Beiträge von Meike.

    Ich hatte die (angesichts der Reaktionen offensichtlich fehlgeleite) Annahme, dass Engagement für andere bzw. über die Pflicht hinaus honoriert (=positiv anerkannt) wird.
    Dies ist nicht der Fall, scheinbar ist das Gegenteil der Fall - mein Fehler.
    Das entsprechende, negative Anreizsystem wurde aus meiner Sicht heraus sehr treffend beschrieben: Es entspricht einem waiting-game.

    Ich erlebe das nicht so. In den Schulen mit denen ich zu tun habe, wird Engagement durchaus positiv gewürdigt und nicht (nur) mit weiterer Arbeitserhöhung quittiert. Das ist nur EINE Seite der Medaille. Es gibt auch die Leute, die einfach mal danke sagen und sehen, dass sie einem nächstes Mal auch etwas anbieten / abnehmen können, und es gibt auch die Schulleitungen, die finden, wenn Herr X schon Y, Z, A und B macht, braucht er nicht unbedingt noch eine weitere Pausenaufsicht oder Betreuungsstundenpräsenzpflicht.

    Ich für meinen Teil engagiere mich in diversen Gremien außerhalb der Schule aber auch auf einigen Bereichen innerhalb der Schule. Da ich keine innerschulischen Karriereabsichten habe, kann ich damit erstmal keinen Blumenpott gewinnen. Ich habe mir diese Tätigkeitsfelder ausgesucht, weil sie für mich SINN machen, weil ich sie wichtig finde. Täglich etwas machen zu können, bei dem auch ich noch etwas lerne und was für mich Sinn ergibt, bereichert mein Arbeitsleben und erhöht meine Zufriedenheit. "Nur" immer meine Fächer unterrichten ist mir persönlich nach 10 Jahren auch schlicht zu langweilig geworden. Meine Arbeitszufriedenheit ist mir wichtig, die Erweiterung meines eigenen Horizontes auch.
    Es geht nicht immer nur um eine Kosten/Nutzen-Rechnung.

    Und: durch mein Engagement begegne ich vielen (!) anderen engagierten Menschen. Bekomme viel zurück, empfinde mich als Teil eines solidarischen, gut arbeitenden und bereichernden Netzwerkes, von dem ich unglaublich viel input bekomme. Das ist ein hoher Wert an sich.

    Die mittelmäßigen Runterzieher kenne ich auch. Sie sind in meinem Umfeld (und ich bin durch meine Aufgaben an vielen Schulen unterwegs) nicht in der Überzahl. Und viele engagierte Menschen können, wenn der Mechanismus "Ah, das könnte die Frau X machen, die ist ja so fit in ...." auch einfach mal "Nein, ich mache schon A, B und C" sagen. Sind ja schon groß.

    Die Mechanismen, die hier gezeigt wurden, gibt es, sind aber kein Automatismus und müssen nicht lebensbestimmend sein. Man hat selber durchaus auch noch ein Wörtchen mitzureden und sich ducken und anpassen kann eine Schiene sein, aber bei weitem nicht die einzige. Das ist zu schwarz-weiß.

    Die Tatsache, dass Du den Korrekturaufwand in Anführungszeichen setzt, lässt durchaus auf die Gründe schließen, warum Du Deinen Kollegen auf die Nerven gehst. Bedenke, dass Du mit einer Rückgabe der Klassenarbeiten (um nur mal einen Punkt herauszugreifen, der Deinen Kollegen sauer aufstoßen dürfte) am nächsten Tag bei den Schülern eine Erwartungshaltung produzierst, unter der dann Deine Kollegen zu leiden haben, die es - aus welchen Gründen auch immer - eben nicht schaffen, eine Arbeit so schnell zu korrigieren.

    In der Tat. Es gibt Korrekturfächer, viele haben zwei davon, da sind die Rückgabevorgaben zum Teil nur noch zum Lachen. Es gibt Kollegen, die pflegen ihr Eltern. Haben drei Kinder und können erst um 21 Uhr abends anfangen zu korrigieren. Bauen ein Haus. Sind nicht wirklich gesund. Oder, wie gerade in meinen Bekanntenkreis, haben aufgrund ihrer Fächer 2stündige Kurse/Klassen und 12 (!) Lerngruppen mit 330 (!) Schülern, in denen sie Tests schreiben. Es ist übrigens durchaus nicht verboten, über andere Kollegen maulenden Schülern das mal zu erklären. Anstatt sich zurück zu lehnen und sich selbst ganz toll zu finden.
    Mach ich jedenfalls so. Also erklären .

    Die Gewerkschaften kommentieren das schon giftig, können aber nicht gut Sturm gegen Schulleitertrainings des HKMs laufen, ist ja weder verboten noch per se unsinnig. Über die Inhalte bestimmen die Anbieter selbst. Mit welchem Recht sollte man da Sturm laufen? Wir lassen uns in unsere LEA-Bildung ja auch nicht reinfaseln. Und außerdem lesen sich die Prospekte nicht so, wie dann die Inhalte sind.

    Und Langzeitprognosen über die jungen Schulleiter kann ich nicht machen, also bezüglich des Durchhaltens. Ich kann dir aber versichern, dass unsere mittelalten Poblemschulleiter das durchaus schon 10 Jahre und mehr durchhalten, also das dem Kolegium Probleme und uns richtig viel Arbeit machen. Und denen geht es, scheint's ganz gut. Krank werden die jedenfalls alle nicht. Und auch nicht milde. Oder weise. Dem Kollegium geht halt nicht gut damit. Und da werden dann Leute krank, wenn wir sie nicht rechtzeitig oder eben nicht nachhaltig genug vertreten können - manche Dinge entziehen sich auch einfach unserem Zugriff...

    Mein Optimismus ist da also wensentlich verhaltener.

    Ich hege die starke und IMHO nicht unbegründete Hoffnung, dass Schulleiter, die wirklich nach dem von Dir beschriebenen Konzept agieren, sehr schnell selbst alleine zu Mittag essen.


    Viele Grüße
    Fossi

    Äh, das mag sein, nur dass es den so Geschulten ABER SOWAS VON NICHT AUSMACHT, wenn sie "alleine Mittag essen". Ds ist ja der Sinn des Trainings. Es galt eines vor allem: "Ihr Kollegium muss Sie und Ihre Entscheidungen nicht mögen oder akzeptieren. Treffen Sie sie trotzdem!" Und: "Freundschaften und Bekanntschaften im zu leitenden Kollegium sind nicht drin. Freunden Sie sich mit dem Gedanken an, dass sie Chef und nicht Kollege sind!" Uvm ....

    Wir bekommen im Gesamtpersonalrat schon DEUTLICH die Wirkung dieser Trainings zu spüren. Es sind nämlich eher die jungen Schulleiter, über die serienweise Beschwerden eingehen. Und die sich, wenn wir die Rechtslage erklären oder die Kollegen vor Ort oder im Amt vertreten, extrem empfindlich und ruppig reagieren und sehr unzugänglich sind.

    Natürlich fällt es auf, wenn die eigene Klasse total schlechte Noten hat, man schließt daraus, dass die Schüler dies nicht verstanden haben und man es schlecht erklährt hat. An meiner Schule guckt der Direcktor immer 3 Klassenarbeiten der Klasse durch. Eine gute, eine normale, eine schlechte.


    "Man" schließt das daraus? Als einzige Erklährungsmöglichkeit?

    Und der Direcktor (!) guckt eine gute, "normale" und schlechte Arbeit durch... ?

    Hm, ich mach schon mal die Schreibtischschublade auf, um zu gucken, ob da irgendwo mein Spray ist... falls sich mein Verdacht bestätigt ... ah, da ist es ja:
    [Blockierte Grafik: http://fstatic1.mtb-news.de/img/photos/7/6/5/0/6/_/medium/258Troll_spray.jpg]

    Ich dachte auch immer, dass sowohl Deutsch- als auch Englischunterricht in Prinzip durchweg der Alltagstauglichkeit dienen: kann ich mich verständlich machen? Kann ich andere überzeugen? Verstehe ich Texte, auch in ihren Zwischentönen, Manipulationen und Fallstricken?
    Was anderes ist das, als das alltägliche Brot: später im Leben dann halt nicht mehr an literarischen oder Sachtexten, sondern am Mobilfunk/Versicherungs/Mietvertrag, anständige und unanständige Angebote in den Medien und von Angesicht zu Angesicht ;), Menschen, die mich oder die ich überzeugen wollen/will, Gurus und Chefs und Götter und Nachbarn und Ärzte und andere, die mir etwas ein- oder ausreden wollen.. usw, usf?

    Pisa lässt mich mittletweile kalt, weil es zu dem einen nicht führt, was für eine deutliche Verbesserung der Qualität gebraucht würde: eine Abschaffung des Ressourcenvorbehalts und eine odentliche personelle und sachliche Ausstattung. Die Reformsäue kommen, grunzen und gehen...

    Schritte, die ich bisher unternommen habe, um das Problem zumindest ansatzweise zu lösen:
    1) Kommunikation mit den 20-30%-leuten auf das höflich-belanglose Minimum runtergefahren
    2) Keine Teilnahme an den "Lehrerjammergesprächen" zu a) und b) mehr

    Das ist schon richtig. Finde im Gegensatz zu diesen Tröten andere, mit denen du dich zusammentust und arbeitserleichternd kooperierst, zB. via online-Pools und selbstverständlich weitergegebenem Material und guter Kommunikation. Mit einer kleinen Gruppe gleich Gesinnter anfangen und dann wöchst die oft im Lauf der Jahre automatisch an. Irgendwann bestimmt man (hoffentlich) den Ton.
    Erwachsene Menschen (um)erziehen zu wollen, halte ich für aussichtslos. Wenn überhaupt, ist es Chefsache. Und unter den Chefs sind ja nun auch genug Tröten, die kein Interesse daran haben, andere Tröten zu maßregeln. Daran reibt man sich auf. Macht keinen Sinn.

    Lieber positive Gegenpunkte setzen! Damit lässt es sich dann auch ganz gut leben. Und: Gutes Beispiel ist immer noch die beste Erziehungsmethode. Irgendwann, wenn die Tröten in der deutlichen Minderzahl sind, wird es echt peinlich, trötig zu arbeiten. Gut, manchen Extremtypen auch dann nicht... aber die gibt es halt überall. An denen sollte man keine Kalorien verbrennen.

    Zitat

    Mir wurde angetragen, ob ich nicht an der Schule bleiben wolle, um "zügig" (Zitat) nach der probezeit Richtung Beförderung zu gehen...das macht
    meine Verwirrung komplett - welche Maßstäbe gelten "hier" jetzt eigentlich? :sterne:

    Dafür gibt es immer zwei Erklärungen:
    a) du bist richtig gut und zumindest der Chef/einer der Chefs sieht das - freu dich halt.
    Oder b) du wirkst so, als passtest du ins neue Höflings-Aquirierungsschema, das den SL neuerdings auf diversen SL-Weiterbildungen nahegebracht wird: "Divide et impera: versprechen Sie den jungen Kollegen Beförderungenund binden sie sie an sich um sich dann, wenn Sie XY durchsetzen wollen, loyal zu wissen."

    Keine Ahnung, was davon jetzt zutrifft. Musst du selbst einschätzen können. :)

    Zitat von unter uns

    07:31 Uhr...

    Kein Kommentar.

    In der Sbahn am Handy und mir war langweilig?

    Aber wenn du meinst, das nicht kommentieren zu müssen, ist es auch richtig so... (Oh, und falls dir 9.35 auch nicht passt: Klausuraufsicht und immer noch langweilig.. :P )

    Mal ab von diesem seltsamen kindischen Geplänkel was die Uhrzeit meiner Kommentare angeht, sehe ich halt nicht, inwiefern man meinen Kommentar von weiter oben - in welchem ich ausdrücke, dass ich mir eine Wahlfreiheit für Eltern wünsche, einen Erhalt der Förderschulen und eine bessere Ausstattung von Regelschulen - mit einer Auflistung hahnebüchener Forderungen entgenen muss, die offensichtlich dazu gedacht sind, meinen Beitrag ins Lächerliche zu ziehen. Das Ganze wird dann abgerundet mit einem Frontalangriff auf Personalräte, der so formuliert ist, als würde es alle Schulen in NRW betreffen - und der nichts mit dem Ausgangsthema zu tun hat.

    Also nochmal: du möchtest nicht, dass jemand eine Vorstellung hat davon, wie Schule sein soll. Weil es eh nicht realistisch ist. (Ich weise kurz darauf hin, dass es Zeiten gab, wo die Beschulung Schwarzer unrealistisch schien, oder die Beschulung von Frauen. Oder die Abschaffung der Prügelstrafe. Immer wurden die, die das forderten, weltfremde Spinner und Träumer genannt ...)

    Du hast aber selber offensichtlich auch keine. Außer die, dass in NRW alles Scheiße läuft und alle inkomepetnt sind (vermutlich außer dir).

    Was möchtest du also? Dass hier auch niemand anderes seine Vorstellungen äußert? Warum? Weil sie nicht in dein Weltbild (Alles Mist und das wird sich auch nicht ändern) passen? Und dass sich niemand engagiert, weil das alles weltfremde Spinerei ist und eh nix bringt?

    NW war ja schon immer ein Land, in dem vergleichsweise wenig funktionierte. Heute ist es ein Land, in dem wenig funktioniert und ein Trio grinsender Inkompetenz die wenigen verbleibenden Ressourcen unablässig in Weltverbesserungs-Initiativen pumpt,


    Aha. Und deswegen fordern wir gar nichts mehr, senken ergeben das Haupt und nehmen was kommt. Wie gute Beamte eben.

    Aber: Meckern nicht vergessen. Immer auch gerne besonders aggressiv an denen herum, die immerhin überhaupt eine Vorstellung haben. Oder sich für was engagieren ... ;)

    Zitat

    oder für eine weitere Stärkung der Personalräte, damit sie endlich nicht nur ganze Betriebe lahmlegen, sondern gleich deren Leitung übernehmen können.

    Interessante Sichtweise... !!

    Meike, ich glaube schon, dass dies bei der Elternschaft eine Lobby hat. Ein großer Teil (wahrscheinlich nicht der Großteil, aber klein ist der Anteil jedenfalls nicht) der Eltern bei uns wünscht sich die Förderschule für ihr Kind... und auch viele Schüler sehen die Förderschule oft als richtige Schulform für sich.


    Ja, aber sind das nur die Eltern, deren Kind eine Behinderung/Einschränkung hat, oder auch die anderen? Ich könnte mir gut vorstellen, dass es auch genug Eltern gibt, deren Befürwortung der Förderschule auf der Idee basiert, dass die "Behinderten auf der Regelschule nix verloren haben" und zu einem exklusiven Förderschulmodell (alle Kinder, die nicht "voll funktionsfähig" sind" NUR auf Förderschulen) zurückkehren möchten. Dafür würde ich nicht unterschreiben wollen und habe es deshalb auch bei dieser Petition nicht getan, weil das aus dem Text für mich nicht richtig klar wird, was genau gefordert wird. Ich bin für GUT GEMACHTE und VON ALLEN BETEILIGTEN GEWOLLTE Inklusion. Nicht für Zwangksinklusion gegen den Willen der Betroffenen, nicht für Sparinklusion und nicht für eine Inklusion, wie ich sie in England kennen lernen "durfte": alle gehen in die Regelschulen und die Kinder mit bestimmtem Förderbedarf sind dann halt die Klassendeppen und Störfaktoren. Diese Exklusion in der Inklusion fürchte ich bei unserem Sparmodell. Das heißt aber nicht, dass ich absolut gegen Inklusion wäre. Das was wir jetzt betreiben oder betreiben müssen, ist halt keine.

    Ich würde einen türkisch sprechenden Menschen bitten, bei amazon-türkei ;) oder ähnlichen Versandhäusern mal nach türkischen Mathebüchern und Aufgabenheften der 7. und 8. Klasse zu suchen. Bitte mit Lösungen.

    Ich nehme an, dass man an denMatheaufgaben eher als an Texten erkennen kann, was da ungefähr drin steht und dann kann man die Seiten und Aufgaben markieren, mit denen sie arbeiten sollen. Ein Kind neben sie setzen, das Erklärungen übersetzen kann. Kannst du mit PC arbeiten? Hier http://www.eokul-meb.com/7-sinif-matema…ayinlari-47023/ gibt es anscheinend Aufgaben noch und nöcher.

    Wir strafen es mittlerweile mit Sperrung. Weil es wirklich inflationär eingesetzt wird, sobald jemand merkt, dass er / sie mit den eigenen Anliegen nicht nur auf Applaus stößt.

    Die Löschenfunktion einzuschränken würde aber auch bearbeiten unmöglich machen - bis dato können user nämlich gar keine Beiträge komplett löschen, sie können sie nur auf ein Zeichen runtereditieren.

    Ich zB. tippe viel an Handy unterwegs - da hab ich Zeit für Foren. Die erste Variante ist meist voller Tippfehler, die ich im Handy-Minieditor nicht gut sehe. Und dann geh ich noch ein/zwei Mal rein und verbessere rum. Die Möglichkeit möchte ich weiter haben, ebenso die Möglichkeit, meinem Argument etwas später noch einen Gedanken hinzuzufügen, ohne ggf. das mitten in einem sich bereits weiterentwickelt habenden thread über einen erneuten Beitrag zu tun, der dann an die Stelle vielleicht gar nicht mehr passt. Usw.

    Dann gibt es user, die waren ein bisschen arg freizügig mit Angaben zur Person/Wohnort oder vielleicht mit Angebane über Personen, über die sie sprechen. Die müssen weiter die Möglichkeit haben, ihre Beiträge zu anonymisieren. Es gibt noch weitere Gründe.

    Was ich im Mod.bereich nochmal vorschlagen werde, ist, dass das nachträgliche vollständige oder nahezu vollständige Löschen von Beiträgen mit in die Regeln soll. Also das UNTERLASSEN desselben natürlich :D ...


    Ich sehe die von Dir angesprochene Vereinheitlichung problematisch: Wie willst Du das umlegen auf die klassischen Sprachen, die Geisteswissenschaften oder Philosophie? Wir sind jetzt gerade dabei, die Zentralmatura einzuführen, und ich muß sagen, daß ich da fast ausnahmslos eine Nivellierung nach unten feststellen kann - man orientiert sich eben am unteren Durchschnitt, da ja auch schlechte Schüler von schlechten Schulen die Matura bestehen sollen. Außerdem weiß ich, wie "gut" Südkoreaner (bei PISA immerhin weit vorne!) Englisch können: Perfekt im "Kreuzerltest", Kommunikationsfähigkeit (Aussprache, Wortschatz, Allgemeinwissen) null. Also externe Prüfungen sind also auch nicht das "Gelbe vom Ei". (Vergleichbare Englischkenntnisse finden sich übrigens auch in skandinavischen Ländern....

    Ich finde, das wäre einen Versuch wert. Die TOEFL und Cambrige-Prüfungen sind bei weitem keine Kreuzerltests (geniales Wort :D !!) - sie prüfen weltweit anerkannt auf diversen levelns bis zur nahezu-Mutterspachlichkeit alle sprachlichen skills ab: Lesen und Verstehen, Sprechen/Kommunikationsfähigkeit, Schreiben/Kommunikationsfähigkeit/Adressatengerechtigkeit, Hörverstehen und Vokabular/Register/Korrektheit. Und zwar zuverlässig. Ich kenne nicht besseres, derzeit.
    Und das funktioniert bei den C1 und C2 Tests auf einem derart hohen level und derart genau und komplex, dass da (im Gegensatz zum wohlwollend korrigierten Abitur ...?) nix nach oben gezogen wird.
    Bei Cambridge sind die Tests auch weltweit gleich - und festgelegt, da kannst du nichts nach unten nivellieren. Das Gute ist - und auch das System finde ich hervorragend: Wenn du zB die angestrebte Stufe C1 (das machen bei uns die guten LK Schüler) nicht schaffst, bekommst du ds Level B2 attestiert. Schaffst du die Prüfung besser - C2. Das heißt, es gibt keinen Druck, irgendein Niveau anzupassen, damit jemand eine "Hürde" überspringt, sondern es wird ein Level attestiert. Warum nicht auch in Schulen die Menschen mit Abschlüssen ienes bestimmten Levels entlassen? Dann ginge zumindest keiner mehr kompett ohne Abschluss, was ich für sinnlos halte. Sondern jeder mit irgendeinem. Am vorhandenen level im berufs/studienrelevanten Fach/Fächern könnten sich die Betriebe und Unis dann überlegen, ob sie den Kandidaten nehmen. Dann kriegt auch keiner ein Mathematikstudium verweigert, weil er in Deutsch keine Analyse aufs Blatt kriegt. So what?

    Ob und wie das in anderen Fächern umzusetzen wäre, müsste man halt mal überlegen. Gehen tut vieles, was man sich vorher nicht vorstellen konnte. Und alles, was eingeführt wird, ist heftig umkämpft und umstritten, das gehört dazu. Besser als das derzeitite "jeder mauschelt vor sich hin so gut/schlecht er kann und schon zwischen zwei Schulen sind weder Noten noch Ansprüche vergleichbar" plus die Tatsache, dass es nur wenige Abschlussarten und somit einen unglaublichen Druck auf Schüler (das leisten zu können) und Lehrer (die Schüler über die Hürde zu kriegen, egal wie) und Eltern (die Kinder über die wenigen vorhandenen Hürden pushen, egal ob's passt) gibt, wird es mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit.

    Natürlich ist das eher mein persönlicher Traum und ein Jahrzehnteprojekt und wird vermutlich niemals statfinden, weil im Bildungsbereich zwar unglaublicher Aktionismus stattfindet, aber nie einer der wirlich was verändert oder bewegt. Denn es hat jeder Mist seine Fangemeinde und seine Lobby. Egal obs schon seit Jahrzehnten nicht funktioniert ...

    In Englisch ist es übrigens tatsächlich so, dass aus genau dem Grund weder den Universitäten anderer Länder noch vielen (den meisten? allen?) Betrieben die Englischnote auf dem Zeugnis reicht. Die wollen Zertifikate der oben genannten Prüfungen, zusätzlich. Die die Schulen nicht ausstellen dürfen! Aus verflucht gutem Grund!! :D Wenn das nicht aussagt darüber, wie ernst unser Notensystem zu nehmen ist... :weissnicht:

    Und was spricht überhaupt dagegen, mit der Vergaben von Fünfen und Sechsen behutsam umzugehen? Welche Funktion haben Noten überhaupt? Eine rein diagnostische? Eine selektierende Funktion? Und welche Funktion erfüllt das Sitzenbleiben? Sind gezielte Förderpläne nicht vlt. wirklich sinnvoller als eine einfache Fünf auf dem Zeugnis?
    Ich bin nicht dafür, Noten abzuschaffen (das Sitzenbleiben in der Sek I hingegen schon), aber die Funktion und Rolle von Noten einmal kritisch zu beleuchten, finde ich nicht verkehrt.


    Ich gehöre bei Schülern auch nicht für ein sinnloses Anziehen der Noten. Da verstehe man mich nicht miss. Ich halte unser ganzes System für völlig grotesk. Ich bin für unabhängige, externe Prüfungen nach dem Vorbild des Europäischen Referenzrahmen für Fremdsprachen und den dazu gehörigen Prüfungsformen, wie Cambridge. Ob das Gejammer über "dümmere" Schüler dann stimmt oder nicht (was ich vermute), wird man dann ja sehen, wenn man nicht mehr selber dran rumschrauben kann.

    Dann ist auch der Notendiskussionsdruck für Lehrer raus. Und das Gemauschel. Und diese völlige Nichtvergleichbarkeit. Bundeslandübergreifend, staatenübergrifend usw.

    Und dass Englischlehrer wieder Englisch können MÜSSEN und nicht können/vielleicht sollten, da wär ich doch SEHR dafür.

    Zitat

    Aber in den schwarzgelben NRW-Zeiten war noch eine etwas gesündere Bildungspolitiklinie vorhanden. Die vorletzte Schulministerin Barabara Sommer, die ich wahrlich nicht besonders geschätzt habe, hatte wenigstens noch den Schneid gehabt Kopfnoten einzuführen, die seit Rot-Grün aus wahltaktischen Gründen leider abgeschafft worden sind.

    Dafür hat schwarzgelb in NRW 2009 den Fehlerindex abgeschafft. Und alle möglichen sinnlosen Zusatzarbeiten und Vergleichskrempel eingeführt und Mehrarbeit generiert.

    Es ist wie Nele sagte: sinnloser Bildungspolitikaktionismus ist völlig parteiungebunden und keine Partei hat auch nur den Hauch eines Ansatzes einer vernünftigen Linie.

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