Beiträge von Meike.

    Das gute Herz spare ich mir für Schüler auf, denen gegenüber bin ich nämlich verantwortlich. Kollegen, die ähnlich gestrickt sind wie du - und die viel Unheil anrichten in der Schullandschaft - gilt meine Loyalität überhaupt nicht.

    Ich habe nur deshalb so viel Geduld mit deinen völlig unhaltbaren Aussagen über den Beraufsalltag des Lehrers, weil du eben doch nicht viel mehr als ein - offensichtlich recht ich-zenrtrierter - Student und Möchtegernkollege bist, dessen tatsächliches Aufdotzen im Alltag noch sehr weit entfernt (wenn überhaupt) ist. Nichtsdestotrotz: gib hier bitte nicht bei unerfahrenen Referendaren und Seiteneinsteigern dauernd den erfahrenen Kollegen: das ist eine Form des Trollens, die hier nicht dauerhaft geduldet wird.

    Silicium, war es nicht so, dass du weder ein Referendariat noch einen Vollzeitlehrerjob hast, sondern noch Student bist, mit ein paar Praktika? In dem Fall fände ich es sehr irreführend, wenn du hier in einem Tonfall schreibst, als hättest du 10 Jahre Berufserfahrung. Manche deiner Thesen sind nämlich in der Berufsrealität haltlos!

    Zitat von "Silicium"

    Schön, wenn mir auch mal der Unterricht Spaß macht oder er sogar gut läuft, aber mich geht die Welt nicht unter, wenn es mal nicht so läuft. Solange ich mein Gehalt bekomme, von dem ich regelmässig Essen gehen kann, ins Kino, zum Tanzen, dann passt es doch?! Was will man da noch mehr? Muss mir doch keiner sagen "Herr Silicium, Sie sind der beste Lehrer seit langem!", damit ich glücklich bin. Zufriedenheit (hauptsächlich) aus dem beruflichen Erfolg zu ziehen ist riskant, das gilt für alle Berufe, vor allem für so streßreiche und unwägbare mit sozialem Kontakt wie dem Lehrerberuf! ...Der Lehrerberuf ist generell einer, bei dem man sich mit erhöhter Motivation und Ehrgeiz in erster Linie selber schadet und es einem wenig bringt (monetär und an Ansehen/Bestätigung)


    Anzudeuten, dass etwas, womit man 2/3 des Tages verbringt, keinerlei Einfluss auf die persönliche Gedamtzufredenheit hat, ist äußerst unrealistisch. In einem sozial verantwortungsvollen Beruf auch nicht wirklich anstrebenswert. Berufszufriedenheit ist laut allen aktuellen Studien eine der großen Konstanten was Gesamtgesundheit angeht. Es dient weder dem eigenen noch dem Wohl der Schüler, das als Ziel zu negieren. Und: Berufszufriedenheit sollte sich, wenn man sich selbt halbwegs gescheit reflektieren kann, nicht nur aus dem "Ich geh da hin, kassier die Kröten ab und geh wieder, wenn ich keinen Ärger hatte, war's ein guter Tag. Hauptsache ich bin pünktlich im Fitnessstudio..." aquirieren. Man muss sich da selbst schon mit ein bisschen höheren Maßstäben messen um eine echte Zufriedenheit dauerhaft zu garantieren. Mal abgesehen davon, dass eben auch 100-200 Personen, die von einem abhängig sind, mit dran hängen. Für die sich Engagement durchaus lohnt. Die wenigen Kollegen, die meinen, das lohne sich nicht, sind in unserem Kollegium die echten Klötze am Bein der Schulentwicklung und im Kollegium und bei den Schülern nicht gern gesehen, durchaus auch eher isoliert. Für manche Schüler sind solche Lehrer auch durchaus eine echte Katastrophe - nämlich die, die eh unrund laufen oder Hilfe brauchen, und für die man sich dann eben hätte doppelt einsetzen müssen.

    Deshalb:

    Zitat von "Traian"

    Was weiterhilft, ist die Supervision, die ich seitdem mache. Mit Reffigehalt nicht so ganz einfach, aber wer hat schon Zeit ins Kino zu gehen oder sonst für irgendwelchen schulfremden Unsinn Geld auszugeben?! (Keine Panik, ich hab schon noch ein Privatleben... wie gesagt, die Supervision hilft weiter... )

    :thumbup: Sehr gut! Das ist der richtige Weg. Außerdem so vel wie möglich Austausch mit erfahrenen Kollegen, die so einiges von dem, was einem im Referendariat/Seminar als "wichtig" verkauft wird, wieder praxisnah relativieren können und einen gut erden können. Das Forum hier hat eine ähnliche Funktion, wobei man alles Virtuelle natürlich immer zweimal reflektieren muss.

    Zitat von "Silicium"

    Deshalb bin ich nicht davon überzeugt, dass alle Lehrer im Business-Look rumlaufen müssen. Der Bio / Chemie Lehrer im (selbst gewählten und überzeugend getragenen) Ökolook
    hat genauso seine Berechtigung, wie die alternativ gekleidete Kunstlehrerin mit den abfgefahrenen Ohrringen oder die modelmässig gekleidete, bildhübsche Französischlehrerin.
    Über den Sportlehrer in Flip Flops mag man streiten

    Boah. Alle Klischees aus der Mottenkiste. In nur drei Sätzen. :wacko:


    Zitat von "Silicium"

    Die anderen Schüler haben auch ein Recht auf Fachinhalte und da sollte man nicht so viel Zeit für die Erziehung und den Umgang mit den Problemschülern verwenden.

    Muss ich erläutern, warum kein Kollege, der halbwegs kompertent seinen Job ausübt, so einen Satz stehen lassen könnte? Oder diesen:

    Zitat

    Ich würde mir den Schuh einfach nicht anziehen, niemand kann von mir erwarten, dass das auf einmal total vorbildliche Schüler werden, nur weil sie bei mir im Unterricht sitzen. Ich würde eben nur versuchen, dass die möglichst wenig Macht über meinen Unterricht bekommen und möglichst wenig diejenigen stören, die wirklich etwas lernen wollen. Deren Recht ist viel wichtiger, denn diese Leute werden später eventuell promovierte Physiker / Chemiker oder Mediziner (...)


    Ganz ehrlich - diese Arroganz macht einen wirklich fassungslos: es sind also nur die späteren Medizinier/Physiker/Chemiker wert, dass man sich um sie bemüht? Wenn das deine Einstellung ist, kann ich nur hoffen, dass dir der Einstieg in den Beruf nie gelingt. :thumbdown:

    Zitat

    Jetzt bin ich aus meiner ganzen ohnehin schwierigen Situation heraus total angespannt und unsicher und wüsste wie gesagt gerne, was erfahrene Kollegen dazu sagen.


    Ich bin mit Melo: dein eigentliches Problem scheint nicht deine Frisur zu sein - sondern deine Unsicherheit. Die Frisur wird dagegen nicht helfen. Und wenn du Sicherheit gewinnen kannst, ist deine Frisur egal.

    Schüler sind übrigens Unsicherheitsgeigerzähler: sie spüren das sofort. WENN sie das Gefühl haben, vor Ihnen steht jemand, der ihnen keine Sicherheit bieten kann, dann finden sie plötzlich auch Frisuren äußerst kommentierungswürdig.
    "Felsen in der Brandung" - wie zB unser lieber Hawkeye - können hingegen mit nem umgedrehten Eimer auffem Kopp in die Schule kommen, und werden trotzdem ernst genommen.

    Ich fürchte, so rum wird ein Schuh draus: du musst erst ans Innere ran, dann an die Frisur! Für sowas gibt's Trainings/Coaching....

    Ich finde, man muss Menschen, die ein dickes Problem mit sich herumtragen, ansprechen. Nieman fühlt sich auf Dauer wohl mit solchen Problemen, es ist arbeitstechnisch kontraproduktiv und wächst weiter, wenn man keinen Riegel vorschiebt. Natürlich kann es sein, dass sie patzig reagiert, aus Scham - wie Süchtige oft auch - dann muss man dranbleiben, dranbleiben, dranbleiben - sie begreift dann schon irgendwann, dass man für sie arbeitet und nicht gegen sie. Gut wäre es, wenn nicht immer einer den Kopf hinhält, sondern viele immer wieder ein Auge drauf haben, Angebote machen, klare Worte finden usw.

    Keine Ahnung, wo das jetzt herkommt. Ich hab Freunde in den USA, meine Schule hat regelmäßig amerikanische language assistants, die hälfte der Kollegen ist da sozialisiert - und es ist eh albern, gegen ein "Land" an sich was zu haben, was soll denn das sein? Meine Argumente hatten genau nix damit zu tun. *koppschüttel*

    Na gut, okay - Utah mit seinen FCLDS-Saints und Mormonenmehrheit - da müsste man echt nen Zaun drummachen :D:whistling: (neiiiin - Witz! Nur, falls das einer nicht gerafft hat...)

    Das ist natürlich ein Argument. Und man eröffnet ihnen damit Perspektiven, die im Elternhaus nie entstehen würden, das ist klar.

    Wenns darum geht, Kindern aus sozial schwachen und vielleicht bildungsfernen Familien Facetten der Welt zu zeigen, die sie nicht von zuhause kennen, ist das sicher eine sinnvolle Sichtweise. Dazu würde für mich aber auch gehören (und wäre kostengünstiger), z.B. kostenlose Schüler-Theaterabos zu verteilen und so die persönlichen Erfahrungsspielräume zu erweitern. Naja, das ist alles ein weites Feld und wirklich Chancengleichheit wird es nie geben.

    Mich stört am Thema Klassenfahrten einfach, dass in den letzten Jahren die Ziele immer ferner liegen müssen, die immer höheren Kosten als selbstverständlich angesehen werden und viele Eltern daran wirklich zu knabbern haben, sich aber keine Blöße geben wollen. Ein Punkt ist aber auch, welches Signal wir damit an die Jugendlichen senden: Nämlich dass es völlig normal ist, ans andere Ende der Welt zu fliegen, um etwas Englisch zu lernen; dass man mithalten muss, sonst ist man außen vor.


    Das Sprachargument halte ich eh für einen Witz: in zwei Wochen, zumeist in deutscher Gesellschaft deutsch redend, gibt es keinen nenneswerten Sprachzuwachs. Dazu muss man schon sich mutterseelenallein und ohne deutsche Kontakte mindestens X Monate in einem englischsprachigen Land durchwursteln. Und selbst DANN kommt nicht jeder mit dem gleichen Sprachzuwachs zurück. Oft aber mit gut aufgebautem Selbstbewusstsein, was ja auch ein nettes Ziel ist. Nichtsdestotrotz: diese 1-3wöchigen Austausche mit Sprachzuwachs zu begründen ist Augenwischerei.

    Neue Eindrücke, Begegnung mit einer "anderen" (naja, in Zeiten der Amerikanisierung ist Amerika sooo anders auch nicht) Kultur, etc - okay. Nix gegen Reisen. Reisen bildet. Je mehr man in einer Reisegruppe aus dem eigenen Land eingebunden ist, desto weniger, das ist inzwischen auch bekannt - aber egal: Spaß macht es auch. Man kann Kontakte knüpfen. Das ist immer gut.

    Schulen sollten meines Erachtens nur das anbieten, was sie garantiert allen Schüler irgendwie möglich machen können. Heißt: wenn Austausch oder Studienfahrt, dann gut geplant, mit Ansparplänen und einem sehr großzügigen Förderverein & Sponsoren, guter Beratung zum Thema Unterstützung seitens der Ämter, Hilfe beim Beantragen des Bildungs&Teilhabepakets o.ä., großer Diskretion und Umsicht was die Familien angeht, die dabei Hilfe brauchen, etc etc. Das ist nicht ganz einfach und nicht jeder Kollege/jede Schule reagiert angemessen.

    Insgesamt nervt mich dieses höher/weiter/teurer aber auch enorm. Das zeichnet sich nicht nur bei Klassenfahrten ab, sondern auch bei den Abiparties (jetzt wirds ein bisschen OT): müssen die denn jetzt wirklich im Marriott oder Interconti ausgerichtet werden? Unter den Schulen gibt es da einen regelrechten Wettbewerb - was bei einigen Schulen zu absurden Verrenkungen mit Vorfinanzierungsparties führt (das Wort KANNTE ich als Abiturientin gar nicht, und ehrlich, mir wars schnurzegal ob wir in der Aula oder ner miefigen Turnhalle feiern: Hauptsache ne gute Band und alle Freunde haben Abi - und nen Sekt zum Anstoßen...), die die "Abifinanzierungskomittees" (schon DAS Wort wieder!!) eineinhalb Jahre vorher beschäftigen - und den halben Jahrgang gleich mit.

    Das nächste Thema wäre das Kleid, das man zum Abiball kaufen "muss" (gab's bei uns auch nicht - was Kurzes, normal Ausgehtaugliches - und gut war's) - das wird auch schon Monate vorher diskutiert und zum Teil "angespart" etc. Meine sarkastischen Bemerkungen, dass ich finde, dass es sich lohnt, das Kleid gleich in Weiß zu kaufen, damit man es wenigstens bei der Hochzeit nochmal tragen kann, werden nur von einigen mit Kopfnicken und Grinsen begegnet, die anderen sind der Meinung, das sei aber doch soooo wichtig, dass das Ganze einen noblen Rahmen und ordentlich Glamour habe. Echt jetzt? Ich dacht immer, es geht beim Abi eher um Inhalte ... also ne gute Band, gute Stimmung, gute Redner, gutes Programm. Bei uns wird der Hype zum Glück von den Kollegen und der SL nicht unterstützt und immer wieder drauf hingewiesen, dass Aula und Schulequipment gerne zur Verfügung stehen, womit man das Geld eher für besseres Programm oder Essen ausgeben kann - und dann heißt es "Aaaaber die XY Schule und die AB Schule feiern im ZZ Hotel oder in der und der tollen Halle...!" Das ist vieeeel trendiger als unsere Cafta/Aula...") *stöhn*. Meist endet es aber wegen nicht ausreichender Vorfinanzierungseffizienz doch in der Aula. Was schlussendlich echt nett ist. Aber der Hype vorher! Muss das sein? Und muss eine Abiturfeier wirklich um die 19.000 Euro kosten (siehe Artikel unten - kein Einzelfall! )?

    Das ist kein hessisches Phänomen - ich höre das von Bekannten (und deren Kindern) in allen möglichen Gegenden. Endgültig absurd wird's, wenn nicht immer ganz koschere Anbieter auf den Edel-Abi-Party-Zug aufspringen: http://www.morgenpost.de/berlin/article…n-Abi-Ball.html Etwas ironischer die Süddeutsche: http://www.sueddeutsche.de/karriere/zeugn…teuer-1.1109976

    Die Tickets für den Abiball kosten hier in der Gegend so um die 20-40 Euro pro Nase, je nach Schule. Pro Familienmitglied! Das macht mit Mama&Papa&Bruder&Schwester mal locker 100-200 Euronten. Die Kleider kosten oft um die 300. (Die Jungs leihen sich ganz entspannt mal den Anzug vom Vater/großen Bruder). Ich habe nicht selten von Schülerinnen mit großen Familien und kleinen Einkommen gehört, dass sie sich den (eigenen!) Abiball nicht leisten können. Das finde ich sowas von nicht in Ordnung. Und viele (ex-)Schüler sehen das ähnlich: http://www.haefft.de/Forum/index.ph…ad&threadID=643

    Man kann halt den Schülern (leider?) auch nicht vorschreiben, wie sie diesen letzten Abend zu feiern gedenken... Ich für meinen Teil sage halt, wie viele Kollegen, meine Meinung dazu und auch, dass ich selbst wenig Lust habe, im Marriott oder Maritim im Abendkleid aufzulaufen... viele Kollegen gehen dann auch ganz konsequent nicht hin. Und viele Kollegen ermutigen SchülerInnen, die nicht der Glamour-Prom Fraktion angehören, ins Abikomittee zu gehen, am besten in höherer Gruppenstärke, um diesem Druck etwas entgegenzusetzen... das scheint aber leider irgendwie schwierig. :(

    OT off: Und, ganz ehrlich: ich mag Kursfahrten und finde, sie beinhalten (meist) unheimlich viele schöne Momente - aber ich halte sie nicht für die pädagogische Essenz des Schullebens. Vielleicht könnte man sie sinnvoller durch gute kostenfreie/günstige Projekte vor Ort ersetzen.

    Ich habe beim Schauen des Videobeitrags ein schlechtes Gewissen bekommen. Die Lehrerin ruft zu Hause bei den Fehlenden an und geht sogar noch persönlich vorbei.

    Macht ihr so etwas auch?


    Wie viele Familien kennst du, die das nicht ziemlich übergriffig finden würden? Ich kümmere mich schon - anrufen/mailen/Briefe schicken und immer wieder Anegbote machen - Hausbesuche mache ich nur auf Aufforderung/Bitten hin.

    Zitat

    Als Lehrer, der nicht dafür ausgebildet ist, habe ich deswegen Hemmungen überhaupt etwas zu unternehmen.


    Wir sind für fast nichts ausgebildet, was unser Job dann tatsächlich fordert. Das ist der Normalzustand. Diese Hemmungen müssen wir also überwinden - wenn wir in solchen Fällen nichts tun, befördern wir aktiv das Mobbing. Und dann können wir uns Ansagen im Unterricht zum Thema "Wer schweigt, macht mit" auch sparen...

    Trau dich. Es geht da um einen jungen Menschen. Das lohnt sich!

    Den Ansatz kann man auch modifizieren/anpassen. Muss man sogar - wie eigentlich immer in der Pädagogik: Rezepte für Kinder gibt es ja nicht. In dem Fall von irreversiblen "hardcore-Tätern" (selten!) könnte man statt der Täter andere "Leithammel" aus der Klasse / Gruppe in die Unterstützergruppe einbeziehen. Oder Freunde der Täter. Oder....

    Eigentlich funktioniert der Ansatz auch gerade bei krassem Mobbing recht gut. Im Prinzip sind ja die meisten mobbenden Kinder noch zu erreichen. Die komplett empathielosen, sozial völlig verkümmerten und pathologisch gestörten Dauertäter sind - zum Glück -eher selten. Aber natürlich gibt es die auch, meist mit entsprechender Hintergrundgeschichte. Dann kann man nur noch Schadensbegrenzung und vorrangig konsequenten Opferschutz durch räumliche Trennung von Opfer und Täter betreiben. Aber auch da ist eine Unterstützungstruppe für das Opfer unerlässlich.

    Zeitintensiv finde ich den Ansatz nicht - zeitintensiv sind eigentlich eher die halbgaren Schnellschüsse, die in der Schullandschaft üblich sind (mal eben bei den Eltern des Täters anrufen oder mal eben fix ne pädagogische Maßnahme verhängen..): die scheinen zwar zunächst schnell zu gehen, führen aber meist dazu, das das Mobbing immer und immer weder aufflammt, oft intensiviert, und das Klima so dauerhaft vergiftet. Und lehrer dauerhaft am Löschen ist. Was außerhalb der Schule ohnehin schlecht geht. Bei Mobbing gilt nunmal: schnell=langsam. :)

    Außerdem sind begleitende Maßnahmen zu empfehlen: Maßnahmen zur Stärkung des Opfers (fest zuständige Ansprechpartner unter den Lehrern (mit email/Telefonnummer), feste Ansprechpartner unter den älteren Schülern (Pause), klare Aussagen seitens der Lehrer, dass das Opfer NICHT mitschuldig ist ("du bist zu dies oder zu jenes"), ggf. Selbstbehauptungskurse empfehlen etc...) und Maßnahmen zur Verbesserung des Schulklimas an sich: Man kann zB Gruppen von Schülern als Ansprechpartner ausbilden, an diversen Mediationsprojekten teilnehmen (Lehrerfortbidungen oder Schülerfortbildungen, Projekttage, Experten einladen usw usf).

    Gesichert ist, dass Mobbing an Schulen mit regelmäßigen Anti-Mobbing Einheiten und einer klaren Anti-Mobbing policy seltener und kürzer aufflammt, als an Schulen, wo Mobbing kein reguläres Unterrichts/Projektthema ist oder mal so, mal so gehandhabt wird. Maßnahmen z.B.: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/MOBBING/Programme.shtml http://www.schulsozialarbeit.li/uploads/media/…bbing-Fibel.pdf .

    Abzuraten ist von den "alten" Antimobbing-Programmen (die rollenspielbasierten) der 80iger und 90iger, die haben sich als kontraproduktiv erwiesen, was sich leider noch nicht bei allen Anbietern und Kollegien herumgesprochen hat: http://www.teachersnews.de/artikel/nachri…hung/019324.php Man muss als Kolegium also kritisch auswählen.

    edits: xmal RSfehler raus (und neue rein :)) und links gesetzt.

    Das fand ich eher witzig... Die Londonbilder waren toll, und die Queen auch - schauspielerisch. Aber diese Verwirrverschwörungsnummer - von meinen Schülern haben nur 50% überhaupt was kapiert, wir haben dann noch ewig und drei Tage inner Pizzeria versucht, das Ganze zusammenzupuzzeln, diese Inzestgeschichte hab ich bis jetzt nicht ganz durchblickt. Da hätte es weniger auch getan...


    Zitat

    Ich muss noch meinen Staatsexamensmarathon beenden.... .


    Dir alles Gute!! :) :thumbup:

    Liebe Güte. Das wird ja wohl nicht die einzig halbwegs gute Stunde sein, die du vorzeigen kannst? Und so'n Entwurf schreibt sich mit etwas Erfahrung doch auch nicht mehr so zäh wie im Ref... Ich würd mir so ein Geeier sparen und was Neues machen, anstatt hier lang über Selbstplagiat zu diskutieren...

    Zitat

    Allerdings stellt sich für mich immer noch die Frage, wie man mit dem Thema und den betroffenen Kindern umgeht, sollte das Thema Sekten auf dem Lehrplan stehen.

    Man könnte den Kindern freistellen, an dem Teil des Unterrichts teilzunehmen. Dann kann es hinterher weniger Beschwerden geben, wenn der Unterricht doch keine Werbeveranstaltung geworden ist. Als (Text)Material empfiehlt sich da eher das "schulkompatible offizelle", i.e. vom Verfassungsschutz oder der zentrale für politische Bildung u.ä - also das, was eine staatliche Institution eben vertreten kann. Gegendarstellungen können die Kinder dann ja als mündlichen Beitrag liefern, wenn sie das wünschen - aber man muss natürlich schon klarstellen, dass ein hereingerufenes "alles gelogen!" und "alles Gehirnwäsche" nicht als inhaltlicher mündlicher Beitrag zählt. ;)

    Eine eigene Position als Lehrer zu beziehen halte ich an der Stelle für kontraproduktiv, da muss das Material für sich sprechen. Fragestellungen an die Klasse müssten so gehalten werden, dass es eher um nachprüfbare Fakten und Zahlen geht, und dass vermieden wird, die Menschen innerhalb der Sekte, speziell die Kinder, zu verurteilen - aber den anderen Kindern die nötige Informationsgerüst und Kritikfähigkeit gibt, um sich durch farbige Werbemaßnahmen außerhalb des Klassenraums nicht einladen zu lassen.

    Üblicherweise werden Sektenkinder der meisten Sekten gleich welcher Couleur darauf getrimmt, dass die gesamte Außenwelt eine einzige Verschwörung gegen sie ist, sie die Wahrheit gepachtet haben, die anderen Menschen eher dumme Schafe und/oder dem Untergang geweiht sind und man kritischen Menschen nicht denselben Respekt entgegenbringen muss, wie den eigenen Reihen. Das ist ein sehr geschlossenes Weltbild, inclusive der eigenen Selbstüberhöhung (bei Pubertierenden ohnehin sehr beliebt), das sich normalerweise auch eher nicht erschüttern lässt. Das ist für die Kinder von Sekten in dem Fall der unterrichtlichen Thematisierung insofern von Vorteil, dass auch kritische Nachfragen seitens Mitschülern eher nicht zur Verunsicherung oder zur Kränkung führen - darauf sind sie normalerweise trainiert und erwarten genau das. Was wiederum ihr Weltbild bestätigt... So erklärten mir das mal einige Aussteiger auf einer Fortbildung. Die sind trotz recht kritischem Unterricht damals ohne Risse im Weltbild durch die Schule gekommen und berichteten mehrheitlich, auch den üblichen Verunsicherungen der Pubertät fast ganz entgangen zu sein, da ihr Selbstbild durch die Sekte(n)indoktrination frei von den üblichen pubertären Minderwertigkeitskomplexen und Widersprüchen war, im Gegenteil, sie waren der Meinung die Elite zu sein, auch den Lehrern weit überlegen - und ggf. schlechte Noten seien ein teuflischer Versuch ihren "Herrschaftsanspruch" zu unterminieren. Zweifel kamen erst viel später als Erwachsene, als man ihnen grundlegende Freiheiten versagte (Wahl des Ehepartners und des Wohnortes, Wegnahme des Kindes etc).

    Zitat

    wie die "Sekten"-Kinder trotzdem in die Klasse integriert und nicht als "böse" identifiziert werden nach einem solchen Thema.


    Das ist absolut wichtig und richtig: egal wie absurd die Sekte auch ist, die Kinder kann man deswegen nicht dem Risiko des Ausgegrenztwerdens aussetzen. Auf der anderen Seite darf man die anderen Kinder auch nicht der Indoktrination/Verführung aussetzen. Das kann im Einzelfall gut knifflig werden. Weswegen ich mich unbedingt mit einem Sektenberater - und da am liebsten mit einem, der sich auf die Sekte, die grad das Thema ist, spezialisiert hat - in Verbindung setzen würde.

    Verlangen kann sie es als deine Dienstvorgesetzte schon, aber üblich und nötig ist das (detaillierte Aufschreiben) unter Profis eigentlich nicht mehr. Das hab ich kurz nach dem Ref noch gemacht, weil ich das Ganze zu überblicken da noch schwerer fand, heute weiß ich, was die Schüler kapieren sollen bzw welche Techniken sie erlernen sollen und dann habe ich das entsprechende Material dazu - das zu finden/erstellen/umzuarbeiten ja grad lang genug dauert! - und dann bin ich flexibel, was die Stunde angeht: meist hab ich zwei , drei Ideen, wie ich ans Ziel kommen kann, bzw die Schüler - und dann guck ich in der Stunde, was am besten passt/läuft. Ein fixiertes Konzept ist auch immer ein festes Korsett für die Schüler. Nicht immer günstig, vor allem wenn man auch differenzieren möchte.

    Ich erstelle zB für die Oberstufe immer Material, wo die möglichen oder einige der möglichen Arbeitsaufträge schon drauf sind und damit ist der Stundenverlauf eigentlich oft festgehalten. Auch für die Schüler, die krank waren oder nochmal nachlernen wollen etc. Und ich kann nächstes Jahr gucken, ob davon noch was passt.

    Nunja, wir haben Forenregeln, dass Nichtlehrer hier nicht schreiben dürfen. Bisher wurde von den usern auch eher darauf gedrungen, dass wir das doch bitte auch umsetzen sollen. Wir bemühen uns.

    Bei Interesse am Thema steht es interessierten usern absolut frei, den thread thematisch neu zu eröffnen. Das Thema "Sekten in der Schule" ist wichtig, das sehe ich auch so.

    Ob und wie wir mit Magier "umgehen" wird noch besprochen. Wir sind ja nunmal nicht alle dauernd online und bis da eine Mehrheitsmeinung steht, dauert es halt. Wir bitten freundlicherweise um etwas Geduld.

Werbung