Beiträge von Meike.

    Zitat

    Aber wie gesagt, in Grundschulen gibt es das bei uns alles und die werden auch Klassenweise genutzt und an Sekundarschulen auch, bleiben also nur die Schüler an Gymnasien und die werden aus besserem Haushalten stammen, sonst würden sie da nicht landen!

    Die meisten Gymnasien schaffen es noch nicht mal, regelmäßig die neueren Versionen der Schulbücher oder eine vernünftige PC-Ausstattung anzuschaffen und sind von den Räumlichkeiten so qualvoll beengt, dass kein zusätzlicher Stuhl mehr in die Klassen geht. Freie Räume für Rückzug oder Alternativbeschulung oder selbstständiges Lernen sind überwiegend Fehlanzeige. Die Fördervereine tragen Zuschüsse zu Klassenfahrten und Materialien im Kleckerbetragbereich. Und die Schüler kommen nicht alle, noch nicht mal annähernd alle, aus "guten Haushalten".

    Interessant auch die Elternsicht zu diesem Thema - überschneidet sich mit der Wahrnehmung der meisten Kollegen hier: http://www.schulthemen.de/viewtopic.php?f=1&t=1528

    Wir haben auschnittweise Hitchcock's alte Verfilmung von "die Vögel" geguckt, ging wirklich ganz gut mit englischen Untertiteln, und da wird nicht so viel gesprochen und der Film lebt von der düsteren Atmosphäre und der Bedrohung durch die sich zusammenrottenden Vögel. Guter, alter 60iger (?)-Jahre-Film, also keine explizite Gewalt. Alles würde ich jedoch nicht gucken, wegen der FSK. http://www.amazon.de/Birds-English-Subtitles-Collectors-Edition/dp/B00024Z45U/ref=sr_1_13?ie=UTF8&qid=1333973484&sr=8-13&tag=lf-21 [Anzeige]
    Auch gut ging das Fenster zum Hof http://www.amazon.de/Hitchcock-Collection-Das-Fenster-Vertigo-DVDs/dp/B0017IK9EG/ref=sr_1_2?s=dvd&ie=UTF8&qid=1333974331&sr=1-2&tag=lf-21 [Anzeige] - FSK 12 Jahre, den kann man auch gut ganz gucken. Auch immer wieder beliebt in dem Alter: http://www.amazon.de/Alfred-Hitchcock-zeigt-Teil-DVDs/dp/B0019X9X82/ref=sr_1_12?s=dvd&ie=UTF8&qid=1333974457&sr=1-12&tag=lf-21 [Anzeige] - 25minütige Episoden, mit denen man gut arbeiten kann (FSK 12).

    Sherlock Holmes und MissMarple leben halt von der Sprache, daran hängt der ganze plot - das ist zu schwer. Bzw. wenn sie die Wortspiele und lengthy dialogues nicht verstehen, wirds schnell übel langweilig.

    Wir haben beim Filmgucken sogar ein bisschen Analyse mit einfachem Vokabular betrieben - "Describe this movie still / image - what do you see? Can you describe the atmosphere / how does that image/scene make you feel? How will the story go on / what will happen next?" oder zB die Farbsymbolik bei "die Vögel" (which colours do you see when the tension rises? When do black and red appear and what do they signify? What other special usage of colour do you notice? ...) etc. Hat den Lieben Riesenspaß gemacht. Weitere einzelne Anregungen u.a. hier http://www.bfi.org.uk/education/teac…chers-guide.pdf - muss man natürlich massiv runterkochen.

    OT - Warum "die Vögel" FSK 16 und "Psycho" http://www.amazon.de/Psycho-50th-Anniversary-Collection-Blu-ray/dp/B003UYPFR6/ref=sr_1_6?s=dvd&ie=UTF8&qid=1333974457&sr=1-6&tag=lf-21 [Anzeige] FSK 12 hat, werd ich wohl nie verstehen...

    Zitat

    Schule kann sich nur gemeinsam mit den Lehrkräften verändern!
    Schade, dass sowenige dazu bereit sind. Ich frage mich eher, warum wir versuchen zu inkludieren bzw. neue Wege gehen, wenn die weiterführenden Schulen immer noch auf dem gleichen Zug sind wie 1987!

    Trichterlernen führte oftmals zu "gehorsamen" Kindern...doch ist das, das ihr wollt?

    Solche Verallgemeinerungen finde ich schade und nicht konstruktiv. Die hier schreibenden Lehrer haben alle oder fast alle betont, dass sie eine sinnvoll ausgestaltete Inklusion befürworten, aber nicht mit dem derzeitigen Ausbildungsstand, ohne Ressourcen und völlig ohne Konzept. Was daran nicht nachvollziehbar ist, kann ich nicht verstehen. Ihnen allen zu unterstellen, sie wollen via Trichterlernen gehorsame Kinder erziehen ist unangemessen und unwahr.

    Es müsste doch wirklich möglich sein, dass man die Dinge, die man eigentlich an demselben Tag erledigen müsste, einfach liegen lässt und geschlossen (!) zur Demo fährt.
    Es kann nicht sein, dass wir nur die Rolle von marionettenartigen LdB einnehmen ! 8)


    Elternschreck: :bussi: oder meinetwegen auch :prost: - jedenfalls bis wir uns morgen wieder wegen irgendwas kloppen ;) !

    Als effektiver als das Postkartengeschreibe würde ich es sehen, wenn man die hier vorgetragenen Bedenken, Sorgen, Nöte, Fähigkeiten und Praxiserfahrungen an die entsprechenden Entscheidungsträger weiter gibt.

    Genau dazu waren sie ja gedacht: Adresse Frau Dorothea Henzler, Kultusministerin des Landes Hesen, Luisenplatz, Wiesbaden... Nebst x Aktionen auf dem besagten Luisenplatz oder Römer (schlecht besucht), Pressekonferenzen usw. Jeweils ohne große Beteiligung der Lehrerinnen und Lehrer, die entweder alle meinten, es beträfe sie nicht, oder gerade keine Zeit hatten, oder deren Leidensdruck noch nicht hoch genug ist, oder.... ich weiß es auch nicht. Wie verschafft man einer wichtigen Botschaft Gehör, wenn sich die Betroffenen so schlecht zum lauten Rufen oder sich sichtbar machen animieren lassen?

    Wir haben der vor unserer Schule positionierten sitzenden Statue eine Kackehäufchen aus Blitzbeton unter den Po "zementiert" und ein Schild "Bitte nicht wegputzen, danke, Joseph Beuys" daneben angebracht. Direktor war empört, Kunstlehrer begeistert. :)

    Man kann sich internsiver an den von den Verbänden organisierten Aktionen beteiligen / sich über diese informieren. Die GEW hatte zB in den letzten Wochen in Frankfurt und Umgebung eine Postkartenaktion gestartet, für die abertausende von Poskarten, auf denen man vernünftge Rahmenbedingungen und ein tragbares Konzept für die Inklusion fordern konnte, an die Schulen geschickt - der Rücklauf war mäßig. Warum? Irgendwo versackt sowas. Manche Lehrer meinen, eine solche Poskarte uszufüllen sei schon zuviel. Da jammert man lieber stundenlang über Arbeitsbelastung. Andere bekamen die Postkarten nie zu Gesicht. Dann wieder gibt es Schulen, wo noch nach guter uralter Tradition das, was vom "Gegenverband" kommt, per se nicht unterschrieben wird, schon aus Prinzip, egal ob's Sinn macht oder nicht.
    Generell sind Lehrer träge beim Protest. Bei Demonstrationen in Wiesbaden zu Themen, gegen die alle im Gespräch protestierten und im Lehrerzimmer jammerten, wo man also eine quasi 100% Beteiligung hätte erwarten könne, kamen ein paar hundert. Was der Landesregierung vermitteltem alles sei in bester Ordnung, bis auf für ein paar hundert Querulanten. Das ist leider ein ganz typisches Phänomen. Und zementiert die Umgangsweise der Landesregierungen mit ihren Bediensteten. - Und dann wird auch oft und gern noch gefragt "Und was machen die Gewerkschaften??!" 8|:pinch:

    Ich kann mir generell zwei Möglichkeiten vorstellen.

    a) Das Gedicht an sich: Umgang mit dem Holocaust in der bundesdeutschen Gesellschaft in Bezug auf Antisemitismus, Judenhass, Israelkritik, Aufarbeitung deutscher Geschichte.

    b) Die Resonanz auf das Gedicht: Umgang mit "Tabubrechern" in Hinblick auf die Frage nach präskriptiver Meinungsbildung.

    Am Rande wäre natürlich noch die Überlegung, ob es in der Funktion als deutscher (Landes)Beamter statthaft wäre, Grass reflektiert im halböffentlichen Raum Schule zuzustimmen, sofern man danach gefragt würde.

    Danke für eventuelle Tipps und Ideen.

    Also, ich würde nicht a) oder b) machen, beides gehört dazu.
    Ich weiß nicht, ob ich für dich zu deutschlehrerhaft denke, aber ich würd's wohl so machen (höhere Klassen/Oberstufe):

    In der Doppelstunde vorher: sich einen ungefähren Überblick über den Israelkonflikt verschaffen
    Das Gedicht lesen lassen (ach :) ) oder noch besser: erstmal von Günter Grass selber vorlesen und dann genauer lesen lassen http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/co…mentId=10040866 - die Bezüge und Begriffe, die unklar sind klären, Verständnisfragen - worauf bezieht sich jeweils jeder Abschnitt.
    Die Diskussion kann mit verschiedenen Artikeln in Gang gebracht werden - u.a.
    http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,825782,00.html
    http://www.spiegel.de/politik/deutsc…,825876,00.html
    http://www.spiegel.de/kultur/gesells…,825718,00.html
    http://www.spiegel.de/politik/deutsc…,825770,00.html
    http://www.spiegel.de/thema/konflikt_israel_iran/
    In Deutsch würde ich das ggf. eher halb kreativ machen lassen (gruppenweise zu Reden umschreiben, Subtexte mit Kommentaren hinzufügen, etc...), aber das steht in Geschichte wohl eher nicht auf dem Plan.

    Ob ich meine Meinung zu politischen Fragen im Unterricht abgebe, hängt immer davon ab, ob ich das Gefühl hab, einer will es wissen. Meist fragen mich die Schüler. Ich mache es aber meistens so, dass ich meinen Senf NACH abgeschlossener Meinungsbildung im Kurs sozusagen als "Zusatz" formuliere. Meine Schüler wissen, dass ihre Meinung nicht zu ihrer Leistung(snote) zählt, sondern die Art/Kompetenz wie sie mit Texten umgehen oder Meinung sprachlich darstellen, trotzdem möchte ich nicht, dass zu Anfang einer Diskussion sich Menschen, die vielleicht noch gar keine Meinung zu einem Thema haben, sich an meiner orientieren - sie sollen sich aus Fakten und kontroversen Meinungen anderer, zu denen sie keine persönliche Beziehung haben, selber eine bilden.

    Warum machst du dir Sorgen in Bezug auf deinen Beamtenstatus? Du darfst/sollst/kannst auch iene politische Meinung haben. Das Wichtige ist nur, dass die Schüler die ihre immer erst selbst entwickeln können und diese dann auch respektiert wird.

    Dass du Schwierigkeiten hast, deine eigene Haltung zu reflektieren, haben wir ja nun bereits begriffen. Dass du auch Schwierigkeiten hast, den Unterschied zwischen deinem und dem Verhalten anderer user zu erkennen, ebenfalls. Ich fühle mich nicht wirklich verpflichtet, aus dir ein pädagogisches Anliegen meinerseits zu machen.
    Ich als Person drohe auch nicht mit Forenausschluss, die Maßnahmen überlegen sich ausreichend viele Moderatoren in nicht unerheblich lang dauernden Diskussionen. Du bist hier Gast und kannst dich entweder so verhalten oder es lassen.

    Ein Geniestreich der Gutmenschlichkeit! In dem Dorfe werden sich nun ein paar Kuschelpädagoginnen gegenseitig die Bäuche pinseln, weil sie wieder einmal die Welt verbessert haben :thumbup: :D
    Dass nun natürlich noch weniger Grund für so ein Kind gegeben ist endlich mal die Schleife zu lernen, ist ja nebensächlich. :thumbup:

    Entschuldige bitte, wenn ich das jetzt mal an Ort uns Stelle verhandele, Silicium, aber es passt gerade: DAS ist genau der Diskussionsstil, der viele user dazu bringt, wenig Geduld für deine inhaltlichen Mitteilungen zu haben und sich von dir genervt zu fühlen (du wolltest ja gerne mal ein konkretes Beispiel für den kritisierten Diskussionsstil). Diese Bemerkung ist herablassend, unangemessen ironisch diskreditierend und belehrend. Das steht dir - vor allem in Ermangelung nennenswerter Unterrichtserfahrung - einfach nicht zu.

    Zitat von Silicium

    Ja, stimmt, das mit den Schuldzuweisungen ist schwierig und veranwortlich machen kann man keinen konkret echt keinen. Das wäre auch nicht fair und ausserdem sehr unkollegial.
    Das nimmt mir ehrlich gesagt ordentlich Druck *freu*. Ich hatte schon fast die Befürchtung, ich müsste Rechenschaft darüber ablegen, falls meine Schüler besonders schlechte Abiturklausuren hinlegen oder die Klasse, die ich nach 2 Jahren dem Kollegen übergebe, nicht seinen Erwartungen entspricht.


    Wenn du das so für dich auslegst, Silicium, ist das deine Sache. Wenn auch etwas dünn.

    Ich habe für mich die Regel, dass ich an MICH sehr hohe Anforderungen stelle, und ein sehr schlechtes Gewissen habe, wenn ich etwas, was ich für möglich/nötig halte, nicht vermittelt bekomme. Und mich maximal anstrenge, die mir übertragenen Aufgaben bestmöglich hinzubekommen. Das tue ich, und beobachte mich und meine eigene Arbeit recht streng, weil ich MEINE Rahmenbedingunen und MEINEN Unterricht und MEINE Effektivität beurteilen kann.
    Ich maße mir eher nicht an, die Rahmenbedingungen ANDERER, die ich nicht kenne und deren Arbeit ich nicht sehen/einschätzen kann, zu beurteilen - aus der Ferne und von oben herab. Das empfinde ich als arrogant und unangemessen.

    Ich sehs wie L.A. - was ich an Kompetenzen haben will, führ ich ein. Oder freu mich halt, wenn's schon da ist.
    Das mit dem Erwarten, das find ich ohnehin schwierig. Man wird dann enttäuscht. Und Schuldzuweisungen sind ebenso schwierig. Mal liegts am Lehrer, mal am Stadtviertel, mal an den eigenen Erwartungen (absurd), mal an den Kindern, den Eltern, dem Schulklima, dem Wetter, ... mal an allem zusammen. Die GS - Kolleginnen, die ich kenne, machen saugute Arbeit. Und die Kinder können trotzdem nicht all das abrufen, was sie beigebracht bekommen haben. So what. Mach ichs halt nochmal, nochmal neu, ganz neu, wieder und wieder....

    Ich unterrichte auch an einer reinen OS - und (außer manchen melancholischen Anfällen, wo ich den Unterricht bei "den Kleinen" vermisse) schätze es sehr: eine angenehme, ruhige und konstruktive Areitsatmosphäre und ein inhaltlich immer wieder abwechslungsreices Arbeiten.

    Mit E/D hab ich natürlich die Korrektur***fahrkarte, aber nach 10 Jahren hilft da die Routine und Erfahrung. Betrifft dich bei deinen Fächern ja eh nicht so. Fachlich muss man halt was drauf haben, ansonsten ist es ein wirklich gutes Arbeiten.

    Ob man Jahre später noch in die Mittel/unterstufe wehcseln kann/will, hängt eher von einer persönlichen Disposition ab - das Lehren an sich verlernt man nicht, bzw man lernt eh immer neu/immer dau / immer um (hoffentlich!!).

    Die Fürsorgepflicht ergibt sich aus aus der Arbeitsstättenverordnung, dem Arbeitsschutzgesetz und dem Arbeitssicherheitsgesetz. Im BgB §§ 241 Abs. 2, 617-619 als Nebenpflicht aus dem Arbeitsverhältnis, auch § 62 HGB. Der Vorgesetzte soll Arbeitsbedingungen schaffen, die jeden Beschäftigten vor Gefahren für Leib, Leben und Gesundheit schützen und muss sich Rahmen des Arbeitsverhältnisses auch um den Schutz anderer Rechtsgüter - Ehre, Eigentum, Gleichbehandlung oder Probleme aus Sprachschwierigkeiten ausländischer Arbeitnehmer - kümmern.

    Besondere Fürsorgepflicht besteht für erkrankte Angestellte in § 617 BGB. Das ist für den Bereich Schule speziell durch die Handreichungen zur beruflichen Wiedereingliederung geregelt (BEM). Die Handreichungen zur beruflichen Wiedereingliederungen nach dem betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) im Sinne des § 84 Sozialgesetzbuch IX für Lehrkräfte bekommt man beim örtlichen Gesamtpersonalrat oder beim örtlichen Schwerbehindertenvertreter ... darin sind die Fürsorgepflicht des Schulleiters und die dazugehörigen Maßnahmen en detail beschrieben. Je nach Form handelt es sich um DVs oder Handreichungen, es gilt aber

    Zitat

    Die von der Dienststelle mit dem GPRLL und der Gesamtschwerbehindertenvertretung getroffene Dienstvereinbarung ist für alle Schulen verbindlich. Auch die Schulen in freier Trägerschaft sind durch § 84 Abs. 2 SGB IX (9. Sozialgesetzbuch) verpflichtet, ein Betriebliches Eingliederungsmanagement durchzuführen. Diese Vorschrift gilt für alle Arbeitgeber (auch außerhalb des öffentlichen Dienstes) gleichermaßen.

    (Machen wir dir gerade deine Hausaufgaben? ;) ). Jede Schulleitung in den meisten hessischen Kreisen hat übrigens eine Ausgabe der DV oder Handreichungen BEM und die Verfügungen des SSA zu den BEM Gesprächen bekommen. Das liegt also höchst wahrscheinlich bei euch vor...

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