Beiträge von Meike.

    Es geht bei Neles Ausführung ja auch nicht darum, dass es Privatpersonen per Erlass vorgeschrieben sei.
    Es ist einfach eine allgemeine Regel der Höflichkeit und Wertzschätzung. Und wer in grottigster Rechtschreibung und verschrobener Satzkonstruktion ohne Punkt und Komma etwas von anderen möchte (und deshalb tritt man ja meist schriftlich in Kontakt), der kann nicht wirklich erwarten, dass auf diese implizite Unhöflichkeit etwas zurück kommt (außer Kritik).
    Ich erwarte ja auch nicht, dass mir jemand Auskunft gibt, wenn ich ihn auf der Straße mit "Ey, Uhrzeit!!" um Auskunkft über die Uhrzeit "bitte".

    Zitat

    Wenn jemand eine Abi- oder Fachabiklasse in einem Fach hat, das nicht Prüfungsfach ist, fallen ihm ja etliche Stunden aus, wenn die Schüler weg sind bzw. Prüfungen haben. Diese Stunden muss er dann nacharbeiten, während der Lehrer, der die Prüfungen abnimmt, nichts nacharbeiten muss.

    Abitur zeichnet sich durch massive Mehrarbeit in der Vor- und Nachbereitung aus! Wenn meine 13 LKler weg sind, habe ich aber vorher die kompletten Osterferien an den Abiturklausuren durchkorrigiert und Gutachten verfasst - und danach bin ich nochmal mit dem Kokorrektor zugange - und davor habe ich ... etc etc..

    Die Stunden, die die 13er dann weg sind, hat man schon mehrfach (!) im Vorhinein abgearbeitet. Diese in der Planung nun als frei verfügbare Stunden anzunehmen und die Lehrer, deren Abiturklassen nicht mehr da sind, für Vertretung einzuplanen ist üblich - und gröbster Schwachsinn bzw. eine Frechheit. Bei euch scheint es anders zu laufen - gut. Leider ist das eher nicht üblich ... im Gegenteil. Ich kenne noch kein Stundenkontenmodell, wo diese Art der "unsichtbaren" Mehrarbeit mal realistisch gelistet worden wäre. ;(

    Bei uns wird das nicht gemacht - vom Personalrat/der Personaversammlung so lange abgelehnt, wie Zusatzarbeiten immer noch nicht als messbare zusätzliche Stunden gezählt werden (z.B. Kursfahrten, Methodentage, Tutorenzusatzarbeiten bei der beufsorientierenden Woche u.v.m). Das wiederum wird vom Schulamt nicht gewünscht - denn die Arbeitszeiten, die dann bei den Lehrern rauskommen würden, würden nie mehr abfeierbar sein und Vertretung müsste dann auch keiner mehr halten.

    Genau. Und wenn das nicht klappt, würde ich die Beiträge derjenigen, die unter Rädelsführerverdacht stehen, auch mal eine Weile mit Beifall kommentieren... ob sie das mögen werden?
    Das kann man danach mal thematisieren.

    Zitat

    Ich halte es für unwahrscheinlich, dass eine Anerkennung der hohen Korrekturbelastung zu einem Senken der Stundenzahl für Deutschlehrer führen würde. Eher noch wird die Stundenzahl für alle anderen Fächer erhöht, weil wir Deutschlehrer ja bewiesen haben, dass noch mehr geht.


    Das sehe ich auch so.

    Trotzdem halte ich es für politisch sinnvoll, immer und immer wieder auf die riesige Arbeitsbelastung durch Dauerkorrekturen und inzwischen auch durch Administration, Förderpläne etc hinzuweisen. So lange alles mitgemacht wird, ist das das Signal "da geht noch was". Wenn das in der Öffentlichkeit "Jammern" genannt wird, muss man das möglichst durch sachliche Darstellung und Untersuchungen unabhängiger Institute zu ändern versuchen.

    Das ist die eine Ebene. Die andere ist die private - und da gilt es - u.a. durch die Beherzigung o.g. Tipps - die Belastung auf ein machbares Maß zu reduzieren. Und wenn ich mich nicht gerade in einem öffentlichen Gremium befinde, lass ich das "Jammern" auch schön sein, denn das zieht mich in der Tat runter.

    Es ist aber auch wichtig, sich selbst nicht als "Jammerer" zu empfinden, wenn man berechtigte Forderungen stellt. Das aber hat seinen Platz in der Öffentlichkeitsarbeit - sei es über den PR, auf Elterabenden, in Schulgremien, GeKos, über Resolutionen oder Korrekturlehrervereinigungen, oder sonstwo - und sollte sich darauf beschränken. Den eigenen Ehemann, die Freund und die Oma damit zuzutexten führt nur dazu, dass man 24 Stunden im Dienst ist- und sich auch nicht wesentlich beliebter macht. Zuhause wird erst korrigiert und dann abgeschaltet und entspannt. Oder meinetwegen umgekehrt.

    Ich hatte das Gefühl, das diese beiden Ebenen hier gerade ein wenig durcheinander geschmissen wurden.

    Bei uns wurden die Fortbildungen zum Streitschlichterausbilder über die Mediationsstelle gemacht. Die hatten für alle Klassenstufen die den kognitiven Fähigkeiten der jeweiligen Klassenstufen angepassten Programme. Kann ich nur empfehlen. Schumediation et al gibt es eigentlich in allen Bundesländern. Googeln und das Schulamt fragen.

    Liebe Grüße
    Meike

    Zitat

    Aber ich weiß genau, dass einige SchülerInnen sich nicht an eine vorgegebene Wortzahl halten werden. Haben ihre Arbeiten dann noch Qualität, wird es schwierig. Dafür Minuspunkte zu geben, halte ich für unmöglich.


    Das stimmt einfach nicht. Die Wortbegrenzung ist völlig legitimer Teil der Aufgabenstellung und wer die Aufgabenstellung nicht bearbeitet, der kriegt selbstverständlich Minuspunkte, ist völlig normal. Und dagegen kann auch keiner klagen.
    Und es ist in der Tat so, dass man damit auch im Sinne der Schüler arbeitet: die nämlich werden am Faseln gehindert, denken vor dem Schreiben über den Inhalt anch und strukturieren diesen am Ende sogar noch, versuchen es zumindest. Ich habe die dazu nötigen techniken natürlich vorher mal geübt - und siehe da: meine Schüler äußern sich äußerst positiv zum Prozedere ...

    Wir kriegen Ökostrom von der GGEW (Bergstraße) und die Ummeldung war völlig unproblematisch - Antrag abgeschickt und Bestätigung bekommen, seitdem flließt bei uns Ökostrom.

    Aus einem Stromanbieter-Vergleich:

    Zitat

    Der Naturstrom R kostet 18,47 Cent pro Kilowattstunde und eine monatliche Gebühr von 4,57 Euro (jährlich 54,86 Euro). Die Mindestlaufzeit des Vertrages beträgt 12 Monate, danach ist eine Kündigung monatlich möglich. Bitte beachten: Neben der Vollversorgung mit regenerativ erzeugtem Strom bietet das GGEW auch Kontingente ab 100 Kilowattstunden an. Bestellbar sind "Pakete" in jeglichem Mengenumfang. Voraussetzung ist lediglich, dass die gewünschte Menge durch 100 teilbar ist. Die Kilowattstunde kostet hier 19,49 Cent.
    Anmerkung Preis: Ökostrom kostet seinen Preis - wenn man allerdings an den Umweltschutz denkt, ist der Preis in Ordnung.
    Seriosität: Als ehemaliger Regionalversorger ist die GGEW schon lange dabei. Die Seriosität kann also nicht bezweifelt werden.
    Herkunft des Stroms: Der Strom wird zu über 96,5% aus Biomasse, zu 1% aus Wasserkraft und zu 2,5 aus Sonnenenergie erzeugt. Dabei werden zu 51% Neuanlagen benutzt. Das GGEW investiert auch in Neuanlagen.

    Nur ein wenig teurer als unser ehemaliger Anbieter - und wir stellen fest, dass wir aufgrund des gestiegenen Preises noch vorsichtiger mit Strom umgehen - und haben dieses Jahr deshalb tatsächlich keinen cent mehr gezahlt als im Jahr davor ohne Ökostrom.

    Machen!

    Hallo Lieselümpchen
    Meinst du mit "kannst du ja ähnlich handhhaben" mich?
    =) Danke für die Tipps, aber ich bin eine (fast) reine Oberstufenlehrerin, da läuft das mentoring etwas anders: die Kurse liegen auf Leisten, es gibt keine zu begleitenden Klassen. Die Schwierigkeiten liegen auch nicht in der Disziplin und / oder Schwätzen (Kinder gibt's bei uns eh nicht) - sondern oft im / am Fachlichen und darin, im LK in der Fremdsprache zielorientierte Unterrichtsgespräche auf passendem Niveau zu führen und effiziente Methoden als solche zu erkennen. Wenn ich meinen Refs "Aufträge" gebe, dann zielen die daraufhin ab - für die Praktikanten ist das eh meist noch zu hoch. Wenn die letzteren Unterrichtsversuche machen, gerade mal 2,3 Jahre älter als der eine oder andere Oberstufenschüler, dann geht es eher darum, sich mal überhaupt in der Lehrerrolle zu behaupten - das reicht dann schon für ein lob.

    Falls du nicht mich gemeint hast, sondern die Ausgangsposterin: das ist ein guter Tipp! Sollte man so machen.

    Liebe Grüße
    Meike

    Bei uns gibt's auch keine Entlastung für Mentoren, dafür aber Punkte (hessischer Spezialschwachsinn: man bekommt Punkte für jedes Extra, das man tut - dummerweise kann man diese Punkte nie für irgedetwas "einlösen" oder nutzen...man sammelt sie halt so vor sich hin).

    Allerdings muss man dafür jetzt so einen Wisch unterschreiben, und das führt dazu, dass die Kollegen, die einfach nur ein paar Stunden Referendarenunterricht haben und diese nicht selbst vorbereiten wollen, keine Referendare mehr kriegen / nehmen. Schulleitung prüft nämlich jetzt nach, ob ein Mentor seine Punkte auch wert ist.

    Was dazu führt, dass sich die Arbeit und die Referendare bei "den üblichen Verdächtigen" häufen. Finden wir auch nicht so toll.

    Was das Bedanken angeht: ich habe immer ein Zeichen am Ende der Mentorentätigkeit bekommen und während der Wegstrecke halt mal ein paar liebe Worte - und die Geschenke, die mich am meisten gefreut haben, waren die, die keinen Nutzen hatten, aber kreativ waren: zum Beispiel der aufblasbare Schwimm/rettungsring meiner letzten Ref'in, die mir diesen mit den Worten "Das warst du für mich!" überreichte (*schnüff*) ...

    Bei mir geben sich Praktikanten und Referendare die Kllinke in die Hand und ich sage ihnen immer, sie sollen unangekündigt kommen, wann sie Lust haben. Dann fang ich gar nicht erst an, extra für sie was vorzubereiten. Was eh totaler Quatsch ist, weil man ihnen dann das beibringt, was sie im Beruf nicht jeden Tag produzieren können: perfekt getunte Vorführstunden. Das frustriert sie dann später unendlich.

    Ich habe das auf die harte Tour gelernt, weil ich zwei Mal so blöde war, einem knuffigen Fünftklässler aus offensichtlich ärmeren Verhältnissen die 50 Euro für die Orientierungstage vorzustrecken.

    Die habe ich nie gesehen. Quittieren lasen habe ich mir das Vorstrecken als gutmütiger Trottel natürlich nicht. Große Kinderhundeaugen und so. Hätt vermutlich eh nix genutzt.

    Die Eltern gingen dann nicht ans Telefon und beantworteten meine Briefe nicht, im Wissen, dass jeder Rechtsstreit nur das Kind belastet hätte, dem die Situation ohnehin todespeinlich war. Ich denke, damit hatten sie auch gerechnet und kalkuliert.

    Bisschen ärgerlich, dass bei der einen Familie dann das Weihnachtsgeschenk ein neues schickes Handy für Sohnemann war ... Orientierungstagegeld, zufällig?

    Ich hab's unter "hard lessons" verbucht und mache sowas nicht mehr.
    Schade, traurig, auch selten - aber leider doch kein Einzelfall.

    TROST:
    mit wachsender Routine verkürzt sich die Korrekturzeit bis zu um die Hälfte. Wofür ich als Berufsanfängerin mal 60 Minuten gebraucht habe, das mache ich jetzt in 30. Mal 10 mehr, mal 10 weniger. Wenn ich für eine Abiturklausur mal 3,5 Stunden brauchte, sind es jetzt nur noch 2.

    Die ersten drei Jahre sind die schlimmsten, dann gehts relativ schnell aufwärts!

    TIPPS:

    1. Man traue sich an die LKs ran. Weniger Lerngruppen = weniger Klausuren. Die etwas umfangreichere Vorbereitung wird dadurch ausgeglichen und überhaupt ist Vorbereiten angenehmer als Korrigieren. Wer also die Möglichkeit hat...

    2. Die Konzeption der Klausur macht viel am Korrekturumfang aus. Klar umgrenzte Antwortmöglichkeiten in begrenzter Zahl mit ganz klarem, schon vorher angefertigten Erwartungshorizont vermeiden fiese Korrekturüberraschungen. Fragen, in denen die ethischen und moralischen Vorlieben der Schüler oder Ähnliches diskutiert werden dürfen, sind kaum zu bewerten und kosten ewig Zeit ... begründen kann man das auch nicht allzu gut.

    3. Diskussionen kann man sich sparen, wenn man den Schülern den Erwartungshorizont kopiert und mit der Klausur zurückgibt.

    4. Für reproduktive Aufgaben (Zusammenfassen, point out, outline, etc) immer Maximalwortzahl angeben.

    5. Manchen hilft es, wenn sie aufgabenweise korrigieren (der Verhleichbarkeit der einzelnen Aufgaben halber), und nicht eine Klausur nach der anderen, was oft zu Zurückblättern führt, weil man nicht mehr weiß, was der X in derselben Aufgabe nochmal schnell geschrieben hat.

    6. Für die Psychohygiene: grob überschlagen, wie lange die Gesamtkorrektur dauert. Sich eine feste Studnenzahl am Tag festlegen. Diese nicht überschreiten. Nacht- oder Marathonsitzungen bleiben einem lange im Gedächtnis und sie stressen einen auch nachträglich noch.

    7. Sich selbst passende und knackige Phrasen für bestimmte Kommentarfälle zurechtbasteln: es sind Jahr für Jahr immer wieder die selben Denk- Formulierungs- und Strukturfehler, die man liest. Wenn man ein "set" von 20 - 30 Bemerkungen hat, die man jeweils anbringt, geht auch das schneller. Hat man einen kopierten Erwartungshoriszont, kann man inhaltliches mit "siehe EWHZ, Punkt 3" erledigen.

    8. Wenn es geht, nicht im hundemüden Zustand korrigieren: die Korrekturzeit verlängert sich bis aufs Doppelte.

    9. Freistunden nutzen. Kaffee trinken ist schöner, aber wenn man die Hälfte des Tagespensum schon geschafft hat,w enn man nach Hause kommt, ist auch schön. Manchmal enteght man gleichzeitig auch der "im Vorbeigehen verteilten" oder "spontan entstehenden" Arbeit seitens Schulleitungen und Kollegen, wenn man sich aus dem Lehrerzimmer in ein leer stehendes Klassenzimmer zum Korrigieren verdrückt.

    10. In vieler Bundesländer' Oberstufen kann man Korrekturtage nehmen. Vielen jungen Kollegen ist das nicht bekannt! Personalrat fragen !!


    Und ansonsten: sich nicht kirre machen lassen - siehe Punkt eins unter "Trost"!

    Bei uns an der Schule gibt es ein Formular, in welchem durch Unterschrift der Eltern (auch bei Volljährigen) abgesichert wird, dass
    a) alle Kosten der Fahrt übernommen werden
    b) bei kurzfristigem Rücktritt geazhlt wird, was das Reisebüro verlangt
    c) Kosten, die während der Fahrt anfallen (Arzt, Verlust von Tickets, Ersatz bei mutwilliger Zerstörung von Hoteleigentum , etc) übernommen werden

    Ohne dieses Formular von allen zu haben, bucht bei uns niemand irgendwas.

    Außerdem ist es üblich, gerade bei den teureren Kursfahrten ins Ausland, dass schon zu Beginn der 12 geplant und auf einem Klassenkonto angespart wird, und gebucht wird erst nach etwa einem Jahr, wenn das Geld komplett da ist.

    Du hast dir doch hoffentlich irgendwas unterschreiben lassen?

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