Beiträge von Djino

    Zwei Dinge, um dich aufzumuntern:
    1) Die meisten werden nicht in der Regelstudienzeit fertig. (Ich habe irgendwo mal gelesen, dass jeder etwa 4 Semester mehr benötigt. Da liegst du zwar drüber, aber es ist dann nicht mehr ganz so "extrem".)
    2) Ich habe an unserer Schule schon so manche Bewerbung gelesen. Bisher bin ich noch nicht auf die Idee gekommen, nachzurechnen, wieviele Semester jemand an der Uni war.

    Mach dir da also keine Gedanken. Wenn du es geschafft hast, kannst du stolz auf dich sein, da du dein Studium selbst finanziert hast. Natürlich hinterlässt das Spuren (in der Semesteranzahl, aber auch in der Lebenserfahrung). Außerdem bist du bestens vorbereitet für das Referendariat und den Lehrerberuf, denn auch dort sind 60 Stunden die Regel (oder auch mal die ruhige Ausnahme zwischen anderen, längeren Wochen...).
    Besagte Lebenserfahrung zahlt sich dann vielleicht bei späteren Bewerbungen (nach dem 2. Staatsexasmen) aus. Jemand, der sich selbst zu behaupten weiß, geht selbstbewusster in ein Vorstellungsgespräch und kann besser überzeugen. (Um es böse zu formulieren: So ein "Häschen", das auch im Studium zu Hause wohnte und spätestens mit dem Ende der Regelstudienzeit fertig wurde, wirkt nicht unbedingt durchsetzungsfähig (oder komptent) genug.)

    Zitat

    Gibt es also überhaupt Argumente für Diktate?


    Hierzu eine kurze Wortmeldung aus einem anderen Bundesland und einer anderen Schulform: In Niedersachsen sollen an den Grundschulen keine Diktate geschrieben werden - an den Gymnasien müssen sie (als Klassenarbeiten) geschrieben werden (und in Klasse 5 verstärkt). Im Interesse der Schüler halte ich es für wichtig, dass sie Diktate bereits in der Grundschule kennenlernen und Strategien erarbeiten können.

    Ein (nicht ganz ernst gemeintes...) Argument für Diktate wäre die Berufsorientierung: So manche(r) Schüler(in) landet später in einem Bürojob. Da gehört das Diktat vom Band zu den alltäglichen Aufgaben.

    Zitat

    die bewahre ich bis zum Ende des darauffolgenden Schuljahres auf und vernichte sie dann.
    Ob es eine gesetzliche Regelung dazu gibt, weiß ich gar nicht.


    Das hört sich sinnvoll an. Wenn mich nicht alles täuscht, kann ein Zeugnis innerhalb eines Jahres gerichtlich überprüft werden - da könnten dann vielleicht auch die Fehlzeiten (und die Entschuldigungen) wichtig sein (?).

    Schullandheime sind mittlerweile (wenn ich das richtig sehe) genauso "weltoffen" wie Jugendherbergen und haben auch ihre eigene Informationsseite im Internet (http://www.klassenfahrt-planen.de/), auf der man bundesweit freie Plätze suchen kann.
    Da Saguaro erst von Schullandheim schrieb - und dann beim Naturfreundehaus fast fündig wurde - gehe ich davon aus, dass auch Jugendherbergen als eine dritte Möglichkeit in Betracht kommen (und es einfach um eine "verlässliche" Gruppenunterkunft in schöner Lage bei einem überregionalen Anbieter geht).
    Oder war die Annahme falsch und es sollen nur Schullandheime oder Naturfreundehäuser sein?

    Hallo,

    was ich in solchen Situationen als erstes mache, ist, dass ich den Landesverband der Jugendherbergen anrufe, meine Wünsche (Termin, Personen, Lage, Ausstattung, Programm) angebe, und mir dann die noch freien/ in Frage kommenden Häuser nennen lasse. Dann kann man sich die genauer im Internet ansehen, schauen, welche Programmbausteine möglich sind etc. (erspart die Arbeit des erst Aussuchen und dann feststellen, dass die erste, zweite, ... Wahl keinen Platz mehr hat).

    Man kann z.B. versuchen, verschiedene nonverbale Zeichen (oder auch Routinen) zu entwickeln. Viele Kinder bringen so etwas auch aus der Grundschule mit. Du könntest vielleicht sogar die Kinder selbst befragen, wie in der Grundschule das Signal gegeben wurde, etwa nach einer Gruppenarbeit wieder leise zu sein.

    "Meine" jetzige 5. Klasse hat mir erzählt, dass sie in der Grundschule ein Handzeichen hatten, bei dem Zeigefinder und der kleine Finger nach oben gestreckt werden, der Daumen mit den anderen beiden Fingern zusammengelegt wird. Sieht also aus wie ein geschlossener Mund. Hält der Lehrer den Arm mit diesem Zeichen nach oben, kopieren alle Kinder, die es sehen, dieses Zeichen (und sind leise), nach und nach bekommen es alle mit. Du musst dazu also nicht ein Wort sagen.

    In einem Kindergarten habe ich mal beobachtet, dass die Dreijährigen das Signal des Licht-an-und-ausmachens sofort umsetzten in "Jetzt ist Zeit zum Aufräumen". Wäre für dich vielleicht auch eine Möglichkeit.

    Für lautere Gruppenarbeitsphasen (und / oder an anderen Orten wie in der großen Aula oder auf dem Schulhof) verwende ich manchmal eine Glocke (, die laut genug sein muss...). Ertönt sie, ist dies ebenfalls ein Zeichen zum Leisesein / Zusammenkommen / Zuhören.

    Auch deine Position im Raum kann Schüler dazu bringen, etwas Bestimmtes zu tun oder zu lassen. Manche Dinge kann man immer wieder von der gleichen Stelle machen. Stehe ich zu Stundenbeginn immer wieder dort, wissen die Schüler, dass nun die Begrüßung kommt und sie leise zu sein haben. Eine andere Stelle wird vielleicht verwendet, um "böse" zu sein. Irgendwann reicht es, nur noch an diesen Platz zu gehen und dort zu stehen, dann nehmen die Schüler diese "Drohung", das Donnerwetter war, bevor man auch nur ein Wort gesagt hat.

    Ansonsten sollte man im "normalen" Unterricht versuchen, erst dann zu sprechen, wenn die Klasse ruhig ist. Musst du gegen mehrere Schüler "anschreien", kannst du eigentlich fast sicher sein, dass (zu) viele Schüler (zu) abgelenkt sind und der Unterricht so nicht ganz so effektiv ist. Also lieber mehrere Momente lang warten und signalisieren, dass man wartet - die "Kleinen" in der 5. Klasse reagieren auf so etwas (meist) noch und rufen sich auch gegenseitig zur Ruhe auf. (Die "Großen" sind da oft etwas resistenter...) Mit der Zeit werden diese Wartephasen dann (hoffentlich) weniger...

    1.) Ohne den vorlaufenden Unterricht zu kennen, ist es unmöglich, eine Klassenarbeit jedweder Art beurteilen zu können. (Was wurde im Unterricht geübt, besprochen,...? Was kann man also als bekannt voraussetzen?)

    2.) Demnächst wird sicherlich ein Moderator vorbeikommen... schreibberechtigt sind hier nämlich nur Lehrer (hast du bei deiner Anmeldung bestimmt mitbekommen).

    Also: Tschüss.

    Hm, lass mich mal überlegen...

    - Einladungen schreiben zu Fachkonferenzen
    - Einladungen schreiben zu Fachdienstbesprechungen
    - Vorbereiten und Leiten von Fachkonferenzen
    - Vorbereiten und Leiten von Fachdienstbesprechungen
    - Verfassen der Protokolle
    - (Einladungen und Protokolle werden durch die Leitung an die Kollegen - und bei Konnferenzen auch an die Eltern und Schüler - verteilt.)

    - Beim Verfassen von Konzepten und schuleigenen Curricula: Aufgabenverteilung, später Zusammenfügen der Einzelergebnisse. Vorher: Absprachen mit Schulleitung / Beauftragten zu gewünschten Inhalten, Formaten

    - Vernetzung / Kooperation / Austausch mit anderen Grund- und weiterführenden Schulen der Umgebung (Teilnahme an dortigen Fachkonferenzen, Absprachen, ...)

    - "Prüfung" der Klassenarbeiten (d.h., drei Exemplare jeder an der Schule geschriebenen Arbeit / Klausur werden kurz überflogen - bei Mängeln Hinweis an entsprechenden Kollegen)
    - Bei Nachfragen / Beschwerden seitens Schüler / Eltern aufgrund einer Klassenarbeit: Prüfung derselbigen, Erstellung Gutachten falls notwendig

    - Einführung neuer Kollegen, Referendare, Feuerwehrlehrkräfte in Ausstattung, Vorgaben, andere schulspezifische Absprachen
    - im Zweifel / bei sonst fehlendem Ansprechpartner: Betreuung von Referendaren (und allen anderen "Neuen")

    - Empfänger aller fachspezifischen Post, Werbematerialien, Sprachreisekataloge etc. Entsprechend weitere Veranlassung (Auslage / Aushang für Schüler, Kollegen; "Ablage" in Mülleimer)
    - analog: Werbeanrufe, Werbebesuche der Verlagsvertreter

    - Verwaltung Etat
    - Bestellung von Fachliteratur, Arbeitsmaterialien (CD-Spieler, DVDs, ...) etc. Einsortierung, Bestandspflege, Katalogisierung derselbigen
    - Installation von Software

    - Insgesamt: Überblick über das Fach (aktuelle Vorgaben, Abiturthemen, Weiterbildungen, notwendige Lehrbucheinführungen, didaktische Entwicklungen, ...); Überblick über aktuelle Bestände (z.B. Anzahl der Wörterbücher vs. Anzahl der Prüflinge im schriftlichen Abitur)

    - Nicht unbedingt: Fachprüfungsleitung im Abitur (aber durchaus einer der ersten Kandidaten bei der Besetzung der FPL)

    - Glücklicherweise bei uns nicht nötig: Überblick, ob Fachkollegen in ihrem Unterricht angemessen vorankommen - rein theoretisch Aufgabe, (zu) langsamen, überforderten Kollegen "auf die Füße zu treten" (dies sollte aber eigentlich Aufgabe der Schulleitung sein, da eine Weisungsbefugnis doch eher dort angesiedelt sein sollte)

    - Präsentation des Fachs beim Tag der offenen Tür (sollten eigentlich auch andere machen, aber ...)

    Ich klinke mich dann auch noch ein in die Diskussion...

    An unserer Schule gibt es seit mehreren Jahren einen Austausch zwischen Grund- und weiterführender Schule(n). Wir hatten dies schon immer nach (Haupt-)Fächern sortiert, also nur für Deutsch, Englisch, Mathe. In der Anfangszeit war das ein (mehr oder weniger) Pflichttermin für alle Kollegen der betroffenen Schulen, die in den jeweiligen Fächern unterrichten. Mittlerweile sind eher die angesprochen, die "in der Nähe" des Übergangs unterrichten (also ca. Klasse 3-6).
    Während der Besprechungen gab es zu Anfang erst mal einen Austausch darüber, was im jeweiligen Unterricht passiert (die einen dürfen keine Diktate oder Vokabeln schreiben, bei den anderen ist dies der Schwerpunkt etc.). War auf jeden Fall (für alle Beteiligten) interessant - es gab nie eine festgesetzte Tagesordnung, das Gespräch hat sich so (nach Bedürfnissen) entwickelt.
    Mitlerweile sind wir dabei, gegenseitig regelmäßig zu hospitieren. Die GS Lehrer (begeistert wieder begrüßt von ihren ehemaligen Schülern) sehen sich den Unterricht der weiterführenden Schule an (und gehen danach ins Gespräch und alle haben damit ihre Gesprächsgrundlage) und die (Gymnasial-) Lehrer hospitieren den Unterricht der Grundschule - und können so leichter Vorwissen der Schüler identifizieren und aufgreifen (und natürlich gibt es nach der Hospitation wieder ein Gespräch über Unterrichtsmethoden etc. - in der Richtung ist übrigens auch immer Neid vorhanden aufgrund der Ausstattung der Grundschulen...)
    Fazit: Insgesamt ist so ein Austausch (zu Unterrichtsvoraussetzungen, -methoden und -erwartungen) bereichernd - und sollte über mehrere Sitzungen / Jahre hinweg ausgebaut werden...

    Ich weiß ja nicht, wie mobil ihr seid - es gibt außer Bayern noch andere Bundesländer ;)

    So nur mal als Beispiel unsere Schule:
    Das Kollegium ist überaltert, regelmäßig fällt jemand spontan / für längere Zeit aus. Wir haben/ hatten in diesem Schuljahr bereits vier Feuerwehrlehrkräfte. Mittlerweile war / ist der Vertretungsaufwand so hoch, dass unser einziges Kriterium bei der "Auswahl" der letzten beiden Feuerwehrlehrkräfte darin bestand, dass sie es aus eigener Kraft in die zweite Etage schaffen (kein Scherz, wir hätten *jeden* genommen - - - na gut, fast jeden).
    "Auswahl" (in Anführungszeichen) übrigens deshalb, weil es keine gibt. Man freut sich, wenn man wenigstens einen einzigen Kandidaten findet. (Eine der beiden letzten engagierten Feuerwehrlehrkräfte ist übrigens Grundschullehrerin.)

    Bei festen Stellen ist es geringfügig besser - da haben wir ab und zu tatsächlich Auswahl (bei den letzten beiden Stellen nicht, davor aber schon). Und da würden wir ungeeignete Bewerber auch ablehnen und darauf hoffen, dass nach der Umwidmung der Stelle jemand anderes sich findet.
    (Fächer, in denen wir in den nächsten Jahren einen massiven Mangel haben werden / schon haben, sind (neben den üblichen Naturwissenschaften) besonders Geschichte und Deutsch, aber auch Sport, Erdkunde, Englisch und Französisch.)

    Während der Umstellungsphase gab es wohl hier und da noch beide Regelungen (?). Aber ich bin mir sicher, dass wir diese Situation des "ins kalte Wasser" werfen bereits nach den Sommerferien hatten. Wir hatten (vom Kollegium aus) vorgeschlagen, dass Referendare insbesondere für die erste Zeit einen direkten Ansprechpartner ("Tutor") zugewiesen bekommen würden, der sich regelmäßig den Unterricht ansieht und so den Einstieg erleichtert. Jedoch hatte die Schulleitung die Anweisung, genau so etwas nicht zuzulassen :( .

    Schaut man unter http://www.mk.niedersachsen.de/master/C26562_…20_D0_I579.html , so sieht man, dass die nächsten Termine immer im Februar und August liegen. (Eine Ausnahme sind offensichtlich Berufsschulen.)

    (PS: Ohne irgendjemandem Angst machen zu wollen: Welpenschutz gibt es - zumindest in unserer Gegend - nicht. Vielmehr kursieren Gerüchte, dass dafür gesorgt werden soll, dass Referendare so schlechte Abschlussnoten haben, dass sie in kein anderes Bundesland abwandern können... die Noten zumindest bestätigen das Gerücht...)

    Ja, in Niedersachsen hat sich tatsächlich etwas geändert. Man spart nämlich viel Geld, wenn Referendare sofort eingesetzt werden und nicht erst einige Wochen / Monate nur den Unterricht beobachten. Referendare werden also direkt nach dem Studium auf die Schüler "losgelassen" (oder die Schüler auf die Referendare...).

    Natürlich argumentiert keiner finanziell, wichtiger Grund ist das veränderte Studium, in dem mittlerweile mehr praktische Anteile enthalten sind.

    Bei uns hatten die letzten Referendare direkt nach dem Einstellungstermin zunächst einen "Crashkurs" im Seminar und erschienen dann knapp zwei Wochen nach Schul- / Halbjahresbeginn und nahmen verspätet den Unterricht in den betroffenen Klassen auf.

    Eine Auswahl von Bewerbern erfolgt unter Betrachtung von Eignung, Leistung und Befähigung. Hat ein Mann die Bewerbernote 3, eine Frau die Note 1, wird die Frau bevorzugt genommen (bei ansonsten gleicher Eignung, Leistung, Befähigung).
    Bei gleicher E, L , B (& gleicher Bewerbernote) können auch weitere Aspekte mit einfließen.

    (Soweit ich weiß, gilt dies bundesweit - sicher bin ich mir aber nur in Niedersachsen.)


    PS:
    Übrigens werden auch schwerbehinderte Bewerber nicht bevorzugt eingestellt (es gibt einen minimalen Spielraum), auch dort sind Eignung, Leistung, Befähigung ausschlaggebend.

    PPS:
    Das PS soll aber nicht heißen, dass Männer zu den Schwerbehinderten zu zählen sind...

    @drucker03 / Frage nach Klassenbüchern

    Zitat

    warum um Himmels willen liegen solche Daten nicht auf einem Zentralserver


    Nun ja, ein weiteres Arbeitsfeld, dass bisher noch nicht genannt wurde, ist die Sicherheit / Erste Hilfe / Brandschutz, für die jeder Lehrer individuell zuständig ist, zudem werden die Jobs (Koordination etc.) auch an "Experten" im Kollegium vergeben.

    Um die Frage zu beantworten:
    Im Brandfall (oder auch nur bei einer Übung) soll das Klassenbuch mit aus dem Klassenzimmer genommen werden. Darin findet sich die Klassenliste und auch der Eintrag, welche Schüler an diesem Tage fehlen. Werden diese Informationen nur zentral in einer Datenbank eingetragen und versagt der Server im "richtigen" Moment, hat keiner eine Ahnung, welcher Schüler evtl. noch im Gebäude ist...

    Um um zum Thema Arbeitszeiten zurückzukommen:
    Es ist ja schon so einiges zur Belastung etc. geschrieben worden. Ich habe vor der Schule in einer Bank und in einer größeren Immobilienfirma gearbeitet. Der Vorteil in der freien Wirtschaft ist, dass man (häufiger) den Arbeitsplatz verlässt und die Arbeit dort lässt. Natürlich denkt man nochmal über x nach oder ärgert sich über den Kollegen y / den Chef. Aber das Ausmaß in der Schule ist ein ganz anderes.
    (Vor kurzem sagte ich einer Klasse bei der Rückgabe einer Arbeit, dass ich diese nur hatte kurz zu Ende korrigieren wollen - und danach Abendessen. Nachts um 1 Uhr hatte ich dann aber doch keine Lust mehr zum Essen...)

    Unsere Sekretärin meinte übrigens, dass sie nie Lehrerin sein könnte / wolle. Hauptgrund für sie war, dass sie ihre Blase nie so kontrollieren könne. Sie hatte beobachtet, dass wir vormittags eigentlich nie auf die Toilette gehen (weil wir keine Zeit dazu haben). Mir war das vorher noch nicht so aufgefallen, sie hat Recht. Ich muss vormittags aber auch nicht auf die Toilette, weil ich gar keine Zeit habe, um etwas zu trinken - dazu sind die "Pausen" zu kurz. (Nur in Pausen, in denen ich Aufsicht führe, komme ich dazu, ein Pausenbrot relativ in Ruhe zu essen - solange sich die Schüler benehmen und ich nicht von Schülern belagert werde, die dieses oder jenes auf dem Pausenhof besprechen wollen.)

    Aber man lässt sich auf den Lehrerberuf nicht ohne Vorwissen / Vorwarnung ein. "Mein" Seminarleiter sagte in der allerersten Sitzung im Referendariat, dass ein großer Anteil der Lehrer mit den Füßen voran aus dem Lehrerzimmer getragen würde und die meisten nicht das reguläre Pensionsalter erreichen. Er mag etwas übertrieben haben, aber zu häufig habe ich genau das erlebt (noch im Schülerleben oder im Lehrerdasein).

    Solange du keine Arbeit hast, solltest du dich arbeitssuchend melden. Falls du später nicht verbeamtet wirst, sondern angestellt arbeitest (ob in der Schule oder in irgendeiner anderen Tätigkeit), kann sich diese nachgewiesene Zeit der Erwerbslosigkeit auf deine Rentenansprüche auswirken (so zumindest war die Information, die ich erhielt).

    Von irgendetwas musst du doch auch leben, irgendwo wohnen. Wenn im Moment jemand für dich zahlt, könnte diese Person die Kosten hierfür evtl. steuerlich geltend machen. Wäre nur fair, wenn du deinen Eltern, deiner besseren Hälfte hierzu die Möglichkeit gibst.

    Außerdem: Die Arge hat vielleicht einen Job für dich. Das geht bei gut ausgebildeten Menschen ruck zuck. Die arbeiten oft mit privaten Jobvermittlungen zusammen - das bedeutet, dass die Jobvermittlung einen Teil deines Lohnes erhält, du also ziemlich miserabel bezahlt wirst...

    Am Tag nach dem Ende meines Referendariats hatte ich die Ämter abgeklappert in der vorgeschriebenen Reihenfolge: Erst Arbeitsamt, dann Sozialamt (da waren's noch zwei). Bei letzterem zog man einen Job aus dem Hut (Vollzeit, Nachtschicht an der Hotelrezeption - meine Qualifikation: ein Englischstudium - , Vorstellungsgespräch sollte zwei Tage später sein). Danach ging ich noch zur Jobvermittlung des Arbeitsamtes (war sowieso so geplant), dort fand sich ein Job (Teilzeit, 2,5 Tage pro Woche, tagsüber, flexible Arbeitszeiten (wichtig für Vorstellungsgespräche in Schulen...), genauso gut bezahlt wie der Vollzeitjob für die halbe Arbeit), ich habe mich noch an dem Tag vorgestellt, bekam sofort den Vertrag und bin somit nicht mehr zum Vorstellungsgespräch für die Nachtschicht im Hotel...

    Fazit: Melde dich arbeitssuchend; du wirst aber nicht nur einfach so Geld bekommen, landest evtl. in einem Job, der dir (aus welchen Gründen auch immer) nicht unbedingt gefällt. Deshalb bemühe dich parallel um irgendetwas Akzeptables (und nicht um deinen Traumjob!).

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