Stimme Timm vor allem in dem Punkt zu, dass die Schlüsse die (zumindest in den Medien und später - der vermuteten Volksmeinung wahlopportun folgend - in der politischen Umsetzung) zumeist völlig platt und verinfacht sind.
Bundesland (oder, wenn der Test auf internationaler Ebene abläuft) Land X hat am besten abgeschnitten.
Also machen wir alles so, wie in Land X. Fertig.
oder
(Bundes)land Y hat die besten Ergebnisse.
Also hat (Bundes(land) y die besten Bildungspolitiker.
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Dass Ergebnisse mit lanfristigen Entwicklungen zu tun haben, deren Grundstein sonstwann gelegt worden sein kann, mit demographischen und wirtschaftlichen Aspekten, mit der Anzahl von Ballungsgebieten, auch mit den industriellen Gegebenheiten, mit dem Schulsystem und den Lehrplänen, der Art der Prüfungen und der Art des Unterrichts, gesellschaftlichen Veränderungen und mit sonst noch wie vielen Faktoren, die alle ineinander greifen und sich gegenseitig bedingen, ist natürlich medienwirksam schlecht aufzuarbeiten - zu komplex für eine Sendung, die mehr als drei Leute gucken sollen. In Zweifelsfall muss dann plakativ an einer gut benennbaren Baustelle gearbeitet werden. Ich gehe mal davon aus, dass die Wissenschaftler, die solche Tests entwickeln, damit lieber ebenso wissenschaftlich weiterarbeiten würden - aber, wie Timm schon schrieb: kaum ist ne Studie raus, wird fix gezogen und schnell geschossen. Die nächste Wahl in irgendeinem Bundesland steht ja an....
Ich bin übrigens eh immer noch der Überzeugung, dass sowohl x-gliedrige Schulform als auch andere immer wieder diskutierte "Medizinen" irrelevant sind, wenn wir grundsätzlich Klassen mit 10, 12 Kindern haben. Dann kann unsere Arbeit in jedem System gut, individuell fördernd / fordernd und Stärken entwickelnd sein.
Alles andere/billigere wird nur zu minimalen Änderungen führen.