SteffdA
Ich kann Deinen Einwand verstehen. Wenn wir aber grundsätzlich annähmen, dass der Unterricht in jedem Fall ein der Klassenstufe adäquates Niveau erreicht, dann könnten wir uns theoretisch auch die zentralen Prüfungen am Ende der Klasse 10 schenken bzw. diese gar nicht erst vorbereiten. (OK, die waren bisher so einfach in Englisch, dass man sie de facto wirklich nicht hätte vorbereiten müssen).
Die andere Seite ist diese:
Jede Schule hat ein Interesse daran, bei landes- oder bundesweiten Vergleichsarbeiten gut abzuschneiden. Es wäre naiv anzunehmen, man würde die Schüler nicht darauf vorbereiten, auch wenn Herr W. sagt, dass der Unterricht das nicht zu tun habe.
Die Frage, OB man diesen Test besteht, hat sich mir nie gestellt. Für gewöhnlich hat man als halbwegs engagierter Lehrer aber den Anspruch, diese Tests auch halbwegs gut zu bestehen. Somit also eine Frage des WIEs.
Natürlich sind die Vorbereitungen in dem Sinne auch nicht "umsonst" - aber man kommt sich als Lehrer irgendwo nicht ernst genommen vor, wenn das Ministerium völlig an der Unterrichts- bzw. Schulrealität vorbei Entscheidungen trifft - und das eben drei Wochen vor VERA.
Man kann nicht einerseits offiziell verkünden, dass man die Qualität der Bildung verbessern will, um dann bei bundesweiten Vergleichsarbeiten doch sein eigenes Süppchen zu kochen.
Gruß
Bolzbold