Die Menge der Entlastungsstunden ist endlich. Je nach Schulform, je nach Bundesland ein wenig mehr oder weniger. Wollte man an einem niedersächsischen Gymnasium jedem Kollegen etwas vom "Kuchen" abgeben, dann wäre das pro Kollege "gefühlt" 1/3 einer Stunde (eher weniger).
Da ist also echt nicht viel zu holen.
Die Kriterien, nach denen Entlastungsstunden gegeben werden (oder etwas zu A14 wird oder zu A14 zzgl. Entlastung), sind vielfältig. Das ist immer auch abhängig von der jeweiligen schulischen Situation. Wie ist eine Aufgabe organisiert? Wieviel Arbeit fällt in diesem Bereich an dieser Schule an? Wie viele Unterstützer gibt es? Auch: Gibt es andere oder neue Aufgaben, die derzeit mehr Zeit fressen? Dann müssen die Entlastungsstunden neu / anders verteilt werden.
Beispiel Schulbuchausleihe: Mir fallen spontan folgende Tätigkeiten ein: Bücher bestellen, inventarisieren, Ausleihzettel für alle Schüler erstellen, einsammeln, sichten, Listen erstellen (in Rücksprache mit jeder einzelnen Fachkonferenz). Eingänge auf Konto verwalten. Fehlbeträge einfordern, zu viel Gezahltes zurücküberweisen. Bücher für die Ausleihe vorbereiten (Pakete packen für individuelle SuS oder Klassen). Bücher ausgeben. Zum Ende des Jahres wieder einsammeln. Defekte anmahnen, Zahlungen anfordern. Für im Laufe des Schuljahres neu hinzukommende oder die Schule verlassende SuS das alles noch mal individuell (und gerade bei neuen SuS in engem Kontakt mit den neuen Eltern).
An manchen Schulen nehmen fast alle (1000) SuS an der Ausleihe teil. An anderen Schulen ist man etwas betuchter, da kaufen von den 300 SuS 95 % ihre Bücher selbst.
Man kann für die Buchausleihe (von den Gewinnen, die man eigentlich nicht erwirtschaften soll) Aushilfskräfte einstellen, die z.B. beim Inventarisieren und Ausgeben unterstützen.
Hat man ein stundentechnisch gut ausgestattetes Sekretariat, dann wird dort alles, was mit Geld zu tun hat, übernommen.
Bliebe im "best case" eigentlich nur noch das Zusammenstellen von Listen 1x pro Jahr. Da wäre eine zusätzliche Entlastungsstunde schon merkwürdig... Im "worst case" wäre nur eine Entlastungsstunde Ausbeutung.
Falls du zu dem Thema Fragen hast, wende dich doch an deinen Personalrat. Der kann im Gespräch mit der Schulleitung mal erfragen, wie viele "frei verfügbare" Entlastungsstunden (also nicht an Funktionen gebundene Stunden wie z.B. für Schulleitungsaufgaben) eurer Schule zur Verfügung stehen. Und erfragen, nach welchen Grundsätzen die vergeben werden.