Dinge, die einem Schüler anvertraut haben, weiterzutratschen ist natürlich unter aller Wutz, egal ob man Verbindungslehrer, Klassenlehrer oder Tutor ist. Wenn die Schüler davon erfahren, dürfte das allerdings schnell ein Ende haben. Wobe ich immer gegen "brachiale" Maßnahmen bin, weil ich nicht an die Nachhaltigkeit von abgebrochenen Brücken glaube - für jede Konsellation in der Schule. Bevor ich irgendetwas mit der Schulleitung unternehmen würde, würde ich eher zu der betreffenden Lerkraft gehen und ein offenes Wort sprechen in der Hoffnung, Einsicht zu erzeugen: "Hör mal, ich finde folgends Verhalten (...) unangemesssen. Ich gehe davon aus, dass das unbedacht und nicht böswillig war und hoffe, dass du / Sie das ändern können/kannst - aber ich werde, wenn ich nochmal Details aus dem Schülerleben höre, die mich oder andere nix angehen, weil sie nicht für uns gedacht waren, den betreffenden Schüler und seine Eltern informieren - das sehe ich als meine Pflicht den Schülen gegenüber." So in der Art - möglichst freundlich, möglichst bestimmt.
Beiträge von Meike.
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Ich habe diese Erfahrung mit unseren Verbindungslehrern eigentlich nicht gemacht - allerdings wählen die Schüler an einer reinen Oberstufe vielleicht auch mit anderen/erwachseneren Kriterien im Hinterkopf als pubertätsgeplagte Unter/Mittelstufler.
Mit dem Verbindungs- oder Beratungslehrer zu sprechen ist natürlich keine Dienstverpflichtung, da diese Lehrer nicht weisungsbefugt sind. Die Frage ist, ob es der Sache dienlich ist, ein von Schülern gewünschtes Gespräch abzulehnen - und meist sind das ja von Schülern gewünschte Gespräche vial VL. Wenn das Verhältnis zum Verbindungslehrer gestört ist, könnte man sich überlegen, ob man darauf besteht, mit den Schülern direkt (und ohne ihn) zu sprechen ...
Ohne Kenntnis der Situation ist es schwer zu raten...
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Soviel ich weiß, kann man sich das Land nicht aussuchen, wenn man in den Auslandsschudienst gehen will.
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Grnf! Ihr habt mir (fast) meine schöne Psychopathologie der -ismen kaputt gemacht. Mit der wollt' ich eigentlich ganz groß rauskommen.

Na gut, dann guck ich halt jetzt stattdessen "The Hills have eyes 2", kommt grad im Fernsehn..
Kannibalismus. Auch nicht so schön. -
Ich denke auch nicht, dass es irgendeinen positiven -ismus gibt. Wenn du beim -ismus angekommen bist, ist es schon pathologisch. Das gilt m.E. auch für die politischen, religiösen und ideologischen -ismen.

-Ismus ist, wenn es ausartet und therapiert werden muss (für mich inclusive Katholizismus
*wegduck* ) Okay, ich gebe zu, dass man diese Defionition so nicht im Wörterbuch findet, aber ich denke, du weißt, was ich meine.Gegen gesunden Ehrgeiz und deutliches Engagement ist allerdings nichts einzuwenden... das macht, wenn von Erfolg gekrönt, auch nicht krank...
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Ich glaube nicht, Josh, dass ein gutes Ergenis abliefern zu wollen schon Perfektionismus ist. Ehrlich gesagt halte ich es für eigentlich selbstverständlich, für einen grundlegenden Arbeitsethos.
Perfektionismus ist es dann, wenn man nie zufrieden ist, wenn man das gute in ein sehr gutes und das wieder in ein absolut herausragendes Ergebnis verwandeln zu müssen meint - und auch damit nicht zufrieden ist. Das ist dann auch das Ungesunde.
Den Ehrgeiz zu haben eine gute Arbeit machen zu wollen hingegen ist eine gesunde und wichtige Einstellung. Aus dem "ich wurschtel halt irgendwas zusammen" erwächst auch keine Arbeitszufriedenheit. -
Es ist immer eine Gratwanderung, den überhöhten Erwartungen unserer Gesellschaft/uns selbst absichtlich nicht 100% gerecht zu werden ohne dabei in eine Wurschtigkeit abzudriften. Ich halte viel von beruflichem und überhaupt von Ehrgeiz. Es ist gut, heilsam sogar, sich Erfolge zu erarbeiten. Es ist wichtig für die Gesellschaft, dass Menschen nach Verbesserung des status quo streben. Man muss erspüren lernen, wann es von Innovativität oder Ehrgeiz in Selbstaufgabe oder Besessenheit oder obsessivem Verhalten wie workaholism übergleitet - die Grenzen sind - nach oben wie nach unten - leider fließend.
Gestern habe ich bei einer meiner Lieblingssendungen (die nicht direkt, aber doch irgendwie zu diesem Thema passt) dazu viel Interessantes gehört:
http://www.swr.de/nachtcafe/-/id…6to3/index.html
Besonders interessant war dabei, dass es Vertreter aller Punkte auf der Skala gab - ich persönlich fand die Maxime des Professors Ekard am sinnvollsten: Ich darf/soll mich fragen, ob es gut für mich selbst ist, aber ich muss/soll auch fragen, ob es gut für andere ist.
Im Falle des Perfektionismus übersetze ich das für mich: Ich darf/soll mich fragen, ob es gut für andere ist, aber ich darf/muss mich auch fragen, ob es gut für mich ist. -
Bolzbold: die Pappnasen werden patzig, die Beratungsresisteten verstehen überhaupt nicht, wie man so frech sein kann ihr Tun anzuzweifeln und die Kompetenzbefreiten verstehen einen überhaupt nicht, weil ihnen das zu hoch ist.

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Im Große und Ganzen. Nicht, dass wir nicht auch unsere Beratungsresistenten, Kompetenzbefreiten und Pappnasen hätten! Aber die sind so in der Minderheit, das sie das Milieu nicht dauerhaft vergiften können.
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Wenn dann schon eher: for Enarsch. Dann kann man wenigstens noch mal schnell interessehalber wikipedia bemühen: Wer war Enarsch, was hat er/sie entdeckt oder erforscht ? Warum bin ich wieder so doof und kenn den/die nicht. ... bestimmt 'nen Engländer oder Amerikaner ..."for" ....
lol 

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Das kann ich menschlich gut nachvollziehen. Ich persönliche handhabe das trotzdem anders, weil ich sehr überzeugt vom Opensource-Konzept bin und glaube, dass das auch gut im Schulbereich funktioniert - ich stelle meine Arbeit prinzipiell ohne Erwartung von Gegenleistung zur Verfügung; ich denke, dass das unkommentierte Beispiel langfristig gute Früchte trägt.
Das sehe ich haargenauso. Bei Kindern ist es ja auch so: nur das gute Vorbild prägt wirklich nachhaltig - Predigten, Strafen, Bestechung - wirkt alles nix oder nur temporär, wenn man selbst nicht....
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Und ich hab einfach mehr Interesse an den Inhalten der Postings, ganz ehrlich gesagt...
Mir st das sowas von schnurz!
Mir ist es allerdings auch schnurz ob's geändert wird. Biddeschön.
Ich werde mich allerdings - trotz der Tatsache, dass ich Deutschlehrerin bin - nicht an der erbitterten Debatte wie man Forenarsch denn nun buchstabiere beteiligen. =)
... ich editiere ja auch nicht jedes meiner Postings, wenn ich mir auch Mühe geb, beim ersten Mal bereits recht übersichtliche Sätze zu formen. Ich betrachte dat Janze hier eh mehr als ein Gespräch denn einen Aufsatz für ein Symposium... -
Genau die meinte ich! :tongue:
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Leider mangelt es mir an Altruismus, um der anderen Klientel , die Meike so herrlich beschreiben hat, aus meinem Fundus an Ideen oder Materialien etwas abzugeben.
Die holen sich das Material eh über ...andere Wege
, keine Angst! Und meckern dann dran rum. Benutzen es aber anyway.


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Unter Lehrern war das Einzelkämpfertum und das sich-nicht-in-die-Karten-gucken-lassen-wollen viele jahrzehntelang eine Tradition. Ganz früher aus Gründen des Selbstverständnisses als gutsherrenartiger Oberherrscher über die Klassen, in den Siebzigern war es dann in, vor lauter pädagogischem und Weltrettungsengagement das Rad ständig selbst neu zu erfinden - ich bin der beste aller Pädagogen und der ganze Quatsch - und erst in den 80igern und 90igern hat man, auch in der Lehrerausbildung angefangen von efiizienter Teamarbeit, Prozessmanagement und ähnlichem zu reden ... und da ja in den Schulen alles etwas langsamer ankommt, naja, ihr wisst was ich meine.
Als ich vor 11 Jahren an meiner Schule anfing war es tatsächlich noch so: jeder kochte sein eigenenes Süppchen, keiner rückte sein Material raus, Refefendare waren Bittsteller und keine Bereicherung und durften sich gefälligst über kleine, hingeworfene Bröckchen freuen, familiär und korrekturmäßig überbelastete Kollegen trauten sich nicht, das zuzugeben und wenn sie es doch taten, belächelte man sie. Schon damals gab es aber eine nicht gerade kleine Gruppe Kollegen, die das anders haben wollte und die just in meinem ersten Jahr "revolutionierten": i.e. in den Konferenzen laut und vehement Forderungen nach Materialpools, Koordination, Offenheit, kollegialer Hospitation und Transparenz stellten. Kursz vor der Zeit war auch gerade ein neuer Schulleiter angekommen, allseits sehr beliebt und diesen Ideen nicht nur offen gegenüber, sondern auch sehr konsequent in der Umsetzung.
Die Vertreter der alten Schue wurden dann fast alle pensioniert (manche waren auch bei der Revoluzzergruppe dabei) - und heute arbeiten die Hälfte aller Fachschaften komplett koordiniert, die anderen lose - nur Mathe und Physik gar nicht - wenn die SL auch hart drum kämpft (Mathematiker sind irgendwie ein eigener Menschenschlag, scheint's
), es gibt Materialpools und für jede Fachschaft Begrüßungsordner für neue Kollegen für alle Fächer, in denen man das fachinterne Curriculum, interne Bewertungsschlüssel, die wichtigsten Handwerksarbeitsnblätter und Konferenzprotokolle findet. Leselisten, Materialtipss etc werden regelmäßig geupdatet. Kollegen mit vielen Korrekturen oder belastender Familiensituation (sofern bekannt) oder kleinen Kindern werden ganz selbstverständlich geschont. Das waren früher Diskussionen, die echt übel waren (wieso muss der keine ....machen / wieso kann der/die ...??") - heute traut sich dieses Geläster und Geneide kaum ein Kollege das mehr, weil solch unkollegiales Verhalten geächtet wird. Hat einer einen guten Text, ein neues Material oder ein Arbeitsblatt erstellt, schickt er es ganz selbstverständlich an die anderen per mail weiter ..früher tat man das nicht, weil tatsächlich einige Angst hatten, die anderen könne die Qualität der Eigenkreation kommentieren - auch das ist heute nicht mehr drin: - ob die Kollegen es dann nehmen oder nicht, ist deren Sache, erstmal danke für den Tipp/das Material. Für schwerer kranke Kollegen oder Kollegen, die irgend einen Schock erlitten haben, haben wir auch schon ganze Klausursätze mitkorrigiert und da musste keiner dienstverpflichtet werden.
Mit jungen Kolleginnen, die gerade anfingen, habe ich auch schon Klausuren zusammen korrigiert und ihnen Tipps gegeben, weil die jammerten, sie brauchten für jeden Test so lange ... das machen andere Kollegen auch.Es gibt bei uns vergleichsweise wenige , die überlastet zu sein bekunden, und da liegt es dann eher nicht am Fach sondern an Pflegefällen oder schlimmen Situationen in der Familie oder Dauerkrankheiten, die einen fertig machen.
Was Kollegialität und Professionalität an Arbeitsentlastung (und sei sie nur subjektiv gefühlt, weil man weiß, man wird im Notfall nicht hängen gelassen) ausmacht, weiß ich, weil ich den direkten Vergleich hatte an der Mittelstufe, an die ich mal abgeordnet war: Missgunst, Neid, Geiz, unkollegiales Verhalten, kontraproduktive Konferenzabläufe, Hintenrumgemauschel und ineffizientes Arbeiten in großen Teilen des Kollegiums haben mich (und viele andere) von da verscheucht, obwohl ich die Kleinen echt gerne unterrichte und die mich auch ungern gehen lassen wollten - aber diese 6 Stunden Abordnung haben mir mehr Energie abgesaugt, als die komplette Oberstufe mit Abi und allem zusammen. Inzwischen sind diese vormales fast gleichen Kollegien (Stamm- und Abordnungsschule) fast komplett getrennt - wobei die Kollegen der OS sich weniger abordnen lassen wollen, als der der MS, nachvollziehbarerweise.
Das mal als Beispiel aus der Praxis. Dass man darum - vor allem wenn man keine gescheite SL hat - hart kämpfen muss und dass das auch bei uns ein nicht reibungsfreier Pozess über viele Jahre war, ist klar. Aber es lohnt sich drum zu kämpfen! Auch für die Schüler, deren bewertungen unserer Schule von Jahr zu Jahr positiver werden, v.a. wegen Trasparenz und Koordination. Vor allem aber für die eigenen Arbeitszufriedenheit.
Auf konkrete und faire Hilfen (nicht nur) für Korrekurfachlehrer seitens des KM zu hoffen, ist zwar nicht völlig illusorisch, aber mit Sicherheit nur dann von Erfolg gekrönt, wenn man sich auch gewerkschaftlich oder sonstwie dauerhaft und unablässig einsetzt. Zu hoffen, die Einsicht diffundiere einfach so in Politikerköpfe, ist völlig sinnlos. Sich mit Kollegen zusammen zu tun und heftigst und engagiert für die Verbesserung der Kollegialität und der Kooperation zu kämpfen, kann sehr schnell sehr große Effekte haben.
Dazu rate ich.
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Daumen hoch für Lynas Beitrag!
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Das seh ich wie Jungspund... und ich bin Doppelkorrekturfachlehrerin...
Allerdings muss ich unsolidarischerweise
zugeben, dass ich mich nicht aufreibe. Ich arbeite viel. Das iist okay. Ich arbeite auch sehr effizient. Vielleicht hilft es, dass ich mal selbstständig war und neben dem Studium eine Firma betrieben habe. Da war Arbeitsorganistaion das Überlebenswichtige.
Und ich entspanne auch effizient. Ich nehme mir die Zeit. Und Familie ud Gesundheit gehen immer vor alles andere. Immer. Egal, was im Job ansteht. Diese Priorität muss sein.
Ich sehe es so, dass Arbeitsreduktion für alle Fächer anstehen muss und vor allem, dass mal reale Arbeitszeit gemessen werden muss und das ist halt nicht nur der Unterricht. In England geht das doch auch - da wird das Korrigieren halt mit einem bestimmten Faktor berechnet und dem Gehalt hinzugefügt. Macht ja auch Sinn. -
Das mit den Korrekturfächern als Maß für Arbeit ist eh so eine Sache. ICh selbst habe Englisch und Deutsch und unterrichte an einer reinen Oberstufe. Jedes Jahr 3 LKs, jedes jahr Abi... Damit hätte ich wohl die Lizenz zum Jammern, oder?
Fakt ist aber, dass die Korrekturfächer oft auch die Hauptfächer sind und damit meist mit mehr Stunden unterrichtet werden. Und oft die Tutorenkurse sind (wieder eine Stunde mehr, jedenfalls bei uns). Das heißt weniger Lerngruppen und weniger Schüler - und damit, wie ich finde, wesentlich angenehmeres Arbeíten, weil ich meine Leute kenne und mich schon ganz anders um die einzelnen kümmern kann.
Ein Freund hat Mathe und Physik an einem Gymnasium. Der hatte mal 11 zweistündige Kurse und einen dreistündigen. Das machte dann über 300 Schüler. Die er je 2 Stunden in der Woche hatte. Jeder wollte individuell betreut werden und bei jedem gingen die Eltern davon aus, dass er das Kind/den jungen Mensch kannte und genau beraten konnte. Und korrigiert hat der auch, aber holla! Und Abi im GK - mündlich und schriftlich ...Die Vergleicherei bringt nix. Und meiner Meinung nach bringen auch gewerkschaftsähnliche Vereine, die unter den Kollegen Konkurrenzen aufbauen, nichts. Schon mal allein deswegen, weil ihnen nur ein paar Männeken beitreten werden. Die dann ziemlich allein dastehen.
Es muss um eine generelle Arbeitsreduktion und um eine Entlastung von administrativen Aufgaben gehen... für alle.
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Zitat
Montag-Freitag dieselbe Tasse, übers Wochenende darf sie in die Spülmaschine.
Iiiihh..., Schmeili, du Wutz

Zum Thema: http://www.lehrerfreund.de/in/schule/1s/l…platz-prototyp/
http://www.rps-schule.de/schulartueberg…umentation3.pdfUnd immer wieder gut:
http://www.youtube.com/watch?v=p9ACT1nYpW0 -
Ich empfehle das Referendariat - die Abbrecherquote von Seiteneinsteigern ist sehr hoch und das macht die Menschen auch nicht glücklicher. Weder die, die zuvor unterrichtet wurden, noch die, die komplett überfordert abbrechen.
Als Beispiel für Bedingungen zum Seiteneinstieg:
http://www.hessen.de/irj/HKM_Intern…80bfe098c882f68
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