Beiträge von Meike.

    Nun frag ich mal nach konkreten Beispielen, die durch eure LK festgelegt wurden und bindend sind.
    Bei uns geht es u.a. um eine einheitliche Festlegung zum Umfang von Projekttagen, zu zusätzlichen anwesenheitsverpflichtungen wie Schulfeste, Tag der offenen Tür, Einschulung, ...

    Mikael hat ja bereits ausgeführt, dass es eine genaue Festlegung solcher "Extraarbeiten" nicht gibt, sowas ist dann auch Verhandlungssache.

    Als Personalrat kann man das geschickt einfädeln, wenn die Kollegen es schaffen, sich auf einer Personalversammlung darauf zu einigen, wie sie es denn gerne hätten, im Rahmen dessen, was die Rechte der Gesamtkonferenz zulassen. Das stellt dann der PR auf der nächsten Geko als Antrag. Was sich so nicht regeln lässt, kann der Personalrat als Initiativantrag in Form einer Dienstvereinbarung zu regeln versuchen.

    Beispiele von Konferenzbeschlüssen und DVs, die ich kenne, sind unter vielen anderen
    - Art, Zeit und Umfang des Tag d.o. Tür
    - Freistunden (Obergrenze)
    - Schulfeste (wie oft, wer muss anwesend sein, Verteilung der Anwesenheitspflicht)
    - Exkursionen (wie oft (Obergrenze), wann nicht)
    - Regelungen für Einsatz in Prüfungen (Maximun für Teilzeitkräfte, Entlastung für Menschen mit Pflichtprüfungsfächern oder Doppelabitur)
    - Aufsichten (wer wo wie oft)
    - Einsatz als Klassenlehrer (wie oft, welche Entlastung auf anderen Gebieten)
    - Mentorentätigkeit
    - Konferenzzeiten
    - Korrekturtage
    - Teilzeit
    - Klassenfahrten
    - Vertretungen
    etc...

    So lange es keine zentralisierten, extern korrigierten (!!), standardisierten Prüfungen gibt, ist das eh alles Augenwischerei.
    Ich verschwende da keine Zeit mehr drauf, mir einzubilden, wir machten da irgendwas Objektives und hielten "DAS Niveau", das wir ja nicht verschenken dürften.

    Ich arbeite in einer koordniert arbeitenden, sehr gut zusammenarbeitenden Fachschaft und wir können immerhin behaupten, dass wir 20+ Englischlehrer ungefähr dasselbe verlangen und serh ähnlich bepunkten. Das beruhigt unsere Schüler. Damit ist es das schon wert. Und in dem Maße standardisiert, wie es in einer bestimmten Zeit an einer bestimmten Schule Sinn macht. Beim Ringtausch im Abi merken wir aber auch, wie groß die Unterschiede von Schule zu Schule sind. Wir hatten schon Ringtäusche, bei denen alle unsere Kollegen den Kopp schüttelten über das Punktekonfetti, das da auf die Schüler hereinregnete - und solche, bei denen wir den Kopp schüttelten, über die absurd wirkenden Ansprüche, die da an die Schüler gestellt wurden.

    Es gibt überhaupt keine real existierenden, flächendeckenden "Standards".

    Und ansonsten halte ich es mit Nele:

    Guck mal bei https://www.lehrerforen.de ;) Da treffen sich ein paar Lehrer im Netz :)


    Im Ernst: Lehrer vernetzten sich wie alle anderen Menschen auch: manche mehr, manche weniger gern. Die, bei denen es mehr ist, nutzen alle öffentlichen und internen Plattformen, die es so gibt: es gibt lehrergruppen bei facebook, geschlossene und offene, es werden andere soziale Netzwerke genutzt, aber auch Anbieter wie Moodle und Lo-Net, letzteres ist gezielt auf Schulen zugeschnitten und dient eher einem intra-Netzwerk.

    Messen sind ja Riesenkommerzveranstaltungen einmal im Jahr, da entsteht eher nichts Dauerhaftes.

    Was ist denn das genaue Ziel und Konzept dieses Netzwerks? Danach kann man über die Form eher entscheiden, als bei so einer generellen Frage.

    Und 99% eurer Schüler mit so schlechten Noten entlassen, dass sie ohne Abschluss dastehen, würde dann gesamtgesellschaftlich weiterhelfen? Wie genau? Mehr Harz-4 Empfänger, aber immerhin welche mit "gerechten Noten"?! Super.

    Wenn sie durch "zu gute" Noten - man bedenke hier, dass die "Standards" auch nur willkürlich von Menschen festgesetzte solche und keine ehernen Naturgesetze sind - immerhin einen Abschluss hätten und damit eine vielleicht minimale Chance auf Vermittlung in einen Job: was ist daran schlechter, als lauter Menschen ohne Abschluss in die Welt, aka Sozialsysteme zu entlassen?

    Motivieren schlechtere Noten und Sitzenbleiben wirklich zu mehr Mitarbeit? Gibt es irgendeine Studie, die das belegt? Solche, die das Gegenteil belegen, kenne ich.

    Klar, es ist eine Urangst der Lehrer, dass durch "Noteninflation" "das Niveau" (was ist DAS Niveau??) gesenkt würde, in der Annahme "das Niveau" stünde in der Bibel als auch im Koran und sei unumstößlich. Diese Niveauabsenkung gilt es unbedingt zu verhindern. Man meint, man könne das durch das Vergeben schlechter Noten und Sizenbleiben erreichen. Dafür gibt es keinen Beleg, aber es wird daran festgehalten, als sei es der Strohhalm, an dem das Bestehen des Abendlandes hinge.

    Nicht, das ich es toll finde, wenn Schüler nicht mehr so viel auf die Reihe kriegen wie früher. Ich gelte nun wirklich auch nicht als Konfettilehrerin (Punke! Wer will Punkte!!) und bemühe mich um echte Herausforderungen im Unterricht - aber wenn es um die Wurst (den Abschluss) geht, kann es nicht sinnlos sein, im Sinne der Schüler zu entscheiden, solange wir kein besseres System als unsere scheinobjektiven Noten und "Standards" gefunden haben, und so lange man hier in der Gegend kaum noch einen Ausbildungsberuf mit "nur" mittlerer Reife bekommt. Vermittlungsquote Hauptschule: 15%.

    Nein, ich habe kein Rezept, das allem Übel abhilft. Ich weiß nur, dass reines "Aussieben" durch miese Noten kein Erfolgsrezept ist. Vielleicht wäre es einen Versuch wert, gar keine Noten mehr zu geben, um das Lernen-für-die-Note-und-für-die-Note-allein abszustellen und eben für was anderes lernen zu lernen. Hilft natürlich nicht bei den Pflänzchen, denen eh alles wurscht ist. Was hilft denen? Tja... vielleicht noch mehr persönlicher Zuspruch (=> Personal), vielleicht ein ganz anderer Fokus beim Lernen, vielleicht gar nichts.

    Wenn denn nicht solche Sachen mit Ende der Grundschulzeit aus der Akte entfernt würden....das ist auch einer der Punkte, die mich ärgern.

    Werden sie? Das wird wohl von Bundesland zu Bundesland verschieden sein. Hmm, oder ich hatte bisher immer Glück, dass in unseren Akten die Einlassungen der Grundschulen noch vorhanden waren.

    Das ist aber nunmal gängige Rechtslage, dass keine Daten übermittelt werden dürfen, die keinem konkreten (!) formalen Zweck dienen.

    Gilt auch für Personalakten. Ein steter Quell der Freude, was da alles drin rumfliegt.

    D.h., entweder werden sich in so einem Forum nur die PRs tummeln und fröhlich austauschen, was ich auch super fände, oder ihr als Mods seid nur noch damit beschäftigt, Anfragen aus anderen Foren in das PR-Forum zu verschieben.

    Fänd ich jetzt auch ncht so schlimm, bis alle sich dran gewöhnt haben. Danach dient es viell. sogar der Systematisierung bestimmter Themen.

    Habe letztens mal überlegt, ob es vielleicht Sinn machen könnte, hier noch ein Unterforum für Personalvertretungsfragen hinzuzufügen?

    Ich dachte nicht so sehr an eine Kommunikation von Personalräten unter sich, wobei gegenseitige Tipps und Tricks ja auch hilfreich sein könnten, sondern eher an einen Ort für gesammelte Fragen zu allem, worin ggf. der PR eingebunden sein könnte - also Einstellungen, Mehrarbeit, Langzeiterkrankungen, Informationsrechte, Initiativrechte, Abordnungen, Versetzungen, Schwerbehinderung, Arbeits&Gesundheitsschutz, Gleichbehandlung, Beurlaubung, Beförderungen, Beschwerden, Mitbestimmung generell, Überwachung...etc pipapo.

    Dann hätte man die "Rechtsauskünfte" bzw auch die möglichen Hinweise zum strategisch günstigen Vorgehen bei den o.g. immer wiederkehrenden Themen immer schön gesammelt in einer Abteilung.

    Auf der anderen Seite entwickeln sich ja viele threads erst nach ein paar Seiten zu einem, in dem sich mögliche Personalratsbeteiligung oder Mitwirkung herauskristallisiert. Vielleicht ist das in der Praxis gar nicht so einfach abzuschätzen, ob ein thread da rein gehört oder doch eher in die Schulform?

    Vielleicht könnte man sich hier mal eine Meinung dazu bilden?

    WENN da ein Bedarf bestünde, wäre es wahrscheinlich am besten in der Sektion Schulverwaltung und Schulleitung angesiedelt?

    Bei 130 Kollegen und gefühlten 80 Milliarden Ehemaligen werden wir das schön bleiben lassen.
    Zumal ich gar nicht wüsste, wer da noch Listen führt oder führen soll - mit 1 Stunde Entlastung müssen die PR hier die ganze genuine, vom Gesetz geforderte Personalvertretungsarbeit machen - von TvH-Verträgen über Einstellungen, Abordnungen, Versetzungen, Beförderungen, Funktionsstellen, Beschwerden, PVs und Information des Kollegium, Dienstvereinbarungen, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Gleichbehandlung, Mehrarbeit, Beurlaubungen, Langzeiterkrankungen, Schwerbehinderung und Initiativanträge. Reicht doch eigentlich?

    Zumindest in unseren Personalvertretungsgesetz gibt es - entgegen hartnäckig anderslautenden Gerüchten ;) - tatsächlich keinen Catering-, Beglückungs- und Bespaßungsparagraphen, ich weiß eh nicht, warum der Fokus vieler Personalräte auf all dem Kram liegt, der grundlegend NICHT ihre Aufgabe ist, und sie dafür oft keine Ahnung davon haben, wofür sie eigentlich zuständig sind.

    Dafür dürfen sich doch bitte gerne Komissionen, Ausschüsse oder engagierte Gruppen bilden.

    Das Sekretariat hat (glaube ich) einen Ehemaligenverteiler, in den sich die Kollegen von sich aus aufnehmen lassen können, dann kriegen sie ne Einladung zum Kollegiumsausflug. That's it.

    By the way: den Ausflug organisieren mittlerweile auch nicht mehr wir. Hat lange gedauert, bis das durchgesetzt war :D

    Und ich beschließe diesen Beitrag mit meinem Lieblingszitat aus dem richtigen Leben:

    "Hallo Frau Meike, Sie sind doch die Personalratsvorsitzende: Warum gibt es denn hier nie Kaffeesahne?"

    Wenn man das Vorgehen von Schulleitung als ehernes Gesetz und unabänderbar betrachtet... ist das wohl so.
    Einfluss darauf zu nehmen, wie eine Schule /Leitung denkt, ist ein dickes Brett zum Bohren, aber keins, das nicht schon gebohrt worden wäre. Man braucht halt solide Kenntnisse über das, was man will und eine gute taktische Vorstellung davon, über welche Mitbestimmungsgremien man welche Akzente setzen kann. Und Zeit, und eine stetig wachsende Gruppe an Unterstützern, die zu gewinnen wieder an Punkt 1 hängt: ich brauch eine sinnvolle Gegenidee.

    Im hier vorliegenden Fall sehe ich die noch nicht. Da scheint es mir darum zu gehen, die eigenenen Vorstellungen von Notengebung (und die hast du, wie ich finde, sehr sinnvoll hinterfragt) und Unterricht durchzusetzen, wenn's sein muss auch gegen die Realität der Kinder, die da eben sind. Tja...

    Das, was Wollsocken schreibt, meinte ich, wenn ich von "Perspektivenwechsel" schreibe.
    Und das, was binemei schreibt, ist das, was unsere nicht teamfähigen "Was der Lehrplan bedeutet, definiere ICH"-Kollegen, gerne mal von sich behaupten. Ihre Weigerung, die Ansichten und Areitsweisen anderer zur Kenntnis zu nehmen, setzen sie gleich mit "standhaft bleiben".
    Ich halte eine gute Koordniation für sehr hilfreich. Je enger man inhaltlich beisammen ist, desto enger ist man es auch bei den Standardsm, die gesetzt werden.

    In meinem Fachbereich werden freiwillig alle Arbeiten koordiniert gechrieben. Wer es grad mal nicht gepackt hat oder krank war, kann auch mal ausscheren, da sagt keiner was. Wir haben einen riesigen Materialpool in den mittlerweile alle ab und zu etwas reingeben. Im Prinzip brauchen wir keine extrenen Unterrichtsmaterialen mehr. Und man konzipiert nur ein Mal im Jahr höchsten ne Klausur und nen Erwartungshoriszont. Läuft komplett problemlos.

    Das Problem mit den unterschiedlichen Standards haben wir daher schon lange nicht mehr. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen. Nach oben und unten. Die glauben auch, sie wären die einzigen, die Recht haben... nur bei denen, die nach oben ausscheren (=Punkte wie Konfetti), sind die Schüler auch der Meinung ;) . Beide Formen sind bei uns absolute Einzelfälle... ansonsten arbeiten über 20 Lehrer der Fachschaft so, dass es im Abi selten mehr als 1 Punkt Abweichung bei der Kokorrektur gibt. Das entsteht übrigens durch Gespräche, Gespräche, und nochmal Gespräche (keine Dauerkonferenzen, einfach gute Vernetzung)- - und eher nicht durch "ich finde die Arbeit aller anderen Scheiße und weiß als einziger, was ich tue!" Oder "Nur der strengste Lehrer ist der Beste".

    Möchtest du den Märtyrertod sterben oder ein halbwegs vernünftiges Berufsleben mit einigermaßen angemessener Kollegialität leben? Das wäre die erste Frage, die ich mir hier stellen würde. Die zweite wäre ein Perpektivwechsel. Wenn alle etwas anders machen als ich, frage ich mich erstmal, ob es gute Argumente dafür gibt und zweitens ob ich diejenige bin, die verkehrt rum läuft.
    Sollte ich zum Ergebnis kommen, dass ich tatsächlich die einzige weit und breit bin, die Recht hat, dann frage ich mich die oben etwas sarkastisch formulierte Frage. Sollte ich also dann zum Schluss kommen, dass der "Märtyrertod" ;) - also das Verändern eines ganzen Systems nach MEINEN Vorstellungen - in der Tat das Ziel sein muss, würde ich folgendermaßen vorgehen:
    1. Ich würde mich rechtskundig machen. Bei allem. Richtig sattelfest rechtskundig. Das dauert.
    2. Ich würde ein alternatives Konzenpt entwickeln, für das ich Leute begeistern kann. Wenn du genauere oder strengere Bewertungen nach den Maßstäben, die du als verbindlich erkannt hast / für verbindlich hältst, willst, musst du Leute davon überzeugen können dass und warum das Sionn macht. Und zwar so, dass du Leute auf deine Seite ziehen kannst. "Weil ist halt so" reicht da nicht. Irgendetwas hält ja die Leute derziet noch auf "der anderen Seite", also musst du, logischerweise, etwas Attraktiveres anbieten können. Wenn du das nicht kannst und auch nicht weißt, warum du das unbedingt willst: vergiss es. Du wirst weiter allein da stehen.
    3. Hast du dieses Konzept, such dir erstmal ein paar Leute, von denen du glaubst, dass die mit dir an einem Strang ziehen. Arbeitet koordiniert, sichert euch immer rechtlich ab, versucht Erfolge dieses Tuns sichtbar zu machen. Findet weitere Leute.
    4. Wenn du das geschafft hast, könnt ihr versuchen durch die Mitbestimmungsgreien (GeKo, SchuKo) weiter zu kommen und Grundlegendes zu verändern. Dazu braucht es Ideen und Anträge, die ihr mehrheitenkonform vermitteln könnt. Und Rechtssicherheit über das Procedere!
    Es wird auf jeden Fall ein langer Kampf.

    Quick Fixes, falls du danach gefragt haben solltest, gibt es nicht.
    Und wenn es nur ums durchkommen geht: tja... dann wirst du mit dem Strom schwimmen müssen. "Ich will, dass alles anders wird, aber ich weiter lieb gehabt werde"... äh, ich fürchte: nein. Gibt es nicht.

    Bist du mit den Kollegen schonmal ins Gespräch getreten, auf der Metaebene? Vielleicht haben die gute Gründe für ihr Tun?

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