Beiträge von Meike.

    Ich sehe das im Prinzip wie meine Vorredner - trau diener Kompetenz.

    Wir haben an unserer Schule allerdings für Neulinge im Kollegium eine knappe Liste erstellt, die dem Einarbeiten dienen soll und die die Vorgaben des KuMi nochmal etwas ausformuliert (und um das Ganze wenigstens in den Grundzügen zu vereinheitlichen) - die lautet wie folgt:

    1. Wort- und Grammatikfehler sind immer ein ganzer Fehler (w, gr), dasselbe gilt auch für Wortstellungsfehler bei einzelnen Worten (w.o.) im Satz.
    2. Ausdrucks (expr.) und Konstruktionsfehler (constr.) sind ein ganzer Fehler wenn keine, eineinhalb Fehler wenn eine Sinnentstellung des Satzes oder des Gemeinten eintritt.
    3. Interpunktionsfehler sind halbe Fehler (punct)
    4. Präpositionsfehler (prep) sind halbe Fehler wenn keine, ganze Fehler wenn eine Bedeutungsveränderung eintritt (to look at / to look after)
    5. Komplett falsch konstruierte, "unrettbare" Sätze, mit diversen Fehlerarten darin, werden im Ganzen unterkringelt und es wird ein Doppelfehler gegeben (constr.)
    6. Rechtschreibfehler (sp.) sind halbe Fehler, wenn keine Bedeutungsänderung des Wortes eintritt (there / their).
    7. Germanismen sind eineinhalb Fehler (Germ!) und werden immer in die Stilnote mit einbezogen (now it goes loose!)

    :) Nur nicht irre machen lassen!

    Zitat

    Aber jetzt kümmere ich mich erstmal in Ruhe um meinen Haushalt und heute Abend gehe ich ins Kino. Dieses Gefühl, mal etwas Freizeit zu haben, hatte ich am Sonntag schon ewig nicht mehr - und es fühlt sich einfach großartig an.


    Das ist GUT. Pflege das!
    Leider kenne ich sehr viele Kollegen, ganz besonders junge Kollegen, die inzwischen so weit sind, dass sie nie, aber auch nie ohne schlechtes Gewissen ausspannen können. Sie haben es schlicht verlernt - eine Auswirkung der Tatsache, dass Lehrerarbeitszeit nie "zuende" ist, dass es keinen definierten "Feierabend" gibt. Diese Kollegen berichten, dass sie, selbst wenn sie an einem Tag 8-10 Stunden gearbeitet haben und um 20 Uhroder später endlich auf dem Sofa landen, dortselbst nicht mehr abschalten können: Sofaliegen hat für sie etwas nachgerade Dekadentes "Ich verschwende hier meine Zeit, ich könnte doch auch "Arbeit X" noch erledigen". Auch das sman abends joggen geht oder ins Kino muss man sich im Kopf erst durch "Vorarbeiten" verdienen.
    Bei zwei dieser jungen Kollegen hat das jetzt schon zu massiven gesundheitlichen Belastungen geführt. Und bei einem Kollegen, leider, leider - zum Scheitern der Ehe.

    Das ist der nicht messbare Teil, der sich auch den Nichtlehrer-Menschen in unserem Umfeld nur ganz schwer erklären lässt. Auch das belastet zusätzlich.

    Ein ganz wichtiger Schritt ist für sich selbst zu akzeptieren, dass man ein RECHT auf Freizeit hat, wie jeder andere Mensch auch. Das allerdings umzusetzen ist eine Frage der Übung, des familiären supports und der persönlichen psychischen Disposition.

    Zitat

    Unter diesem Aspekt kommen wir sicherlich nahezu alle auf 45 bis 50 Stunden - was abzüglich der Ferien dann eine normale 40-Stunden-Woche wäre.

    Wenn ich sage, dass ich im Schnitt 45-50 Stunden arneite, dann meine ich das einschließlich Ferien.
    Ich rechne nur 3 Wochen Sommerferien raus (selbst in den Sommerferien habe ich Reihen vorzubereiten, neues Material zu sichten, Lektüren zu lesen, mein Material zu sichten/ordnen, etc), Herbst, Winter und Ostern korrigiere ich durch. Ostern meist sogar mehr als 6 Stunden am Tag.
    Den meisten meiner Kollegen geht es ebenso. Von einer normalen 40 Stunden Woche träumen wir nur.

    Und ansonsten zitiere ich mal aus einem anderen thread:


    Die im Zitat zitierte Studie gibt es hier:
    http://www.callnrw.de/php/lettershop/dow...37/download.pdf

    im Schnitt (mit eingerechneten "Ferien" = unterrichts-, aber nicht arbeitsfreie Zeit) komme ich auf 45-50 Stunden die Woche, je nach günstiger oder ungünstigerer Kurskonstellation. Am Berufsbeginn waren es über 55 im Jahresschnitt (also auch auf die Ferien verteilt). Nur drei Wochen Sommerferien rechne ich wirklich ganz raus.

    Warum immer Lehr-Dokus? Es gibt mehr als nur ein wenig gutes Filmmaterial [Anzeige] zum Thema.
    Spike Lee's Malcolm X deckt übrigens beide Seiten sehr diffenernziert ab: non-violent action (ML King) versus Malcolm Xs radikalerem Ansatz - plus die Fragen, die die Kontroverse zwischen beiden aufgeworfen hat. Auch die Vorgeschichte wird aufgearbeitet - meine Schüler wollten diesen Film 2 Mal sehen ... Kann man sich ruhig kaufen: erstens ist das ein Film, den man haben muss und zweitens kommt der dann noch oft genug zum Einsatz um sich gelohnt zu haben.

    Sehr realistisches Video. Leider.

    Ich sitz ebenfalls an der Steuererklärung und ich werde mein Arbeitszimmer angeben, verflucht nochmal! Und Widerspruch einlegen, wenn es abgelehnt wird. Und nochmal und nochmal.

    Die GEW rät, desgleichen zu tun: die Masse macht's.

    Lasst euch nicht so leicht kleinkriegen.

    Stimme den Vorrednern zu: kein Problem draus machen.

    Wobei ich - halt aus alter Moderatorenerfahrung - schon auch anmerken muss, dass es sich, wenn gleich im allerersten Beitrag eines Nutzers die Sextoys angesprochen werden, in den meisten Fällen um fakes handelt ... aber gut, das ist hier natürlich spekulativ.

    Die Vergleicherei macht nicht wirklich Sinn, wir wissen alle, dass man jedes Fach mit mehr oder weniger Engagegment unterrichten kann, und auch, dass da andere Faktoren mit reinspielen.

    Ich zitiere mal das Statement eines anderen Lehrers:

    Die im Zitat zitierte Studie gibt es hier:
    http://www.callnrw.de/php/lettershop…37/download.pdf

    Grundsätzlich arbeiten Lehrer im Schnitt eher zu viel als zu wenig. Egal in welchem Fach - so viel steht fest. Wer seinen Job richtig gut machen will oder ungünstige Bedigungen welcher Art auch immer (Fach / Klassenzusammensetzung / Fahrtzeiten / Stundenplanmacher / sonstwas in der Art) hat - oder gar beides 8o - der arbeitet über 60 Stunden die Woche.

    Bezahlt werden wir übrigens für 41. Man nehme davon Abstand, seinen Stu7ndenlohn auszurechnen. Das frustet.

    Vaila, danke für diesen Beitrag.
    Ja, das Arbeitszeitgutachten vom Mummert & Partner.... das war ein schöner Skandal. Da kam - wie schon bei den KM-eigenen Nachforschungen für's Hamburger Modell - raus, dass Lehrer im Schnitt weit über den 41 Stunden arbeiten, für die sie bezahlt werden - so im Bereich von 10 Stunden mehr. Da hätte man, bevor man irgendwas anderes tut, entweder die Gehälter drastisch erhöhen oder die Stunden drastisch reduzieren müssen.
    So schnell kamm man das Wort "Schublade" gar nicht aussprechen, wie diese Studien darin verschwunden waren. Schwuppdiwupp.
    Und was dann passiertem wissen wir ja alle. Mehr Verwaltung, mehr Arbeit - ganz gerecht für alle. :rolleyes:

    Davon habe ich keine Ahnung - aber den thread angeklickt habe ich, weil bei uns "Spargelstunden" die Stunden heißen, die man sozusagen schwellendidkatisch macht = "Ich trete über die Schwelle und bin vorbereitet". Meist sind das materialmäßig sehr schlanke Stunden - Spargel eben.
    Ich dachte dazu gäbe es eine Debatte und war neugierig :D - naja, dann eben nicht. Spargel mag ich übrigens mit Butter und Serranoschinken...

    Och Kinners, lasst dieses Thema ruh'n - es ist so durchgekaut wie die Nahrung, die manche Vögelmütter ihrem Nachwuchs in den Schlund stopfe! Es ist wirklich alles dazu gesagt worden, hier und andernorts, und es nochmal wiederzukäuen schmeckt wie lau angewärmter Haferschleim aus der Mikrowelle...

    Bitte nich... :O

    Zitat

    Ich verfahre so, dass ich natürlich zur mündlichen Beteiligung zu ermutigen versuche. Insgesamt gesehen bekommt am Ende jeder die Note, derer er würdig ist. Es geht also nach Eindruck. So spielt es de facto keine große Rolle, wenn jemand zurückhaltend ist. Von der ganzen Herumrechnerei halte nich nichts. Die Noten werden bei mir so gegeben, dass sie unangreifbar sind -rechnerisch. Allerdings richten sich die Noten danach, was herauskommen soll.
    Ich kann also schon im voraus sagen, der bekommt eine 4, der eine 3 etc. Das ist natürlich nicht willkürlich.

    Das les' ich ja jetzt erst! Das ist ja höchst köstlich. :D

    Zitat

    Insgesamt gesehen bekommt am Ende jeder die Note, derer er würdig ist. Es geht also nach Eindruck.

    Achso. Dein persönlicher Eindruck IST also das, dessen der Schüler würdig ist. Denn dein Eindruck ist das ultimative Maß für den tatsächlichen Ist-Zustand...

    Zitat

    So spielt es de facto keine große Rolle, wenn jemand zurückhaltend ist.

    Ah! Verstehe! Das macht logisch Sinn. Du hast einen bestimmten Eindruck - woher auch immer bei stillen Schülern - und deshalb macht es auch nix, wenn jemand still ist (außrdem steht die Note, siehe weiter unten, ja eh von vorneherein fest).

    Zitat

    Von der ganzen Herumrechnerei halte nich nichts. Die Noten werden bei mir so gegeben, dass sie unangreifbar sind -rechnerisch.

    Du rechnest nicht herum, deshalb sind deine Noten rechnerisch unangreifbar. Das ist ja nachgerade genial!! Ich bin beeindruckt.

    Zitat

    Allerdings richten sich die Noten danach, was herauskommen soll.

    Achso, du legst die Noten nach Nase, also nach Eindruck, schon vorher fest. Egal, was der Schüler leistet oder nicht. Na dann ist rechnen ja in der Tat hinfällig. Wie praktisch...

    Zitat

    Ich kann also schon im voraus sagen, der bekommt eine 4, der eine 3 etc. Das ist natürlich nicht willkürlich.

    Nee, klar nich. Bei all den nachvollziehbaren Kriterien, die du uns hier bereits genannt hast...

    Ach, watt schee... :D

    Großes Kino.

    Danke kaddl - :) ich weiß zwar auch noch nix davon, aber gut dasses mir mal einer sagt. Ei wo isser denn, gutzigutzigutzi?

    Naja und ansonsten multitaske ich zwar in der Tat ganz passabel, was ich aber trotz bestens funktionierendem Hirn noch nicht rausbekommen habe, ist, was blumenfreunds eigentliches Anliegen ist.

    Ist mir aber eigentlich auch egal. Ich geh jetzt mal in der Küche multitasken: Tandoori Chicken kochen, Hörbuch hören und dabei mein Gewürzregal neu ordnen und den Wasserhahn reparieren... wir Frauen können das halt. :tongue:

    So isses, Nele.
    Ich habe ebenfalls ab Uni fachwissenschaftliche Hochleistungen erbracht und lange darüber nachgedacht ob dort eine berufliche Lücke für mich wäre, in der ich mich sehen kann - und von diesem über das Normalmaß angehäuften Fachwissen konnte ich nie wieder viel gebrauchen. Wobei ich, gerade in der Oberstufe, eine solide fachwissenschaftiche Ausbildung für sehr notwendig halte, aber solide reicht eben dicke. Zu meinen linguistischen und sprachphilosophischen Spezialthemen hat mich noch nie einer was gefragt.
    Was man braucht, sind ganz andere Qualitäten: Flexibilität, eine schnell reaktionsfähig machende Grundintelligenz, Vernetzungsfähigkeit, Multitasking, Emapthievermögen, Selbstdisziplin und Organisationsfähigkeit.
    Viele dieser Fähigkeiten haben faule Schüler übrigens schon desöfteren gut trainiert. Faul war ich als Schülerin eigentlich gar nicht, nur sehr selektiv tätig. Wichtiger als das pubertäre oder postpubertäre Verhalten in der Schule waren aber meine beruflichen Erfahrungen als Selbstständige während des und nach dem Studium und mein langer Auslandsaufenthalt: da habe ich die meisten der o.g. Grundqualifikationen erst richtig ausbilden können. Das Referedariat war dann eher wieder kontraproduktiv.
    Dass die persönliche Ausrichtung als Schüler einen befähigt sich besser in Schüler einzudenken, sollte hoffntlich nur zum Teil stimmen: klar prägen einen solche Erfahrungen, aber mal ehrlich: können sich dann die früher mal still gewesenen Lehrer nur in die stillen Schüler eindenken, die ehemalig frechen in die heute frechen und die ehemalig faulen in die heute faulen - und in alle anderen nicht, dann haben diese Lehrer ein Problem. Grundsätzlich mus sman sich auch - und gerade - in die eindenken können, die nicht so ticken wie ich.

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