Beiträge von Meike.

    Zitat

    Der Unterschied zwischen den Parteifarben ist eher das Geröhre im Wahlkampf - die tatsächliche Bildungspolitik in der Regierung ist dann überall gleich: Kostensparen bis zum geht nicht mehr und kurz vor irgendwelchen Wahlen, die Wähler mittels kurzsichtiger, übers Knie gebrochener Ad-Hoc-Maßnahmen populistisch milde stimmen.

    Eine nachhaltige Reformpolitik findet nirgendwo statt. Unter keiner Regierung.

    Ganz genau so isses. Leider.

    Ach, Käse, im Falle Hessens war die Noteninflation jahr(zehnte)lang schwarz-gelb. Oder schwarz-rot. Oder rotgrün. Findet immer dann statt, wenn im Land irgendwer den Regierenden Druck macht. Unter scheißegal welcher Regierung. In schnurzegal welchem Bundesland.

    Unsere Noten nimmt eh kaum einer noch ernst. Abitur wird zentral gestellt, aber im Haus korrgiert, je nach SL und Kollegium ist das dann halbwegs objektiv oder halbwegs gemauschelt, ebenso die Vergleichstest und Lernstandserhebungen. Ein Witz.

    Ich komme immer mehr auf den Geschmack externer, unabängiger Prüfungen. Wie die bei TOEFL und Cambridge. Europaweit ... besser weltweit. Wie... bei TOEFL und Cambridge. Die machen uns das seit Jahrzehnten vor - und es funktioniet. Und ist weltweit anerkannt.

    Die Antwort für mein Fach zumindest ist relativ einfach: in Hessen wurden ein paar Jahre lang dringend Gymnasial-Englischlehrer gebraucht. Die Sprachprüfung an der Uni war bis dahin hammerhart - bis zu 60% Durchfallquote. Den Durchgefallenen wurde erstmal ein Jahr minimum Ausland empfohlen um durchzukommen, was die allermeisten dann auch taten oder Lehramt umsattelten. Die meisten gingen gleich freiwillig ein-zwei Jahre weg, da sie schon wussten, was ihnen blühte.
    So um 2003/04 rum war dann diese Englischleghrermangelphase und dann wurde die Sprachprüfung qua Beschluss es HKM an der Uni einfach komplett abgeschafft, zwecks Generierung von Absolventen. Mittlerweile kannst du komplett ohne Englisch zu können Englischlehrer werden.

    Als diese Absolventen - also die, die dann nicht freiwillig noch ein Jahr Ausland gemacht haben und keine Sprachprüfung bestehen mussten, an die Schulen ins Ref kamen und auch dort kein gescheites Englisch konnten, fragten die Mentoren entsetzt nach, wieso zum Teufel die im Leistungskurs Unterrichtsversuche machen und die LK-Schüler, die selber nicht selten ein Jahr im Ausland waren, Stielaugen kriegen, und zu Recht fragten "Darf DER/DIE uns dann später mal BENOTEN??!?!" Die Mentoren wollten vom Seminar dann auch gerne mal wissen, ob der/die trotzdem bestehen würde?
    Und da sprachen die Fachleiter, dass man die Englischkenntnisse nur noch maximal mit 10% in die Endnote des 2. Staatsexamens einfließen lassen dürfe - denn: man habe, so sei das halt juristisch, das Englischkönnen ja bereits mit dem ersten Staatsexamen zertifiziert bekommen.
    Nur: es wurde halt nie abgeprüft... :skeptisch: :hammer:

    Nun hängt es alleim vom guten Willen/Engagement des einzelnen Studis (zum Glück haben das viele, wenn auch nicht alle) ab, ob er/sie nach dem ersten Examen Englisch kann oder nicht. Und wir haben als große Ausbildungsschule schon so 25%, bei denen den Schülern und Mentoren das Gesicht gefriert beim Zuhören. "Hälo, mei nähm is such-and-such, and ei vill bih juhr nju tietscher, and ße topic for ßis halfjihr is ße stäht Ämerikah!" (Oton) - das ist eindeutig zu viel! Aber.. was kannste machen? Wir schreiben dann ggf. grottenschlechte "Würdigungen" - die ja laut Verordnung auch "würdigen müssen" wenn es gar nix zu würdigen gibt ("hat ein gutes Arbeitsverhältnis zu den Schülern" heißt bei uns mitterweile "hat sonst aber auch gar nix drauf"). Interessiert keine Sau... :weissnicht:

    Und so zieht sich das dann immer weiter. Die werden dann Lehrer, und lehren so gut sie können. Was da dann rauskommt... und so weiter und so fort ad infinitum ...

    In der Sek2 ist das nicht mehr so das Problem. Da geht es eher um "juristisch wasserdicht" seitens der Schulleitungen. Der durchschnittliche Kollege hat es natürlich lieber, wenn seine Schäfchen das Abi bstehen, als wenn nicht (hier schließe ich mich durchaus ein), aber ich kann nicht an keinen Notenbasar erinnern. Eher geht es um gute solide Beratung vor dem Abi und zum Abi hin, und die Rechtfertigung, wenn man Unterkurse erteilt und vorher nicht gescheit beraten und unterstützt hat - aber das ist ja auch mehr als angeraten und sinnvoll, dass das durchgesetzt wird.

    In der Mittelstufe hab ich - je nach SL - beides erlebt. Der eine Schulleiter begrüßte die neuen Referendare, zu der Zeit war ich Mentorin, mit den Worten: "Trauen Sie sich, auch 5en und 6en zu geben!!" - die JunglehrerInnen fielen fast vom Stuhl. Das war jetzt nicht so das Zentrale, was sie als Kern ihres zu erlernenden Jobs auf dem Schirm hatten. Zumal man da ja noch gar keinen rechten Referenzrahmen hat und nur so quasi benoten kann, weil die Vergleichswerte fehlen.

    Die SL davor hatte keinen Bock auf Elterngespräche, daher galt das Motto "5en nur im Halbjahreszeugnis, zwecks "Motivation" ;) - im Endzeugnis (versetzungsrelevant) bitte nicht mehr. Hier mussten die Kollegen jede Note dieser Art vehement durchsetzen und sehr gut belegen können. Okay, letzteres ist ja erstmal auch nicht verkehrt. Sollte man immer.

    Gibt es hier (noch) irgendeine fachliche Frage zu klären oder geht es hier nur noch um Anekdoten und Erlebnisse eines Einzelnen?

    Genau. Christian geht es um Christian. Er redet unheimlich gern über sich selbst und wie er sich sieht.

    Das schätzen Schüler und Kollegen ja ganz besonders an Kollegen... ;)

    Vielleicht sollte man einfach den thread-Titel umbenennen. In "ICH" ... dann passt's wieder.

    - Vieles hat mit Glauben und nichts mit Wissen zu tun, und welche didaktische Sau mal wieder durchs Dorf getrieben wird. Manche Konzepte wirken total realitätsfremd, andere sind so allgemein gehalten, dass die wahrscheinlich schon die Frühmenschen intuitiv so draufhatten. Ist natürlich nicht bei allem so, aber bei enigen Dozenten schon vieles. Und natürlich läst sich das Wachstum von Bakterienstämmen einfacher messen als der Lernerfolg von Schülern, völlig klar.
    - Einige Studentenkollegen sind die letzten freikirchlichen Spinner und Kreationisten, was wollen die denn bitteschön als Lehrer in naturwissenschaftlichen Fächern? Da kann ja Udo Pastörs Integrationsbeauftragter werden oder ein Edathy Sport- und Vertrauenslehrer. Religiöse Spinner und andere Extremisten (Islamisten, Neonazis, Scientologen) haben meines Erachtens nichts an öffentlichen Schulen verloren!
    - Das dauernde Gejammere und Fast-Burnouts oder private Probleme vor den Studenten breittreten. Muss man alle Freunde verloren, medikamentensüchtig, 1,7x geschieden und 2,3x in der Psychiatrie gewesen sein, um als Lehrer oder Dozent etwas zu gelten? Ein Kumpel von mir ist Söldner bzw. Mietsicherheitsexperte, ein anderer BePo, die sind das blühende Leben und nach aussen sportbegeisterte Normalos mit Frau und Kind. Die kenne ich sehr gut, aber die jammern mir nie die Ohren voll, was das denn für eine Belastung wäre mit ihrem Beruf.
    - Das dauernde "Probleme-sehen", wo evtl. keine sind. Die Tendenz auch positive Erlebnisse im Endeffekt totzulabern.
    - Oberflächlichkeit allerorten, aber immer so tun, als wäre man an jedem interessiert und würde ihn als Gesamtperson wahrnehmen und schätzen.

    Natürlich ist das so deutlich überspitzt dargestellt, aber was gemeint ist, sollte jedem klar sein.


    Nee, mir ist überhaupt nicht klar, was gemeint ist. Ich arbeite an einer Schule mit 130 Kollegen, von denen die allermeisten irgendwo zwischen mittelvernünftig und Topmitarbeiter sind. Ein paar fachlich extrem kompetente Doktoren, viele ebenso fachlich Begeisterte ohne Doktor, ein paar klasse Künstler, ein paar Computerwizards, ein paar großartige andere Talente drunter. Wr haben etwa 10 zertifizierte Vollpfosten und das war's.
    An den vielen Schulen, die ich personalrätlich betreue, ist das ähnlich. Und in jedem Betrieb der Größe auch.

    Das Bild, das du zeichnest, ist eigentlich nur das eines Menschen mit inflationärem Ego, der alle außer sich selbst total scheiße findet.

    Es könnte gut sein, dass du bei uns an der Schule zu den besagten 10 gehören würdest... ;)

    Standen diese Lehrer jetzt mit einem Bein im Knast?

    Keine wirklich einfach zu beantwortende Frage und von BL zu BL unterschiedlich.

    http://www.gew-hanau.de/informationen/rechtsinformationen/

    Die Haftung wurde im Zweifelsfall durchaus schon gerichtlich verhandelt und nicht immer ging das für die Lehrkraft gut aus. Man muss sich zumindest darüber im Klaren sein und seine Entscheidung danach treffen.

    Dass die Kinder daheim bleiben?


    In besagten Bundesländern oder in sehr kniffligen Fällen mit hohem gesundheitlichen Risiko: bevor Lehrer vor dem Richter landet: ja. Ehrlich gesagt. So leid es mir dann für die Kinder täte. Aber besser sie muffeln eine Woche, als dass sie schwer behindert aus der Sache herausgehen, weil ich etwas signifikant falsch gemacht habe. Bzw. man könnte dann noch über Mitfahrt der Eltern / eines ausgebildeten Betreuers / ...xy / nachdenken. Aber eines stünde für mich fest: ich tausche nicht ein einwöchiges Vergnügen eines Menschen, bei allem Verständnis, gegen meine strafrechtliche Integrität. Und ggf. gesundheitliche (für die Kinder) und rechtliche (für mich) Konsequenzen. Sorry.

    Natürlicherweise habe ich einen eher respektlosen und fast unverschämten Ton im Privatbereich, der vor keiner Gruppe oder Minderheit haltmacht

    Ich erwarte nur einen fairen, offenen Umgang mit angehenden Lehrpersonen, ohne Ansehens von Geschlecht, Alter, Nationalität und persönlicher Grundeinstellung.


    Naja. Erwarten kann man viel, wenn der tag lang ist. Wenn man selbst einen respektlosen Ton an den Tag legt, wartet man halt umsonst. Ich kenne genug Kollegen, die auch glauben, sie könnten ihren respektlosen Ton des Privatlebens in der Schule knopfdruckartig abstellen, tatsächlich können sie es kein bisschen und wundern sich andauernd warum die Kollegen und Schüler allergisch auf sie reagieren.

    Du wolltest ein Feedback? Für mich klingst du nach dem Typ "inflationäres Ego".

    Du schriebst, dass du im Alltag keine Probleme hast (allerdings schreibst du einen Beitrag später " Da ich oft anecke" ...? :gruebel: ) - wie auch immer: im Alltag können sich Leute, denen du auf den Zeiger gehst, ja auch zurückziehen und sind nicht notenmäßig von dir abhängig und zwangsweise mit dir in einen Raum gepfercht. Das geht aber den Schülern leider so.

    Zitat

    Oder muss man wirklich einen BUA in Gedankenlesen dazu machen?
    Einfach als Erfahrung verbuchen oder scheine ich bereits äußerlich anzuecken?


    Vielleicht mal ernst nehmen und überlegen, durch was genau du dauernd aneckst und wie du es abstellen kannst, bevor du in die Schule gehst und dich über Jahrzehnte Menschen zumutest, die dir nicht entfliehen können?

    Zitat Meike :

    Zitat
    Woher soll ich das wissen? Ich bin in Hessen!

    Das wusste ich nicht, dass Ihr GEWler Euch außerhalb Eurer Landesgrenzen nicht wahrnimmt ! Kein Interesse ?

    itat Meike :

    Zitat
    Woher soll ich das wissen? Ich bin in Hessen!

    Das wusste ich nicht, dass Ihr GEWler Euch außerhalb Eurer Landesgrenzen nicht wahrnimmt ! Kein Interesse ?

    Nein, viel zu viel Arbeit innerhalb meines eigenen Landesverbandes.


    Zitat

    Zitat
    Soll ich jetzt stundenlang das internet durchsuchen um zu irgendeinem statement der NRW-GEW zu kommen

    Das musst Du auch nicht ! Dachte nur, dass Ihr über so ein brisantes Thema diskutiert habt.

    Brisant findest du es vor allem, weil es in deine Linie passt. Erstmal ist das Maulverbot eine Behauptung, dass du als Faktum darstellst. Einzelheiten siehe Alias Post. Im Übrigen steht die GEW der Inklusionsumsetzung sehr kritisch gegenüber und vertritt aktiv genau die Kollegen, die darunter leiden. Und das ist genau das was die das Maulverbot behauptende Dame fordert:

    Zitat

    Tenor, laut Troschke: Inklusion ja, aber nicht so.

    . Das ist exakt die GEW Position. Inklusive aller Forderungen die der Herr dann so stellt. Siehe hier - im Gegensatz zur plötzlichen Aufregung in der CDU, die das Thema über Jahre lieber wegignoriert hat, fordert das die GEW schon ewig. Und weder CDU noch lehrer.nrw noch sonstwer haben emans gesagt, dass sie GEGEN die Inluion sind. Die Menschnerechtskonvention beachten sogar diese Fraktionen... Die Forderungen: mehr Geld, mehr Ressourcen, mehr Personal sind dieselben. Bei der GEW schon immer gewesen. Aslo was soll der uninformierte Aufreger-thread?

    Woher soll ich das wissen? Ich bin in Hessen! Soll ich jetzt stundenlang das internet durchsuchen um zu irgendeinem statement der NRW-GEW zu kommen um deinen komischen und sinnlosen Pauschalisierungen etwas entgegen zu setzen? Wozu? Warum sollte sie zu so etwas überhaupt etwas schreiben? Siehe Alias Beitrag...

    Was willst du eigentlich erreichen, Elternschreck? Dass es die GEW nicht mehr gibt? Dass alle sich um deine ureigenen Anliegen in deiner Art und Weise kümmern? Ich weiß einfach niocht was solche threads wie dieser sollen, azußer zweckfreiem Gehetze. In anderen Worten: was ist eigentlich deine Agenda?

    Such dir lieber einen Verband, wo du dich engagieren kannst - jenseits von Verschwörungstherorien in Foren und Gemecker an anderer Leute Arbeit. Was machst du denn, damit's besser wird? Außer maulen?

    Zitat alias :

    Im Sinne eines pädagogischen Mainstream-Tugendwächters ? 8_o_)


    Im Sinne einer vernünftigen Stimme. Die im Gegensatz zu dir auch mal Konkretes und Inhalte und Argumente an die Hand gibt.
    Und im angenehmen Gegesatz zu ewig geichen Behauptungen und dieser mittlerweile in Mode gekommenen total sinnentleerten Phraseologie. "gegen den (angeblichen) mainstream" "Man wird ja wohl noch sagen dürfen" "Bildungskommunismus" "Linksideologie" "Tugendwächter" " "Gutmenschen" "rot-grüne Träumer" "Hofberichterstattung" ... in letzter Zeit ist es anscheinend aus der Mode gekommen, Inhalte, Fakten und differenzierte Argumente einer Debatte zu Grunde zu legen. Persönliche Befindlichkeiten, nicht untermauerte Behauptungen und irgendwelche semi-beleidigenden Labels repetitiv in den Raum zu werfen reicht. Gerne auch immer und immer und immer wieder und wieder, weil man hofft, dass ewige Wiederholung derselben undifferenzierten Unterstellungen Argumente ersetzt. Tut es ja auch bei gewissen Teilen der Bevölkerung.

    Hier im Forum hoffentlich noch nicht. Mir zumindest entlockt as bestenfalls ein müdes Achselzucken. Es erinert mich an den fanatischen Anti-Intellektualismus der Tea Party in Amerika. Glauben ist besser als Wissen. Gott wird es schon richten. Alles was neu ist, ist schlecht. Man wird doch wohl noch sagen dürfen. Und wenn's so absurd wird, dass man nicht sagen darf, gibt man sich ganz bequem die Rolle des verfolgten Märtyrer, des einsamen Rufers im Wald... *zirkel, zirkel, zirkelschluss....* :neenee:

    Ich habe bei meinem Verbeamtungs-UB genau die Stunde gezeigt, die als nächstes dran war... alles andere ist doch irendwie merkwürdig, oder? Man hat doch nicht nur im Referendariat 10 gute Stunden gehalten und kriegt danach nie wieder eine hin? Warum sollte ich mitten in ner Reihe irgend eine alte Stunde reanimieren?

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