Irgendwie "Macbeths Verhalten" ist ja noch kein Lernziel sondern etwas, was man rein deskriptiv erfassen kann - und ein gescheites Lernziel braucht eine gute Stunde unbedingt. Von da aus wird dann geplant. Das ist dann auch eigentlich kein Problem: wenn man weiß, was die Schüler erkennen sollen, dann schließt sich die Methdoenwahl und der Fokus, den man in der Szene setzt, quasi automatisch an.
Was für wichtige Erkenntnisse stecken denn in der banquet scene, deiner Meinung nach? Also was kann man an "Macbeths Verhalten" erkennen, das sich als vernünftiges Lernziel formulieren ließe?
Reine Verhaltensbeschreibung ist bei Shakespeare / allen Dramen immer Quark. Die Figuren verhalten sich ja aus gutem Grund. Den wiederum kann man dramentechnisch, psychologisch (charakterimmanent), epochenbezogen und so weiter fassen.
Also nochmal: was ist das zentrale Lernziel?
Beispiele wären "Die Schüler sollen erkennen, dass es sich hier um den Höhepunkt des Stückes handelt." (Woran erkenne sie das / an welchen Kriterien? Wie sollen sie es sich erarbeiten? Wie dann präsentieren?)
oder: "Die Schüler sollenerkennen, dass Macbeths Verhalten einerseits von bereits einsetzendem Wahnsinn (sieht Banquos Geist, aus Schuldgefühlen) und andererseits klarem, strategischem Verstand (clevere Manipulation der beiden Mörder) geprägt ist. (Das führt dann in der Konsequenz zur "Schuldfähigkeitsdebatte"). Das kann man ganz gut in anteiliger Arbeit herausfuddeln. Also die einen beschäftigen sich mit dem langsam irre werdenden Macbeth und die anderen mit dem, der noch perfekt funktioniert.
oder: "Balance of Power" Die Schüler sollen die Veränderung in der Beziehung von LadyM und M verstehen - wer kontrolliert jetzt wen? Und wie? Kann man den irren König überhaupt noch kontrollieren? Geht auch gut mit kreativen Aufträgen (Gedanken der jew. Person während sich die Szene entfaltet o.ä.).
Es gibt noch mehr, was die Szene hergibt.
Natürlich kann man die eh nicht erst in der Stunde lesen lassen. Normalerweise liest man ein Drama ja auch nicht Fitzelchen für Fitzelchen, sondern lässt mehr oder weniger am Stück lesen und guckt sich dann schon Gelesenes (aber noch lange nicht Begriffenes) genauer an.
In der Stunde vorher kann man dann erstmal grobes Verständnis machen und dann an einem der og Lernziele (oder ähnlichen) konkret arbeiten.