Unser Lehrerstundenplanmacher und Zeugnischef bekommt 4 Stunden. Und der der die Schülerstundenpäne / Kurseinteilungen macht, auch. Plus jeweils A14.
Beiträge von Meike.
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Nein, da hast du recht. Einfach ist gar nix mehr und die Spielräume werden immer enger. Und ich wünschte, dass mehr Kollegen sich mal bemühen würden, auch rechtlich und verwaltungspolitisch mal ein bisschen auf dem Laufenden zu bleiben, anstatt immer "und was machen die Gewerkschaften" (bei denen die lautesten Jammerer nie Mitglied sind!) zu rufen. Das erbost mich auch immer mehr.
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Boah, ich würd WAHNSINNIG werden. Fühle mich grad sehr verwöhnt. Besonders, wenn ich dran denke, wie viele Fachschaften bei uns auch noch freiwillig koordiniert arbeiten ((fast) jeder spendet Material in den online pool, (fast) jeder ist mit jedem im Gespräch, Klausuren werden gemeinsam geschrieben (freiwillig), gemeinsame Erwartungshorizonte, so dass man nur einmal im Jahr eine konzipieren muss, gemeinsame reader, die auf Schulkosten für alle Schüler kopiert werden, kaum Fachkonferenzen wegen gut eingeübtem kurzen Dienstweg über mail/lonet, usw). Werde den Kollegen der Fachschaft an unserem "Anglistentisch"spontan einen Kuchen backen. Auch wenn die nicht wissen wofür...

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Krass. Da bin ich eher verwöhnt. An einer reinen Oberstufe hat jeder E/D Kollege standardmäßig LKs und immer Abi, entweder im LK oder GK (die auch alle mindestens 1-2 Romane pro HJ lesen). Und eigentlich alle meine Kollegen sind literarisch sattelfest und lesen gerne. Das hat mir dem privaten Nutzungsverhalten nichts zu tun - also die Kollegen sind da eher wie ich: ich mag grundsätzlich gute Texte. Wenn ich einen neuen für den Unterricht lesen darf, freue ich mich. Ist es ein schlechter, komme ich auch damit klar ihn zu unterrichten.
Und ich habe meterweise Bücherregale (gelesener ! Bücher
) zu Hause. Wie die meisten meiner Kollegen. Und da ist nicht die Gala drin (Gala?? im ERNST???)Trotzdem guck ich gern Serien bei watchever. Das geht zusammen. Man muss halt mehr können als "nur".
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Mal von den semantischen Fragen ab, hat Mikael aber in einem Recht: ich kann aus gewerkschaftlicher/gesamtpersonalrätlicher Sicht nur sagen, dass Stufenverfahren, Beschlussverfahren und Klagen mittlerweile das Mittel zur Wahl sind, wenn man ein Arbeitnehmeranliegen oder als Arbeitnehmer sich selbst und seine berechtigten Interessen vertritt. Nicht weil das alle so irre toll finden/es Spaß macht.
Was noch vor 10 Jahren laut älterer GPR Kollegen oft / eigentlich immer über Verhandlungen gelöst oder verbessert werden konnte, kann jetzt so nicht mehr "bearbeitet" werden, oder nur noch selten. Das hängt zum einen mit einer zentraleren Vergabe von Stellen und einer sich immer weiter einengenden Möglichkeit von "Schieben" innerhalb der Systeme zusammen. Das passiert durch Erlasse, wie bei euch gerade, und durch sinkende Ressourcen / kontrollierende Software, die bestimmte unter-der-Hand-Ausgleiche (z.B. schulübergreifend, wie das bei uns im losen Schulverbund immer der Fall war) nicht mehr zulässt.
Zum anderen gibt es konträre Ansagen beim Führungskräftetraining (die besuche ich ja gern, aus personalrätlicher Sicht, da lernt man für meine Arbeit richtig viel!): der Mitarbeiter ist kein Kollege mehr, das wird ganz klar vermittelt. Weniger klar in semantischer Hinsicht, aber sehr klar in der Richtung ist, dass der Lehrer als "Verfügungsmasse" gesehen wird, der im Betrieb Schule eine Funktion erfüllt, die auch jedes andere Zahnrad erfüllen kann und die es zu "nutzen" gilt. Bei den Kommunikationstrainingseinheiten solcher Führungsakademien geht es dann eher darum, wie man dem Mitarbeiter seinen Willen aufdrückt, ohne dass er es bemerkt, anstelle zu einer echten Einigung/Berücksichtigung seiner Interessen zu kommen.
(Und wenn ich angebe, nicht als Schulleitung in spe sondern als GPR/FoBi/ da zu sein, ess ich alleine Mittag!
Ohne Witz... !!)Natürlich gibt es viele Führungskräfte in spe, die diese Richtung nicht mitvollziehen (wollen). Es gibt aber auch zunehmend die, die die kurze, lästige Zeit als Lehrer allein als Sprungbrett in die Schulleitung sehen und diese Botschaften aufsaugen. Und es gibt viele (!), die voll motiviert anfangen und ihr Bestes geben und dem ständig wachenden Druck und der Viefalt der teils hahnebüchenen Aforderungen von außen nicht mehr standhalten und dann diese vermeintlichen Zwänge für sich umdeuten und den Mitarbeitern und sich selbst als quasi gottgegebene "Sachzwänge gegen die man nichts machen kann", "die man nicht ändern kann", "die halt jetzt so sind und die man mittragen muss" mitverkaufen.
Alles sehr schwierig und problematisch. Und nicht immer auf bösen Willen/keinen Willen zurückzuführen - sondern auf die neue Richtung Schule=Betrieb (gegen die ich als Effizienzfanatikerin ja in anderen Bereichen gar nicht so viel hätte... aber da wird sie nicht umgesetzt). Auch als Teil einer Ehe, die aus einem Schulleitungsmitglied/einer Gesamtpersonalrätin/PRäteFortbildnerin besteht, habe ich da einen ganz guten Rundumeinblick in die "emotionalen Zwickmühlen"...
Diese Entwicklung hat aber dazu geführt, dass, wie schon gesagt, zwischen Arbeitnehmer(vertretung) und Leitung oder Schulaufsicht fast nur noch juristisch/rechtlich "kommuniziert" werden kann. Die Behörde und viele Schulleitungen tun das, weil sie glauben / es bequemer ist, sich darauf herauszureden, keine "Spielräume zu haben" (nach dem Beschlussverfahren/Stufenverfahren geht es dann oft doch), oder weil sie sich nicht mehr trauen, Dinge zu entscheiden, die nicht kompatibel mit der ordere de mufti aus dem KM sind, weil sie ingsgesamt zu sehr mit Arbeit vollgemüllt sind um sich mal reinzuhängen für einen Mitarbeiter, weil sie Schiss haben gerügt zu werden (das häufige Syndrom "alle müssen mich lieb haben, vor allem die Behörde und das KM" ist ein tödliches!), und aus xzig anderen Gründen.
Die älteren GPR Mitglieder aller Bezirke hier, die die Statistiken im Kopf haben, erklären alle, dass die Verfahren und Klagen ums zigfache angestiegen sind, die Behörde äußert sich ähnlich (und wie oft enden gemeinsame Sitzungen mit den Dezernenten zu durchaus verhandelbaren Themen mit den Worten "dann müssen Sie eben ein Beschlussverfahren einleiten, um das zu klären" Oder "Da muss einer eine Klage einreichen" ?).
Von daher ist "Klagen" ein durchaus sinnvoller Rat. Vielleicht bald der einzige mit dem man überhaupt noch irgendetwas erreichen kann? Ich würde es mir nicht wünschen. Die Verwaltungsgerichte stöhnen schon...
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Und dabei HAT Nele gar kein Deutsch...!!

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Zitat
Im Übrigen könnte ich wetten, dass niemand hier in S-H die Vorgaben bspw. im Kopierbereich von Schulbüchern einhält. Wie war das noch? 13,44893348 % eines Schulbuches dürfen für 1,38 Klassen kopiert werden, aber nur bei Vollmond, ausgenommen gelbe Bücher usw. usw.
*lach*
Stimmt schon. Die unfassbare Gängelung, der wir da unterliegen, mit dem gleichzeitigen Anspruch tagesaktuellen, lebendigen, relevanten Unterricht anzubieten ist manchmal nachgerade kabarettistisch ... oder wär's, wenns nicht eigentlich so richtig zum Heulen wär.Muss jeder wissen, wie er die Einschränkungen da für sich auslegt und wo er sich über was hinwegsezt, wie halt immer im Erwachsenenleben. Man sollte aber ggf. auch die Konsequenzen kenn und dann erst seine Entscheidungen fällen.
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Das ist wirklich ein Riesen-Problem. Die lächerliche Ausstattung der meisten Schulen, die das, was Lehrer können und auch wollen, konterkariert und diese ganze "neue" (AAAHHHRG) Medienwelt im Prinzip unerreichbar macht. Womit viele Kollegen auf Materialien zurückgreifen müssen, auf die sie selbst nicht ausschließlich Lust haben oder die ihre Möglichkeiten und unterrichtliche Kreativität einschränken. Das erbost mich!!
Es ist einfach was anderes, eine Obama-Rede nur zu lesen, oder sie zu lesen und seine Intonation zu hören oder sie zu lesen und zu hören und seinen Gesichtsaudruck/Gestik und die Reaktionen der Zuhörer zu sehen. Das eröffnet eine ganze Welt der tieferen Analyse, die ohne nicht möglich ist. Mal als ein Beispiel.
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meine deutschklassen hielten bisher trotzdem "romeo und julia auf dem dorfe" für total toll und so.
Örglörgs!

Und ansonsten volle Zustimmung Kecks! ...
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Aber inwieweit widerspricht das dem, was ich schreibe?
Die Tatsache, dass ich in meiner Freizeit lieber The Wire gucke, als einen weiteren Klassiker zu lesen, bedeutet nicht, dass ich mich für Shakespeare zum Beispiel, dessen unglaubliche Vielschichtigkeit udn Modernität sich nicht nur in den vielen hunderten (tausenden?) von modernen Adaptionen zeigt, begeistern und das auch vorleben kann. Ich für meinen Teil mag gute Texte. Egal ob aus dem 17. Jahrhundert oder von 2012. Und gute Filme. Und Serien. Und alte, ledergebundene Bücher und Technikspielzeug. Usw.
Mein Statement heißt nur, dass man, um ein guter Deutsch/Englischlehrer zu sein, nicht unbedingt dem Klischee Deutsch/Englischlehrer gehen privat nur ins Museum, lesen obsessiv klassische Literatur und besuchen das Theater entsprechen muss. Das wollte ich mit obigem aussagen, weil mir der TE zu befürchten schien, dass man diesem (anti-)Ideal zu enstprechen habe. Vielleicht habe ich ihn ja aber auch nur missverstanden.Und ich glaube, dass ich trotz der Tatsache, dass ich für die deutsche "Heulbojenliteratur" nach 45 wenig Begeisterung aufbringen kann und mir die britischen und amerikanischen Zyniker immer schon lieber waren als die deutschen an-der-Welt-Leider, die letzteren gut unterrichten kann, weil ich eben doch der Meinung bin, dass man auch Dinge, die einem nicht "im Herzen brennen" gut vermitteln kann, wenn man generell einen Zugang zu Texten, Themen, Methoden hat. Literaturunterricht ist Literaturunterricht, und auch wenn man den Roman/den Text selbst nicht mag, kann man STUNDEN halten, die gut sind und die man mag und den Schülern Freude bereiten und sie weiter bringen. Das sind noch mal zwei paar Schuh, find ich. Ich erinnere mich zB an ein paar tolle Stunden zur Barocklyrik, die die Schüler nachher begeistert im Abijahrbuch erwähnten. Wir hatten Gedichte umgeschrieben und kurze Monologe zu einzelnen Gedichts-Zeilen unter dem Motto "Fressen und Sterben"
erarbeitet - die Schüler waren genial und ich hatte Riesenspaß mit ihnen. Und - kein Zweifel - sie hatten all die barocktypischen Gedankengänge wirklich verstanden und eingewoben. Privat ... hasse ich Barocklyrik. 
Edit und PS: Und nochwas Interesantes dazu: wir lesen alle 2 Jahre auch "The Catcher in the Rye" (ja, du hast Recht: extreeem nerviges larmoyantes Jammerlappenbuch!). Und am Ende des Jahres lassen wir die Schüler immer die Lektüren evaluieren - rate, was immer wieder raus kommt?
Genau. Sie lieben es. Es bekommt bis zu 70% der best-of rankings. Und das nicht, weil die anderen Bücher noch bekloppter waren (wir haben wirklich gute, aktuelle Sachen dabei). Offensichtlich trifft das teenage-Rumgeeiere des Catcher aber genau den Nerv.
Man darf auch nicht denken, dass der eigene Geschmack übertragbar ist. Meine Deutschkurse liebten zum Beispiel auch immer wieder Effi Briest. Da kann ich persönlich ja gar nicht drauf. Michael Kohlhaas, den ich klasse finde... fanden sie blöd. Okay. So ist es eben. In dem Falle lasse sich mich von der Begeisterung der schüler für die nervige Effi anstecken und sie sich von mir von der Begeisterung für den Text über den durchgeknallten Gerechtigkeitsfanatiker ...
Das ist auch ein Teil von Unterricht. -
Nein, ich muss dich enttäuschen.
Er war allerdings auch der härsteste Fall. Das Examen nicht glänzend (by far!) aber bestanden. Unterrichtet jetzt an einer IGS mit Oberstufe....

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Was das Fachliche im Unterricht angeht, gebe ich gingergirl recht. Das muss sitzen. Ich bezog mich nur darauf, dass man in der Freizeit (!) nicht unbedingt Literatur lieben muss, um fachlich fit zu sein.
Die Erfahrungen mit den "Notfach"-Referendaren habe ich nämlich auch. Besonders heftig, wenn die nie im Ausland waren und ein Englisch sprechen, bei dem den (teilweise auslandsaufenthaltserfahrenen) Schülern die Augenbrauen hochgehen. Mich haben dann Schüler mal - zu Recht! - gefragt: "Und der/die soll UNS dann später in Englisch BENOTEN dürfen??"
Das geht gar nicht.
Und der allergrößte Hohn in dieser Hinsicht ist, dass die sprachliche Leistung nicht zu einem Durchfallen im 2. Staatsex führen darf, weil die sprachliche Kompetenz ja bereits im ersten Staatsex. bescheinigt wurde.
Wobei sie hier in der Gegend gar nicht mehr abgeprüft wird, weil die die einzige echt harte Sprachprüfung abgeschafft haben, die sowas mal verhindert hatte. Wegen des Englischlehrermangels....
Da sind, als ich noch studierte, teilweise bis zu 60% eines Jahrgangs durchgefallen. Die, die's überlebt haben, konnten dann aber wenigstens auch Englisch!Und jetzt kommen immer mal wieder Referendare zu uns in die Oberstufe, die im Unterricht regelmäßig sowas raushauen wie der letzte, den ich betreute: "And sis is why ju cänt put oll immigrants in won pot" (Schülergekicher) "Ei dont make fun". (Schülergekicher).
Die Ausbilderin sprach mich auf meine Einschätzung der sprachlichen Leistung an, ich kommentierte entsprechend und dann erklärte sie mir, dass das aber vermutlich keinen/wenig Einfluss auf seine Note haben werde denn - siehe oben. Das finde ich haarsträubend.Zum Glück sorgen die meisten Refs selber dafür, nicht solch ein blamables Englisch zu sprechen. Aber die, die es tun, kommen damit durch ... so auch o.g. Referendar, der sein Examen bestanden hat...

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Wieso denn unreflektiert? Es ist doch mittlerweile hinlänglich bekannt, dass das live streamen kein Problem ist, nur ds Speichern eines darstellen kann (wenn es ein urheberrechtlich geschütztes Video ist). http://www.lo-recht.de/fall-des-monats-12-08.php
Bei mir sagt in fast jeder Stunde Obama mal 2-5 Minuten was - oder die Queen - oder einer der Verrückten von der British National Party oder Tea Party. Usw. Ohne das wäre der Unterricht xmal farbloser und ferner der aktuellen Realität. Was bin ich dankbar für internet/beamer in unseren Räumen.
Die Einschränkung des Speicherns gilt übrigens bei diversen Dingen nicht - z.B. öffentliche Reden, nicht namentlich gekennzeichnete Beiträge in Auszügen, tagesaktuelle Nachrichten, usw. Es lohnt sich, sich da mal kundig zu machen.
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Dann hat man auch ganz sicher Ruhe, um entspannt zu trinken.
Stimmt
Zwar allein - aber in Ruhe... -
Wenn ich mich recht erinnere, sind in den Umfragen in der Bevölkerung die Grundschullehrer die beliebtesten und die Gymnasiallehrer die unbeliebtsten. Nicht, dass es die Stimmung auf ner Party erhöht, wenn man das den Anwesenden unter die Nase reibt....

Und habt ihr nicht immer in den IGEL-Studien saugut abgeschnitten?
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Sylvana, ich kann dir versichern, das mit den Korrekturen wird besser. Nicht gut, aber besser. Man wird schneller und effizienter. Und irgendwann so routiniert, dass man es auch mit 80% Hirneinsatz machen kann und nicht mehr so unglaublich hoch konzentriert sein muss, wie am Anfang - das ist nämlich auch noch ein Teil der Belastung.
Und was Literatur in der Freizeit angeht: ich hab ein Abo bei watchever und gucke amerikanische Polizeiserien wie Shield und Wire, oder eben Breaking Bad (die ultimative Gewerkschafterserie: DAS passiert, wenn ihr den Lehrern nicht genug zahlt
). Okay, Downton Abbey hab ich auch komplett geguckt. "Lesen" - das tue ich fast nur noch via Hörbuch beim Joggen/Putzen oder eben am Handy in der Sbahn. So ist der Deutsch/Englischlehrer heute
... Na, ins Theater gehe ich immerhin noch gern. -
Bei der Fächerkombination ist die Arbeitsbelastung extrem hoch, das muss man schon abkönnen.
Zu den emails noch ein Tipp: ich persönlich und viele andere Kollegen reagieren ja auf eine email ("nicht auch das noch!!") ablehnender als auf eine persönliche Vorstellung und die freundliche Frage. Vielleicht hast du die Zeit mal zur Pausenzeit zu ein, zwei der Schulen zu gehen und zu fragen, ob du dich im Kollegium mal vorstellen kannst?
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Dann die Fragen, die mich nachts nicht schlafen lassen: Ich habe unglaubliche Angst vor einem lückenhaften schlechten Lebenslauf, der mich dann später beim Arbeitgeber stutzig werden lässt. Ich werde wohl eh schon länger fürs Studium brauchen, als der Verlaufsplan vorsieht, alleine wegen dem Versatz zwischen den Fächern. Ist das problematisch? Wie sieht es mit Ausbildungsmöglichkeiten aus, wenn ich nun die Fächer aufs erste Staatsexamen fertig studiere, aber dann kein Ref beginne. Könnte ich das Ref jederzeit beginnen, stünde mir die Tür zum Lehramt immer offen, oder gibt es zeitliche Einschränkungen, bis wann ein Ref gemacht und angefangen werden muss?
Wenn du das erste Staatsexamen hast, kannst du dich auch sehr viel später fürs Rf bewerben. Manche Menschen haben zwischen dieses Phasen 2 Kinder bekommen... Ein lückenhafter Lebenslauf ist im Beamtensystem ziemlich wurscht. Du wirst nach Note auf die Rangliste gesetzt (hier in Hessen) in anderen BL ist es ähnlich.
Ausbildung nach dem ersten Staatsex: beim Arbeitsamt/Berater erfragen. Da gibt es mehr als man do sdenkt. Ich kenne Menschen mit 1. Staatsex. bei Schulbuchverlagen, in NGOs, als Selbstständige, bei der GTZ...
Könnte man in dem Alter nach dem ersten Staatsexamen, oder gar nach dem Referendariat noch problemlos Ausbildungen beginnen, oder ist man da schon zu alt für? Und was mache ich dann, dann habe ich keinen Beruf, keiner will mich, falls ich dem Lehrerberuf den Rücken zukehren möchte.
Man ist nie zu alt. Mehr kommt es auf die Motivation an. Gut, ein klassischer Lehrberuf könnte schwieriger werden, wenn die Mitbewerber 16 sind - aber Voluntariate und ähnliche Formen sind recht altersunabhängig.
Deswegen gerade ein Dilemma: Was tun? Lieber gleich abbrechen und irgendeine Ausbildung suchen, oder es versuchen, da ich ja im Prinzip auch noch gar nicht weiß, wie dieser Beruf aussieht und wird?
Deswegen sage ich ja: nimm Kontakt zu den Lehrern deiner Fächer in der Umgebung auf, oder die von früher. Du KANNST dir theoretisch kein Bild machen. Bitte diese Menschen, dich mal unterrichten zu alssen. Probier es. Vielleicht entdeckst du dein Talent?
Eure Hinweise über meine Fächerkombination höre ich oft und überall und das beruhigt mich nicht gerade. Da ich eh anfälliger bin für Leistungsdruck und Stress, bin ich mir nun zusätzlich unsicher, ob ich mir damit nicht selbst ein Grab geschaufelt habe.

Und ja, ich würde mich als Sicherheitsneurotiker einschätzen, ich bräuchte einfach etwas sicheres, geregeltes, routiniertes, was ich Tag für Tag machen und auch gerne machen könnte.
Naja, Grab geschaufelt, ich bitte dich! Du bist 23, es gibt krummere Karrieren als die deine. Du bist doch wer/ kannst doch was. Warum solltest ausgerechnet du nicht unterkommen, wenn die größten Blödel...?? Du klingst nicht vollkommen unterbelichtet, kommst in deinen Fächern klar, kannst selbst reflektieren - irgendwas wirst du finden. Suchen ist erlaubt/wichtig.Routine ist allerdings mit dem Faktor Schüler nicht drin. Jeder Tag ist neu und immer ist was andres. Sogar an der Oberstufe, wo man meint, dass die die schhlimmsten Hormonschübe schon hinter sich haben. Man muss schon flexibel und für alles gewappnet sein. Zum Teil erlernbar, zum Teil nicht.
Aber wir können hier viel erzählen: du musst es probieren. Anders wirst du es nicht wissen.
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Hallo Kreacher,
niemand kann dir diese Entscheidung abnehmen oder ohne dich zu kennen via Ferndiagnose einen wirklich umfassenden Rat geben.
Was wir tun können, ist dir zu deinen einzelnen Überlegungen etwas zu sagen oder aus unseren Erfahrungen, so dass du klarer siehst.
Ein paar Punkte, die mir aufgefallen sind:
Du wünschst geregelte Dienstzeiten. Damit kann der Beruf dienen: du hast einen Stundenplan und der liegt vor/nachmittags. Aber dann kommt nach der Dienstzeit die ARBEITSZEIT! Völlig ungeregelt, bei dir am Schreibtisch. Und ich kann dir verraten, dass die bei deinen Fächern zumindest in den ersten 3-5 Jahren ziemlich umwerfend sein werden. Mit 50 Stunden sind die meisten gymnasialien Junglehrer dieser Fächerkombination noch sehr gut dabei und sprechen von ruhigen Zeiten. 70 Stunden sind da auch überhaupt keine Seltenheit. Mit Routine, Erfahrung und einem soliden Materialpool sowie schnelleren und sichereren Korrekturen wird das besser, aber das dauert beim einen 3, beim nächsten 5 und beim übernächsten noch viel mehr Jahre. Du hast 2 Korrektur- und Hauptfächer gewählt. Hat man dich aufgeklärt, was das bedeutet?
Ich bin nach 13 Jahren im Dienst bei 50 Stunden, mit den weniger Stunden in der unterrichtsfreien Zeit (aka "Ferien") macht das im Schnitt etwas über 40. Damit kann ich gut leben. Abitur, Hochkorrekturphasen und wenn ich Doppeltutorin bin bedeuten ganz andere Belastungen, diese Phasen sind echt hart.- Kennst du gestandene Lehrer, mit denen du mal sprechen und mitgehen (auch ohne reguläres Praktikum) kannst? Das wäre wichtig. Dein Bild vom Beruf ist sehr theoretisch.
Du magst eines deiner Fächer nicht so, vor allem "Literaturschinken". Du musst dir darüber klar sein, dass dich dein Vorgesetzter auch nur in einem Fach einsetzen kann, wenn der Bedarf so ist. Und wenn du Pech hast, hast du dann einige Oberstufenkurse Deutsch - dann machst du fast nur noch "Literaturschinken". Und da sitzen dir dann die literarturschinkenbegeisterten (meist) Mädels drin, die jede Sekundärliteratur dazu verschlingen und auf echte Ahnung pochen. Schüler, vor allem der Oberstufe, riechen es und merken es schnell, ob man im Fach fit ist. Und ohne Begeisterung für die Inhalte etwas so zu vermitteln, dass sie dir nicht wegschnarchen oder lustig über dich bei facebook posten, wird schwer. Nochmal: ein gestandener, guter Kollege, mit dem du "live" über diese Fragen sprechen und dich nochmal im Unterricht sitzend und beim Betrachten des Jobs aus Kollegensicht mit diesen Fragen auseinandersetzen kannst, wäre hier hilfreich. Kann ich das? Will ich das 30 Jahre lang? Bzw. eher 40?
Deutsch als Fremdsprache im Ausland stirbt aus. Das ist kein Markt mehr. Gute Freunde von mir im Ausland, former head of department of German und eine andere Deutschlehrerin, sind entlassen worden bzw mussten umlernen: es gibt den Markt nicht mehr. Es war auch keine andere Schule mehr zu finden, die sie nahm: deren Deutschlehrer mussten schon fachfremd unterrichten. Spanisch kommt. Chinesisch. Deutsch will kaum noch einer lernen. Viele general education centers (VHSen) bieten das Fach kaum mehr an und der Trend geht weiter. Das ist kaum eine Option. Zumal du im englischsprachigen Ausland als Englischlehrer nicht einsetzbar und folglich nur für ein Fach zu gebrauchen bist.
Du sprichst von Panik: die halte ich in deinem Alter für völlig unangebracht. Da probieren ex-Abiturienten von mir wesentlich länger rum und bekommen es dann doch hin. Vertrau dir mal, 23 ist überhaupt noch kein Alter. Bist du ein bisschen ein Sicherheitsfreak? Nicht böse gemeint, nur eine Vermutung aus dem was du schreibst. Mach Praktika. Guck dich um.
Viel wichtiger als ratzfatz nen Abschluss haben ist, dass du etwas findest, was du wirklich 35-40 Jahre lang gut machen möchtest/kannst. Und halbherziger Lehrer, der nur ein Fach mag ... ich kann dir sagen, dass das sehr, sehr anstrengend und nicht gesundheitsfördernd wird (für dich UND deine Schüler
) wird. Der Job ist toll, aber schon mit voller Akzeptanz und Engagement ist er extrem anstrengend. -
Sorry, nein, ich habe die Anekdötchen als peinlich wirkend beschrieben, und das tun sie auf mich. Meine Wirkung auf dich (und das war dann tatsächlich auf den user bezogen) hast du ja postwendend auch kundgetan, und das habe ich dir ja dann auch gern zugestanden - wenn es auch wesentlich persönlicher formuliert war ....

Aber zur Klarstellung: ich rede nicht von mir im pluralis majestatis: wenn ich wir sage, meine ich das Moderatorenteam und keine Verfahrensweise, die wir bei dir zum ersten Mal anwenden, sondern die hier so usus ist. Das mit den Pflichtfeldern ist eine gute Idee. Das würde es uns einfacher machen. Wir reden mal mit Stefan drüber.
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