Wir schreiben das (Schul)Jahr 1 nach der Zentralen Prüfung Klasse 10.
Fazit:
Alle der von meinen Kollegen und mir mit 5 vorbenoteten Schüler bekamen durch die ZP letztlich eine 4, weil sie deutlich besser abgeschnitten haben (bis zu zwei Noten besser) und damit per Erlass der Mittelwert gebildet werden musste.
In Englisch hat das jetzt in meinem GK 11 die Auswirkung, dass dort Schüler sitzen, die eigentlich nichts in der Oberstufe verloren haben. Diese Schüler können einen für die Klasse 11 konzipierten Text nicht selbstständig erschließen, von der Anwendung von Leitfäden zur Arbeitstechnik /-methode der Textanalyse einmal ganz zu schweigen.
Von 26 Schülern arbeiten 8 (!) regelmäßig mit, die anderen schweigen und verstehen nichts - sei es aus intellektueller Überforderung oder aus mangelndem Einsatz. Nach Rücksprache mit zwei von drei Parallelkollegen verhält es sich in den anderen Kursen genauso. Dasselbe finden wir in Deutsch.
Der jetzige Jahrgang, der sich zu einem nicht unerheblichen Maß durch die ZP in die Oberstufe gemogelt hat (und der so sicherlich gar nicht erst dorthin gekommen wäre), ist mit Abstand der schlechteste von drei aufeinanderfolgenden 11er Kursen, die ich hatte.
Jetzt stehen wir vor dem Dilemma, entweder das Niveau zu senken oder aber eine entsprechend hohe Zahl an Schülern über Bord gehen zu lassen.
Ich tendiere zu letzterem, weil wir den Schülern keinen Gefallen tun, wenn sie dann in die 12 kommen und dort das Niveau dann auch gesenkt werden muss - vor allem wird das angesichts des Zentralabiturs, dessen Ansprüche mit Sicherheit pro Jahr steigen werden, nichts.
Das spielt jetzt am Gymnasium genau in die Problematik hinein, die Birgit bereits erwähnt hat. Das Schlimme ist, dass Frau S. das dann noch als Erfolg verkaufen möchte und die Bevölkerung es ihr glaubt - nicht aber die Professoren und ihre Kultusministerkollegen. Die raufen sich die Haare angesichts dessen, was in den nächsten Jahren auf den Arbeitsmarkt und den Studienplatzmarkt kommt.
Gruß
Bolzbold