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Original von Jazzy82
Ich habe schon einige Lehrer getroffen, die über ihre Jobs gemeckert haben. Ehrlich gesagt, habe ich da nicht mehr hingehört. Die haben sich über ihre 2000€ im Monat beschwert, dass es wieder Kürzungen gab, die Arbeit überhaupt nicht mehr honoriert wird.
Prima Argument. Das dürfte wohl gemeinhin eine natürlich Reaktion auf die Verschlechterung eines als "normal" empfundenen Ausgangszustands sein, die sich nicht explizit auf Lehrer bezieht.
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Ich frage mich ganz ehrlich: In welchem Job, hat man die Möglichkeit seine Freizeit so eigenständig zu gestalten? Wenn schönes Wetter ist, kann ich mich mit meiner Arbeit in den Garten setzen, oder ich verschiebe es auf später und nuzte erst das schöne Wetter aus. Hobbys, kann ich in der Regel immer nachgehen, da ich den Luxus besitze, meine Arbeitszeiten nach diesen auszulegen.
Unter dem Aspekt des induktiven Argumentationsprinzips mag das bei Dir hinhauen. Realiter ist es aber mehr als weltfremd.
Ab einem gewissen Päckchen an Arbeit ist eine solche Aussage zynisch und entspricht schlichtweg nicht der Wahrheit. Bei "Terminarbeit" kannst Du die freie Gestaltung Deiner Freizeit mal knicken. Ferner wird hier ein allgemeines "Lustprinzip" unterstellt in Bezug auf Arbeit, was sich zumindest auf das Umfeld, in dem ich arbeite, nicht übertragen lässt.
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Effizient in der Schule bin ich ca. 30 Stunden. Die restliche Zeit, darf ich mir einteilen.
Hmm. Vielleicht arbeitest Du ja zu wenig oder nicht sorgfältig genug...
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Ich habe vor meinem Studium eine Ausbildung gemacht in welcher ich 64 Stunden in der Woche gearbeitet habe, ich nachmittags anfing zu arbeiten und erst nachts nach Hause kam. Wochenende arbeiten. Nur Montags frei. Freizeit gleich Null. Würde ich diesen Job weiterhin machen, würde ich 1500€ Brutto verdienen.
Prima Totschlagargument. Die böse freie Wirtschaft, die alle anständigen Arbeitnehmer ausbeutet.
Die Arbeitszeit des Lehrers richtet sich offiziell nach seinem Deputat. Die tatsächliche Arbeitszeit sowie die Arbeitsbedingungen, das Arbeitspensum und die tatsächliche Gestaltung der unterrichtsfreien Zeit wird damit nicht weiter definiert.
Und hier sage ich Dir klar und deutlich, dass Du von diesen Bedingungen keine Ahnung hast. Das Argument mit der freien Wirtschaft zählt da nicht. Ich würde sogar soweit gehen und Dir unterstellen, dass da irgendetwas gehörig schief gelaufen sein muss (auch von Deiner Seite), wenn Du Dich im Rahmen einer Ausbildung so ausbeuten lässt.
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Mein Partner ist selbstständiger Gastwirt. Seine Stundenanzahl möchte ich lieber nicht ausrechen. Verdient er ein Lehrergehalt? Nein! Meine Eltern sind Selbstständige. Sie ackern wie verrückt um etwas übrig zu behalten und die Kosten zu decken.
Mir kommen die Tränen. Da Du ja sehr deutlich implizierst, dass jeder für die Berufswahl, die er getroffen hat, die Verantwortung trägt bzw. mit den Vorzügen und Nachteilen leben muss, taugt das auch nicht als Argument.
Selbstständige habe es im wahrsten Sinn des Wortes in der Hand, deutlich mehr Geld zu verdienen als Lehrer. Bei Lehrern ist es völlig egal wie viel, wie gut oder wie effizient sie arbeiten. Auf dem Lohnzettel wird immer dasselbe stehen.
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Der Lehrerjob ist meiner Meinung nach einer der schönsten. Natürlich kann er sehr anstrengend werden wenn eine Klasse sehr unruhig ist. Aber das ewige Beschweren über zu wenig Geld, zu viel Arbeit regt mich echt auf. Das erzählen meiner Meinung nach Leute, die noch nie richtig gearbeitet haben. Sorry!
Wie ungemein weltgewandt. Derart großkotzige Kommentare gab es hier schon häufiger.
Weißt Du, wie viele von uns vorher schon etwas anderes gemacht haben?
Weißt Du, wie viele von uns effektiv wie lange arbeiten?
Gut. Dann halte es in diesem Punkt doch bitte mit Dieter Nuhr und behalte Deine Pauschalvorwürfe für Dich.
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Unterhaltet euch doch mal mit nem Bauarbeiter der bei 35 Grad 10 Stunden kloppt und dafür nen Hungerlohn kassiert.
Das musste jetzt mal raus
Wollte auch niemanden damit direkt ansprechen aber diese Hiobsbotschaften aus dem anderen Forum zurechtrücken.
Och, da unterhalte ich mich lieber mit einem verhungernden Äthiopier - dann kann ich mich nämlich über jeden Atemzug, den ich noch machen darf, freuen.
Gruß
Bolzbold