Hallo AK!
Genau diese Frage habe ich mir auch gestellt, weil bei meinen 29 (!) Leuten im Geschichts-LK auch nicht unbedingt nur "Geschichtscracks" drinsitzen.
Das hat sich bei der Diskussion über die Definition von Nation/Nationalismus deutlich gezeigt. Ca. ein Drittel hat aktiv diskutiert und konnte sich adäquat ausdrücken - die anderen zwei Drittel waren damit überfordert.
Generell würde ich sagen, dass man inhaltlich durchaus mehr machen kann als im GK, weil man ja zwei Stunden pro Woche mehr hat, und dass man bestimmte Dinge auch vertiefen kann (in Geschichte also vielleicht noch eine weitere Quelle) oder eben auch Diskussionen noch etwas ausdehnen kann.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass man da auch einem Phantom hinterher jagt, weil es "DAS" LK-Niveau im Grunde nicht gibt.
Ich würde behaupten, dass ich meinen GK13 Geschichte aus dem letzten Jahr auch auf LK-Niveau gefahren habe, weil die Diskussionen und die Quellen doch recht anspruchsvoll waren.
Vermutlich kommt es auch nicht unwesentlich auf die Größe des Kurses an (ich finde 29 Leute im LK eine Zumutung!) sowie auf die Stärke und Heterogenität der Lerngruppe.
Was ich z.B. in Geschichte im LK erwarte, ist - analog zu liese - das eigenständige (Nach)Arbeiten - hier besonders Zahlen, Daten, Fakten.
Der Historiker befasst sich mit Geschichte ja erst auf der Basis der Zahlen, Daten und Fakten und kommt dann zu Schlussfolgerungen.
Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt, weil ich nach drei Stunden LK bereits den Eindruck habe, dass einige Leute jetzt schon rhetorisch wie intellektuell überfordert sind.
Da ich aber den Unterricht ja für alle machen muss, stellt sich für mich jetzt die Frage nach einer möglichen Binnendifferenzierung. Da weiß ich derzeit noch gar nicht, wie ich das bewerkstelligen soll.
Das Argument, dass das ja ein LK sei, wird dann auch schnell ausgeleiert.
Gruß
Bolzbold