Also liebe Leute, das mit der Rauchproblematik ist gar nicht so einfach zu lösen.
Natürlich könnte man auf der Position beharren, dass Pädagogen stets Vorbilder sein müssen und insofern die Dinge, die die Kinder/Jugendlichen nicht tun sollten oder gesetzlich noch nicht dürfen, selbst nicht tun.
Hier muss man aber die Grenze ziehen, weil es sich in diesem Falle bei den Pädagogen auch um Erwachsene handelt. Natürlich ist es schwer zu vermitteln, dass Kinder nicht rauchen sollen, wenn die Pädagogen selbst rauchen.
Das gilt aber in demselben Maße für das Elternhaus. Und wenn dort überall geraucht wird, dann raucht das Kind zuerst passiv und dann mit hoher Wahrscheinlichkeit später aktiv mit.
Das Grundproblem ist doch, dass immer irgendwo Erwachsene anzutreffen sind, die dem Alkohol zusprechen oder aber rauchen. Beides kann in Maßen genussvoll sein - wenn man es jedoch übertreibt, ist beides schädlich und macht auf Dauer süchtig.
Konsequenterweise müssten also alle Erwachsene künftig nur noch "heimlich" rauchen und trinken, damit die Vorbildfunktion gewahrt bleibt. Das Ganze ließe sich dann noch auf Autobahnraser, sonstige Verkehrsrüpel etc. ausdehnen und ad absurdum führen.
Ich vertrete die Meinung, dass ein Kind oder Jugendlicher mit einem gesunden Selbstbewusstsein von sich aus "nein" sagen kann zu einer Zigarette oder dem ersten Alcopop.
Die Kinder und Jugendlichen werden nicht dazu gezwungen, mit dem Rauchen anzufangen. In der Regel lernen sie in der Grundschule, dass das schädlich ist. Und wer hindert die Kinder daran, die rauchenden älteren Schüler als Negativbeispiel zu nehmen?
Vermutlich wird die Vorbildfunktion auch krass überbewertet - in beide Richtungen. Nicht rauchende Lehrer halten die Schüler vermutlich ebensowenig vom Rauchen ab wie rauchende Lehrer die Schüler dazu ermutigen.
Gruß
Bolzbold