Fassen wir zusammen:
Die Diskussion über die Nationalhymne ist um 1952 und 1990 ausgibig geführt worden - und auch damals sind alle Argumente, die heute vorgebracht werden, bereits vorgebracht worden. Es ist in beiden Fällen eine Entscheidung getroffen worden, weil offenbar die Argumente FÜR die Hymne zumindest aus der Sicht der politischen Entscheidungsträger überwogen haben.
Die Geschichte unseres Landes umfasst, wenn wir das römisch-deutsche Kaiserreich als Anfang setzen, mehr als 1000 Jahre. Es ist erstaunlich, dass es immer noch genug Menschen gibt, die uns auf 12 unauslöschliche und für die Menschheit besonders schreckliche Jahre reduzieren wollen.
Und was ist so schlimm, dass während der Fußball WM ein paar schwarz-rot-goldene Fahnen mehr zu sehen sind?
Müssen wir immer noch im Büßerhemd durch die Gegend laufen? Darf man nicht froh oder stolz sein, in einem Land mit Tradition, Werten und Kultur zu leben?
Gibt es dafür nur eine Interpretation - nämlich, dass man rechts ist?
Nebenbei: Hitlers Ideologie basierte auf einer primär rassischen Überlegenheit des deutschen Volkes - die Kultur war insofern sekundär, als dass die Rasse die Kultur ja angeblich bedingt hätte.
Von Volk und Rasse haben wir uns nachhaltig distanziert - wir haben seit mehr als 50 Jahren eine stabile Demokratie. Und darauf können wir stolz sein. Wir sind eines der wenigen Länder, die eine Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Geschichte geführt haben, die ihresgleichen sucht.
Dieses dogmatische Nachbeten von "wir dürften keine Flaggen zeigen", "wir dürfen nicht stolz sein" ist vom Grad der Unreflektiertheit fast mit dem geistigen Dünnschiss zu vergleichen, den manche braune Kameradschaften von sich geben.
Gruß
Bolzbold