Unabhängig von der Berichterstattung, die mich hier im Weiteren nicht sonderlich interessiert, sollte man vielleicht noch einmal genauer hinsehen:
Wenn die Lehrkraft wohlwissentlich, dass es muslimische Schüler an der Schule und beim Essen gibt, Schweinefleisch und sonstige Fleischarten auf einen Teller packt und das Ganze hinterher nicht mehr zu unterscheiden ist bzw. die muslimischen Kinder Zweifel an der "Reinheit" ihres Essens haben, dann ist das aus Sicht der Lehrerin m.E. schon ein bisschen ungeschickt.
Klar, man sollte ihr jetzt deswegen nicht den Kopf abreißen, aber es gehört für mich beispielsweise bei jeder Klassenfahrt dazu, dass ich a) in Erfahrung bringe, welche Kinder Essensgebote (oder -verbote) haben, dass ich b) Überzeugungen wie Veganer, Vegetarier etc. berücksichtige und entsprechend durch mein Verhalten nicht dazu beitrage, dass diese Schüler in Verlegenheit kommen.
Es ist mehr als selbstverständlich, den Schülern, insbesondere den muslimischen Schülern, das Essen dieses Fleisches freizustellen - alles andere wäre m.E. einem Dienstvergehen nahe gekommen.
Es geht hier nicht darum, ob die Lehrerin Kellnerin spielen soll oder aber die Essensgebote nichtchristlicher Schüler aktiv einhalten soll. Es geht aber sehr wohl darum, dass man ggf. die Konsequenzen für ungeschicktes Verhalten trägt.
Der Schulleiter sollte sich eigentlich einerseits vor seine Kollegin stellen, andererseits aber klarmachen, dass sie selbst zumindest Auslöser für die Elternproteste war. Das lässt sich m.E. nicht bestreiten.
Ob man dann plötzlich dauerhaft erkrankt sein muss, lasse ich einmal offen. Welch ein Zufall.
Gruß
Bolzbold