ZitatAlles anzeigenAktenklammer schrieb am 29.11.2005 11:15:
Das Hebungs- und Senkungsschema ist ja folgendes:xXxXxXxX
xXxXxXxX
....in der vierten Strophe 3. und 4. Vers
xXxXxXxXx
xXxXxXxXxAber ist das nun ein Trochäus mit Auftakt oder ein Jambus??
Ich habe bei beiden Lösungen das Problem, dass über Wortgrenzen hinweggegangen wird ...Sage ich Trochäus mit Auftakt, habe ich in der 3. Strophe
So|GAR der|BÄUme|DUNKles|LAUB
Er|SCHEINT ver|DICKT und|ATHmet|STAUB
Außerdem frage ich mich "als Schüler" - wenn ich nur das Hebungs- und Senkungsschema sehe - warum ich nicht einfach den Jambus nehme, weil ich ja immer mit einer betonten Silbe aufhöre?
Also es ist definitiv ein Trochäus mit Auftakt. Alles andere würde keinen Sinn machen. Ferner mag es sein, dass man HIER mit einer betonten Silbe aufhört, das ist aber nicht immer so.
Zitat
Sage ich Jambus, habe ich aber z.B. in der letzten Strophe
Viel TAUS|end BLAN|ker TROP|fen SPIEL
Rechnerisch würde das passen, aber wie würde sich das denn anhören, wenn nach jedem Jambus eine kleine Pause gemacht würde? Schließlich gehören die entsprechenden Hebungen und Senkungen doch zusammen.
=> Viel TAUS *Pause* end BLAN *Pause* ker TROP *Pause* fen SPIEL
Klar ist doch, dass die Worte Tausend, blanker und Tropfenspiel zusammengehören. Die würden durch den Jambus anstelle des auftaktigen Trochäus auseinandergerissen werden.
Ein weiteres Indiz für einen Auftakt wäre noch, dass der Auftakt "viel" ja auch weggelassen werden könnte, ohne dass sich das Versschema ändert. Finge das Stück mit einem Jambus an, wäre das nicht möglich.
Für die Schüler wäre es eine Hilfe, wenn sie beim skandieren erst einmal die zwei- und mehrsilbigen Wörter mit Vershebungen und -senkungen versehen. Dann kristallisiert sich schnell heraus, welches Versmaß das jeweils ist.
Gruß
Bolzbold


