Beiträge von Meike.

    Gefällt mir, Hawkeye. Und sieht nach ziemlich diszipliniertem Arbeiten aus - es ist auch nicht meine Erfahrung, dass Schüler über Tische und Bänke gehen, sobald man sie nicht mehr darauf festfesselt. Eher ganz im Gegenteil.

    Zitat

    Ich will euch auch nicht zu nahe treten, aber meine Schüler dürfen sich während des UG durchaus bewegen (also nicht aufstehen und rumlaufen


    Meine schon. Erstens können /sollen sie sich Informationen holen bei anderen Gruppen oder Partnerpaaren, wenn sie nicht weiter kommen, weil keiner was davon hat, wenn nach 20 Minuten Grübeln und diskutieren immer noch nix oder nur Lauwarmes rausgekommen ist, wenn man eben bei Gedankengang A oder Problem B feststeckt.
    Wenn sie sich gegenseitig erklären/weiterhelfen, ist das inhaltlich und was das Lernen angeht xmal besser, als wenn's wieder nur durch Lehrerinput geschieht.

    Zweitens ist vorne immer der PC an mit dem Oxford Advanced Dictionary, einem Thesaurus und einer Enzyklopädie, denn ich hab auch nix davon, wenn die Schüler nur mit meiner Hilfe etwas sprachlich/inhaltlich Anständiges zustande bringen, die müssen eben auch mit den Hilfsmitteln selbstständig umgehen können. Da kann auch jeder jederzeit hinschlappen, außer wir haben mal ne frontale Phase.

    Oft habe ich auch Arbeitsaufträge, bei denen die Schüler mal vor die Tür müssen um etwas lautstärker eine Szene zu probieren, selber Tafelbilder erstellen, sich gegenseitig rezensieren und die Ergebnisse "zustellen" oder um in die Bibliothek zu gehen um etwas herauszufinden, was bei einem PC pro Raum nicht geht. Dann sind wir halt alle im Haus unterwegs.
    Eigentlich habe ich selten Doppelstunden, bei denen alle 90 Minuten lang gesessen haben.

    Nach einer gar nicht so langen Weile sind die SuS eingewöhnt und auch diese relativ freien Formen finden rücksichtsvoll und gemäßigt laut statt.
    Meiner Erfahrung nach kommt individuell inhaltlich / fachlich viel mehr bei rum, als wenn alle im Gleichschritt marschieren müssen, egal wo der Wissens/Begabungsgrad liegt. Natürlich sind die Ergebnisse dann auch sehr unterschiedlich - da muss man dann als Lehrer halt mit umgehen können und kannn dann nicht plötzlich doch "eine Latte für alle" anlegen.

    Die Lautstärke mindert sich übrigens auch, wenn die Schüler in ihrem Tempo an Dingen arbeiten können: die bei gleichem Tempo für alle Gelangweilten/Überforderten fallen dann weg.

    So ist es. Vor allem das. Und auch die Vorladung von Eltern "auf unbestimmten Verdacht", ohne Plan für das Gespräch, aber mit der Einstellung, diese Eltern hätten per se grundsätzlich Unrecht.
    Das muss auch ohne Seminarunterstützung abzuschätzen sein, dass das nix werden kann.

    Zitat

    Original von Sonnenkönigin
    und manche eltern - oder eigentlich alle, wenn es um den eigenen nachwuchs geht - sind halt schon sehr irrational, so dass ich fürchte, daraufhin sehr wütend zu werden, was man mir leider dann auch ansieht - meine gesichtszüge werden komplett entgleisen, wenn irgendwelche ganz blöden vorwürfe kommen.


    Du weißt selber nicht, ob das was du tust, "didaktisch abgesichert" ist und glaubst trotzdem, stinkwütend zu werden und zu "entgleisen", wenn Eltern dich ggf. darauf hnweisen, dass du "didaktisch Unabgesichertes" tust?
    Das finde ich eher unprofessionell.
    Vielleicht könntest du das Gespräch mit den Eltern nutzen um etwas draus zu lernen, anstatt gleich mit Verstärkungstruppen 'in den Krieg zu ziehen'?
    Ich glaube, du gehst das falsch rum an. Erstens sind Eltern nicht 'der Feind'. Zweitens sollte man im Untericht möglichst nichts "didaktisch Unsicheres" tun - und wenn, dann darf jemand anders auch Kritik dran üben, dann bessert man sich halt. Drittens ist wütend werden eh schon unprofessionell, ganz besonders aber wenn Menschen, die man ja immerhin selbst herzitiert hat, einem dann eben auch was sagen. Was solln se denn sonst machen?

    Ich sehe das als sehr hausgemachtes Problem.

    Zitat

    Die sehr tendenziösen Beiträge einiger sehr dummer Menschen

    Wenn es dir einfach nicht gelingt eine Sachdiskussion ohne persönliche Belidigungen zu führen, können wir dir auch gerne eine Weile die Schreibrechte entziehen um dir ein wenig Zeit zur Selbstreflexion zu geben...

    Bleibe jetzt bitte ontopic only, ohne die ständigen Ausfälle.


    ontopic und aus dem editierten thread wieder hergeholt:

    Zitat

    Matula
    Hat jemand Material/Ideen wie ich in der nächsten Stunde mal diese interkulturellen Schranken und Stammtischparolen (der Eltern??) etwas abbauen kann? Ich habe übrigens keine "echten" Ausländer in der Klasse, nur mit teilweisem "Migrationshintergrund".


    http://www.youtube.com/watch?v=76DJPY1zS3c

    Dieser Film ... sehr sensibel und differenziert - auch 6.klässlertauglich. Braucht ein bisschen Geduld, denn man arbeitet am besten sequenzweise damit, sonst isses ein bisschen viel auf einmal. Sprich, man muss nicht alles gucken (etwa 90 Minuten), es reichen 4-5 ausgewählte Abschnitte (bei youtube bequem in 10min-Häppchen geteilt), die die Schüler auf bestimmte Aspekte untersuchen können. Ich komme jetzt eher aus dem Literaturunterricht, würde das also vielleicht kreativlastiger angehen als du... (??) - Machst du das in Erdkunde?


    Danke, Hawkeye! :super:


    Zitat

    Hat jemand Material/Ideen wie ich in der nächsten Stunde mal diese interkulturellen Schranken und Stammtischparolen (der Eltern??) etwas abbauen kann? Ich habe übrigens keine "echten" Ausländer in der Klasse, nur mit teilweisem "Migrationshintergrund".

    http://www.youtube.com/watch?v=76DJPY1zS3c

    Dieser Film ... sehr sensibel und differenziert - auch 6.klässlertauglich. Braucht ein bisschen Geduld, denn man arbeitet am besten sequenzweise damit, sonst isses ein bisschen viel auf einmal. Sprich, man muss nicht alles gucken (etwa 90 Minuten), es reichen 4-5 ausgewählte Abschnitte (bei youtube bequem in 10min-Häppchen geteilt), die die Schüler auf bestimmte Aspekte untersuchen können. Ich komme jetzt eher aus dem Literaturunterricht, würde das also vielleicht kreativlastiger angehen als du... (??) - Machst du das in Erdkunde?

    Nele hat absolut recht.
    Am besten während des Studiums ein Jahr via PAD als teaching assistant. Dann hat man auch schon echte Unterrichtserfahrung.
    Seit sie hier an der Uni dank Modularisierung und wegen Englischlehrermangel jede ernstzunehmende Sprachprüfung abgeschafft haben, kommen - einzeln, aber nicht selten - Leute ins Referendariat, deren Englisch jedem halbwegs begabten Schüler, der mal ein halbes Jahr auf Austausch war, unterlegen sind. Katastrophe. Für die Schüler und für die Referendare...

    Ich komme dann gerne mit der Statistik, dass über 60% aller Jugendlichen unter 18 schonmal selbst Gedichte / mindestens ein Gedicht geschrieben haben. Und frage die Schüler zurück, was denn an dieser Textform dann so offensichtlich verführerisch ist, so als Form des Selbstausdrucks.
    Die kommen dann auf so viele Ideen, dass die Frage, warum man diese geniale Textform dann auch verstehen muss, nicht weiter gestellt bzw als hinreichend geklärt betrachtet wurde... :)

    Ich gebe ihnen auch ganz gerne mal diese Texte zum Disutieren, reflektieren...

    http://www.stiftikus.de/material/int_gelf.doc


    und

    Hawkeye, du Nervkopp! :D :liebe:

    Ich sehs wie magister - für die, die sich interessieren, gibt es viele Entwicklungsmöglichkeiten und über-den-Tellerrand-Perspektiven, auch im Bereich Beratung, Personalvertretung oder Fortbildung.
    Langweilig wirds nur den Langweilern, einfach ist der Job nicht, aber wer will das schon (außer den o.g.), wie anspruchsvoll er ist, hängt maßgeblich von den eigenen Kapazitäten ab und ob er Spaß macht auch davon, wie man ihn ausübt. Die Schüler sind immer en guter Grund gern hinzugehen, reichen mir persönlich aber nicht - ich lern auch selber gern dazu und brauch immer neue Aufgaben. Die konnt ich mir bisher auch immer suchen /habe sie gefunden...

    Zitat

    Ich bin jetzt total verunsichert und eigentlich weiß ich auch,dass ich unterrichten könnte,aber ich habe Angst,dass ich nichts auf die Reihe bekomme,wenn ich unter Beoachtung stehe

    Also, das sind die ganz normalen Herausforderungen des Berufs und im Referendariat hast du diese Situation ständig. Darüber musst du dir im Klaren sein. Wenn du das wirklich nicht aushalten kannst, ist der Beruf nix für dich. Aber gerade deshalb bricht man ja nicht VOR dem Praktikum ab, da erst kannst du es ja testen, wenn auch nur in der sehr abgespeckten Version. "Kann Unterrichten" hängt nicht nur davon ab, ob du eine Reihe oder Stunde planen kannst - zum Können gehört auch der erfolgreiche Kundenkontakt.

    Zitat

    Naja,ich weiß nur nicht,ob meine schon etwas schüchterne Art zum Lehrerberuf passt...andere wollen immer sofort alles vorstellen und meinten, dass das Lehrersein wie eine Bühne sei...

    Die Selbstdarsteller, die den eigenen Klassenraum mit einer Bühne verwechseln und an den Schülern vorbei entertainen, sind genauso unbrauchbar, wie die, die sich am liebsten vor den Schülern verstecken möchten.
    Eher ist es so, dass du ein Produkt verkaufst, nämlich deine Stunde/Lernziele, und dass du den Schülern gleichzeitig den Raum geben musst um mit dem Stoff zielbringend umzugehen und das Ganze an zentralen Stellen klar steuerst. Diese Steuerung kann auch mal mit etwas schwierigeren kommunikativen Situationen zu tun haben. Oder mit Humor, Motivation, kreativen Spontanreaktionen. Das muss man dann auch können.

    Die Freischalterei kann bei inzwischen 11tausend Mitgliedern auch ganz schön anstregend werden. Zumal sich jeder Troll trotzdem anmelden kann - dass er/sie ein Troll ist, stellt man dann erst fest, wenn er die ganzen "geschützten Informationen" gelesen und entsprechend kommentiert hat. Oder sie woanders veröffentlicht und zerpflückt.

    Und: der vermeintliche Leseschutz könnte durchaus zu Unvorsichtigkeit verführen: mein meint dann eher, private Details oder Schuladressen oder sonswelche features preisgeben zu können. Auch nicht so gut.

    Ich seh den Sinn nicht, ehrlich.

    Will man ein Feedback, PNt man Leuten, die man hier als vertrauenswürdig kennen gelernt hat. Und will man ein richtiges Geheimforum, wo man sich mit ein paar wenigen Leutenm die man kennt/zu kennen meint, so richtig über die ganz privaten/heiklen/.... Dinge austauschen will, dann gibt es immer diese hier:
    http://www.foren-vergleich.de/

    Heikle, konkrete Probleme würde ich tendenziell in gar keinem Forum besprechen, wenn sie nicht sehr abstrahierbar sind. Ein geschützter Bereich schützt dich da nicht vor Missbrauch oder Mitlesen von Leuten, denen du das im RL nie anvertrauen würdest.

    Ein Forum, bei denen es geschlossene Insiderkreise gibt, finde ich persönlich nicht gut. Ich schätze Transparenz und halte es mit Wittgenstein: "worüber du nicht sprechen kannst, darüber musst du schweigen" ;)

    Für die Moderatoren wird das außerdem eine nahezu unerfüllbare Aufgabe. Und: Den sportlichen Ehrgeiz von dort unerwünschten Usern, da dann doch da reinzukommen versuchen, kann ch mir mehr als gut vorstellen. Das "geheime Lehrerzimmer" reizt doch bis zum Abwinken.

    Feedback für wirklich heikle Probeme kann man hier sehr gut bekommen, indem man mal 10 vertrauenswürdige Personen an-PNt.

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