Beiträge von Bolzbold

    Hallo Sarah,

    willkommen hier im Lehrerforum.

    Also: Die aktuellen Studiengänge, wenn ich mich nicht irre, sind doch entweder G/H/R oder Gy/Ge ausgelegt.

    Entsprechend würdest Du vermutlich mit einem 1. StEx. für Gy/Ge nicht ohne Weiteres an G/H/R unterrichten können. Da bis dahin aber noch viel Wasser den Rhein hinunter fließt, kann sich bis dahin eine Menge ändern.

    Was 2013 mit dem "Lehrerdienst" los sein wird, kann Dir aktuell NIEMAND (!) sagen. Insofern sind Deine Sorgen erst einmal unbegründet.
    Und dass angesichts der drohenden Pensionierungswelle in NRW - alleine bei uns dürften mehr als 15 KollegInnen bis 2013 pensioniert sein (das sind 20%) - nur 1/10 eines Jahrgangs später eingestellt werden soll, halte ich für Unsinn - egal, was im Bildungsportal steht.

    Über Verbeamtung und Gehalt würde ich mir im Moment auch noch nicht so sehr Gedanken machen, weil sich bis dahin auch noch das eine oder andere tun könnte.
    Derzeit Gy/Ge Sek II A 13 als Beamter, G/H/R A12 als Beamter. Für Angestellte gelten die deutlich schwächer dotierten TV-L Tarife.

    Ach ja, noch eine Frage am Rande:
    Wenn Du Dein 1. StEx. 2009 hast, wieso kannst Du dann erst 2013 in den "Lehrerdienst" gehen? Das Ref. dauert aktuell immer noch zwei Jahre.

    Gruß
    Bolzbold

    P.S. Sieh zu, dass Du mit E/Ge unbedingt im Studium oder im Ref. eine bilinguale Zusatzqualifikation erwirbst. Dann sollte das mit der Einstellung später auch kein Problem sein.

    Wann, wie oft und wie lange kann man Dich konkret (!) in der Schule erreichen - mit der Prämisse, dass Du auch Zeit hast?

    Niemand verlangt von Dir rund um die Uhr für die Schüler und deren Eltern da zu sein - auch ich mache das nicht.
    Falls Eltern unerwünschterweise anrufen, dann solltest Du das mit den Eltern mal klären und ansonsten Gespräche zur Unzeit konsequent abwimmeln.
    Meine Schülereltern nehmen auf Wochenenden und Abende Rücksicht und rufen nur in sehr seltenen Fällen an.

    Zitat

    Original von Bear
    Hm, irgendwas muss ich falsch machen. Ich habe keinen ISDN-Anschluss und dementsprechend auch keine drei Telefonnummern. Sollte ich tatsächlich weitere Telefonanschlüsse beantragen?

    Wer trägt dann die Kosten für die Anschlüsse, die ich ja wirklich nur für die Schule unterhalte?

    Mit dem ISDN-Anschluss (EIN Anschluss) hast Du automatisch drei Rufnummern, die alle über diesen einen (!) Anschluss laufen - die Kosten sind nur unwesentlich höher als bei einem analogen Anschluss mit nur einer Rufnummer.
    Für mich ist das mehr eine Frage des persönlichen Komforts als eine Frage der Kosten. Wenn ich nicht für meine Schülereltern erreichbar sein möchte, dann geht der AB ran - zumal das Telefon je nach Nummer unterschiedlich klingelt.

    Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass trotz Weitergabe der nur für Schulzwecke eingerichteten Nummer kein "Missbrauch" seitens der Eltern oder Schüler erfolgt ist.

    Gruß
    Bolzbold

    Das riecht mir stark nach Fake.

    Was ist das denn für ein Unsinn?

    Nur für den Fall, dass das Dein Ernst sein sollte:

    Eine von den drei IDSN- Nummern, die man gewöhnlich hat, würde völlig reichen - die kann man bei Bedarf auch abschalten bzw. stummschalten. Thema erledigt.

    Deine weiteren Überlegungen sind schlichtweg nur noch als grotesk zu bezeichnen.

    Also mach Dich mal locker.

    Gruß
    Bolzbold

    Also bei Staples gibt es Folien zu kaufen, die hitzebeständig sind. Die habe ich bei unserem Schulkopierer auch schon verwendet - bislang ist nichts drin verschmort.

    Auch die anderen Kollegen nehmen oft eigene hitzebeständige Folien - bislang gab es da auch noch keine Probleme.

    Gruß
    Bolzbold

    Bei uns werden die Begriffe quasi synonym verwendet.

    Also ad hoc würde ich das so sehen, falls ich das unbedingt von einander trennen sollte:

    Leistungsbewertung = Beurteilung der Leistung inklusive begründeter Notenvergabe

    Leistungsbeurteilung = Begutachtung einer Leistung unter Berücksichtigung der positiven wie negativen Aspekte

    Beides findet natürlich vor dem Hintergrund eines wie auch immer gearteten Erwartungshorizonts statt.

    Und da gibt es wirklich Leute, die dazwischen terminologisch differenzieren?

    Gruß
    Bolzbold

    Hallo mariposa,

    ich würde mir über solche Aussagen wie die Deines Ausbilders keinen Kopf machen, schon gar nicht, wenn das so ein gequirlter Unsinn ist, der Dir da erzählt wurde.
    Solche chauvinistischen Sprüche wie "keine mütterliche Identifikationsfigur" sind absolut daneben; zumal Du ja an einer Berufsschule und nicht an einer Grundschule arbeitest.
    Also wer Berufsschullehrerinnen die Rolle einer mütterlichen Identifikationsfigur zuschreibt, hat ein merkwürdiges Bild von Lehrerinnen.
    Partnerschaften und eigene Kinder haben gar nichts mit der Qualität als Lehrerin zu tun.
    Und auch hier im Forum gäbe es sicherlich das eine oder andere gute Beispiel dafür.

    Partnerschaften, wie andere hier schon erwähnt haben, kann man nicht erzwingen - es ergibt sich oder eben nicht. Und wer weiß, ob die Thematik in positiver Hinsicht in einem halben Jahr nicht "erledigt" ist.

    Mein Privatleben deckt seit Beginn des Refs. 2003 alle Bereiche zwischen "solo" und "verheiratet" ab. Ich habe das meinen Schülern aber nicht zwangsläufig auf die Nase gebunden.
    Natürlich fragen die Schüler nach, weil sie neugierig sind. Schüler dürfen auch gerne alles fragen - nur ob sie eine Antwort kriegen, das ist eine andere Sache.

    Gruß
    Bolzbold

    Also angesichts der hohen gesellschaftlichen Verantwortung, die uns der Stern ja zugesteht, wäre die Überlegung ja gar nicht so verkehrt.

    Würde man wirklich nur die Eliten in die Klassenräume kriegen (und wieso sollten die bei der aktuellen Situation so blöd sein das zu tun?), müsste man sie analog bezahlen.

    Womit sollte der Lehrerberuf - außer mit dem ursprünglich romantisch verklärten Idealismus - heute die "Besten" anziehen?
    Kolumnen wie die dieser Schmierfinkin sind da wohl eher kontraproduktiv.

    Idealismus zahlt mir nicht die Tennisstunden am Wochenende, für meinen Dachboden habe ich nachmittags dann auch keine Zeit - und das Buch von Frau Kühn müsste ich zwecks Sparzwang als Kaminanzünder recyclen.

    Gruß
    Bolzbold

    @Dudel

    Nach dem alten System gebe ich Dir Recht.

    Aber bei uns haben wir schon die Erfahrung gemacht, dass die fünf damit zum "Kunststück" wird. Wer nach dem neuen System eine fünf schreibt, muss WIRKLICH grottig sein.

    Stellt sich die Frage, wie Du bei der kommunikativen Gestaltung benotest.

    Bei uns hat die FK beschlossen, von 5 Punkten auszugehen und nur bei Beanstandungen Punkte abzuziehen. Das resultiert dann in selten weniger als drei von fünf Punkten pro Teilkriterium, weil jeder Schüler einen halbwegs vernünftigen Text produziert - nach diesen Kriterien.
    Bei 10 Sprachkriterien kommen da schnell 30 und mehr Punkte zusammen - und schnell hast Du dann die 68 Punkte für ein glattes ausreichend zusammen.

    Das Schlimme ist aus meiner Sicht auch weniger die Bepunktung an sich als die Willkür, die das neue System zur Benotung der Sprache darstellt.
    Es lässt sich aus meiner Sicht nicht hinreichend begründen, wann nun beispielsweise 6 oder 7 von 12 Punkten gegeben werden. Oder wann das Textverständnis nun etwas, erheblich oder gar nicht erschwert wird. Das hängt doch sehr von der beurteilenden Lehrkraft ab.
    Das Perfide ist, dass hier eine Objektivität suggeriert wird, die es so nicht gibt und m.E. jetzt noch weniger gibt als vorher.

    Je schwammiger Kriterien sind, desto mehr Spielraum lassen sie für entsprechende individuelle Auslegungen und persönliche Vorlieben. Sollte DAS erreicht werden?
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Lehrer fabriziert haben.

    Gruß
    Bolzbold

    In Englisch ist mit dem Abitur 2009 der Fehlerquotient abgeschafft worden.

    Ich habe testweise die aktuellen 12er Klausuren nach dem neuen Schema korrigiert. Dabei kam heraus, dass die Schüler nach dem neuen Verfahren (separate Punkte für Rechtschreibung, Grammatik und Wortschatz) bis zu 18 Punkte mehr bekommen als vorher und somit mehr als zwei Teilnoten besser sind als vorher.

    Jemand, der beispielsweise Dutzende Grammatikfehler macht, würde 0 von 12 Punkten für Grammatik bekommen, aber im Extremfall 6 von 6 Punkten für Rechtschreibung und 12 von 12 Punkten für Wortschatz. Nach dem alten Punkteschema mit FQ wären es 0 Punkte gewesen.

    Die neue Einteilung in - polemisch überspitzt - "sehr viele", "viele", "mittelviele" und "wenige" Fehler inklusive eines Punktespektrums innerhalb dieser Kategorien wirkt sehr willkürlich und ist m.E. nicht wirklich objektivierbar.

    Ich kann das Prinzip insoweit verstehen, dass man wegkommen will von der "Fehlergeilheit" und sozusagen das Positive bewerten will. Dabei kommt im Fach Englisch aber ein Bewertungsraster heraus, das mehr oder weniger bedeutet, dass jeder Schüler, der halbwegs einen Satz auf Englisch geradeaus schreiben kann, direkt eine drei bekommt.

    Es ist im Rahmen dieser schwammigen Kriterien des gesamten Rasters (nach Zentralabitur) de facto schon fast ein Kunststück der Inkompetenz, wenn man da noch eine fünf schreibt.

    Natürlich ist mir klar, dass das politisch von Frau S. so gewollt ist. Aber hier wird dieselbe Leistung des Schülers per definitionem einfach schöner gemacht, damit sich die Ergebnisse als Erfolg verkaufen lassen.

    Später klagen dann die Professoren wieder über nicht studierfähige Abiturienten - und wer ist es dann natürlich schuld? Die unfähigen Lehrer.

    Danke, Frau S.

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von SunnyGS
    Ich wollte halt nur eine Lanze für die Artikelschreiberin brechen. Für mich wäre das durchaus eine nette Anregung und ich finde es auch durchaus umsetzbar. Mein Hauptjob ist natürlich nicht das Brötchenreichen. Aber ich bin mir 100%ig sicher, dass eine angenehme Lernumgebung mir die Arbeit (Wissensvermittlung) erleichtert. Und gemeinsame Aktivitäten wie Schulfrühstück und Co fördern ein nettes Miteinander. Ganz sicher.

    LG
    Sunny

    Wir haben hier zwei grundsätzliche Bereiche, die wir nicht vermengen sollten.

    Auf der einen Seite steht der Aspekt der Lernumgebung. Jeder halbwegs vernünftige Pädagoge wird um eine eben solche Umgebung bemüht sein. Ein wie auch immer geartetes Frühstück ist EINE von vielen Möglichkeiten.

    Auf der anderen Seite sind die Kosten für ein Frühstück. Es ist müßig, darüber zu diskutieren, ob 10 Euro ausreichen oder nicht. Das hängt von mehreren Faktoren (Umfang des Frühstücks, Qualität der einzelnen Zutaten und nicht zuletzt Klassengröße) ab, so dass man sich brüsten kann, mit 10 Euro hinzukommen oder man es eben auch lassen kann.

    Bedenklich ist auch aus meiner Sicht die Erwartungshaltung, die mittelfristig geschürt wird, wenn man die Schüler dem Diesterweg'schen Vorschlag entsprechend bewirtet.

    Bei allem Engagement, was man als Verfechter von Klassenfrühstücken an den Tag legen mag, sollte man aber auf Vorschläge wie Jobwechsel verzichten - vor allem wenn sie auf diese plumpe, unsachliche Art und Weise unterbreitet werden. Hast Du das nötig?

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von katta
    Hallo zusammen,

    ich habe einen Virus (und dazu noch eine Erkältung, aber das ist ein anderes Thema ;) ), der mir erst meinen alten Rechner zerschossen hat und der laut Virensoftware meines neuen Rechners immer noch auf dem Stick ist.
    Kann man den denn jetzt irgendwie von den Stick bekommen oder sind die Dateien darauf und der Stick auf immer verloren?

    Kennt sich da jemand aus?
    Oder einen hilfreichen link?

    Herzlichen Dank!

    Lieben Gruß
    Katta

    Naja, die Software müsste doch eigentlich erst einmal sagen, welcher Virus das ist und dann entweder die Möglichkeit bieten, die befallene Datei in Quarantäne zu nehmen oder aber die Datei zu löschen. Das sollte an sich genauso problemlos laufen wie bei einer Festplatte.
    Sofern es sich nur um eine Datei handelt, die befallen ist, wirst Du die anderen Dateien retten können - nachdem der Virus erledigt ist.

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von Vaila
    Wir müssen SchülerInnen zu Vorurteilslosigkeit erziehen und wenn unsere pädagogischen Bestrebungen nicht völlig in die Irre gehen, werden sie akzeptieren, dass eine Lehrerin sich auch einmal in den Vater eines Schülers verlieben kann, ohne dass sie den Sprössling mit guten Noten überhäuft!

    D'accord - das sehe ich genauso.

    Dennoch - und hier helfen auch keine ehrenhaften Einstellungen und Haltungen eines Einzelnen - bleibt zu berücksichtigen, dass es in unserer Gesellschaft genug Menschen gibt, denen diese von Dir erwähnte Erziehung entweder nicht zuteil geworden ist, oder bei denen diese Erziehung nicht gefruchtet hat.
    Das sind dann Menschen, die entweder in Form der Schulleitung Dir an den Karren fahren, oder in Form von Elternvertretern auf den Putz hauen oder sonstige Wichtigtuer.
    Klar, über Gerüchten kann man stehen. Über dem, was die von mir erwähnten Menschen aber lostreten können, wird man nicht immer stehen können.

    Abschließend:
    Die Überlegungen, die ich hier anstelle, sind grundsätzliche Überlegungen im Rahmen des erwähnten "Falls".
    Es geht nicht darum, den Teufel an die Wand zu malen oder von vornherein davon auszugehen, dass das in jedem Fall immer und überall zu einem Problem werden kann.
    Ein gesundes Problembewusstsein in Kombination mit einer Abwägung, was ich will, was mein Verhalten für Konsequenzen haben kann und ob ich willens und fähig bin, damit klar zu kommen, schadet meines Erachtens aber nicht.

    Wünschen wir der Threaderstellerin alles Gute, und dass die Dinge sich im positiven Sinne entwickeln.

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von Vaila
    @ bolzbold
    Ich stelle mir das jetzt einmal ganz praktisch vor: Ich beginne eine Liaison mit dem Vater eines Schülers - Ende offen. Mein professionelles Überich sagt: Nein, geht nicht! Oder: Im vorauseilenden Gehorsam: erst mit der Schulleitung sprechen! Ich muss sofort die Klasse wechseln! Antwort von der Schulleitung: Wie stellen Sie sich das vor, mitten im Schuljahr...? - Meine Meinung: Natürlich würde ich in dieser Situation auch einen Klassenwechsel anstreben, mir aber auch nicht in die H... machen, weil andere jetzt vielleicht denken könnten...! Das fehlte jetzt noch, dass ich mir Gedanken um Gerüchte machte. Wenn andere mir etwas vorwerfen können, bitte, dann mit allen Konsequenzen! Etwas mehr dickes Fell, Kolleginnen und Kollegen!

    Liebe Vaila,

    ich denke, Du siehst das hier erneut zu "schematisch".

    Das Über-Ich müsste hier wie bereits dargelegt nicht pauschal "nein" sagen sondern mögliche Probleme, die eintreten KÖNNEN aber nicht müssen, aufzeigen.
    Von vorauseilendem Gehorsam ist hier auch keine Rede - der von Dir beschriebene Weg wäre auch etwas "plump" und übereilt. Ich würde das Schuljahr zu Ende bringen und wenn die Beziehung zu dem Vater dann noch aktuell ist, ein Gespräch mit der Schulleitung suchen und die Klasse wechseln - ohne großartiges Tamtam.

    Natürlich kann man Gedanken um Gerüchte wegwischen und sich sagen, dass man das eben abkönnen muss. Eine solche perfektionistische Haltung (nach dem Motto "wer das nicht kann, ist halt selber Schuld") wird meines Erachtens am eigenen zu hohen Anspruch scheitern.

    Getratsche, Gerüchte und im Extremfall Mobbing entziehen sich aber zu einem nicht unerheblichen Grad einer persönlichen Klärung bzw. einer rechtlichen "Klarstellung".

    Das, was Du hier als dickes Fell darstellst, ist für mich mehr ein Augenverschließen vor Realitäten - in anderen Worten Ignoranz. Zu wissen, worauf man sich einlässt und sich möglicher Konsequenzen seines Handelns bewusst zu sein, sind die Punkte, auf die meine Wenigkeit und andere User hier hingewiesen haben.

    Gruß
    Bolzbold

    Und schaut man sich einmal die Eastpack Rucksäcke an, so werden die von vielen Schülern so tief unten getragen, dass der Rucksack fast über dem Hintern hängt. Das hat weniger mit dem Gewicht der Rucksäcke zu tun als mit der Justierung der Träger - und das machen die Schüler so wie sie es wollen.

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von Vaila
    Wenn ich hier diese Antworten so lese, denke ich mir, in welchem Jahrhundert leben wir eigentlich...? Ich habe selbst als Schülerin noch erlebt, wie eine Mutter in meiner Klasse ihre Tochter unterrichtet hat (die übrigens eine 2 bekommen hat). Ich fand es schon etwas merkwürdig, aber insgesamt o.k., denn sie hat nie irgendwie gezeigt, dass sie ihre Tochter in irgendeiner Weise bevorzugt. Wir übrigen KlassenkameradInnen haben da schon aufgepasst...
    Also - ich finde diese Diskussion spießig und absolut daneben. Glaubt ihr nicht, dass eine verantwortungsvolle Lehrerin Beruf und Privatleben trennen kann? Wird sie nicht alles tun, um Zweifel auszuräumen? Und dann gäbe es ja - falls notwendig - den Rechtsweg... Mit Verlaub Kollegen und Kolleginnen!

    Entschuldige, Vaila, aber wenn Du wirklich die vor Dir erschienenen Beiträge gelesen hättest, dann wäre Deine Antwort möglicherweise etwas weniger scharf ausgefallen. Es geht hier nicht um Moral sondern um Realitäten wie Meike schon gesagt hat.

    Ferner sollte Dir, wenn Du einschlägige Literatur kennst, bekannt sein, dass es Prozesse bei der Notenvergabe gibt, die unbewusst ablaufen und somit nicht zwangsläufig mit entsprechender Reflexion zu kontrollieren sind. Ein wie auch immer geartetes engeres Verhältnis zwischen der Klassenlehrerin und einem Vater eines Schülers von ihr dürfte - das von Dir erwähnte professionelle Verhalten der Lehrerin vorausgesetzt - auch die unbewusste Ebene betreffen.

    Hier wurde lediglich gesagt, welche möglichen Probleme es geben kann, fernab jeglicher Moralisierung.
    Du nennst es spießig und daneben - Deine idealisierte Vorstellung des Verhaltens der Lehrerin - das ja in der Tat durchaus so sein kann - könnte man im Gegenzug als ideologisch verblendet bezeichnen, zumal die Reaktionen des Umfelds nicht mehr im unmittelbaren Einflussbereich der Lehrerin liegen.

    Das Wichtigste bei dieser Beziehungskonstellation wie im Ausgangsthread beschrieben ist, die Realität im Auge zu behalten und sich möglicher Probleme und Problembereiche bewusst zu sein, um entsprechend reagieren zu können. Damit ist allerdings auch noch nicht gesagt, dass bei tadellosem Verhalten seitens der Lehrerin die Eltern der anderen Schüler, die Schüler selbst und auch die Kollegen an der Schule sich entsprechend ähnlich "unspießig" verhalten.

    Gruß
    Bolzbold

    Ein Verbot des über das schulische Verhältnis hinausgehenden "Umgangs" zwischen Lehrern und Eltern gibt es nicht.


    Sei Dir darüber aber im Klaren, dass es da einen erheblichen Interessenkonflikt geben kann.

    Ferner wärst Du, sofern daraus eine dauerhafte Liaison erwächst, damit eigentlich befangen und somit als Lehrerin des entsprechenden Schülers nicht mehr geeignet.

    Falls andere Eltern das spitz kriegen, könnten sie hinsichtlich einer möglichen Befangenheit ggf. für Ärger sorgen.

    Im Falle einer dauerhaften Beziehung solltest Du daher dann alles daran setzen, den Schüler nicht mehr zu unterrichten.

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von Zottel
    Bei anderen Jungkollegen hat man eher das Gefühl, da läuft alles bestens. Natürlich halte ich mich da mit Jammerei zurück. Ist ja klar. Bevor die Gerüchteküche brodelt.

    Seufz

    Neles Beitrag kann ich mich aus eigener Erfahrung anschließen. Bis auf den LK hatte ich eine ähnliche Belastung - und das bis letztes Schuljahr durchgehend.

    Was Deine Wahrnehmung der anderen Kollegen angeht, so könnte es ja durchaus sein, dass es ihnen genauso (schlecht) geht wie Dir und dass sie genauso wenig vor anderen Jungkollegen jammern - aufgrund desselben von Dir genannten Grundes.

    Dieses Gefühl, dass es bei anderen besser läuft (bzw. dass es so sein muss), ist völlig normal. Es stellt sich nach und nach eine gewisse Routine bei vielen Abläufen ein.

    Wichtig ist, dass Du zwischen wichtig und unwichtig, relevant und irrelevant unterscheiden und entsprechend handeln kannst.

    Schüler, die nach dem zweiten Klingeln reinkommen, kann man disziplinieren, muss man aber nicht - denn es gibt sicherlich gravierendere "Verstöße", für die man Kraft und Nerven benötigt.

    Hart durchgreifen muss man entweder von Anfang an machen oder man wird auf erhebliche Widerstände seitens der Schüler treffen.

    Die Kurse, wo ich von Anfang an die Peitsche rausgeholt habe, haben mich anfangs sicherlich verflucht, später waren sie froh, dass sie langfristig doch etwas bei mir gelernt haben.

    Entsprechend greife ich jetzt von Anfang an auch in meiner neuen 8. Klasse durch.

    Durch die Situationen bzw. das Gefühl, das Du beschrieben hast, müssen alle Junglehrer durch - das hilft Dir zwar akut nicht, aber es dürfte kaum jemandem signifikant anders gehen - es sei denn er/sie hat keine Korrekturfächer.

    Gruß
    Bolzbold

    Och, also die letzten zwei bis drei Seiten dieses von Dir erwähnten Threads, Mikael, sind erstaunlich sachlich und fundiert.

    Nur interessiert das keinen der Sozialneider, Gesellschaftsspalter etc. weil - und das scheint in Deutschland Tradition zu sein - Meinungen schnell zu Tatsachen gemacht werden. Wollte man diese "Tatsachen" nun argumentativ widerlegen, müsste die entsprechende Person ihre Haltung dazu ja ändern, sofern sie intellektuell dazu überhaupt in der Lage ist.

    Gruß
    Bolzbold

    @3jungs

    Hallo 3jungs,

    auf der einen Seite freuen wir uns immer über neue Forenmitglieder, auf der anderen Seite dürfen hier aber nur Lehrer, Referendare und Lehramtsstudenten schreiben.
    Falls Du in keine der drei Kategorien passt, bitte ich Dich, schulthemen.de zu benutzen, wo Du mit Lehrern - teils dieselben, die es hier auch gibt - in Kontakt treten kannst.

    Gruß
    Bolzbold

Werbung