Beiträge von Meike.

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    Es kommt nicht oft vor, aber an dieser Stelle möchte ich die liebe GEW loben.


    Das Problem war noch nie die GEW - die hat schon oft / immer zu klaren Aktionen aufgerufen - bei jeder direkten und indiekten Verlängerung der Arbeitszeit und bei jeder gesetzlichen Änderung, die Mehrbelastungen erzeugt!

    Das Problem waren schon immer die Kollegen, die zwar unfassbare Energien in das Jammern über die Arbeitsbelastungen stecken, dann aber zu feige zum Streiken und zu faul zum Demonstrieren sind. Oder die 120 Euro Gehaltsabzug nicht ertragen. Oder die lieben Kleinen nicht alleine lassen wollen. Oder was weiß ich!

    Dann stehen wir Streikenden mit ein paar hundert Hanseln in Wiesbaden vor dem HKM und werden dort und in der Presse ausgelacht: denn die Lehrer leiden offensichtlich nicht - sonst wären sie ja massenhaft auf der Straße. Und natürlich wird dann im Lehrerzimmer weitergejammert. Und womöglich noch im Heulbojenton "Und was macht die Geweeerkschaaaaft??" gezetert... Da werde ich, ehrlich, bekloppt! :sauer:

    Ich habe vor Verzweiflung über diese Haltung schon bei uns im Lehrerzimmer (ich war eine von 6 (!) Streikenden, in einem 120er Kollegium!!) ein paar Rumjammernden gesagt, dass ich Beschwerden von nicht gestreikt-Habenden schlicht nicht mehr entgegennehme. :P Die reagierten dann immerhin einigermaßen betreten.

    Ich weiß auch nicht, was mit Lehrern los ist. Entweder naiv (die Gewerkschaft, die ja bekanntlich eine höhere Macht mit magischer Kraft ist) wirds schon richten, ohne dass ich was dazutun muss? Oder feige (mein Schulleiter hat mich nicht mehr lieb)? Oder .... einfach grundlos jammernd und nicht wirklich der Meinung, es müsse was getan werden?

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    Als Beamter bräuchte mich das eigentlich zu interessieren


    FALSCH: zu glauben, es ginge uns Beamte nichts an, was die Angestelten tun, ist auch naiv. Alle Gehaltserhöhungen wurden von den Tarifangestelletn erstritten und auf die Beamten übertragen!!! Man zeige sich endlich mal solidarisch - zum Beispiel hiermit Tarifrunde 2013 - oder man halte bezüglich des Gehalts und der Arbeitsbelastung mal endlich die Klappe.

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    GEW bekräftigt Forderung nach 6,5 Prozent | Pressemitteilung GEW Hessen Februar 2013

    6,5 Prozent Lohnzuwachs für die Tarifbeschäftigten sowie Übertragung des Ergebnisses auf die Beamtinnen und Beamten des Landes forderte Karola Stötzel, stellvertretende Landesvorsitzende der GEW-Hessen, zur ersten Verhandlungsrunde Anfang Februar in Wiesbaden. Am 22. Februar gehen die Verhandlungen auf der Arbeitsebene in die zweite Runde.

    Wenn man sich die Quellen der Studie anguckt, sieht man aber, dass die sich auch wieder auf X Studien irgendwo im Ausland beziehen (das Buch von Tietze/Rossbach zB, das hab ich hier irgendwo rumstehen), die nichts mit ihnen zu tun haben und wo sie bestimmt keine Themen setzen konnten.
    Und ich weiß auch nicht, ob es etwas an der Diskussionswürdigkeit der Ergebnisse ändert, dass die Stiftung dafür bekannt ist, Diskussionspunkte zu setzen. Welche Agenda soll dieser Professor haben? Und fälscht er deswegen wirklich Ergebnisse? Warum/wie? Und macht das die Ergebnisse voriger Studien wertlos? Aber das wäre dann jetzt wohl ein anderer thread.
    Ich finde, Bertelsmann oder nicht, dass die gesammleten Daten Anlass zur Diskussion geben.

    Z.B. hier: http://www.lehrerverband.de/aktuell_Dossie…ien_Dez_12.html

    Aufschlussreich ist alleine die Lektüre des wikipedia-Eintrags, besonders im Hinblick auf das explizit verfolgte Ziel der Politikberatung.

    Es gibt auch ein Sachbuch aus dem Campus-Verlag zum Thema aus dem Jahr 2010, die damalige Reaktion der Stiftung sprach Bände.


    Das kenne ich ja. Ich verstehe nur nicht was das inhaltlich mit den anderen 60 internationalen Studien zu tun hat oder der Bereitschaft, Hinweise darauf, dass Sitzenbeiben vielleicht doch nicht so effizient ist, wie erhofft, zumindest mal zu diskutieren.

    Argumente, wie die von Moebius und Frosch kann ich gut nachvollziehen. Ich habe auch keine dogmatische Ansicht zum Sitzenbleiben. Ich halte es für eine ziemlich drastische Maßnahme, deren Effizienz nicht erwiesen ist. Ich würde mir Altenativen wünschen, die weniger Zeit im Leben eines Schülers kosten und den "Erniedrigungsfaktor", also das gefühlte Versagen, weswegen sich die allermeisten Schüler mit Händen und Füßen gegen das Sitzenbleiben sträuben, umgehen könnten. Freiwilligkeit könnte ggf. ein Baustein sein - nach guter Beratung. Und bessere Förderung in kleineren Klassen natürlich auch, auch wenn der Spartrend nicht dahin geht. Das heißt ja nicht, dass man das deshalb nicht mehr fordern und dafür streiten darf.

    Dass es diese Einzelfälle gibt, hat ja auch niemand abgestritten. Ich kenne die auch.
    Von den anderen, die sitzen geblieben sind, und denen es geschadet hat, erfahre ich dann wohl eher nicht 1:1, die scheitern dann halt so vor sich hin und sprechen die Ex-Lehrer eher nicht drauf an. Aber auch da kenne ich genug Beispiele aus dem erweiterten Bekanntenkreis. Diese Erlebnisse hat man oder hat man nicht. Daher sind etwas objektivere Studien mit mehr als ein paar Einzelfälen sicher hilfreich.
    Und wenn aber eine große nachgewiesene Mehrheit den Einzefällen gegenüber steht, könnte es ja sein, dass die bis dato gängige Praxis mal überdacht werden müsste. Zum Beispiel in Richtung freiwilliger Wiederholung. Oder ganz anderen Konzepten.

    Was mich immer so ein bisschen befremdet (jetzt nicht bei dir, Hermine! :) ), ist, dass solches Hinterfragen oft zu solchen seltsamen Grundsatzkämpfen und ideologischen Ausbrüchen führen muss. Hife, Bildungskommunismus, alle Studien nur agendageleitetes unwissenschaftliches Blabla usw.

    Geht das nicht auch mal einfach rational?
    Ich bin kein Fan vom Sitzenbleiben. Da habe ich übrigen selbst erst umdenken müssen, ich hatte nämlich Fälle, denen es auf den ersten Blick gut tat. Dann später aber auch viele, bei denen es nicht gut ging. Dann habe ich mal nachgelesen. Ich lese Studen durchaus kritisch und übernehme nichts dogmatisch. Aber ich kann mich auch mal belehren lassen. Ich kenne immer noch Fälle, denen es gut getan zu haben schien. Und solche, wo das nicht der Fall ist. So. Es gibt außerdem valide Hinweise darauf (sehr viel mehr als nur eine Studie), dass es nicht effizient ist. Schlussfolgerung: Ich möchte es überdenken und Alternativen dsikutieren.

    Ich finde es NICHt notwendig, es zu verteufeln, hysterische Ausbrüche zu kriegen, zu behaupten, alle Sizenbleibervertreter wären Bildungsnazis, und solche, die sagen, sie könnten sich schwer von dieser Praxis trennen, das Hexenbrandmal aufzudrücken oder eine weiße Kapuze anzudichten.
    Ich würde mir nur wünschen, mal ohne ideologische Schubladen diskutieren zu können.

    "Hat mir auch nicht geschadet..." Ich sag ja weiter oben

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    Natürlich kennt jeder Fälle, bei denen das Sitzenbleiben geholfen hat, oder zumindest zu helfen schien: allerdings weiß auch niemand, ob und wie schnell sich diese Kandidaten berappelt hätten, oder ob sie sich viel besser entwickelt hätten, wären sie nicht sitzen geblieben.

    Dass das überwiegend nicht nützt, ist dagegen mittlerweile bewiesen.

    Zum Sitzenbleiben gibt es Studien

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    http://www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/x…361_29362_2.pdf
    Im Gegensatz zu den Erwartungen, die mit dem Einsatz von Klassenwiederholungen verbunden werden, kommt die empirische Schulforschung bezüglich der Wirkung von Klassenwiederholungen zu einem überwiegend kritischen Urteil. Folgt man den zusammenfassenden Darstellungen von Tillmann/Meier (2001, S. 468 ff.) und Krohne/Tillmann (2006), so belegen die deutschen Studien, dass Klassenwiederholungen bei den Repetenten keinen nachhaltigen Effekt haben. Bereits 1972 fasst Ingenkamp seine eigene Untersuchung wie folgt zusammen: „Die Sitzengebliebenen und überalterten Schüler finden auch durch die Wiederholungsjahre durchschnittlich nicht den Anschluss an die mittleren Leistungen der glatt versetzten Schüler. Je häufiger sie sitzengeblieben sind, desto größer wird ihr durchschnittlicher Leistungsrückstand“ (1972, S. 106). Belser/Küsel ergänzen diese Einschätzung: „Ganz allgemein ist zwar im Wiederholerjahr eine Leistungsverbesserung zu beobachten, aber schon im nächsten Schuljahr, in dem neue und höhere Anforderungen
    gestellt werden, sinken die Leistungen wieder ab“ (1976, S. 105). Die einzige neuere Studie, die zu dem Ergebnis gekommen war, dass Klassenwiederholer eine nahezu um 50 Prozent höhere Chance haben, einen höheren Schulabschluss zu erreichen (Fertig 2004), hält einer kritischen Überprüfung nicht stand. Was diese Studie tatsächlich belegt, ist folgendes: Diejenigen unter den in der Untersuchung befragten 18- bis 29-Jährigen, die nach ihrer eigenen Erinnerung als Zehnjährige körperlich weniger entwickelt waren als ihre Gleichaltrigen, konnten durch eine Klassenwiederholung die Wahrscheinlichkeit steigern, einen höheren Schulabschluss zu erreichen (vgl. ausführlicher Krohne/Tillmann 2006). Dieser Befund verweist also lediglich darauf, dass Klassenwiederholungen in Einzelfällen, wie z.B. bei langwierigen Erkrankungen, sinnvoll sein können.

    Die Einschätzung, dass Klassenwiederholungen keine nachhaltig günstigen Wirkungen haben, wird auch durch internationale Studien gestützt. Tietze/Rossbach gelangen bei ihrem Überblick über mehr als 60 dieser Untersuchungen zu einem eindeutigen Urteil: „Über alle Studien hinweg zeigen sich im Durchschnitt Vorteile der versetzten Schüler im Vergleich zu den nicht versetzten[…] Besonders ausgeprägt sind die Unterschiede bei den Schulleistungen. Der Vergleich sitzengebliebener Kinder mit gleich leistungsschwachen, aber versetzten Schülern zum gleichen Alterszeitpunkt ergibt deutliche Leistungsunterschiede zuungunsten der Sitzenbleiber [...]“. Darüber hinaus gilt sogar, dass „[…] der Leistungsabstand im Verlaufe der folgenden Schuljahre noch zunimmt“ (Tietze/Rossbach 1998, S. 467).
    Weder ist ein nachhaltiger Ertrag des Wiederholens einer Klasse zu beobachten, noch ist festzustellen, dass die leistungsstärkeren Schüler und Schülerinnen vom „Aussortieren“ der Schwächeren profitieren
    .

    Natürlich kennt jeder Fälle, bei denen das Sitzenbleiben geholfen hat, oder zumindest zu helfen schien: allerdings weiß auch niemand, ob und wie schnell sich diese Kandidaten berappelt hätten, oder ob sie sich viel besser entwickelt hätten, wären sie nicht sitzen geblieben.

    Vom freiwilligen Wiederholen halte ich mehr als vom Sitzenbleiben.


    Meinst du jetzt die den Grünen oder die CSU-nahen Ideologen? Passt nämlich haargenau auf beide. Und auf so ziemlich alle anderen Ideologen der Welt. Auch auf die Scharia - Vertreter. Oder die British National Party. Oder die katholische Kirche. Wobei die und die Gottesstaatwünscher immerhin zwei unterschiedliche Menschentypen sehen: die, die in der Hölle brennen werden, oder die, die es nicht tun. Für die hardcore konservativen Pädagogen stimmen alle Punkte genauso, wie bei den hardcore Gesamtschulvertetern.

    Es wird, wenn die Menschheit dereinst Vernunft angeommen hat, wohl auf eine gut finanzierte möglichst große Schulvielfalt hinauslaufen.

    Oder eben auf den Untergang des Abendlandes. ;)

    Was ist eigentlich los im Moment? Wir Mods sollten mal eine Überstundenrechnung einreichen (bei den einschlägigen Vergleichsportalen, Medienanbietern, Versicherungen und Buchverlagen).

    MRW ist aber sehr geil. 8)

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    Schaut man sich mal an, was sich Monat für Monat an Direktiven, Erlassen, Konzeptpapieren aus den Kultusministerien in die Lehrerzimmer ergießt, könnte man meinen, Lehrer seien selbst betreuungsintensive Förderschüler. Hier pars pro toto ein paar Empfehlungen aus einem nordrhein-westfälischen Schulamtsblatt: Wichtig ist demzufolge die "Schaffung einer positiven Lernkultur", wobei man als Pädagoge die "ressourcenorientierte Beratung auf systemisch-lösungsorientierter Basis" und das "bedarfsorientierte Training nach dem Mini-Max-Prinzip" genauso wenig aus dem Blick verlieren soll wie die "Vermittlung lernstilorientierter Strategien", wobei da wiederum insbesondere "metakognitive Kontrollstrategien" sowie "motivational-volitionale Stützstrategien" von Bedeutung zu sein scheinen.

    So geht es dahin, in gröbstem Sperrholzdeutsch und garstigen Nominalkonstruktionen, und wenn man sich durch diesen pädagogik-dada . . . , pardon pädagaga-didaktischen Text gequält hat, fühlt man sich, als hätte man eine Tüte Mehl gegessen.

    Jaha!! :D Damals, als ich als Studentin diesen Messejob mit diesen Werbefritzen hatte, dachte ich Werbdeutsch wäre das Schlimmste. Das Allerschlimmste!!

    Dann kam ich ins Referendariat. Und wurde eines besseren belehrt...

    Auf diese Weise bekommt der Staat mit Sicherheit deutlich weniger motivierte MINTler. Ich zumindest lasse mich nicht so verarschen. Gute Arbeit gibts von mir nur zu guten Arbeitsbedingungen. Zu verschenken habe ich nichts.


    Heißt das, du wirst doch nicht Lehrer? :) Denn deine Spezialbedingungen für dich ganz allein wird es nicht geben. An keiner Schule.
    Oder ist das nur ne leere "Drohung" (bzw Versprechung) und du bist in kurzer Zeit doch brav Referendar, wenn auch der am meisten jammernde? ;)

    Der Schulleiter verhält sich absolut unprofessionell!
    Ich würde mir dringend überlegen, ob ich mal die Bezirks-Frauenbeautragte anspreche. Das ist genau die Art von Problemen, für die diese zuständig ist.
    Je nach Rückgrat eures Personalrates ist auch der eine Anlaufstelle, zuständig ist er sowieso.

    Ich würde bei dem nächsten Spruch deines SL sehr klar nachfragen: was genau wollen Sie mir denn jetzt damit mitteilen? Dass ich zuviel fehle? Und mir seine Anwort genau anhören und ggf. damit zu den oben genannten Personen.
    Das ganze die ganze Zeit unterschwellig brodeln zu lassen, halte ich für eher ungesund. Auf den Tisch damit...

    So wie ich die Frage verstanden habe, ist alices Schule bereits bei lonet und sie will nur wissen, wie andere Schulen es noch nutzen und was sie noch tun kann, außer Dateien hochzuladen - und nicht, was sie statt dessen nutzen kann, oder?

    Dazu nochmal ganz praktisch:

    Wir nutzen die Kalenderfunktion um wichtige Termine (entweder bei den Kolegen oder unseren Schülern) einzutragen - besonders bei längerfristigen Terminen wichtig.

    Wenn Kollegen planbar abwesend sind, nutzen Sie die Aufgabenfunktion um ihren Schülern Aufgaben zur Abwesenheitsvertretung zu geben. Viele auch, wenn sie krank sind, vor allem bei längerfristigen Krankheiten.

    In den Lesezeichen finden sich alle Links zu Übungen und Informationen, die die Schüler im Unterricht verwenden oder zu Hause: ich habe dort, nach Lehrplanthema, alle im Unterricht verwendeten Artikel und Videos verlinkt, self-assessment tests für Englisch, Übungsseiten zu jedem denkbaren grammmatischen Thema, Vokabelübungen, writing tips, etc...

    In der Dateiablage sind meine Arbeitsbätter, teilweise Ha und Projekte der Schüler, deren Referats- und Präsentationsunterlagen usw.

    Die Mitteilungsfunktion nutze ich um auf neue Materialien oder Änderungen in den Aufgaben hinzuweisen, auf Abiturerlasse oder interessante Veranstaltungen, Raumänderungen usw.

    Im Forum einigen wir uns, wer wen zum englischen Theater oder Kino mitnimmt und wo/wann wir uns für's Kurstreffen zusammenfinden... etc.

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