Beiträge von Bolzbold

    Weil es gerade in einer Newsgroup auftauchte, wollte ich das mal hier zur Diskussion stellen:

    Was macht Ihr in Deutsch oder den Fremdsprachen, wenn Schüler in einer Analyseaufgabe oder in einer Interpretation eine wortgetreue Reproduktion einer Lektürehilfe schreiben?

    Wertet Ihr das normal?

    Wertet Ihr das als Täuschungsversuch (Plagiat inklusive)?

    Wie würdet Ihr damit umgehen, falls Ihr selbst einmal einen solchen Fall hättet?


    Bei mir im Geschichts-LK hat das eine Schülerin mal gemacht, wobei sie aus einem "Abiwissen"-Buch ganze Passagen (angeblich) auswendig gelernt hatte.
    Problem war: Sie schrieb ansonsten keinen Satz geradeaus, die Zeichensetzung war quasi nicht vorhanden, die Groß- und Kleinschreibung ebenfalls problematisch.
    Somit fiel also der auswendig gelernte Teil noch deutlicher auf, denn der war sprachlich natürlich nicht zu beanstanden.
    Ich habe diesen Teil nicht gewertet und nur das gewertet, was eindeutig von der Schülerin selbst stammte.

    Gruß
    Bolzbold

    Hallo!

    Ich verschiebe den Beitrag mal nach "Studium Lehramt", dort ist er besser aufgehoben.

    Zum Thema:

    In der Unter- und Mittelstufe wird bei uns in NRW eigentlich eher das britische Englisch mit gelegentlichen Verweisen auf Unterschiede des amerikanischen Englisch unterrichtet. In der 8. Klasse (nach der neunjährigen Sekundarstufe) kommt normalerweise das Thema USA und damit auch automatisch der Unterschied zwischen den Varianten.

    Was die Aussprache angeht, so hängt das auch immer vom Lehrer ab. Normalerweise wäre ja "received pronunciation" die Standardvariante - also eben kein "Southern British Standard".
    Es gibt aber auch Lehrer, die amerikanisches Englisch sprechen und damit den Schülern auch indirekt vorgeben. Die Schüler sind ohnehin meist mehr vom amerikanischen Englisch beeinflusst als vom britischen.

    In den Klausuren war es einmal üblich, sich für eine Variante zu entscheiden und das ganz am Anfang auch drüberzuschreiben. Das wurde damals auch angestrichen, wenn man dann eben die beiden Varianten vermischte. Wie das heute ist, hängt erneut vom Lehrer ab.
    Da es sich m.E. allenfalls um stilistische Fehler handelt und nicht um Grammatik- oder Rechtschreibfehler im eigentlichen Sinne, streiche ich so etwas auch nicht an.
    In den Bewertungsbögen für die zentrale Prüfung in NRW und für das Zentralabitur wird das auch nicht als Kriterium vermerkt. Es obliegt hier der Lehrkraft zu entscheiden, ob man für einen "Mischmasch" Punkte abzieht.

    Gruß
    Bolzbold

    alias

    Bist Du sicher, dass wenn man endgültig zweimal durch eine zweite Staatsprüfung für Lehrämter gefallen ist, man schlichtweg das Ref. irgendwann nochmal in einem anderen Lehramt nach entsprechendem Studium machen kann?
    Im Bewerbungsbogen fürs Ref. muss man doch angeben, ob man schon einmal Vorbereitungsdienst gemacht hat oder bereits endgültig nicht bestanden hat. Das bezieht sich meines Wissens nach nicht auf ein bestimmtes Lehramt. Somit würde die Bewerberin womöglich dann auch abgelehnt werden, wenn sie das entsprechend angibt.

    Das würde mich in der Tat wundern, wenn das so problemlos möglich wäre, einfach das Lehramt zu wechseln und dieselbe Prozedur dann nochmal zu durchlaufen.

    Gruß
    Bolzbold

    Hallo dacla!

    Keine Panik.
    Ich denke, dass bei vielen Schulen die Einladungen immer noch ganz herkömmlich auf dem Postweg verschickt werden. Du solltest also dieser Tage Post kriegen.

    Sollte es andererseits an allen Schulen, an denen Du Dich beworben hast, 10 bis 15 Bewerber mit besserer Ordnungsgruppe oder sonstigen "harten Kriterien" geben, dann würdest Du wohl leer ausgehen.

    Wie Du ja selbst durchklingen lässt, entscheiden sich manche Schulen heute, manche morgen.

    Insofern ruhig Blut. Wenn Du in zwei Tagen nichts hast, kannst Du immer noch Dir Sorgen machen.

    Gruß
    Bolzbold

    Nicolalla

    Also wenn wir nach den Maßstäben argumentieren, dass wir selbst uns an die Dinge halten sollten, die wir den Schülern vermitteln sollen, könntest Du sicherlich 95% des Kollegiums sofort entlassen.

    Pünktlichkeit, Freundlichkeit, Sachlichkeit, Aufrichtigkeit, Anständigkeit, Ordnung etc. sind Dinge, die wir von unseren Schülern erwarten, die wir aber jeder in sicherlich einigen Fällen nicht selbst einhalten können.

    Gerade jetzt, wo wir in NRW Kopfnoten vergeben müssen, wird das Ganze grotesk.

    Gruß
    Bolzbold

    Lieber gainsbourg!

    Dein Engagement für Deine Schwester in allen Ehren, aber das hier ist ein Lehrerforum, in dem nur Lehrer und solche, die es werden wollen, schreiben dürfen.
    Bitte eröffne denselben Thread doch bei schulthemen.de - dort wird Dir sicherlich jemand helfen.

    Der Thread wird geschlossen.

    Gruß
    Bolzbold

    Halten wir als Zwischenfazit einmal folgendes fest:

    1. Je nach Lehramt bzw. Laufbahn wird unterschiedlich bezahlt.
    2. Die Bezahlung richtet sich in der Regel nicht nach der tatsächlichen Arbeitsbelastung.
    3. Es gibt Unterschiede in den Belastungen sowohl von Fach zu Fach als auch von Schule zu Schule.

    Hier sollten wir in der Tat einmal in den Spiegel sehen und uns klarmachen, dass wir uns freiwillig (!) darauf eingelassen haben, weil wir Lehrer werden wollten.
    Die Bedingungen der Bezahlung ist öffentlich einsehbar und für jeden jederzeit abrufbar.

    Sich jetzt darüber zu beklagen bzw. eine Debatte über Arbeitsbelastung zu führen, ist m.E. nicht wirklich sinnvoll, weil es in der Tat in eine "Neiddebatte" abzudriften droht.

    Wer verdient am meisten / am wenigsten, bei wem ist die individuelle Situation am günstigsten / am ungerechtesten.

    Hilft uns das weiter?

    Nein. Es macht uns auf eine Weise für einen Nicht-Lehrer, der das liest, vollkommen lächerlich. Es mutet in der Tat an wie Jammern auf hohem Niveau. Es steht uns doch in der Tat frei, etwas anderes zu machen - niemand zwingt uns dazu Lehrer zu werden, wenn uns die Bedingungen nicht passen. Aber wer von uns bringt effektiv diese Konsequenz und den Mut dafür auf?
    Dann reicht die Sicherheit und das Gehalt auf einmal doch als Argument bzw. die Ungerechtigkeiten reichen nicht aus, als dass man sich umorientieren würde...

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Original von ellipirelli1980
    Ich setze mal eins drauf:
    Warum hängt die Höhe meines Gehaltes von meinem Wohnort in der BRD ab?
    Darüber könnte man nach 17 Jahren auch mal langsam nachdenken oder?!?

    Das hängt unter anderem auch (nicht ausschließlich aber auch!) von Angebot und Nachfrage ab. Die Lebenshaltungskosten im Osten sind darüber hinaus teilweise deutlich niedriger als im Westen.

    Zitat


    Warum verdienen Frauen im selben Beruf weniger als ihre männlichen Kollegen?
    Seit wann sind Frauen noch mal gleichgestellt!!!???!!!

    Für den öffentlichen Dienst ist das nicht von Bedeutung - da wird gleich bezahlt.

    Zitat


    Warum freut man sich anderswo über Weihnachtsgeld und manche gehen leer aus? Haben das sich die anderen nicht verdient????!!!!????
    Man sollte mal aus Spaß diese Fragen an die Sendung mit der Maus schicken. Vielleicht kapiert unsere Regierung dann, dass Gerechtigkeit in Sachen Geld einfach nicht mehr gegeben ist.
    Elli

    Ich gehe davon aus, dass das letzte Statement ein wenig ironisch gemeint war. Unsere Regierung hat mit Gerechtigkeit in Sachen Geld auf dem Arbeitsmarkt nämlich nichts zu tun. Wir haben etwas, das nennt sich Marktwirtschaft...

    Gruß
    Bolzbold

    Sorry, Leute, aber wir können doch nicht mit denselben Waffen zurückschlagen.

    Wer das Urteil als nicht nachvollziehbar oder aber die Bewertung von Lehrern durch jeden beliebigen User bei spickmich.de für nicht in Ordnung hält, der sollte jetzt nicht den Spieß rumdrehen.
    Mit Unrecht gegen Unrecht - und sei es nur so empfunden - vorzugehen, ist eigentlich m.E. sogar noch eine moralische Stufe drunter.

    Das beste Mittel gegen diese Seite ist eine direkte Evaluation des Unterrichts durch alle Schüler, die man selbst im Unterricht hat. So ist Manipulation ausgeschlossen.

    Wenn dann die Schüler auch noch selbst Kriterien für einen guten Lehrer erarbeiten und danach evaluieren, kommen auch in der Regel sinnvolle Kriterien zustande, auch kann man auf diese Form der Evaluation deutlich mehr geben - vor allem sollte man es dann auch.

    Diese Form der Evaluation ist für mich persönlich viel wichtiger und daher nehme ich sie auch ernst im Gegensatz zu spickmich.

    Lasst uns alle unseren Unterricht durch unsere Schüler evaluieren. Wenn so andere bzw. bessere Ergebnisse herauskommen, hat spickmich ohnehin verloren.

    Falls nicht, dann wäre es allerdings einmal an der Zeit in sich zu gehen.

    Wir müssen uns schon dem Umstand stellen, dass es sehr gut benotete Lehrer gibt und eben weniger gut benotete. Mittlerweile bin ich durchaus davon überzeugt, dass man das nicht alleine an Sympathie oder Antipathie festmachen kann.

    Da aber wie gesagt nicht zu ermitteln ist, wer da wann wie wen bewertet hat, sind die Aussagen von spickmich keinen Pfifferling wert.

    Gruß
    Bolzbold

    Ich habe mir vor einiger Zeit den Wisch mal durchgelesen. Du bist dann komplett aus der Deutschen Rentenversicherung draußen und kommst auch nicht mehr rein.

    Solltest Du also aus welchen Gründen auch immer nicht mehr Beamte bleiben können oder wollen, müsstest Du Deine Altersabsicherung bzw. Rente komplett selbst aufbringen.

    Inwieweit dann die Nachversicherung nach dem Ausscheiden als Beamte dennoch greift, weiß ich nicht. Das kann Dir die RV sicherlich besser beantworten.

    Gruß
    Bolzbold

    Liebe Englischkollegen!

    Kommenden Mittwoch schreibe ich in meinen beiden 13er Grundkursen die Klausur.
    Das Thema ist "The postcolonial experience in India".

    Ich suche jetzt noch einen passenden Sachtext (Zeitungsartikel o.ä.) zu einem "Standardthema" über Indien wie "social structure", "religion and society", "role of women in Indian society" oder ähnliches.

    Arranged marriages möchte ich nicht (schon wieder) machen, weil das Thema Liebe bei "Bend it like Beckham" und in den Shakespeare Sonetten, die wir in den vorherigen Klausuren hatten, schon dran kam.

    Aus dem Themenheft von Cornelsen (India - Unity in Diversity) kann ich nichts nehmen, weil die Schüler sich das angeschafft haben.

    Falls Ihr also konkret Texte haben solltet (im Internet suchen kann ich schon selbst :) ) gebt mir doch bitte Bescheid oder mailt mir die Texte zu.

    Danke im Voraus!

    Gruß
    Bolzbold

    Hallo Vivi!

    Nun, eigentlich kann man Deine Schüler zu einem solchen Urteil begrüßen, weil das doch etwas über ihr Reflexionsvermögen aussagt.

    Was die Fremdenfeindlichkeit angeht, so müssen wir zwischen zwei Dingen differenzieren. Ich will das an dem Beispiel Mr. Khans verdeutlichen:

    Wenn ein Mann eine Frau schlägt, kann ich ihn wegen dieses Verhaltens kritisieren und moralisch verurteilen.

    Wenn ein Pakistaner seine Frau schlägt, kann ich ihn aufgrund desselben Fehlverhaltens kritisieren und moralisch verurteilen - und das zunächst auch ohne dabei fremdenfeindlich zu sein, weil ich sein Verhalten und nicht seine Herkunft kritisiere.

    Wenn ein Pakistaner seine Frau schlägt und ich ihn deswegen mit den Worten "Scheiß Pakistaner" oder "alle Pakistaner schlagen ihre Frauen" verurteile, ist das im Wesentlichen fremdenfeindlich. Dasselbe gälte, wenn ich schrieb, dass er das tut, weil er Moslem ist.

    Mr Khan kommt in der Tat nicht wirklich gut weg, gleichzeitig soll der Film aber auch sein Dilemma zeigen, dass er eben seine Identität, das was ihn ausmacht, zu verlieren droht. Dagegen wehrt er sich mit einer Reaktion, die zumindest in seinem ursprünglichen Kulturkreis als weithin akzeptiert gilt, wenngleich auch dies für uns definitiv verwerflich ist.

    Die Diskussion darüber, ob der Film rassistische Tendenzen verstärkt, fänd ich ganz fruchtbar, weil hier eben hinter die Kulissen geguckt wird und man eben nicht nur die Stereotypen - hier den Vater - wahrnimmt.

    Hier sind natürlich auch die Meinungen der anderen Schüler gefragt, inwieweit sie der Argumentation dieses Schülers folgen können.

    Ich glaube nicht, dass die Frage ob dieser Film möglicherweise rassistische Tendenzen verstärken könnte, in einer platten Diskussion enden würde.

    Das kann man ja methodisch entsprechend absichern (Classroom debate, moderierte Diskussion, arbeitsteilige Gruppenarbeit, Schüler in der Rolle einer "Kommission", die den Film auf seine Brauchbarkeit untersucht und bewertet).

    Gruß
    Bolzbold

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