Beiträge von Meike.

    Naja, die Sportkollegen des alten Schlages (schubs klein-Meike vom 3-Meterbrett - um erfolgreich sicher zu stellen, dass diese nie wieder ein solches betreten wird) hatten wohl alle mal - zum Glück scheint diese Rasse ehrlich am Aussterben.

    Das Schulsportsystem an sich

    Zitat

    Beim jungen Heros vom Leichtathletikverein, der die gleiche Strecke doppelt so schnell wie Nele aber gleichgültig-faul halb so schnell, wie er eigentlich gekonnt hätte, zurückgelegte, war das dann eben eine Eins. Stand ja in der Tabelle. Hätte ich damals die Klappe gehabt, die jetzt habe, hätte ich gefragt, ob wir denn vielleicht auch die Haarfarbe in die Bewertung aufnehmen können.
    (...)
    Tja, was für wunderbare Lernziele habe ich da operationalisiert? Der Schüler erkennt, dass Schulsport der willkürlichen Erniedrigung und der Ausgrenzung von körperlich Schwachen dient, und operationalisiert diese Erkenntis durch systematische Sportverweigerung über die nächsten Jahre hinweg.

    ist leider erhalten geblieben - und die meisten (eigentlich alle) Sportkollegen, die ich kenne, finden es zum kotzen. Weil es so OFFENSICHTLICH falsch ist, körperlich völlig unterscheidliche Menschen über einen physischen Kamm zu scheren.

    Mein Mann bewertet im Unterricht konsequent den Leistungsfortschritt mit. Das regt die Vereinsspieler manchmal auf, weil die es den armen Bewegungsgrobmotorikern oder Lungenvolumenamputierten oder Moppelchen nicht gönnen, dass die mit Anstrengung und Konsequenz auch zweistellig erreichen können - aber da ist er stur. Wobei er den umkekehrt ungerechten Schluss (auch ein nahezu perfekt alles könnender Vereinsspieler muss sich in gleichem Maße verbessern) nicht geht und die immer mit Bestleistungen abschließen können - zumindest in ihrer Sportart.

    Das ändert aber nix daran, dass das Ganze ums Verrecken nicht zu dem beiträgt, was er sich für die Schüler wünschen würde (siehe oben) und das Gegeneinander statt das Miteinander den Schulsport dominiert. Williger und engagierter Lehrer hin oder her. Grässlich.

    Wann wird dieser Dauergraus mal abgeschafft?

    Wegen des Hinweises von Userseite, dass beim Anklicken der gescannten Bilddateien in ExiTus' thread der Virenscan angeschlagen hat, habe ich diesen thread bis zur Klärung der Virenverseuchtheit der Bilddateien in den Sicherungsbereich verschoben.

    Liebe Grüße
    Meike

    Pillepalle!!

    Über sowas geht man mit einem Lachen hinweg.

    Ein Lehrer ohne Selbstironie und Humor hat verflucht lange und nervige 30 Jahre vor sich. Mein Gott - Streiche sind nunmal DAS Privileg der Schüler - sonst dürfen sie ja eh nix. So lange sie harmlos und nett sind, wie dieser - also ehrlich. :rolleyes:

    Interessanter Beitrag Kaddl - ich bin mir gerade nicht so sicher, ob er gegen das Planspiel Polis an sich, oder gegen die Art von nciht-Vorbereitung durch die Schule spricht.

    Die Schüler des LK PoWi 12 und des LK Englisch 12, die das in der Wiesbadener Schule vorstellten, äußerten sich recht begeistert, die kannten Planspiele aber schon von "ÖkoWi" (das spielen sie "gegen" uns) und dem haueigenen, "Manager" (muss wohl eine Art BWL - Spiel sein). Von Bundeswehrwerbung sprachen sie weniger, dafür aber von 6-8 Stunden konzentrierter Arbeit mehr oder weniger am Stück, die keinem langweilig geworden sei. Und von unbequemen Betten.

    Inhaltlich kann ich dazu natürlich nix sagen, ich habe mehr aus Englischlehrersicht nachgefragt - da hieß es aber dann auch, es sei sehr "intensiv" gewesen und man hätte sehr viele Wortfelder um Politik gelernt.

    Wir haben leider nicht die Macht dazu ... das muss Stefan, der Administrator, machen. Ich bin aber sehr dafür! Alle Bayern sollen ab sofort Franzl heißen!! Wenn wir hier viele haben, können wir sie ja durchnummeriereren: Franzl 1, Franzl 2, ...

    Zitat

    Und nein, ich werde den Thread keinesfalls in ihr Fach legen. Bei uns im Kollegium sagen wir uns durchaus die Wahrheit, aber nett

    Ähm... ich hatte das auch nur so semi-ernst gemeint :) - siehe abschließender smiley im Beitrag...

    Das ist absolut richtig, Lieslümpchen, es ändert aber auch nichts an der Richtigkeit von Neles statement. Es ist doch an der meisten Schulen so: Arbeit häuft sich auf den Schultern der engagierten als Selbstläufer.

    Klar fragt ein Schulleiter nicht den, der möglichst schon um eins um die Ecke verschwindet, ob der die Praktikanten betreut oder in die Steuergruppe soundso will: weil er weiß, dass dieser entweder "nein" sagen oder, bei Dienstverpflichtung, halt "nein" machen (i.e. durch schlechte Umsetzung unterlaufen) wird.
    Also fragt er die engagierten. Die haben meist schon 2,3,17 Zusatzaufgaben. Udn sagen trotzdem "ja". Weil, einer muss es ja machen, und die lieben Schüler haben ja sonst keinen ..., und die armen Praktikanten müssen ja..., und blabla...

    Irgendwie gibt es die gerechte Aufteilung auf den Schultern aller an den allermeisten Schulen eben nicht. Das kann aber nicht heißen, dass man es mit den immer willigen / über-engagierten so weit treibt, bis die den Burnout haben oder durchgeknallt sind - oder dass man deren Schwäche, nämlich den Hang zur caritativen Selbstaufgabe (nein, das ist keine Stärke!) gnadenlos ausnutzt. Menschen verschleißen ist nicht Sinn der Sache.

    Wir haben in dieser Hinsicht eine ganz tolle Schulleitung. Der junge Kollege X ist letztens hingegangen und hat sich für ein evtl. anstehenedes Projekt mit der GTZ angeboten. Da sagte man ihm, dass er bereits Fachvorsteher sei, den Austausch und das Comenius Projekt leite und für die Sprachteile im lo-net zustädig sei - und dass er keinen weiteren Job bekomme, da man der Meinung sei, man müsse ihn vor sich selber schützen. Vor allem als Berufsanfänger.

    DAS ist Fürsorgepflicht! !!

    Jetzt findet sich entweder ein anderer PoWi Mensch für das Projekt - oder wir bieten es halt nicht an. Feddich.

    Und auch bei den Praktikanten gilt: entweder man bekommt dafür eine gescheite Entlastung (das ist nämlich, wenn gut gemacht, sauviel Arbeit -Zeit, die dann an der Arbeit für die / mit den Schülern fehlt), oder die Betreuung ist halt so wie sie ist oder findet gar nicht statt.

    Melosine hat recht: einfach mal mehr Praxis von oben verordnen ist schön und gut - aber umsetzen sollen wir es wieder kostenlos - nebenbei - in Überstunden - zusätzlich - freiwillig - unbelohnt - für die Ehre? Ne. Nö. Nönönö.

    :rolleyes: Meike

    Eine Lehrerin einer Schule in Wiesbaden, die ich kenne, hat das 3 Mal getan und war 3 Mal begeistert. An deren Tag der offenen Tür haben die Schüler ihre Dokumentation darüber vorgestellt und ich muss sagen, dass ich beeindruckt war (12 LK Englisch war das jeweils und es wurde auf Englisch durchgeführt - umso beeindruckender).

    Bei uns macht das ein PoWi Lehrer - mit dem hab ich aber wenig Kontakt wegen total divergierender Stundenpläne. (Nur) Wenn's dringend ist, kann ich den mal für dich interviewen.

    Liebe Grüße
    Meike

    Zitat

    Unser Bildungswesen muss zur Zeit einen Perspektivenwechsel bewerkstelligen, der von Schulen und Lehrern nicht alleine bewältigt werden kann. Die vielgeforderte individuelle Förderung und das Heranführen heutiger Kinder an Selbstständigkeit ist nicht damit abgehakt, dass Lehrer immer wieder darauf verpflichtet werden.


    Da hat er zwar durchaus recht, der Herr Professor, aber leider kommt er im direkt darauf folgenden Absatz zu einer m.E.n. unnützen Folgerung ...

    Zitat

    Nicht umsonst sind diese auf der Suche nach neuen Konzepten, geeigneteren Materialien und Fortbildungsmöglichkeiten, um ihre Diagnose- und Förderkompetenzen auszubauen, weil sie unterschiedlichste Formen von Lernproblemen selbst erkennen und auffangen möchten. Und weil sie dafür nicht ausgebildet wurden. (...)

    Und dann fordert er, dass das schon im Studium geschehen solle.
    Das ist gar nicht der Punkt. Man muss sich in ständig verändernden Gesellschaften ohnehin selbst während des Tuns weiterbilden, immer neu, immer wieder. Das kann die Uni nicht für die nächsten 40 Berufsjahre eines Lehrers ein für alle mal tun - die Kinder in 20 Jahren werden ganz andere sein. Da musste dich halt anpassen! Das individuelle Fördern, die Zeit zum Fortbilden etc hängt jedoch an der Zeit die man hat, und diese an der Klassengröße. Hab ich weniger Schüler, hab ich Raum, mich um jeden zu kümmern und auch Zeit um mich, gemäß den mir begegnenden immer neuen Problemen, fortzubilden.

    Die Hoffnung alles in die Uni verlegen zu können, und damit in einem Rundumschlag den Lehrer fit forever zu machen, ist Quark.
    Lehrer sein ist - auch - learning by doing. Vielleicht sogar: hauptsächlich.

    Ein solides Fachwissen muss aus der Uni mitgenommen werden und eine selbstständige Erarbeitungskompetenz, die einen befähigt, sich grundsätzlich jedes Thema draufzuschaffen. Ganz viele Pädagogikbücher gelesen zu haben, nützt wenig. Eine Idee von den Rahmenbedingungen um Schule und von gesellschaftlichen Entwicklungen und Einwirkungen auf Schule / Lehrer zu haben hingegen könnte dem Praxisschock entgegen wirken.
    Ich habe an der Uni jedenfalls mehr Nützliches gemacht als in den Seminaren im Referendariat. Lag aber auch daran, dass ich nicht nur für die Prüfungen gelernt habe.
    Wobei ich natürlich trotzdem im Referendariat erst den Job gelernt habe: mehr oder weniger autodidaktisch und mit Hilfe von Mentoren.

    Die methodische, didaktische und persönliche Kompetenz kann in Trockenübungen eh nicht gelernt werden. So hart es ist: ein gewisser Teil, die vielbesungene "Lehrerpersönlichkeit" kann eigentlich fast gar nicht gelernt werden. Das merkt man dann radikal erst im längeren Tun, ob das geht oder nicht. Was soll die Uni da machen? Selbst die Praxisseminare, wo man mal unterrichten darf, klammern doch die echten Stressfaktoren aus: Viele, viele Stunden ratzfatz planen, viele Noten geben, viele Konferenzen haben, viele Elterngespräche führen, 150 - 250 Schüler im Blick und im Griff haben. Administrative Zusatzaufgaben. Abi. In Seminarform untrainierbar.

    Deshalb halte ich es für sinnlos auf DIE Rundum-Sorglos-Glücklich-Für-Immer Ausbildung an der Uni - mit Erfolgsggarantie - zu hoffen. Die Kollegen und Schüler und Eltern eines Junglehrers müssen es einfach akzeptieren: den Job gut zu machen dauert ein paar Jahre. So lange muss man es aushalten, dass der Lehrer das Lehren hauptsächlich beim Lehren selbst lernt.

    Na klar könnte ich mich jetzt über ein paar Teilaspekte auslassen, die ich an der Uni vielleicht gerne geändert sähe um Lehramtskandidaten etwas besser vorbereitet in das Referendariat kommen zu sehen - aber ehrlich: die kompetenten Referendare, die ich betreut habe, und das waren viele, die haben schon in der Uni selbst dafür gesorgt, dass sie kompetent wurden - ganz allein...
    Die Uni sollte überhaupt nicht zu sehr verschulen und zum durchorganisierten Betrieb verkommen: irgendwann muss der Mensch/Student die Selbstständigkeit auch mal lernen. Die brauchste später im Beruf...

    :) Meike

    Weniger als wir. Mein bester Freund dort - über 50 und seit 10 Jahren head of modern languages (=Fachbereichsleiter) mit 100 Zusatzjobs, alle Beförderungsmöglichkeiten ausgereizt habend (leistungsbezogenes Gehalt) - bekommt genauso viel wie ich als blutige Berufsanfängerin bekommen habe.

    Und außerdem: 1660 Pfund im Monat - before oder after taxes, ist hier die Frage??
    Ich verdien ja Brutto auch ein ganz erkleckliches Sümmchen... geht halt noch ein "bissi" Steuer und Krankenkasse ab, gell?

    Also definitiv: die englischen Lehrer verdienen sich bestimmt nicht dumm und dämlich... und gefeuert werden können sie - z.B. nach misslungenen Schulinspektionen - auch noch. Oder aus noch nichtigeren Gründen. Hab ich alles live gesehen...

    Man sollte lieber wen anders beneiden.

    Ganz humorlos sind diese Kommentare aber nicht, wenn man mal ganz ehrlich ist... :D

    Die Arbeit würde ich so bewerten, wie sie fachlich eben zu bewerten ist.

    Zu den Kommentaren würde ich eine knappe Anmerkung dahingehend machen, dass man auch den durchaus vorhandenen Humor eines Lehrers bei Verabreichung einer Überdosis "humoriger" Einlagen ausreizen könne, und dass man, wenn man nicht wünsche, dass das parodistische Talent in Anwesenheit von z.B. Schulleitern oder anderen unangenehme Fragen stellenden Personen (i.e. Eltern) diskutiert würde, davon künftig Abstand halten sollte.

    Zu viel Wind würde ich nicht drum machen. Mit ziemlich großer Sicherheit ist genau das das Anliegen solcher Scherzkekse. Und fordert sie heraus.

    Zitat

    Eine kleine feine Riege erboster Eltern ist am Stammtisch über eine Lehrerin hergezogen. Sie hätten gerne den Rest der Eltern aufgestachelt dazu, dass man DIESE Lehrerin unbedingt loswerden muss.
    Die große Mehrheit der Eltern hat das aber anders gesehen, und das auch so kundgetan .

    Unterschätze also nicht die Eltern, die auch MIT dir an einem Strang ziehen, und geh nicht unbedingt davon aus, dass ein paar Eltern es schaffen werden, miese Stimmung zu verbreiten.

    So ist es. Darauf kann man sich eigentlich immer verlassen.

    Wir haben in der 11 berufsorientierende Woche (1 Tag assessment center, einen Tag kommen Firmen und Dienstleister (auch Eltern / über Eltern vermittelt) und stellen sich vor, einen Tag kommen Leute vom Arbeitsamt und der Studentenberatung, einen Tag geht's mit Tutoren in Betriebe / Institute und einen Tag wird Bewerbungstraining angeboten: das machen die Lehrer (nachdem sie vorher die entsprechende FoBi gemacht haben) selber. Ich habe es vor 2 Jahren, als ich eine nicht-Turoren 11 hatte, auf Englisch getan, es gab das auch in Frz. und Spanisch. Der Lateinleherer meinte, seiner Sprache wäre da eher weniger gefordert ;) ). Der Hauptteil der Betreuung und Organisation wird in der BoW von den Tutoren getragen, die sind eigentlich immer dabei.

    Wir haben Angebote von Schnuppertagen an der Unis, wofür die Schüler frei kriegen, sofern sie deren Laufzettel mit Stempeln füllen.

    In der 12 machen die Schüler ein 2wöchiges Praktikum, die 13er stellen ein halbes Jahr vorher ihre Pratika und ihre Praktikumsplätze den 12ern vor, wir nennen das Praktikumsmesse - es ist gänzlich selbst von den Schüler gesteuert. Wir Lehrer machen eher das catering.. :) .

    Wir haben diverse Planspiele und Projekte - zum Beispiel "Schüler als Bosse" mit einer großen deutschen Bank - und Ähnliches. Referenten von der Uni oder diversen Firmen sind oft Gast.

    Als Oberstufenschule sind die Eltern nicht wirklich involviert, aber sehr interessiert - die berufsorientierenden Aktivitäten finden immer deren Interesse und Anerkennung. Es gibt auch immer mal wieder Eltern, die Kontakte zu Anbietern von Informationsveranstaltungen knüpfen, oder Referenten vorschlagen, die wir einladen. Hauptsächlich haben wir da aber ein paar ganz findige und fixe PoWi - Kollegen.

    Das wird von Schulamt zu Schulamt unterschiedlich gehandhabt und hängt außerdem mit dem Lehrermangel oder -nichtmangel im jeweiligen Fach zusammen (was ich persönlich übrigens nicht in Ordnung finde!).

    Die üblichen "Jugendsünden" brechen einem wohl seltener das Genick, Dinge, die befürchten lassen, dass man mit Verantwortung und Schutzbefohlenen, sowie dem Erziehungsauftrag nicht umgehen kann, eher schon: Übergriffiges Verhalten, Gewalttätigkeit, Dealen, Besitz von Kinderpornografie, rechtsradikale Aktivitäten etc ... in den Fällen ist das ja wohl auch gut so.

    Dinge, die mit Steuern zu tun haben etc werden in Einzelfällen (s.o.) eher lockerer gesehen.

    Das hier sind übrigens keine verbindlichen Rechtsauskünfte, sondern Beobachtungen aus der PR-Arbeit. Es könnte Widersprüchliches dazu geben...

    Alte Referendariats- und Lehrerkomplexe und -reflexe, wie das Schuldigfühlen, wenn die Vorbereitung einer Stunde nicht ebenso lang dauert, oder der A´rbeitstag bis 22 Uhr, sind ungesund und schleunigst abzustellen.

    Bei mir ist es so, dass ich in den Ferien in Ruhe das komplette Material, die Klausur und die Medien für die neuen Reihen zusammenstelle. Das dauert eigentlich am längsten. Garantiert aber auch, dass mir trotz der wenig Zeit pro Stunde, die mir im laufenden Schuljahr zum Vorbereiten bleibt, doch einige Highlights gelingen können - plus natürlich die Tatsache, dass ich inzwischen eine gewisse methodische Routine habe, eine Vorstellung davon, was wie lang dauert und welche Dinge man mit welchen Lerngruppen gut und effizient durchführen kann.

    Sollte ich dadurch tatsächlich mal um 20 Uhr Feierabend haben, oder (oh Schreck! :D ) gar um 18 Uhr, wie andere Arbeitnehmer auch, dann werde ich den Teufel tun, deswegen ein schlechtes Gewissen zu haben.

    Ob es zu wenig an Vorbereitung war oder nicht, merkst du doch in der Stunde: das gefühl des "Schwimmens" ist ggf. deutlich spürbar ... :)

    Zitat

    Warum ist da nicht mehr an Mobilisierung gelungen? M. E. wird nicht mehr deutlich, welche Aktion wirklich Breitenwirkung bringen soll.

    Tja, das ist eine sehr gute Frage. Irgendwas in der Lehrerpsyche oder der Beamtenpsyche macht uns gleichzeitig duldungsfähiger oder handlungsunfähiger oder ... ich weiß es auch nicht so genau.

    Breitenwirkung? Wir hätten mehr Macht als wir jemals annehmen würden.

    Nehmen wir mal das Beispiel LUSD. Meine erweiterte Schulleitung plus Informatiklehrer haben in Zeiten des Zentralabis pro Mann pro Jahr mehr als 200 Überstunden gemacht, damit die Schüler a) richtige Zeugnisse und b) ein Abiturzeugnis bekommen, und überhaupt zum Abi gemeldet sind. Ging mit dem Pprogramm eben nicht. Musste in nächtelanger Arbeit von Hand einzeln getan werden. Das KM hat nix unternommen außer zu verlangen, dass es gehen MUSS.

    Wie oft haben alle geseufzt "Man müsste den Karren mal richtig vor die Wand fahren lassen!"

    Ja, genau! Stellen wir uns mal vor ein kompletter Jahrgang hessischer Abiturienten hätte im Mai tatsächlich kein 13. Klasse Zeugnis und im Juni kein Abizeugnis gehabt!
    DAS hätte aber sowas von in jeder Zeitung gestanden, die Eltern wären Amok gelaufen, zu Recht, und hätten zu tausenden vor'm Landtag in Wiesbaden getsanden und verlangt, dass das Mistding SOFORT funktioniert oder sofort in den Müll geschmissen wiird. Das hätte sich niemals (!) so lange gezogen.
    Wir arbeiten immer noch mit der LUSD und aus dem KM kam jetzt immerhin die Anerkennung DASS es nicht funkioniert - 2008 gibt es vielleicht eine bessere Version. Bis dahin schieben alle weiter jährlich 200 Überstunden...

    So sind wir. Wir retten, was nicht zu retten ist - weil wir nicht langfristig denken oder weil wir meinen, das können wir doch diesem Jahrgang nicht antun (und tun es damit 10 oder mehr weiteren Jahrgängen an). Dasselbe wie in "ich kann heute nicht demonstrieren, ich muss korrigieren!"

    ?(:rolleyes: Tscha... Watt machma degegen?
    Meike

    Ulli, du beklagst, die Gewerkschaften sähen tatenlos zu - das sehe ich anders. Statt mich zu wiederholen, zitiere ich mich nochmal selbst von weiter oben und unterstütze damit Schlaubys Eindruck noch einmal: es ist schwer, gute Gewerkschaftsarbeit zu machen, wenn die Mitglieder sich nicht nennenswert beteiligen (wobei ich gestehen muss, dass mir das auch erst als PR klar geworden ist, also eher von der Innensicht):

    Der Informationsfluss seitens der GEW ist übrigens hervorragend, es gibt genaue Beobachtung dessen, was an den Schulen schief läuft und Vorschläge, was man dagegegen tun könnte, vor allem für Personalräte, die das dann in Personalversammlungen weitergeben sollen. Aufrufe zu Protesaktionenen gibt es (siehe oben), auch regelmäßige schulrechtliche, tarifrechtliche und beamtenrechtliche updates an die Personalräte gibt es per email, Rundschreiben etc. Leider veröffentlichen das nicht alle PR in ihren Schulen. Und es ist auch schwer: wir alle wissen, wie die Kollegen reagieren, wenn der Personalrat zwecks Information und/oder Aufruf "schoooon wieder eine Personalversammlung, ächz!" -einberuft - oder? Nachmittags, womöglich.


    :rolleyes: Meike

    gosford, dann ist ja gut, wenn du über die "Guten Tag ich bin der Soundso, neu im Kollegium hier ,...äh, sacht mal --- welche A14 sind'n bei euch noch frei?" schmunzeln kannst. Was soll man auch sonst mit denen machen?

    Zitat

    Zum Schluss zu gina-maria: Ich finde die Änderung alias' alles andere als lustig. In der Urkunde meines 2. Staatsexamens steht "Höheres Lehramt". Genauso lustig ist es, wenn mein Vater seinen Hauptschulabschluss "Unterschulreife" nennt, weil ich die allgemeine Hochschulreife erlangt habe.

    Ehrlich gesagt: ich finde das saulustig. Dein Vater hat Humor: Hut ab! :D

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