Beiträge von Bolzbold

    Nun, ist es per se hinter Deinem Rücken, wenn ein Kollege einer Schülerin Literatur gibt? Wenn sie ihn danach gefragt hat?

    Ich wäre sicherlich auch nicht begeistert, wenn ein Kollege sich sozusagen "aufdrängen" würde. Das würde ich aber in einem Gespräch sofort klären und dann wäre die Sache erledigt.

    Geht es Dir ums Prinzip "hinter Deinem Rücken" oder geht es Dir um die "Tat an sich"?

    Gruß
    Bolzbold

    Xania

    Unter moralischen Gesichtspunkten magst Du Recht haben.
    De facto kannst Du aber bei keinem Schüler überprüfen, wie selbstständig er/sie die Literatur recherchiert hat. Das kann somit auch nur bedingt in die Note einfließen. Viel wichtiger ist doch das, was der Schüler aus der Literatur herausholt.
    An der Uni suchen wir uns auch nicht immer unsere Literatur selber sondern lassen uns ggf. von Profs etwas empfehlen, ausleihen etc.

    Wir sollten mal in dem Punkt nicht päpstlicher als der Papst sein.

    Was den Kollegen angeht, so sprich mit ihm und sag ihm, dass Du das nicht OK gefunden hast.

    Nochmal: Andere Schüler haben vielleicht ähnliche "Kontakte" - nur weißt Du es nicht...

    Gruß
    Bolzbold

    Hallo Xania!

    Was für eine Art von Hilfe erwartest Du von uns?

    Ich betreue gerade auch neun Facharbeiten in Englisch und kann Dir nur soviel sagen:

    - es ist richtig, dass die Schüler sich die Sekundärliteratur selbst beschaffen sollen.
    - ich habe meinen Schülern die Digitale Bibliothek NRW empfohlen, weil man da eine Menge findet und auch per Fernleihe bestellen kann.
    - wenn ein Schüler zu einem Kollegen geht und nach einem bestimmten, von ihm selbst recherchierten Titel fragt, finde ich das OK. Wieso zur Bibliothek laufen, wenn der Kollege das Buch auch hat.
    - was ich nicht OK fände, wäre, wenn der Kollege seine Literatur dem Schüler quasi "aufdrängen" würde.

    Was in Deinem Posting nicht klar wird, ist, ob die Schülerin die entsprechenden Titel selbst recherchiert hat und dann den Kollegen nach dem konkreten Titel gefragt hat, oder ob der Kollege "eigenmächtig" die Literatur herausgesucht und übergeben hat.
    Im ersteren Fall würde ich mich nicht darüber aufregen.
    Da würde ich einfach einmal den Kollegen ansprechen und nachfragen.
    Theoretisch könnte sich die Schülerin auch an eine Freundin wenden, deren Mutter Bibliothekarin ist. Was ich damit sagen will? => Du kannst nie wirklich sicher sein, ob und wie sich ein Schüler seine Sekundärliteratur beschafft hat.

    Ruhig Blut.
    Die Literatur alleine sorgt noch für keine gute Facharbeit.

    Gruß
    Bolzbold

    @row

    Ich definiere Manipulation für mich als etwas Negatives - nicht zum Wohle der Schüler.

    Unbemerkt führen ist zumindest zum Wohle der Schüler gedacht. Daher rede ich in diesem Falle nicht von Manipulation.

    Und ja, ich habe Deine ersten Beiträge dazu gelesen. Dennoch überzeugt mich Deine Vorgehensweise in einer solchen Situation nicht.

    Gruß
    Bolzbold

    row-k

    Mir erschließt sich nicht, wieso ein ruhiger Schüler plötzlich mehr sagt, nur weil er ein "Negatividol" vor die Nase gesetzt bekommt. Ich würde das nicht Psychologie sondern Manipulation nennen.

    Mir erschließt sich noch weniger, dass der Kasper von Dir die Wirkung seines angeblichen Verhaltens auf seine Mitschüler gespiegelt bekommt und nicht von den Mitschülern. Auch das ist Manipulation und nicht Psychologie.

    Allenfalls wäre Manipulation die fiese Form von verdeckter Psychologie. Aber davon distanziere ich mich als Pädagoge nachhaltig.

    Ferner wird davon ausgegangen, dass ruhige Schüler in jedem Fall durch innerschulisches Handeln zu "Mehrsagern" werden. Das glaube ich nicht. Wenn "Stillsein" eine Frage der Persönlichkeit ist oder die häuslichen Faktoren prägender sind, dann müssen die Ursachen auch zu Hause beseitigt werden.

    Row, Deine These ist in der Tat zu eindimensional gedacht, weil sie die mannigfaltigen Faktoren drumherum nicht berücksichtigt, ja sogar bewusst ignoriert.

    Es stellt sich jetzt die Frage, ob wenn einer sagt, dass die Welt eine Scheibe ist, die 100 anderen damit automatisch blöd sind, weil sie es nicht erkennen wollen und schlichtweg sich von ihrem Wissen, dass die Erde eine Kugel ist, blenden lassen, oder ob der Einzelne vielleicht doch irrt.

    Gruß
    Bolzbold

    P.S. Welches Kind wäre nicht unangenehm berührt, verunsichert, verletzt oder würde sich gedemütigt fühlen, wenn es erführe, dass der Lehrer mit einem anderen Kind über es spricht?

    Ganz einfaches Beispiel:

    Anstatt die Grammatik explizit abzufragen könnten die Schüler eigene Sätze mit der grammatischen Struktur entwerfen - das Thema müsste dann natürlich vorgegeben sein.
    Das Schreiben von Geschichten zu entsprechenden Bilderfolgen wäre auch eine Möglichkeit.

    Zu offenen, halboffenen und geschlossenen Aufgabentypen und deren Implementierung bei der Konzeption von Klassenarbeiten gibt es bei den gängigen Schulbuchverlagen aber auch Material.

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    MYlonith schrieb am 13.02.2007 17:34:
    Politiker, tut was!

    Tun wir doch

    Wir denken immerhin bis zur nächsten Legislaturperiode,
    wir sind Meister der Täuschung und medienwirksamer Außendarstellung,
    wir tun alles für unseren Selbsterhalt...

    Gruß
    Bolzbold

    alias und mylonith

    Es geht mir gar nicht ums Englisch.
    Es geht mir um diese plumpe Anrede. Habt IHR Eure Lehrer mit dem Vornamen angeredet?
    Ich denke, Ihr seht das sicherlich ähnlich, dass Ihr in der Schule von den Schülern nicht so angeredet werdet bzw. werden wollt. Wieso dann in einer Email?
    Deshalb will ich ja auch keine explizite disziplinarische Strafe sondern eben ein Referat zum Thema Netiquette - davon hat der Schüler etwas und die Klasse auch.
    Ferner denke ich, dass man gerade in solchen Fällen auch klare Grenzen setzen muss, weil die Schüler sonst irgendwann denken, sie können es mit einem machen.

    Gruß
    Bolzbold

    Hallo Leute!

    Soeben hat mich eine Email eines meiner Schüler aus der 8. Klasse erreicht.
    Die Schüler sollten mir ihre Konzepte für Werbefilme für unsere Schule zumailen.
    Um die Anonymität zu wahren, habe ich die Namen abgekürzt. Nach dem Haaaaaaay hat der Schüler übrigens meinen Vornamen eingesetzt... (hier mit XXXX ersetzt).

    Zitat


    Haaaaaaaaaaay XXXX,

    Here is the grid of your explicit desire. We hope that it’s all for your contentedness. And sorry about the mistakes but we didn’t learn enough for English yet.

    Best wishes wish the English asses: (ß-------double point) M., P., M. and F.

    Ich finde diese Email ziemlich inakzeptabel und werde mir entsprechende Konsequenzen überlegen. Eine Idee wäre ein Referat zum Thema "Netiquette" im E-Mailverkehr.

    Was haltet Ihr davon?

    Gruß
    Bolzbold

    Also wenn ich die neue Stundentafel richtig lese, fällt uns in der Sek I ein komplettes Jahr Geschichte weg.
    In anderen Worten: Wir müssen das, was wir in vier Jahren ohnehin kaum schaffen (wer kommt in der 10 bis 1990?), in drei Jahren durchkauen.
    Da müssen zwangsläufig Inhalte über Bord gehen.
    Unsere Fachschaft steht auch vor dem Problem, hier eine "Entschlackung" vorzunehmen.
    Der Spagat zwischen für die Schüler interessanten Themen (Mittelalter) und für die Schüler wirklich wichtigen Themen (19./20. Jh.) wird dabei besonders schwierig.
    Wenn wir dennoch den kompletten Durchlauf machen wollen von der Steinzeit bis zur Neuzeit, kann das nur heißen noch exemplarischer arbeiten - wobei ich ad hoc nicht wüsste wie.
    Ferner müssten die Geschichtsbücher von vier auf drei reduziert werden - und auch diese Bücher könnten problemlos entschlackt werden.
    Bin mal gespannt, was wir uns in der Fachschaft Geschichte dazu einfallen lassen.
    Die Sek II bei uns ist kein zweiter Durchlauf mehr sondern hat das 19. und 20. Jh. klar im Vordergrund.

    Gruß
    Bolzbold

    Hallo Laura!

    Wie wäre es, wenn Du diese Situationen gar nicht erst aufkommen lässt?

    Wenn Du die Arbeitsaufträge so gestaltest, dass Du beispielsweise Gruppenarbeit auf der Basis des kooperativen Lernens machst - mit Zuordnung von Funktionen innerhalb der Gruppe - dann kannst Du das umgehen.
    So achtet einer auf die Zeit, der Nächste achtet darauf, dass alle Englisch sprechen, der Dritte führt Protokoll und der Vierte präsentiert.
    Ich mache das so, dass ich den in den Gruppen jeweils mir am nächsten sitzenden Schülern eine Nummer zuweise und dann im Uhrzeigersinn die Funktionen verteile.
    Auf diese Weise muss jeder etwas tun und es sind dann auch einmal die Stilleren je nach Zuordnung angehalten etwas zu sagen. (Norman Green lässt grüßen).

    Erstelle Arbeitsblätter oder fasse Aufgaben gestaffelt zusammen und teile sie den Schülern aus. Dann sollen sie innerhalb einer festgelegten Zeit die Aufgaben erledigen. Auf diese Weise reden sie mehr Englisch und sind beschäftigt. Zeige ihnen währenddessen deutlich, dass Du sie beobachtest.

    Manchmal hilft es auch, den Schülern klar zu machen (und am Text zu belegen), dass es keine Frage des Intellekts sondern der Einstellung ist.

    Vermutlich kennst Du alle diese Rezepte.

    Ach ja: Ab und an macht es auch Sinn, den Schülern verbal mal so richtig in den Hintern zu treten. Ich habe meinen ganz klar gesagt, dass wer bis zum Ende der 10 noch mit einem Schnitt von 3,5 und schlechter rumkrebst, er/sie sich keine Hoffnungen auf den erfolgreichen Abschluss der Oberstufe machen soll.
    Da waren sie erst einmal schockiert, aber ich denke, sie haben es begriffen.

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    sinfini schrieb am 03.02.2007 22:54:
    edit: schule als angebot klingt schön, aber tatsache ist doch, dass schüler nicht die wahl haben das angebot anzunehmen oder abzulehnen.

    Unter dem Aspekt, dass Schulpflicht als etwas "Negatives" aufgefasst wird und dieser Pflicht kein Sinn und kein Nutzen zugesprochen wird (und man außer Acht lässt, dass die Einsicht und das Verständnis dafür seitens der Schüler fehlen), magst Du Recht haben.

    Die Schule IST ein Angebot für jeden Schüler in eigener Verantwortung etwas aus sich zu machen. Man kann das Angebot annehmen, man kann es auch lassen.
    Die Schüler haben natürlich die Wahl.
    Sie können sich ins Zeug legen, einen Abschluss machen und irgendwann auf eigenen wirtschaftlichen Füßen stehen.
    Sie haben alternativ die Wahl, den Sinn und Zweck der Schule zu ignorieren, ihren primären Bedürfnissen nachzugeben bzw. nachzugehen und eben keine Ausbildung zu machen. Die Gesellschaft, insbesondere der Steuerzahler, freut sich dann, diese Schüler als frischgebackene Hartz IV Empfänger willkommen heißen zu können.

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    sinfini schrieb am 03.02.2007 13:14:
    im übrigen wird an allen ecken und enden gefordert, dass nicht nur schlechtes verhalten bestraft, sondern auch gutes verhalten belohnt werden soll. und auch wenn du meinst, dass es eine selbstverständlichkeit sein sollte...das ist es in vielen fällen leider nicht. ich möchte den sus klar machen, dass ihr beteiligung auch schon innerhalb einer woche auffällt und dass es positiv auf uns lehrer wirkt. nicht erst am ende des schuljahres bei den noten.

    Muss eine Belohnung unbedingt in Form von Ü-Eiern oder einem Brief nach Hause erfolgen? Reicht positive Verstärkung nicht? Wenn so, wie Du postulierst, angeblich so viel bestraft wird und in vielen Fällen nicht belohnt wird, müsste explizites Lob doch ebenso bei den Schülern auffallen und eine ähnliche Wirkung haben.

    Zitat


    es geht hier auch nicht darum, dass die schüler nichts machen, wenn sie nichts bekommen...sondern dass sie viel unmittelbarer erfolgserlebnisse bekommen sollen.

    Ach nein? MIR ging es darum, weil das mögliche "Nebenwirkungen" dessen, was Du vor hast, sein können.
    Die Kausalkette "positives Verhalten" => "Belohnung" => "Erfolgserlebnis" => "positives Verhalten" mag auf dem Papier stimmen, jedoch würde ich das Belohnen von positivem Verhalten nicht notwendigerweise als Erfolgserlebnis für den Schüler bezeichnen. Der Erfolg sollte doch an sich sein, dass der Schüler durch sein positives Verhalten weiterkommt im Vergleich zu nicht wünschenswertem Verhalten. In anderen Worten: Mit positivem Verhalten erreicht man bei seinem Gegenüber mehr. Das kannst Du ihm m.E. durch Dein Verhalten bzw. durch Dein positives Feedback viel nachhaltiger spiegeln als durch z.B. ein Ü-Ei. Und genau dadurch erreichst Du ja auch, dass das positive Verhalten Dir auffällt und sich nicht nur in den Noten widerspiegelt. (Abgesehen davon bewerten wir doch in der Regel die Leistung und nicht das Sozialverhalten (bzw. das allenfalls in den künftig erteilten "Kopfnoten")).

    Gruß
    Bolzbold

    Also ich finde, ein Belohnungssystem ist immer auch ein Risiko.

    Einerseits KANN es insbesondere jüngere Schüler zu besserem Verhalten oder besseren Leistungen anspornen, allzu schnell erwächst daraus aber ein Anspruch seitens der Schüler.
    Ich habe das einmal kurz in meiner eigenen Klasse (damals 8 ) praktiziert und gesagt, dass wenn die ganze Klasse fünfmal hintereinander komplett die Hausaufgaben hat, sie zwei Pötte Haribo bekommen.
    Das hat dann natürlich irgendwann geklappt und die Schüler haben dann eine Art "Anspruch" bzw. "Recht" auf mehr Haribo im Wiederholungsfall abgeleitet.
    Das drohte dann umzukippen in "Wenn wir keine Haribos mehr kriegen, brauchen wir ja auch nicht alle die Hausaufgaben zu machen". Ich habe dann klargestellt, was die (langfristig auch notenmäßigen) Konsequenzen von öfter vergessenen Hausaufgaben sind.

    Das Problem ist also, dass wenn Belohnungen zur Gewohnheit werden, die Schüler Dir das im Munde herumdrehen und nur noch dann positives Verhalten an den Tag legen, wenn sie dafür belohnt werden. Klassischer Fall von Konditionierung.

    Man sollte auch nicht vergessen, dass positives Verhalten an sich eine Selbstverständlichkeit sein sollte - vor allem dann, wenn die 10er im nächsten Jahr eine Ausbildung o.ä. beginnen. Da können sie dann für Pünktlichkeit, Freundlichkeit etc. auch keine Belohnung (außer ihrer Ausbildungsvergütung und ggf. einem positiven Arbeitsklima) einfordern.

    Mit einem wie auch immer gearteten Belohnungssystem suggerierst Du indirekt, dass positives Verhalten etwas "Besonderes" darstellt und belohnt werden "MUSS". Ferner machst Du Dich dann auch von diesem System abhängig, weil Du ohne Belohnung u.U. kein positives Verhalten mehr evozieren kannst.

    Positives Verhalten kann man auch durch verbales Lob verstärken, das wirkt mitunter nachhaltiger als eine drohende Konditionierung auf wie auch immer geartete Bonbons. In anderen Worten: Auf der psychologischen Ebene kannst Du mit verbalem Lob und direkter Ansprache der Schüler langfristig mehr erreichen als durch eine Tüte Haribo.

    Gruß
    Bolzbold

    Nur mal ein kurzes Zwischenfazit, bevor sich hier drei Leute die Köpfe einschlagen, obwohl es eigentlich um ein ganz anderes Problem geht.

    1) Hermine wollte Quellenangaben und hat sie bekommen.
    2) Hermine ist prinzipiell schon zur GA verpflichtet, da sie in den Lehrplänen vorgesehen ist. Dennoch kann sie, wenn es aus pädagogischen Gründen erforderlich ist, davon absehen. Dies kann u.U. dem Lernprozess auch viel eher dienen.
    3) Wir müssen zwischen GA, Förderung der Teamfähigkeit und der ungünstigen Sitzordnung unterscheiden. Man kann die Sitzordnung ändern und dennoch Gruppenarbeit durchführen (und der Vollständigkeit halber kann man die Sitzordnung auch so lassen und keine GA machen).

    Zum Tonfall:

    Ist es unter Lehrern (vor allem unter denen des höheren Lehramtes) nötig, sich teilweise mit deutlichst herablassender Arroganz zu begegnen bzw. hier eine elitäre Förmlichkeit an den Tag zu legen, die zumindest in diesem Forum Ihresgleichen sucht?

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    fatma schrieb am 22.01.2007 15:39:
    Danke für eure Antworten.
    Natürlich ist das Leben nicht fair. Aber es geht ja hier auch nicht um einen x-beliebigen Job, sondern um die Bildung und Erzeihung von Kindern. Und wenn man damit tönt, dass man nie richtigen Unterricht vorbereitet und bei den Ubs dann die guten Noten absahnt finde ich das vor allem den Kindern gegenüber unfair.

    Nun ja, DAS könnte sich eines Tages dann wirklich rächen. Hierbei sind aber beide Richtungen möglich.

    a) Die besagte Person erachtet sich für unangreifbar, wenn sie erst einmal auf Lebenszeit verbeamtet ist und schaltet dann erst Recht runter. Die Kinder wären die Leid tragenden.

    b) Die Eltern und Schüler bzw. die Schulleitung steigt der Person dann aufs Dach, weil früher oder später so eine Arbeitshaltung zu entsprechenden (schlechten) Lernergebnissen führt.

    Wir sollten aber nicht vergessen, dass man sich durchaus rühmen kann, wenig zu tun - ob das allerdings stimmt, ist fraglich. Das ist erneut eine Frage der Wahrnehmung.
    Das Tönen an sich ist per se nicht unfair - nur die eventuelle Tatsache, dass ein möglicherweise nicht oder nur schlecht vorbereiteter Unterricht zu entsprechend schlechten Ergebnissen führt.

    Gruß
    Bolzbold

    Moin!

    Das klingt so, als würde die besagte Person eine "eins" quasi aus dem Nichts zaubern.

    Weißt Du denn effektiv, dass es so ist? Kennst Du ihren Arbeitsrhythmus?
    Und bist Du Dir sicher, dass es angebracht ist, den entsprechenden FLs entsprechende Inkompetenz (oder Sexismus) vorzuwerfen, wenn die Note nicht leistungsgerecht ist?

    Es mag ärgerlich sein, wenn jemand augenscheinlich bessere Noten abräumt und dabei nicht so "schwitzt" wie Du.

    Hier kann Dich aber Deine Wahrnehmung auch täuschen. Vielleicht projizierst Du das auch nur auf die besagte Person, weil Du mit Dir selbst im Grunde dann doch unzufrieden bist.

    Dein Posting beinhaltet meines Erachtens einen Hauch von Neid, auch wenn Du stellenweise um Objektivität bemüht bist.

    Und ja, das Ref. ist nicht fair bzw. es ist genauso viel oder wenig fair wie die Situation eines Schülers, der über ähnlich "ungerechte" Noten klagt. Das liegt im Wesentlichen an den divergierenden Wahrnehmungen der Beurteilenden und der Beurteilten. Wer Recht hat, lässt sich nie eindeutig klären.

    Vielleicht wäre es angebracht, einmal sich eine solche Stunde anzusehen - entweder wirst Du dann in Deiner Wahrnehmung, dass es ungerecht ist, bestätigt oder aber sie ist tatsächlich so gut und verdient die Noten. Es mag solche Talente durchaus geben.

    Gruß
    Bolzbold

    Also:

    Grundsätzlich lasse ich meine Schüler ein summary im simple present schreiben.
    Bei einem summary geht es um die Kernhandlung einer Passage und nicht um eine Inhaltswiedergabe. Insofern sind die Kausalzusammenhänge auch wichtiger als die genaue zeitliche Abfolge.
    Wenn meine Schüler ein summary schreiben, dann lasse ich Formen im simple past nur dann durchgehen, wenn klar zu erkennen ist, dass der Schüler klar machen will, dass die eine Handlung vor der anderen stattgefunden hat.

    Meine Fachvorsitzende geht noch weiter:
    Sie streicht mitunter auch die Zeitwörter wie "then", "after" und "before" etc. an, weil es eben im summary nicht um die chronologische Abfolge geht.
    Direkte Rede und dem Wortlaut nach wiedergegebene Passagen in indirekter Rede geben bei uns auch Punktabzug in der Textform.

    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Melosine schrieb am 09.01.2007 17:53:

    Stellt sich nur die Frage, ab wann die Selbstbedienungsmentalität anfängt. Ein neuer User kann sich zu Beginn nur schwerlich einbringen. Ist das dann schon Selbstbedienungsmentalität?

    Zitat


    2) Wenn neue User und damit potenzielle spätere Stammuser hier direkt auf die Suchfunktion, auf selber Denken etc. verwiesen werden, trägt das nicht unbedingt dazu bei, dass unsere Forengemeinde wächst. So etwas schreckt ab. Langfristig bliebe dann wirklich nur noch ein elitärer Rest von Stammusern übrig.

    Es ist die Frage, ob die Forengemeinde in sinnvoller Weise wächst, wenn das Forum lediglich dazu dient, schnell mal die ein oder andere Frage los zu werden, ohne dass eine sonstige aktive Beteiligung am Forum stattfindet.

    Nun, ich denke, dass potenzielle "produktive künftige User" hier auch mitlesen. Stellt sich die Frage, inwieweit sie die Möglichkeit sehen sich langfristig einzubringen. Eine Frage zu stellen ist im Grunde auch ein Einbringen - je nachdem brauchen diese User Zeit, um sich auch einmal zu revanchieren.

    Zitat


    6) Was sich die Stammuser, die sich über die vermeintlich hohe Zahl an Service-Anfragen beschweren, fragen sollten, ist, ob sie nicht früher ähnlich viel und umfangreich gefragt haben (und auch ähnlich viele und umfangreiche Antworten bekommen haben - nur eben ohne "Beschwerde"). Es wäre zumindest denkbar, dass man mit entsprechendem zweiten Examen und irgendwann folgender entsprechender Besoldungsgruppe diesbezüglich etwas an Bodenhaftung verliert.

    Auch hier kann ich dir nicht zustimmen. Um für mich zu sprechen: ich habe sicher viel gefragt und viele gute Antworten erhalten, aber ich bin der Meinung, ich habe mich auch eingebracht. Ich hatte immer das Gefühl, dass da ein Austausch, ein Gespräch stattfindet. Und wenn ich konnte, hab ich was zurück gegeben. Ich bin der Meinung, dass das die meisten "Stammuser" (doofes Wort irgendwie) ebenso gemacht haben...

    Siehe oben. Du musst Dir den Schuh ja nicht anziehen. Nur würdest Du nach einer "doofen" Frage an das Forum (und einer entsprechend "doofen Antwort" seitens eines Stammusers) Dich dann noch einbringen und etwas zurückgeben?

    Gruß
    Bolzbold

    Edit: Formatierung

    Zum Thema Geben und Nehmen würde ich auch gerne noch etwas beisteuern:

    1) Die alten User bzw. die sogenannten Stammuser waren auch einmal Referendare - bei einigen ist das noch gar nicht so lange her. Auch diese User benötigten zum damaligen Zeitpunkt Hilfe und Rat und haben das auch hier erhalten.

    2) Wenn neue User und damit potenzielle spätere Stammuser hier direkt auf die Suchfunktion, auf selber Denken etc. verwiesen werden, trägt das nicht unbedingt dazu bei, dass unsere Forengemeinde wächst. So etwas schreckt ab. Langfristig bliebe dann wirklich nur noch ein elitärer Rest von Stammusern übrig.

    3) Wenn künftig jeder erst alle Threads der letzten vier Jahre durchforsten soll, bevor er eine Frage stellen darf, ist es in der Tat gar nicht so abwegig, dass die Off-Topic Threads im Vergleich zu den seriösen Anfragen stärker anwachsen.
    Das kann nicht Sinn eines Forums sein, das dem Austausch unter Lehrern und solchen, die es werden wollen, dient.

    4) Ich schließe mich einem Vorredner in dem Punkt an, dass neue User, seien es Lehramtsstudenten oder Referendare, noch nicht viel an Rat und Hilfe anzubieten haben - selbstredend. Mit der Zeit gewinnen sie aber an Erfahrung und können diese in Form von Rat und Hilfe eines Tages weitergeben. Das wiederum zeigen einige Stammuser auch Tag für Tag aufs Neue.

    5) Es gibt aktuell auch unter den Stammusern einige, die mehr Besteck als Braten, Suppen etc. an den Tisch bringen - messen wir hier mit zweierlei Maß?

    6) Was sich die Stammuser, die sich über die vermeintlich hohe Zahl an Service-Anfragen beschweren, fragen sollten, ist, ob sie nicht früher ähnlich viel und umfangreich gefragt haben (und auch ähnlich viele und umfangreiche Antworten bekommen haben - nur eben ohne "Beschwerde"). Es wäre zumindest denkbar, dass man mit entsprechendem zweiten Examen und irgendwann folgender entsprechender Besoldungsgruppe diesbezüglich etwas an Bodenhaftung verliert.

    7) Und nein, die 20+ gibt es in dem Sinne nicht. Das ist eine Bezeichnung eines Users, der mit den meisten Stammusern aneinander geraten ist und dann die Bezeichnung "Klub der 20" als Diffamierungsphrase geprägt hat. Diesen Namen haben sich die damit angesprochenen User nicht selbst gegeben. Das 20+ in der Signatur einiger User ist lediglich ein Relikt der damaligen Zeit, als es unter anderem um derartiges Schubladendenken ging und sollte demonstrieren, dass wir ja alle ganz ganz stolz waren, so böse zu sein, wie es der User beschrieb.

    Gruß
    Bolzbold

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