Beiträge von Meike.

    Zitat

    Original von Brick in the wall
    Wenn ich nun Schüler habe, die das ganze Halbjahr nur zuhören und wirklich nichts beitragen - das kommt ja durchaus vor, wenn man sehr klassische Unterrichtsformen wählt - was gebt ihr demjenigen denn dann am Ende?
    Dass es in der Praxis dann oft auf Referate in letzter Minute etc. hinausläuft,weiß ich.


    Ganz ehrlich, ich finde, dass man dann seine Unterrichtsmethoden anpassen muss - das ist das einzig sinnvolle Verfahren. Dass Schüler den Dauerfrontalen kaum (aufmerksam) aushalten können, ist seit 20 Jahren bekannt und dass das keine differenzierende Unterrichtsform mit Arbeitsmöglichkeiten für alle ist, auch.

    Auch bei disziplinschwierigen Klassen kann man durch Frontalunterricht das Problem verschärfen. Hingegen kann man ziemlich viel erreichen, wenn man gut strukturierte und anspruchsvolle Aufträge für kleine Gruppen gibt, klare Rollen verteilt (Y misst die Zeit und treibt an, Z und X präsentieren, A schreibt o.ä.) und die Gruppen eng beaufsichtigt und unterstützt.

    Und ich rede hier nicht nur von meiner gymnasialen Klientel, sondern u.a. auch von meinen gemischten Klassen in einer Brennpunktgegen einer englischen Arbeiterstadt... Und ich durfte auch keine Noten geben....

    Mit den Schülern mal den Unterricht verlassen und ein Grundsatzgespräch führen, wäre das erste was ich täte: und zwar nicht die Rede zur Lage der Nation, sondern die ehrliche Frage: woran liegt's? (Kann ja jeder mal für sich anonym auf Kärtchen schreiben, die man dann durchgeht und sich gemeinsam Lösungsstrategien überlegt. (Ich habe dazu einen Beratungsbogen entworfen, den ich dir mal zumailen kann, wenn du willst).
    Gruppenarbeiten etwas ausdehen, ganz eng begleiten (i.e. rumgehen, zuhören, anspornen!) und ganz, ganz viel loben: "I see that you can communicate quite well in English in this group! Very good! Keep going! And also choose two speakers who will present your ideas in a few minutes!" Dann gar nicht aufs Melden warten, sondern gleich fragen, who the speakers are.
    Ich hab bei einem stillen Kurs, der sich selbst nicht zu helfen wusste, auch schonmal gute Erfolge gehabt mit dem "Abschaffen der Meldungen". Dann war einfach jeder dauernd dran - ich habe einfach mit ihnen gesprochen, als wären wir in der Kneipe: So, XY, what did you think about the speaker's attitude towards...?" No idea? I am sure you have one ... Z are you of the same opinion? Why? A, can you add to that? What about... ?" Das ging zackzack und da jeder jederzeit drankam und man sich nicht auf die Melder verlassen konnte, war das Eis dann irgendwann gebrochen. Wichtig war da, keine oder kaum Spontanfragen zu stellen, sondern jeder Debatte eine Partnerarbeit vorzuschalten, damit die Schüler die Sache in Teilen oder den Ansatz schon einmal formuliert/durchdacht hatten.

    Ich arbeite mit zwei Korrekturfächern an einer reinen Oberstufe - wenn es da gesetzliche Regelungen der Beschränkung gäbe, gäbe es mich gar nicht ;)

    Ich persönlich empfinde es als gar nicht so viel anstrengender (hatte lange auch Mittelstufenunterricht als Abordnung) - die Mehrarbeit der Korrekturen wird durchaus etwas durch die ruhigere Lernatmosphäre und den weniger hoghen "Wuselfaktor" kompensiert, und mir persönlich liegt Oberstufenuntericht inhaltlich mehr.

    Was sind denn diene Belastungfaktoren? Vielleicht kann man in diesem thread darüber reden, wie man die reduzieren kann...

    Wie in der restlichen Geschäftswelt auch: Rundbrief: "Wegen mangelnder Zahlungsmoral muss die Klassenfahrt leider ausfallen."

    Ganz unten im Brief noch eine allerletzte Frist einräumen :), dann aber konsequent bleiben, wenn auch nur eine Zahlung fehlt. Ohne vollständig eingegangenes Geld, fährt der Mensch nicht mit. Auf keinen Fall in Vorkasse treten. Da haben schon so viele Kollegen ihr blaues Wunder erlebt...

    Die Listen mit Tipps sind übrigens zum Großteil von Arbeitspsychologen oder Betriebsräten großer Betriebe übernommen, die GEW zum Beispiel bekommt viel von der IG Metall - so unüblich und unsäglich ist es also gar nicht, dass darüber nachgedacht wird, wie man in anstrengenden Berufen gesund bleiben kann.
    Die meisten der Tipps habe ich schon in Schriften von arbeitspsychologischen Diensten, Betriebsärzten (Medical Airport hat das alles fast wortgetreu auf Fortbildungen verteilt!), wie oben schon gesagt in Gewerkschaftsbroschüren oder vom Gesundheitsamt gefunden.
    Tja, es scheint, dass die ganze Arbeitswelt voller instablier, arbeitsscheuer fauler Säcke ist... sogar bei den Metallern! Mannmannmann, ich dachte, wenigstens am Hochofen wird noch wirklich was geschafft! :rolleyes:

    Auweia, ein ganzer Tisch, der sich unter Dingen unter 5Euro biegt ... ist ja wie in den in Frankfurt so beliebten 1Euro-Läden, auch "türkische Gelerschläden" genannt.
    Ehrlich: ich geb mir größte Mühe, vierteljärhlich Gelersch aus meiner Wohnung auszumisten. Da möchte ich eher nicht jährlich in rauen Mengen nachgeschenkt bekommen.

    Es sollte also vernichtbar sein: am besten vorher nach dem Geschmack fragen und dann vielleicht
    - edler Käse
    - edler italienischer Schinken
    - exquisites Gewürz
    - frische Kekse vom (türkischen) Bäcker
    - einen kleinen Topf mit frischen Kräutern


    Das wäen so die Sachen über die ich mich freuen würde.

    Komisch, meine walisischen Kollegen und ich unterschrieben immer mit "kind regards" oder "best regards". Je nachdem, wie gut wir die Eltern kannten.
    Aber die Waliser sind ja auch ein informellerer Haufen, als die 'Restbriten' ;) (die Engländer hingegen meinen, dass die Waliser überhaupt am Rande der Anarchie dümpeln.. :D ).

    Eine ganz hilfreiche und interessante Diskussion von im englichsprachigen Ausland lebenden Menschen und ein paar natives zum Thema Grußformeln findet man hier - einig ist man sich ja innerhalb einer Sprachgruppe nie so ganz:
    http://www.wer-weiss-was.de/theme46/article416985.html

    Auja cool, Berufebashing!!

    Hatten wir schon was zu den Bäckern? Also ich weiß GENAU, dass meiner, der faule Sack, erst um 5 statt um 3 (wie es sich gehören würde) aufsteht, und dafür nur so ne fiese fertig angerührte Backmischung nimmt. Außerdem WEIß ich, dass er die Brötchen innen aushöhlt und aus diesen Resten die Semmelbrösel macht. Das, was um 18 Uhr noch immer im Laden steht, ist auch nicht er selber, sondern eine Pappfigur, da liegt der schon wieder auf der Nase und schnarcht. Das machen die doch alle so. Und der Brötchenpreis ist schon wieder gestiegen - damit finanziere ich dem seinen Malleurlaub.
    Es ist eine Frechheit!!

    Ach, und die Handwerker, die ich letztens im Haus hatte... [SIZE=7]Gnagnagnagnagnagnagnagnagnagnagnagnagangan[/SIZE]

    Mit erhöhtem Gehalt kannst du Stunden reduzieren ohne finanzielle Probleme zu bekommen, und das hilft schon gegen burnout. Von daher wäre ich sehr dafür, Korrekturen als Extraleistung zu betrachten.
    Wie gesagt: es gibt genug Länder, die das (in Teilen oder ganz) schon so halten. Wenn die professionellen Korrigierer knapp werden, kann das sogar lukrativ werden: ;)http://www.independent.co.uk/news/education…ers-563688.html
    The writing of assessment plans und creating resources sind ebenfalls zusätzliche Einkommensquellen für z.B. australische Lehrer... das machen wir hier auch eher so nebenher mit. Zum Beispiel erstellen die hessischen Lehrer die Aufgaben für die Zentralabis auf Anordnung eben mal so, und dann bekommen sie sie nicht mehr kostenlos übers internet sondern müssen sie beim Stark Verlag zurückkaufen, wenn sie sie - nachdem sie im Abi verwendet wurden - zur Übung benutzen wollen. Gut gell? :) ;)8o

    Zitat

    1. Es ist ganz klar, dass z.B. ein/e KunstlehrerIn keine Deutschstunden übernehmen kann. Wie gesagt bin ich dafür, dass man Korrekturarbeit wie andere Mehrarbeit bezahlt, damit ich bei einer Stundenreduktion keine finanziellen Einbußen erleide.

    Auch wenn ich, gänzlich ohne Angst vor Liebesentzug ;) trotz zweier Korrekturfächer nicht zu den überlasteten KFL gehöre und nicht bei allem mit dir übereinstimme, daber das macht absolut Sinn. Es gibt genug Länder, die das so handhaben. Auch mit anderen Zusatzbelastungen. Man definiert dort die Korrektur (und AGs, KL-, Tut - Arbeit etc) eben einfach nicht als inclusive, sondern als Zusatz.

    Dummerweise enthält diese Forderung etwas, das gar nicht beliebt bei den Landesregierungen ist: einen finanziellen Aspekt... :rolleyes:

    hawkeye, full ack. ! :D !

    Kleingeschreibe finde ich nicht fatal, aber bissi unhöflich. Das ist wie wenn man mit vollem Mund spricht oder faulheitshalber nuschelt, so dass das Gegenüber sich doppelt konzentrieren muss, um einen zu verstehen. Nicht wirklich schlimm, aber eben auch nicht schön.

    Und ich kann hawkeyes Lieblings-Nervbeiträgen noch die hinzufügen, in denen Menschen, deren Berufserfahrung eher ...nun, nennen wir es mal "begrenzt" .. ist, Menschen, die sich seit Jahren in dem Beruf engagieren, eben mal fix erzählen wollen, wie's denn richtiger geht: ohne dass sie mal mehr als im Prikatikum waren oder wenn der Unterricht bisher gar nur in der Fantasie stattfand (ich weiß, das ich der tollste Lehrer wäre, weil ich mit den Nachbarkids voll gut klarkomme und mal Betreuer bei den Ferienspielen war!) oder wenn sie mit reduzierten Stunden ohne Klassenleitungs/Korrektur/Tutoraufgaben irgendwie mal so eingestiegen sind, folglich belastungsfrei(er) arbeiten - und dann hier die Rezepte zur Weltverbesserung raushauen, inclusive umfassender Manöverkritik an den "alten Hasen". An guten Tagen kann ich darüber herzlich lachen, an nicht so guten schwillt mir der Hals.
    Ich habe manchmal das Gefühl, dass sich auch diese Beiträge letzthin häufen. Vielleicht liegt das an der Werbung der Landesregierungen, die ja jetzt häufiger, wie in Hessen, jeden einstellen, der geradeaus laufen kann, um den Unterricht abzudecken und den landesweiten Elternaufstand zu vermeiden, und die somit auch Kreti und Pleti vermitteln "Lehrer kann jeder!" ... die aktuelle Abbrecherquote spricht da zwar deutlich andere Töne, aber was sind schon Fakten... ;):rolleyes:

    Überhaupt habe ich schon immer den Verdacht gehabt, dass diejenigen, die immer funktionierende Universalrezepte haben, Scharlatane sind. Oder unter Veblendung leiden. Das gilt nicht nur für die Didaktik. Das gilt auch im Bereich Esoterik, Medizin, Religion, .... etc.
    Dieser Typus zweifelt, egal was er im Forum gefragt, wie er hinterfragt, worauf er hingewiesen wird, nie an sich selbst. Ganz schlechte Eigenschaft als Lehrer.

    Naja. :)
    Forenkultur ist ein schwieriges Geschäft. Bisher haben wir es hier i.G.u.G. ganz gut hinbekommen, finde ich. Ich gucke da auch weiter zuversichtlich in die Zukunft...

    Hat schon jemand Stieg Larsson gesagt? The girl who played with fire (gibt's bestimmt auch auf Deutsch) - ein absoluter NÄGELKAUER!!
    edit: öh... meike hat das in ihrem Ausgangsposting selbst gesagt. Wie peinlich. Okay, ich geb's zu: ich hab nur den thread-Titel gelesen und gleich aufs Antwortfenster gedrückt :schäm: :O

    Ei, isch waaß gar ned, was ihr hier alln am disgudiere seid: Nur Hesse is Deutschland sein Zendrum un ihr alle seid irgendwo außenrum, endweder in Leberworscht- oder Weißworschtland oder bei den Fischköppe, uff jedde Fall in Endwigglungsgebiede.
    Also hörd uff mid demme Geschwädz und verbeugd eusch in angemesser Art un Weise vor den Forumshesse!!
    :tongue:
    Ihro Gnaden Meige von un zu Hesse

    Ich hab in den Sommerferien 3-4 Wochen wirklich frei, wenn ich schlau organisiere, die restlichen Ferien immer mal so ein paar Tage, ebenfalls nur, wenn ich den anderen Kram gut organisiere.
    Osterferien sind Horrorferien - immer pickepakevoll mir Arbeit: Abiturarbeiten & Gutachten & meist noch ein ganzer Haufen anderer Klausuren & Vorbereitungen. Gerade da häuft sich aus irgendeinem Grund auch immer die Gewerkschafts und Gesamtpersonalratsarbeit. Ich bin dann meist froh, wenn ich wieder in die Schule kann ;) - Weihnachten ist dafür deutlich entspanner.

    Köstlich!
    4 hat ein Bekannter (aus Versehen) getan, weil ihm - hinter der letzten Reihe stehend - ein Pups entwichen ist , woraufhin er sich schnell nach vorne an die Tafel begab. Ein paar Sekunden später begannen die Schüler mit den gegenseitigen Schuldzuweisungen, sich die Nasen zuhaltend. :D
    5 habe ich auch schon getan, auch selbstironisch, aber nicht nur - geht nur mit bestimmten Kursen in bestimmten Kontexten und kann dann sogar ganz produktiv wirken. Booooring!! Yahahaaaawn! :tongue:

    Bin mit Nele - moderne Hochleistungsprozessoren und das gute alte XP - hab ich auf netbook und laptop - läuft super und kriegt alles zuverlässig gebacken, überall kompatibel und bisher trotz rücksichtslosem Gebrauch fehlerfrei.
    Habe ein laptop von hp (die sind zwar nicht übertrieben schick, haben aber einen guten Ruf in Bezug auf Unkaputtbarkeit) und ein netbook von ASUS ... jedes hat so seine Vor- und Nachteile. Netbooks kann man halt ohne sich wie ein Packesel zu fühlen in die Schule (oder als mediensüchtiger zu den WiFi spots im Urlaub) transportieren (und die gibt's inzwischen schon in den kanadischen Rockies und der ungarischen Puszta), dafür hat das gute alte laptop schon mehr Platz auf dem Bildschirm. Die Tastaturen sind tatsächlich vergleichbar. USB2ports gibt' auch genug am netbook, da pass ich an das schulische Equipment jederzeit dran ...

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