens nicht auf dem Schirm hatte.

    Natürlich brauchst Du Dich in beiden Fällen nicht für Dein Verhalten zu rechtfertigen. Du hast nichts falsch gemacht.

    Falls die E-Mail übrigens auch den von Dir zitierten Stil gehabt haben sollte, dann würde ich mich viel eher an der Form als an dem Inhalt stoßen.
    Für irgendwelche Fantasien bzw. falschen Annahmen von Schülern aufgrund fehlender Fakten / zusätzlicher Informationen kannst Du ja nichts.

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von Sonnenkönigin
    Genau Tesla, so sehe ich das auch. Ich bin schon erstaunt, dass die obere Etage das, wozu sie die Lehrer anhält (Verständnis für die Situation des Schülers haben, auf seine persönlichen Umstände schauen etc. pp.), selber gegenüber ihren Mitarbeitern nicht unbedingt praktiziert. Leider scheint es aber gerade in sozialen Berufen oft so zu sein, dass man selbst Wein trinkt, während man anderen Wasser predigt.

    Der Vergleich passt aber nur, wenn man die Aufgaben des Lehrers und der Schulleitung in einen Topf wirft bzw. dieselben Pflichten annimmt und wenn man Dienstpflichten und Privatleben miteinander vermengt.

    Grundsätzlich ist es für mich durchaus verständlich und nachvollziehbar, wenn die Schulleitung bei ihren Lehrern bzw. Untergebenen darauf achtet, dass während der Arbeitszeit der Unterricht bzw. dienstliche Belange Vorrang vor privaten Angelegenheiten haben.

    Als Erwachsener in einem Arbeits- bzw. Dienstverhältnis muss ich nicht mehr "betüddelt" werden wie das polemisch überspitzt formuliert von uns gegenüber den Schülern erwartet wird.

    In Notfällen, wo man im Extremfall entscheiden muss, ob man als Lehrer überhaupt zum Elternsprechtag kommt oder ob man nur dann kommen kann, wenn das Kind dabei ist, würde ich pragmatisch entscheiden und das Kind mitnehmen.
    Bei den Gesprächen an sich würde ich aber immer die Eltern fragen, ob das für sie OK ist, wenn das Kind dabei ist. Ansonsten würde ich es ggf. von Kollegen betreuen lassen, die längere freie Zeiten während des Sprechtags haben.

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von Moebius
    Das Betreuungsproblem hat jeder andere Arbeitnehmer gelegentlich auch, dass das nicht immer einfach zu lösen ist, ist auch klar. Dass du auf der anderen Seite als Lehrer einen Teil deiner Arbeit frei einteilen kannst und unterm Strich - was Kinderbetreuung angeht - eher günstiger dastehst als viele andere Arbeitnehmer auch.

    Das ist zwar ein bisschen off-topic, aber ich würde da widersprechen wollen.
    Wenn ich regelmäßig über Jahre immer von 8-13 Uhr im Büro bin, ist das auch eine für die Kinderbetreuung verlässliche Zeit.
    Wenn ich andererseits als Lehrer mindestens jedes halbe Jahr einen neuen Stundenplan bekomme, dann muss meine Kinderbetreuung, sofern es keine Ganztagsbetreuung von 8-17 Uhr ist, schon entsprechend ähnlich flexibel sein. Und das ist oft genug einfach nicht der Fall.
    Das Fehlen verlässlicher Präsenz- bzw. Arbeitszeiten IN der Schule sind nach wie vor insbesondere für Teilzeitkräfte ein Problem.

    Zitat


    Letztendlich musst du entscheiden, ob du möchtest, dass ein Anteil der Eltern dich am Elternsprechtag mit einem gewissen Unverständniss über deine Haltung verlässt. (Wenn deine Schulleitung dir die Entscheidung nicht abnimmt, indem sie die Kindermitnahme schlicht untersagt.)

    Das ist m.E. eine Frage der vorherigen Kommunikation. Ich habe da bisher immer nur Eltern erlebt, die solchen Ausnahmesituationen überaus verständnisvoll begegnet sind.

    Gruß
    Bolzbold

    Ich kann mir kaum vorstellen, dass es dazu in NRW eine konkrete rechtlich verbindliche Regelung außer dem Datenschutz, der ja nicht ausschließlich zum Schulrecht gehört, gibt.

    Wenn das Kind alt genug ist, die Gesprächsinhalte zu verstehen, dann hätte ich als Elternteil, wenn in Gegenwart des Kindes der Lehrerin meines Kindes über mein Kind gesprochen würde, auch irgendwo ein komisches Gefühl.

    Kinder können für gewöhnlich nämlich keine "Geheimnisse" für sich behalten. Ich würde sicherlich auch nicht ganz so offen reden können / wollen, wenn außer der Lehrerin noch eine weitere, unbeteiligte Person im Raum wäre, die ich von mir aus sonst auch nicht in das Gespräch miteinbeziehen wollte.

    Ein Grenzbereich wäre die Korrektur von Klassenarbeiten zu Hause, wenn die Kinder mal reinkommen und einen Blick ins Notenbuch oder in die Arbeit werfen.

    Was das Erreichbarsein in der Schule angeht, so bin ich da kompromisslos. Es gibt in der Tat Situationen, in denen man erreichbar sein muss (Krankheit, Ausfall der Kinderbetreuung etc.), wo auch ich knallhart sage, dass ich erreichbar sein muss. Das erkläre ich den Schülern aber vorher und sie haben damit dann kein Problem.
    Da würde ich mir auch von der Schulleitung nicht reinreden lassen - und die rechtliche Zulässigkeit einer entsprechenden dienstlichen Anweisung seitens der Schulleitung würde ich mir gerne auch vorher erst einmal belegen lassen.

    Stellt sich nun die Frage, ob man in Deinem Fall nicht den Kompromiss aushandeln könnte, dass Du im Notfall vom Sekretariat aus benachrichtigt wirst. Diese geringe zeitliche Verzögerung dürfte in den allermeisten Fällen keine Gefahr oder keinen Nachteil für Dich oder Dein Kind darstellen.
    Es ist ja auch keinesfalls so, dass man die Eltern aller Schüler in Notfällen immer und sofort erreichen kann (vorher bekannte Ausnahmesituationen wie oben würde ich auch kompromisslos handhaben).

    Zu den Zeiten, in denen es noch keine Handys gab und wo die Eltern entweder nicht zu Hause waren oder auf der Arbeit nicht erreichbar waren, musste man eben improvisieren. Klar, die Zeiten sind vorbei, aber wegen Unerreichbarkeit der Eltern ist meines Wissens nach noch kein Kind in der Schule gestorben.

    Gruß
    Bolzbold

    Barmeliton wies ja explizit darauf hin, dass diese Typen nicht in ihrer Reinform existieren und dass es nicht zu ernst gemeint ist.

    Wenn wir statt Typen eher Komponenten sagen würden, dann könnten wir uns aus den drei Komponenten anteilig unseren Typus basteln.

    Unser Beruf setzt sich - diese Typologie vorausgesetzt - aus diesen drei Komponenten zusammen, so dass je nach Situation mal der Pädagoge, mal der Fachmann und mal der Bürokrat in uns gefordert werden.

    Barmelitons Definition suggeriert aber in der Tat, dass der Pädagoge der "beste Lehrertyp" sei, weil er nur mit positiven Attributen belegt ist.

    Die beiden anderen werden tendenziell negativer dargestellt und somit mittelbar abgewertet.

    [Polemikmodus ON]
    Dem Pädagogen könnte man unterstellen, dass er sich moralisch überlegen wähnt und deswegen auf offizielle Vorgaben und Regeln pfeift und dass er fachliche Defizite bei sich selbst mit selbiger scheinbarer Überlegenheit kompensieren möchte. Die Schüler mögen ihn, aber lernen nichts bei ihm.
    [Polemikmodus OFF]

    Letztlich ist in der Bilanz ein unserer Persönlichkeit wie den Erfordernissen unseres Berufs angemessenes Gleichgewicht der drei Komponenten notwendig.

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von Mexx
    Ich bin ein ehrgeiziger Mensch, der Anerkennung bekommen will und möchte. Dafür würde ich auch hart arbeiten. Ich möchte Erfolg haben, auch damit ich Anerkennung durch andere bekomme.
    Ich weiß aber, dass dies im Lehrerberuf eher weniger der Fall ist. Erfolg ist dort wahrscheinlich besonders guter Unterricht oder ein beliebter aber gleichzeitig kompetenter Lehrer zu sein. Im Endeffekt bekomme ich aber für meine Arbeit so erstmal wenig Anerkennung - sei es durch die Eltern oder durch Schüler, die zB. gar keine Lust auf Schule und Lernen haben.
    Dieser Drang nach Aufmerksamkeit und Anerkennung, verschwindet der mit dem Alter?

    Wirklich verschwinden wird der Wunsch (Drang hört sich so zwanghaft an) nach Anerkennung sicherlich nicht. Jeder Mensch sucht Erfüllung und damit auch Anerkennung im Beruf. Man lernt aber damit umzugehen und sich in der Tat an kleineren Dingen zu freuen (z.B. Dein Beispiel mit Schüler X und Fach Y).
    Was die Aufmerksamkeit angeht, so ist das ein zweischneidiges Schwert.
    Einerseits HAST Du ja die Aufmerksamkeit, weil Du als Lehrer während des Unterrichts zwangsläufig Aufmerksamkeit erhältst.
    Wenn Du Aufmerksamkeit im engeren oder weitern Sinne von "seht her, hier bin ich - findet mich bitte alle toll!" meinst, wird der Schuss nach hinten losgehen, weil man sich dadurch von der "Liebe" der Schüler abhängig macht oder gar seine Macht als Lehrer mehr oder weniger missbraucht, um Aufmerksamkeit außerhalb des für den Unterricht notwendigen Maßes zu bekommen.

    Zitat


    Andererseits denke ich, dass ich vielleicht außerschulisch auch Möglichkeiten hätte, etwas zu bewegen, wo ich vielleicht diese entsprechende Bestätigung/Aufmerksamkeit/Anerkennung bekomme.

    Als Lehrer ist das immer schwierig, weil diese außerschulischen Möglichkeiten sehr viel Zeit und Energie in Anspruch nehmen - diese gilt es aber sorgfältig einzusetzen bzw. zu verteilen, sonst droht der Burnout.
    Die Hauptmotivation für den Beruf sollte der Spaß an der Arbeit mit Schülern sein - wer sich aufopfert, um Anerkennung und Bestätigung zu bekommen, der wird scheitern. (Und ich habe zwei sehr lehrreiche Jahre vor dem Ref. diesbezüglich hinter mir...)

    Zitat


    Ein Grund, warum ich mich für das Jurastudium interessiere, ist die Tatsache, dass ich dort (im Idealfall) sehr gute Karrieremöglichkeiten hätte und immer wieder die Möglichkeit, mir neue Ziele zu setzen und diese auch zu erreichen und immer wieder über mich hinauszuwachsen.
    Im schlechtesten Fall (bei schlechten Examen) wäre ich dann eher Wald-und-Wiesen-Anwalt und das entspräche natürlich auch nicht meinen Vorstellungen...

    Das ist die Grundsatzentscheidung, die Du bei der Wahl Lehrer oder freie Wirtschaft treffen musst.
    Leistung und Ehrgeiz müssen in der freien Wirtschaft sich auch nicht immer automatisch in barer Münze oder Anerkennung niederschlagen - das kann genauso deprimierend sein wie im Lehrerberuf.
    Wichtig ist auch hier, wie man damit umgeht.

    Zitat


    Zweitens: Ich habe meine Fächer deswegen ausgewählt, weil sie mich begeistern. Sowohl als Schulfächer als auch im Studium.
    Ich weiß aber aus meiner Schulzeit, dass es mehr als genug Schüler gibt, die sich für solche Fächer nicht begeistern. Ist es als Lehrer 'leicht' damit umzugehen, dass Schüler ggf. überhaupt keine Lust für ein Fach haben, dass einen selber so interessiert...? Freut man sich dann über die handvoll Schüler, die das ganze mit viel Spaß lernen wollen und wirklich Interesse haben...?

    Man wird sich über diejenigen freuen müssen, die mit Spaß und Freude dabei sind. Betrachtet man das Ganze aus Schülerperspektive, sind wir im Grunde die "Unnormalen", weil wir für zwei Fächer eine besondere Begeisterung hegen (und das jetzt wie selbstverständlich auf die Schüler projizieren und dasselbe von ihnen erwarten).

    Zitat


    Und außerdem: Ich studiere Sozialwissenschaften und Germanistik ja auf einem recht hohen Niveau, zumindest werde ich ja große Teile davon so nie an der Schule weitergeben. Ist es frustrierend, dass man sich selber auf dem Gebiet so gut auskennt und das alles so vertieft hat, im Endeffekt aber nur einen Bruchteil davon weitergibt?

    Nun ja, wie viel wird der Germanist und Soziologe einbringen, wenn er sein Leben nach dem Magister oder gar der Promotion als Dauerpraktikant oder Volontär bei einer (Zeitungs-)Redaktion fristet.
    Aber es ist richtig - den Großteil wirst Du davon nie für die Schule brauchen - selbst im LK nicht. Die Vermittlung des Fachs und der für die Schüler gedachten Inhalte sollte einem aber schon Freude machen, wenn man Lehrer werden will. Sonst fristet und frustet man im virtuellen Elfenbeinturm ein jämmerliches Dasein.

    Zitat


    Mich würde es sehr reizen, mit den Schülern gemeinsam Dinge zu planen und ihre Begeisterung für Themen zu wecken, die nicht zwingend etwas mit dem Unterricht zu tun haben. Mir geht es eben nicht nur um Frontalunterricht und das Durchziehen meines Stoffes...
    Gibt es diese Möglichkeiten in der Schule und schafft man es auch (zeitlich) sowas zu machen und zu organisieren?

    Ja, das schafft man, wenn man
    a) sich auf einige wenige Dinge konzentriert,
    b) sein Leben gut organisiert hat und
    c) für entsprechende Gegenleistungen in Form von Entlastungen bei der Schulleitung kämpft.

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von Matula
    Hi!

    Das mit dem "zuwenig Geld" am Gym. finde ich absoluten Schwachsinn. Mit 3000€ netto (+) sollte man doch wohl hinkommen.

    (Klugscheißmodus ON)

    Nur am Rande:

    Die 3000 Euro netto sind natürlich keinesfalls das Einstiegsgehalt. Als A13er mit Steuerklasse 1 sind es ca. 2400 Euro netto.
    Um als Single auf 3000 Euro netto zu kommen, muss man schon einige Jahre dabei sein oder als Verheirateter Steuerklasse III haben.

    Zum Vergleich:
    Der A14er mit Steuerklasse III kommt je nach Dienstaltersstufe auf 3400+ netto.

    Es ist eben die alte Leier, ob man Sicherheit, ein festes, sicherlich nicht zu niedriges Gehalt haben möchte, oder ob man in der freien Wirtschaft die Chance auf ein höheres, aber keinesfalls garantiertes Gehalt wahrnehmen möchte.
    Dasselbe Gehalt netto in der Wirtschaft setzt ein Jahreseinkommen von 50.000+ Euro voraus. Berufsanfänger können davon in der Regel auch nur träumen.

    (Klugscheißmodus OFF)

    Neben den Dingen, die bereits von den anderen hier gesagt wurden, habe ich für mich folgende Erkenntnis gewonnen - und ich bin jetzt mit Ref. seit 2003 im Geschäft:

    Du musst dazu in der Lage sein, im Zweifelsfall ohne Dank und Anerkennung auszukommen. (Was nicht heißen soll, dass es das nicht gäbe oder man das nie bekäme!)
    Du musst dazu in der Lage sein, Dich stets aufs Neue selbst zu motivieren, auch dann wenn die Rahmenbedingungen alles andere als rosig sind.
    Letztlich sind es ausschließlich Dein Gewissen und Dein persönlicher Ehrgeiz, die darüber entscheiden, ob Du engagiert bist und guten Unterricht machst oder nicht.
    Für gewöhnlich interessiert sich dafür nämlich ansonsten keine Sau - solange es nicht zu Beschwerden kommt.

    Das sind vielleicht auch die Faktoren, die aus jungen engagierten Lehrern frisch aus dem Ref. zwanzig Jahre später die machen, die man gemeinhin als "schwarze Schafe" bezeichnen kann und an die sich jeder von uns aus seiner eigenen Schulzeit auch nur sehr ungerne erinnert.

    Gruß
    Bolzbold

    Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass man die Schüler auf frischer Tat ertappen müsste.
    Wenn es bei der Korrektur einer Leistungsüberprüfung anhand der Indizien klar ist, dass ein Täuschungsversuch vorliegt, kann man mittels des Anscheinsbeweises sogar die Beweislast umkehren. D.h. dass der Schüler letztlich nachweisen können müsste, dass er nicht getäuscht hat.

    Da muss man weder den Fachbetreuer noch den Schulleiter einschalten - das kann man als Lehrer problemlos alleine sanktionieren - das Schulrecht bzw. das Schulgesetz des jeweiligen Bundeslandes ermöglicht das in der Regel auch.

    Am einfachsten konfrontiert man die Schüler mit dem Ergebnis und kündigt an, für beide Tests jeweils ein ungenügend zu geben. Dann wird sich schnell zeigen, wer von beiden (oder eben beide) getäuscht hat.

    Gruß
    Bolzbold

    Nur so nebenbei:

    Meinen Laptop habe ich 2009 mit 400 Euro abgeschrieben - das ging anstandslos durch. Und für 2010 setze ich die verbleibenden 300 Euro ab.

    Scheint wirklich eine Frage des "indirekten Machtkampfs" zwischen einem (Polemik ON) A10er Sachbearbeiter und dem in der Regel mehr verdienenden Lehrer zu sein (Polemik OFF).

    Sonnenkönigin

    Deine Verärgerung kann ich durchaus verstehen, jedoch finde ich es mit zweierlei Maß gemessen, wenn Du im selben Atemzug die Nicht-Quereinsteiger-Lehrerschaft mittelbar diffamierst.

    Nebenbei, wir hatten hier mal die Diskussion, was Dienst nach Vorschrift ist - und selbst das war meiner Erinnerung nach nicht gerade wenig.

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von Raket-O-Katz
    Sicherlich ist das Risiko hoch, dass ich bei 5 Freistunden en Block verstärkt als Vertretung eingesetzt werde, aber diese Stunden werden (zumindest an meiner Schule) als Statt-Stunden verrechnet oder ans Plus-Stunden angerechnet.
    Raket-O-Katz

    Das ist oft das Totschlagargument der Schulleitung. "Sie werden ja auch dafür bezahlt."
    Nur wird dabei leider übersehen, dass man sich ja gegen mehr Stunden und damit gegen mehr Bezahlung entschieden hat, weil man die Zeit anderweitig nutzen möchte - vor allem für die Kinder.

    Gruß
    Bolzbold

    Es geht übrigens auch anders - im eher negativen Sinne.

    Heute muss eine Kollegin mit halber Stelle mehr oder weniger vehement gefordert haben, dass sie nur drei statt vier Tage kommen möchte. Dies würde dazu führen, dass ca. 15 Schüler in der Oberstufe fünf Nachmittage, d.h. jeden Tag in der Woche, Unterricht hätten.

    Angesichts dessen und angesichts des Umstands, dass bei uns einige Teilzeitkräfte aufgrund des Doppeljahrgangs GAR KEINEN freien Tag haben, wirkt dieses Anliegen doch ein wenig dreist.

    Nun gilt es für die Oberstufenleitung abzuwägen, welche Interessen hier Priorität haben. Und hier würde ich angesichts von 15 Schülern, denen man das Leben bei dem Pensum, was sie ohnehin schon haben, noch schwerer machen würde, das Anliegen der Kollegin ablehnen, wenn ich der Entscheidungsträger wäre.

    Gruß
    Bolzbold

    Ich habe mit der Herausgabe meiner Telefonnummer überwiegend gute Erfahrungen gemacht, da die Eltern ganz ganz selten anrufen.

    Mit IDSN und drei Nummern ist das wirklich kein Problem - und ISDN ist heutzutage wirklich erschwinglich.

    Zwei, drei Eltern, die mal zu Unzeiten angerufen haben, habe ich entweder während des Gesprächs oder am folgenden Tag deutlich gesagt, dass ich das nicht in Ordnung fand. Seitdem ist Ruhe.

    Meine Telefonnummer hat allerdings nur meine eigene Klasse bzw. deren Eltern.

    Auf Klassenfahrten habe ich meine Handynummer, die ich seit 10 Jahren habe, herausgegeben. Da kam noch NIE ein Anruf oder eine SMS. Vielleicht habe ich aber auch Glück, dass sowohl meine Schüler als auch deren Eltern sehr verantwortungsvoll damit umgehen.

    E-Mail ist mit kleinen eigenen Kindern taktisch am sinnvollsten, weil man dann selbst entscheiden kann, ob und wann man antworten möchte - sowohl bei Schülern wie bei Eltern.
    Das klappt prima.

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von Bonzo21
    Es geht eben doch darum, dass andere Kollegen diese Last tragen, denn Bevorzugung der einen bedeutet automatisch Nachsehen der anderen. Ich weiß nicht, wie weit die Schule vom Wohnort weg ist, aber zwischen 1. u. 7. Stunde ist viel Zeit. Vertretungen in diesem Fall wären auch für mich ganz klar ein Grund zum Rebellieren, ansonsten halte ich das für eine schluckbare Kröte, wenn der Rest des Stundenplans, den wir nicht kennen, einigermaßen stimmt.
    Ciao

    Also da würde ich widersprechen wollen.

    Ein besserer Stundenplan für die TE muss nicht zwingend ähnlich hohe "Lasten" für andere Kollegen haben.
    Im Zweifelsfall wird sich die Schulleitung immer mit "dienstlichen Belangen" aus der Affäre stehlen können.

    Das mit der schluckbaren Kröte würde ich auch bezweifeln.

    Wenn man fünf Freistunden am Stück hat wird man gerade als Teilzeitkraft oft als "Lückenfüller" eingesetzt, wenn Vertretungen anfallen. Das kann dann auch trotz Wohnortnähe dazu führen, dass man nicht nach Hause fahren kann.

    Wenn Frauen sich für Teilzeit entscheiden, dann liegt das nicht an Faulheit, Bequemlichkeit oder ähnlichem sondern an dem Wunsch, die im Vergleich zur Vollzeitstelle frei bleibende Zeit für ihre Kinder zu nutzen - das ist ihre Entscheidung und ihr gutes Recht. Bei einer solchen Freistundenzahl kann sie dieses Recht aber nicht in Anspruch nehmen bzw. den zeitlichen Vorteil der Teilzeitbeschäftigung wahrnehmen - vor allem dann nicht, wenn Freistunden ebenfalls mit einer Kinderbetreuung abgedeckt werden müssen.

    Das könnte in diesem Fall sogar zu einem Minusgeschäft werden, weil sich in der Regel keine Betreuungskraft (außer Großeltern, sofern verfügbar) findet, die genauso flexibel und ggf. nur stundenweise die Betreuung übernehmen kann (und will).
    Für die fünf Freistunden muss also eine Betreuung bezahlt werden, die bei einem anderen Stundenplan nicht anfallen würde.

    Die gesetzlichen Regelungen greifen hier zu kurz und viele Kollegen bringen Teilzeitkräften erstaunlich wenig Verständnis entgegen.
    Teilzeitkräfte verdienen weniger, arbeiten jedoch im Verhältnis mehr als Vollzeitkräfte, weil sie alle außerunterrichtlichen Dinge dennoch zum großen Teil wahrnehmen müssen. Wenn dann noch so ein Stundenplan hinzukommt, hätte die TE theoretisch gleich auf 20 Stunden aufstocken können, weil das vom zeitlichen Rahmen auf dasselbe herausgekommen wäre.
    Und genau DAS ist das Problem.

    Die Teilzeitkräfte haben m.E. das Recht und auch den (moralischen) Anspruch, mit Augenmaß eingesetzt zu werden - alles andere würde die Teilzeit ad absurdum führen.

    Der Doppeljahrgang in NRW führt sicherlich zu angespannten Situationen hier und dort - aber wie viele Vollzeitkräfte haben effektiv fünf (!) Freistunden am Stück? Das ist unbestritten ein struktureller Nachteil der Teilzeitkräfte - von ihrer m.E. zu Unrecht ungünstigen Reputation einmal ganz abgesehen.

    Gruß
    Bolzbold

    Ich stimme Friesin zu.

    Es steht nicht fest, wo Du studieren können wirst.
    Es steht nicht fest, ob und ggf. wo Du in Deinem Bundesland einen Ref.-Platz bekommst.
    Es steht nicht fest, ob und wo Du nach dem Ref. abhängig von Deiner Fächerkombi eine feste Stelle bekommst.

    Beim Ref. und bei der festen Stelle bist Du in einem hohen Maße von den Entscheidungen der Schulbürokratie abhängig. Eine "Wahlmöglichkeit" gibt es oft im wahrsten Sinn des Wortes nur auf dem Papier - die Realität sieht bei vielen angehenden und fertigen Lehrern anders aus.

    Du kannst also davon ausgehen, dass Du wahrscheinlich nicht an Deiner aktuellen Schule eines Tages unterrichten können wirst.

    Abgesehen davon:
    Die Perspektive als Schülerin ist eine ganz andere als die des Referendars oder des fertigen Lehrers. Vielleicht sähest Du die Schule in der entsprechenden anderen Rolle mit ganz anderen Augen.

    Und selbst wenn Du später als Referendarin oder fertige Lehrerin an die Schule kämst, so liefst Du Gefahr, in den Augen der "Alteingesessenen" bzw. Deiner ehemaligen Lehrer stets die ehemalige Schülerin zu bleiben. Das macht es bei Deiner Rollenfindung und dem Finden Deiner Position im Kollegium nur schwieriger.

    Gruß
    Bolzbold

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