ZitatOriginal von Rosalie
Ich habe die Anzeige gemacht und bin sehr froh darüber. Der Schüler ist 20 Jahre alt und ich werde meine Energie jetzt wieder denjenigen zuwenden, die sie brauchen, sprachlich und auch pädagogisch. Der Schulleiter hat heute das Gespräch mit ihm und mir gesucht, und das Einzige, das er zu sagen hatte, war, dass er immer wieder so etwas und noch mehr sagen würde, es tue ihm nicht leid und natürlich sei er im Recht, wenn jemand einen Fehler mache, dann sei es bei ihm immer so, dass er Leck mich am Arsch sage. Und dabei bleibe er. Ich habe dann gesagt, dass ich nun die Möglichkeit hätte, wegen ihm eine Konferenz einzuberufen und damit sechs Kollegen eine Stunde zu beschäftigen, oder die Anzeige machen. Er sagte: Machen Sie mal. Und später, als der Schulleiter weg war: Die Scheiß-Bullen können ihn mal - na, was woh? - am Arsch lecken.
Ergo: Ich habe die Anzeige gemacht.
Von den Zuschriften im Forum hier fühlte ich mich total im Stich gelassen. Es freut mich für euch, dass Ihr alle so gute Pädagogen und gute Menschen seid, die ihr bisher gepostet hat. Und für mich freu ich mich, dass ich ein Mensch mit gesundem Verstand geblieben bin.
Gute Nacht!
Hallo Rosalie!
Es ist schade, dass Du Dich im Stich gelassen fühlst. Wie hätten denn die Zuschriften aussehen können, damit diese Gefühl nicht entstanden wäre?
Zugegeben, ich habe auch mal einen ehemaligen Schüler unserer Schule angezeigt, weil er mir sagte, ich solle als "sch*** Immigrant" doch meine Koffer packen und nach Hause fliegen (also gar nicht erst den Koffer packen, aber das wusste er ja nicht). Das sagte er im Zusammenhang mit einer Prügelei, wo er zu dritt auf einen 12.Klässler losgegangen ist.
Natürlich habe ich ihn angezeigt, weil ich mich als Lehrer im Dienst und in Ausübung meiner Pflichten (dem Schutz eines meiner Schüler) nicht mit derart braunen Parolen beschimpfen lasse.
Er hat sich später schriftlich entschuldigt, damit war die Sache für mich erledigt.
Wäre das IN der Schule passiert und von einem Schüler gekommen, so hätte ich ihn vermutlich nicht angezeigt sondern mir lediglich diesen Schritt vorbehalten, wenn nach einem Gespräch zwischen ihm, Schulleitung und mir der Schüler immer noch uneinsichtig gewesen wäre. Ungeachtet der Fehler, die man machen mag, gehört sich ein solcher Umgangston nicht. Erst Recht nicht bei einem 20jährigen.
Insofern kann ich Deine Reaktion im Nachhinein völlig verstehen. Wer sich so dermaßen daneben benimmt und zeigen muss, dass er alles darf und man ihm nichts kann, der muss es eben erst noch lernen.
Es ist schade, dass Du nicht von Anfang an die Situation so ausführlich beschrieben hast wie jetzt in dem letzten Posting. Ich denke, dann wären die Zuschriften mit Sicherheit etwas anders gewesen.
Die Differenzierung zwischen pädagogischem Geschick und gesundem Verstand verstehe ich nicht. Gehört das nicht zusammen?
Gruß
Bolzbold