Beiträge von Meike.

    An einigen Schulen wird in vorauseilendem Gehorsam ziemlich Druck gemacht, dass die Kollegen das ratzfatz unterschreiben. An meiner Schule warten die meisten erstmal schön in Ruhe ab, was diverse Rechtsstellen und Anwälte mit dem Schwerpunkt Datenschutz, informelle Selbstbestimmung und Schutz der Privatsphäre dazu sagen...
    Steht ja nicht da, wann wir das unterschreiben sollen.

    Zitat

    Und wer will mich zwingen das zu unterschreiben? (An meiner Schule liegt übrigens nichts aus...)

    Das Formblatt ist die Seite 3 des oben verlinkten Amtsblattes - wird schon noch ausliegen bei euch...

    Bibo: großes Kino :D:D:D

    Zitat

    Zu gegebener Zeit öffne ich die mehrfach verriegelte Tür, nehme mir meine Unterlagen, stecke sie in meinen mehrfach abschließbaren, schussfesten Koffer und begebe mich sofort und unverzüglich zu meinem überfallsicheren Auto. Ich düse auf direktem Weg in die Schule und lege die Zeugnisse dort in mein Pult, bei welchem seit längerer Zeit das Schloss kaputt ist. Aber Hauptsache alles ist in der Schule!

    Genau so mach ich's auch... nur, dass ich für den Weg von meiner Autotür zu meinem Pult drei schwer bewaffnete ukrainische Steroidmonster als Bodyguards angeheuert habe (auf eigene Kosten nactürlich!) :D

    Nachlesen hier:
    http://www.hessisches-amtsblatt.de/download/pdf_2…ser/09_2009.pdf

    Ei ja, lieber Waldschrat! Was hast du denn?
    Die Verordnung sagt doch, dass du, statt eine externe verschlüsselte Festplatte nur für diesen Zweck zu benutzen (und dem Datenschutzbeauftragten jederzeit deine Tür und alle deine Daten zu öffnen) auch gerne nur noch handschriftliche Gutachten zum Abitur/Schülerlisten, Aufzeichnungen über den Unterricht, Förderpläne etc schreiben oder eben eine herkömmliche Schreibmaschine für alle schülerbezogenen Daten und Texte benutzen darfst/sollst. Zeit hast du ja genug, von wegen vormittags recht und nachmittags frei...

    Von wegen moderne, selbstständige Schule, kurze Kommunikationswege und Tri-Tra und Trullala...

    Whatever.
    :O
    Meike

    Ich wähle bei Bundestags - und auch bei Lantagswahlen! - eigentlich nicht nur wegen meiner persönlichen (Lehrer)anliegen. An erster Stelle stehen bei mir Außen- Umwelt- und Sozialpolitik, dann kommen Finanz- und Integrationspolitik und all die anderen inklusive Bildung ...

    Was wir Lehrer von der Bundestagswahl haben, wie alle anderen Menschen auch, sehen wir dann, wenn Atomausstieg, das Verhältnis zu Amerika, Israel, Afghanistan, dem Iran und China diskutiert werden, neoliberale Signale an die Wirtschaft gehen und der freie Bürger machen darf, was er will: nur nicht durchs soziale Netz fallen... und so weiter. ;)

    Landtags-wise ist die FDP Dame, die nach der wegen völlig gescheiterter Politik entlassenen Vorgängerin im hessischen KuMi rumspringt, immerhin super qualifiziert: knapp 10 Jahre in der Datenverarbeitung und dann 20 Jahre Hausfrau. :rolleyes: So ist es hier dann auch mit der Bildungspolitik... *seufz*

    Was möchstest du denn eigentlich rausfinden? Willst du Hintergrundwissen um eine theoretische Hausarbeit des Schülers beurteilen zu können, oder riechst du irgendeinen faulen Braten und möchtest nicht, dass der Schüler da unbedarft eine Ausbildung macht, .. oder... ? Ohne die Zielrichtung zu kennen, ist es schwierig, zu raten...

    Ich hab nur das hier http://www.brainguide.de/data/events/PDF/e25927.pdf gefunden und das kommt mir ziemlich... New Age vor. Simples Schema - allumfassender Efolg garatiert: das werd ich gleich mal misstrauisch. Rip-off alert??

    Ich seh es ähnlich und schlage vor, dass der Ausgangsschreiber dem Administrator erst einmal glaubhaft versichert, dass er wirklich Lehrer ist - und bis dahin schließe ich den thread vorläufig.

    Ja genau! Alias und ich dann abends schön im Ort im Sternerestaurant am Austernschlürfen ...und die Sklaven mit den randalierenden Kiddies in der ranzigen JuHe am Entertainen...


    Mei- Genau-so-ist-Schule-gell? - ke

    Zitat

    Am wenigsten Beachtung und Förderung erfahren eh die Kinder, die am wenigsten Kosten im Schulsystem verursachen: Die netten, freundlichen, lernwilligen, selbstständigen, leistungsstarken, sozial kompetenten Kinder aus einem Elternhaus, das sie in allen Belangen unterstützt.
    Vielleicht ist das ja auch ungerecht?

    Das frag ich mich auch immer...

    Anonsten meine ich schon, dass unser Bildungssystem - für die Schüler, aber genauso auch für die Lehrer - ungerecht ist, wie die ganze Welt übrigens ziemlich ungerecht ist. Und immer ist es ein wichtiges Ziel an mehr Gerechtigkeit zu arbeiten. Das kostenneutral und durch Mehrarbeit zu versuchen, ist natürlich ein Witz ....

    Zitat

    Interessant auch die Abstimmung auf der Seite: Zwei Drittel unterstützen die Lehrer. Aber wahrscheinlich haben auch nur die Lehrer Zeit, die Seite anzusurfen und abzustimmen (wg. vormittags recht und nachmittags frei).

    So isses :D Ich hatt den ganzen Tag nix zu tun, wie immer, und habe deshalb 419835677 mal abgestimmt!

    Leider find ich auf diesem PC (bin grad mt netbook im Garten unterwegs) den Nebensatz nicht, in dem steht, dass man diese regelmäßigen Aufzeichnungen machen muss (irgendwas von "...die Notengebung bezieht sich auf diese und jene Leistungsüberprüfung und die regelmäßig anzufertigenden Aufzeichnungen über die Mitarbeit .... sowas in der Art) - ich erinnere mich noch nicht mal dran, ob das in der Formulierung eines Gesetzes, einer Verordnung, oder einer Richtlinie war... :(

    Als Tutorin kopiere ich den Schülern sowieso immer alle für sie relevanten Passagen aus dem hessischen Schulgesetz, vor allem die zur Leistungsbewertung und Informationspflicht der Lehrer.

    In solchen Fällen wie diesem - gottseidank ist der Prozentsatz dieser Kollegen realtiv gering - würde ich das auch tun, so dass die Schülerin und ihre Eltern, wenn Gespräche mit Schulleitung oder dir etc nichts nützen, eine Handhabe haben.

    In Hessen muss man die Note übrigens mehrmals (= mindestens einmal in der Mitte und dann am Ende) im Halbjahr mitteilen und begründen (und wer nicht masochistisch veranlagt ist und Bock auf endlose Notenduskussionen hat, legt am Anfang des Jahres seine Kriterien offen und zwar am besen ausführlich und nachvollziehbar) - und unter Begründung wird nicht "is halt so" verstanden. Lehrer sind auch via Erlass verpflichtet, regelmäßige Aufzeichnungen über die Mitarbeit zu machen.
    Wenn solch ein Kollege also die Aufzeichnungen nicht vorweisen und die Begründung nicht liefern kann, ist die Note rechtlich nicht haltbar.

    Falls es ein Hesse mit ähnlicher Problemlage mal gebrauchen kann... :)

    Zitat

    Ja, ich musste ab der 3. Klasse Noten geben. Das geschah in Absprache und mit Einverständnis der Kinder. Dazu bekam jedes ein Foto von sich bei der Arbeit und einen Brief in dem stand, was es Besonderes konnte. Jedes Kind kann etwas Besonderes.

    Wie hbe ich mir das vorzustellen? Gab es bei euch keine Zeugnisse mit Ziffernnoten, die du beizutragen hattest?

    Genau weil das so schwer dauerhaft zu ändern ist, lasse ich die Schüler bei solchen Kollegen aber ungern allein im Regen stehn. Da hängen immerhin Schulkarrieren dran...
    Und sei es nur, dass man ihnen zumindest vermittelt, dass sie inhaltlich recht haben: sonst denken die Schüler ja, sie spinnen oder die ganze Welt spinnt. Das kann sehr verunsichernd und schwer zu verkraften sein, im entsprechenden Alter. Besser natürlich, man bekommt den Kollegen zum Einlenken und sei es nur kurzfristig.

    Schwierige Kiste. Mit jedem davon anders, weil man sie ja kennt und ihre Reaktionen einschätzen kann: der eine mag bei recht geradliniger Konfrontation mal den Kopf (oder andere Körperteile ( ;) ) einziehen und sich ne Weile angemessener verhalten, die andere wiederum muss mit in Wattebäuschchen verpackter Süßholzraspelei an gewisse Spielregeln erinnert werden und bei wieder einem anderen gehe ich selbst und/oder schicke die Schüler direkt zur SL und kommuniziere nur über das Zitieren der entsprechenden Paragraphen aus dem Schulrecht ...
    Fakt ist, dass man zwar durchaus momentane Verhaltensanpassungen, aber selten dauerhafte Grundsatzänderungen erreichen kann... Wie bei den meisten "unmöglichen" Erwachsenen, egal in welchem Umfeld. ...

    Ganz interessant fand ich den Kommentar zum Artikel:

    Zitat

    (...) Hier werden die Fachkräfte explizit nach einem Urteil gefragt und diese geben daraufhin eins ab, das eine hohe Korrelation mit der Realität hat. Wo also soll der Skandal liegen ?

    Es ist ja nun mal Fakt, dass bestimmte Namen von bestimmten Bevölkerungsgruppen in Modewellen sehr stark bevorzugt werden und daraus lässt sich eben auch eine starke soziodemographische Korrelation bestimmter Namen herleiten. Natürlich wissen das die Pädagogen in etwa, ob aus eigener Anschauung oder vom Hörensagen spielt dabei eigentlich keine Rolle.

    Eine Rolle dürfen nur mögliche Folgen spielen. Aber auch hier ist die Debatte absurd, denn wie sollen die Pädagogen, vor allem bei der Ressourcenausstattung des Systems Schule sowohl den im Schnitt anerzogenen, als auch vererbten Chancenvorsprung kompensieren - und sollen sie das überhaupt ? - Denn eine dazu notwendige erhebliche Bevorzugung der exemplarischen Unterschichtenkinder ist identische mit einer relativen erheblichen Benachteiligung von exemplarischen Oberschichtenkindern. (...)

    Keiner hat was mit deiner Signatur gemacht (kann gar niemand) und solche Unterstellungen zeugen natürlich auch von einer etwas ... nun, nennen wir es 'kindlichen' ... Vorstellung von der Art und Weise wie die Lehrer hier miteinander umgehen könnten. Hat mich ehrlich amüsiert ...

    Ansonsten bin ich mit Andi: im Kopfkino eine eigene Schule zu erfinden und dann die Menschen, die tatsächlich in der Praxis arbeiten, zu beleidigen, indem man ihnen vorwirft, sie könnten es nicht so gut, wie du in dieser erfundene Schule, ist ziemlich ... naja, man setze selber Adjektive ans Ende dieses Satzes.

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