ZitatJanejane schrieb am 07.05.2006 12:54:
In unserer heutigen Zeit der Spezialisierung und Rationalisierung ist es kaum mehr möglich, in seiner Ganzheit als Mensch, die wir bedroht sind zu verlieren, erkennen zu können, dass Bildung und Erziehung nicht allein aus einem 4-Järigen Studium heraus bewältigt werden kann.
lg Jane
Liebe Jane,
ich glaube, da sind wir uns in der Tat alle einig.
Dass das Lehramtsstudium alles andere als auf den späteren Beruf vorbereitet, ist ein alter Hut. An der Uni werden wir zu Fachidioten ausgebildet - das Lehramtsstudium unterschied sich bei mir vom Magisterstudium nur sehr geringfügig.
Auch das Referendariat bereitet nur unzureichend auf die späteren Aufgaben vor, ist es doch viel zu oft zu formalistisch, zu verkrampft und viel zu sehr von der individuell-subjektiven Betrachtung (und mitunter auch Ideologie) der Gutachter und Seminarausbilder geprägt, denen offenbar auch nicht allzu selten jegliche zwischenmenschliche Kompetenz abhanden kommt.
Nun haben wir also ein - überspitzt formuliert - besch******* System, das die heutigen und zukünftigen Lehrer nicht ausreichend vorbereitet. Wir haben ferner einen riesigen Aufgaben- und Kompetenzenkomplex, den man als Lehrer aus Sicht der Gesellschaft bewältigen und beherrschen soll, was aber schlichtweg unmöglich ist.
Für viele Bereiche gibt es extra Berufe bzw. Rollen/Funktionen wie Psychologen, Soziotherapeuten, Eltern, Freude etc.
Stellt sich also die Frage:
Haben wir Lehrer aufgrund dieses unendlich anmutenden Arbeitsfeldes überhaupt eine reelle Chance all diesen Erwartungen gerecht zu werden?
Können wir uns überhaupt in dem Maße ständig und ganzheitlich fortbilden, um auf alle Eventualitäten von Drogensucht über Mobbing, ADS oder LRS oder mfG kompetent (!) vorbereitet zu sein?
Gruß
Bolzbold