Beiträge von Meike.

    Nunja, es ist nicht der erste Beamtenstreik - ich habe bereits 2 mitgemacht ... und bei den Geldbußen (die auch eher selten und in Hessen nicht gängig sind) kann man ja mal rechnen, innerhalb wie vieler Monate man das wieder drin hat, wenn man die Übertragung des Tarifergebnisses durchsetzt - mit dem Bonus, das Geld dann weiter zu kriegen. Was ja schon Mal geklappt hat.

    In Hessen haben Sanktionen (außer dem normalen Gehaltsabzug, der ja keine eigentliche Sanktion ist, sondern eben Konsequenz des Fernbleibens, und einer Missbilligung, die nach 2 Jahren aus der Akte muss) keine Tradition. 2003 gab es gar keine. Weil relativ viele Kollegen gestreikt haben. Damit kann man nämlich im Zweifelsfall auch Dienststellen überlasten. ;)
    Anderswo wurde das restriktiver gehandhabt, aber anderswo ist auch grad nicht mein business.

    Jetzt steht hier erstmal das Quorum für denBeamtenstreik an - ich bin gespannt.

    Und so geht's:

    "Herzhafte" Kritiker der "neuen" Medien erinnern mich sehr oft an Menschen, die mangels Qualifikation ein Auto nur im ersten Gang und bei Tageslicht fahren können; sich dann aber lauthals darüber beschweren, dass der ganze neumodische Kram auch nicht mehr kann als ein Ochsenkarren. Und überhaupt sei die Bedienung mit Zündschlüssel und Tür aufmachen und so viel komplizierter als so ein Ochsenkarren. Und überhaupt sei es eine unverzichtbare Kulturtechnik, ein Ochsengespann zu führen. Genau so unverzichtbar, wie einen guten Federkiel zu schneiden oder Tinte mit der Tuschestange anzurühren. Wo kämen wir denn hin, wenn die Jugend sowas nicht mehr kann. Die ganze Bildung des christlichen Abendlandes wäre gefährdet! :)

    Das Schlimme ist ja, dass die nachwachsen. Ich dachte immer, das Problem löst sich biologisch -aber ich kenne mittlerweile unter-30jährige Ludditen. Keiner davon ist für sehr lebendigen Unterricht bekannt - das mag aber reiner Zufall sein ;)

    Die Leute sehen das erfahrungsgemäß aber genau anders herum: Man stellt Anforderungen an sie (z.B. dass ein Dokument tabellarisch aufgebaut und auch noch mit Seitennummern und Inhaltsverzeichnis versehen ist (und stellt ihnen eine Vorlage zur Verfügung)), die Kollegen beschweren sich ob der Arbeitsüberlastung... sie haben mehrere ganze Tage daran gesessen und das Ergebnis sieht trotzdem nicht so aus wie die Vorgabe. "Das ist völliger Mist, das geht nicht, man hat schon viel zu viel Zeit darauf verschwendet, ..." Und dann setzt man sich mit den Kollegen hin (falls die nicht schon komplett dicht gemacht haben...) und erledigt das Geforderte in max. 10 Minuten.
    Die Arbeitsüberlastung ist (an dieser Stelle) selbstgemacht... und wer hat Schuld? Natürlich die Kollegen, die den Umgang mit dem PC einfordern und mehr als nur unkomfortable "Schreibmaschinen-Texte" verlangen.

    Stimmt. Aber dass die Qualität solcher Unterrichtsmaterialien signifikant besser ist, als der kreuz und quer geschnippelte und geklebte und kaum leserliche Murks von anno Tobak, oder aufgehobene Zeitungsartikel über politische Themen, die sich schon läääängst weiter entwickelt haben, das erkennen sie ja schon an. Sie wollen es nur nicht selbst erarbeiten. Aber wenn ihre eigenen Schüler mit dem Argument kämen "das sei zu viel, zu neu, zu aufwändig, zu nervig" - da wär aber was los. Dieser Doppelstandard und dieser Mangel an Bereitschaft, sich zu entwickeln regt mich auf.

    Und welche Konsequenzen hat das, wenn du Kollegen "nicht ernst" nimmst, außer, dass du dich mit deinen Kompetenzen dabei irgendwie gut und überlegen fühlst? Dienstrechtliche ja wohl kaum!

    Ich bin schon auch manchmal entsetzt, wie altertümlich manche Leute noch arbeiten, aber deshalb haben sie durchaus ihre Fähigkeiten und natürlich nehme ich sie ernst. Ich kenne meine eigenen Grenzen schließlich auch. Ich glaube nicht, dass ein "ich erwarte einfach ... dies und das ..." irgendwem weiterhilft.


    Das hat leider keine Konsequenzen, schön wär's ;)
    Und ich werde dem Problem auch nicht abhelfen können, leider.
    Allerdings habe ich sehr wohl das Recht, Kollegen, die sich weigern, Kompetenzen zu erwerben, die Anfang des 21. Jahrhunderts einfach zum Standard gehören, weniger ernst zu nehmen, vor allem dann, wenn sie das mit großen Getue und Gedöns als quasi-Religion vertreten, wobei es sich schlicht um Desinteresse, Faulheit oder einen atavistischen Reflex des Ablehnens alles Neuen handelt, den sie gerne und langatmig in krumme Bildungsdefinitionen kleiden.

    Wer Schüler danach bewertet und dazu anhält, sich alles anzueignen, was der eigene Unterricht so Neues bietet, wer erwartet, dass ein ständiger Lernfortschritt zu beoabchten ist, wer möchte, dass sich die SuS politisch und gesellschaftlich und technisch auf dem Laufenden halten - und selbst nicht bereit ist, das Minimalprogramm in gleicher Richtung zu bedienen, der verliert bei mir an Respekt. Und bei den Schülern natürlich erst Recht. Die Witzchen über "Doktor Tegeslichtprojektor" oder "Herr/Frau Matritze" kennt man ja.

    Natürlich gibt es Kollegen, die technisch nicht sehr gut aufgestellt sind und das bedauern und selber nicht gut finden - die kriegen bei mir Hilfe und Anleitungen, so oft und viel sie wollen. Von denen rede ich aber auch nicht unbedingt, die werden - langsam aber sicher - das irgendwie lernen. Ich meine die, die aus der Inkomepetenz eine Attitüde gemacht haben, die sie gerne und oft zum Besten geben.

    Übrigens blockieren solche Leute dann gerne auch mal die Arbeit anderer oder machen sie zäher und langwieriger, das nehme ich in Zeiten genereller Arbeitsüberlastung besonders übel. Wir schreiben zB. koordinierte Klausuren, die Abstimmung über Text / Fragen erfolgt schnell, unkompliziert und elektronisch. Nur Herr Kollege X kommt, nachdem alles fertig ist und die Kopiervorlage im Fach liegt, an: "Ihr wisst doch, ich logge mich da nicht ein! Und mir gefällt auch die Frage B nicht, den Operator "relate" habe ich mit meiner Gruppe noch nicht geübt." :/ Unser Materialpool, der immer auf dem aktuellsten Stand ist, und gerne von allen Kollegen genutzt wird, wird ausschließlich von denen gepflegt und aktualisiert, die sich technisch auskennen (zum Glück die meisten). Dann kommen aber immer wieder gerne Herr X und Frau Y um die Ecke und fragen "Habt ihr da in dem Pool auch was aktuelles zu XY? Weißt du nicht auswendig? Kannst du mal für mich nachgucken und mir das ausdrucken?" Bei Aufforderung, doch selber reinzugucken: "Ach du weißt doch, wie ich zu diesen Dingen stehe" ( & langer Vortrag dazu). So arbeitet man für diese Herschaften mit, während die sich über die mittlerweile 30 Jahre alten euen Medien beklagen. Und so weiter, und so fort. Ich könnte hunderte solcher Beispiele nennen.

    Als Lehrer hat man, wie ich finde, sich fortzubilden, so dass man fachlich auf dem neuesten Stand ist. Dazu gehören nicht nur die reinen Fachinhalte, sondern auch ein Standard, der eben zeitgemäß ist und zum Teil eben durch "neue" Medien transportiert wird. In unseren Oberstufen-Englischbüchern ist Bush noch Präsident. Und wird es auch die nächsten 10 Jahre sein, bevor wir neue bekommen. Laut Buch gibt es noch keine NSA Affäre, Snowden ist kein Begriff, ISIS kein Problem und in Boston ging keine Bombe hoch. Es gab kein Referendum in Schottland und Irland hat die gleichgeschlechtliche Ehe nicht eingeführt.
    Damit KANN man nicht angemessen arbeiten!

    Ich bin der Meinung, dass man es sich leisten kann, all das zu verweigern, wenn man ohne Verantwortung für andere in einem Häuschen am Waldrand wohnt und sich von seinem Gemüsegarten ernährt. Bitteschön. Aber nicht als Lehrer. Und ich persönlich muss die, die da mit herrlichem Doppelstandard das verweigern, was sie von ihren Schülern verlangen, nämlich dazu zu lernen, nicht respektieren.


    Andererseits sind Informatiklehrer natürlich überfordert, wenn sie die gesellschaftlichen Folgen ihres Fachs auch noch behandeln sollen. Nicht nur zeitlich, auch methodisch und fachlich. Medienkompetenz umfasst halt irgendwie alles. Von daher müsste das zu jeder Ausbildung dazugehören, speziell zur Lehrerausbildung.


    Ich erwarte das eigentlich von jedem Erwachsenen heutzutage, dass er das, mindestens in Grundzügen, kann. Word, Excel, PowerPoint und deren Verwandte, Umgang mit Informationen aus dem internet, Datensorgsamkeit, Computergrundkenntnisse, mit denen man sich in alles Neue selbst reinfuchsen kann. Damit, das nicht drauf zu haben, macht man sich m.E. zum Horst, etwa wie wenn man darauf bestünde, Pakete mit einer Pferdekutsche geliefert zu bekommen, sonst nähme man sie nicht an. Kann man so machen, klar - aber man ist dann halt raus.

    Kollegen, diese Kernkompetenzen nicht auf die Reihe kriegen, die dann staunend in den Präsentationsprüfungen im Abi rumsitzen, wo Medieneinsatz Pflicht ist, und das gar nicht beurteilen können, nehme ich nicht ernst. Ebensowenig wie Kollegen, die beim study trip in London nach riesigen faltbaren Papierkarten stramm in die falsche Richtung latschen oder keine online Buchung für's Globe machen konntn, weswegen ihre Schüler leider draußen bleiben müssen. Oder die, die zum Googeln zu doof sind und drei Wochen lang hinter den Fachkollegen her laufen und um einen Artikel zu den aktuellen Geschehnissen in Ferguson bitten, das passe doch gerade so gut, damit sie auch mal relevanten Unterricht machen können.

    WENN die Pflicht zur Fortbildung, die in den meisten Dienstordnungen fesgtgeschrieben ist, Sinn macht, dann da. Die 900. FoBi zu wie geh ich mit Gedichten um braucht kein Aas.

    Das mit dem toten Lehrermarkt ist ja nun eine ganz hübsche Metapher, war aber auch irgendwie schon immer der totgesagteste Markt überhaupt. Dafür, wie tot der seit Jahrzehnten ist, floriert er aber ganz gut, so insgesamt. Wer sich die Mühe machen will, kann ja mal in die offiziellen Prognosen der Kultusministerkonferenz reingucken - aber mit Vorsicht genießen.

    In Hessen werden Berufsschulabsolventen und Förderschullehrer gesucht, erstmal auf unbestimmte Zeit, Einstellungsschancen für Gym auf dem Lad sehr okay, in der Groß(universitäts)stadt schlechter.

    dem kabarett der nicht-funktionierenden technik könnte man leicht abhelfen: man stellt eine halbtagskraft an, die sysadmin macht, statt das einem lehrer als extra-aufgabe aufzuhalsen. fertig. dann gehen auch die rechner, und wenn nicht, ruft man den menschen an, und er rettet dich. an privatschule erlebt, erleichtert den schulalltag sehr und verbessert unterricht zumindest bei den meisten kollegen unter vierzig/fünfzig.


    Den hatten wir jahrelang. Und dann hat das Land/ die Stadt alles zentralisiert. Die PCs, software, web-administration der Schulen werden jetzt über FraLine udn ein Amt in Stadtschulamt betreut (zwangsbetreut) und unser IT-Guru darf nix mehr. Für jeden Pups (Kollege hat Passwort vergessen, PC zu Beamer klappt nicht oder umgekehrt, Zugriff auf Lehrer-Transfer nicht möglich, etc) - muss er im Amt 40 anrufen. Die antworten...oder antworten nicht... oder später ... oder viel später.... Auf der aktuellen Liste der in den neuen Smartboard-Räumen zu installierenden Software steht aller möglicher Scheiß, nur nicht - Achtung! - die software, die PC und Smartboard koordiniert! Hamse vergessen. :weinen: :weinen:
    Früher konnte man einfach bei unserem IT-Guru in den Raum latschen und sagen "Hey, XY geht nicht, kannste mal?" Und dann bekam man das noch während des laufenden Unterrichts behoben. Heute kannste die geplante Stunde auf in drei Wochen verschieben. Ach, es ist zum Mäusemelken.

    Das lernt sich auch nicht mal so eben nebenher. Ich wünsche immer, ich hätte viel mehr Zeit, das mit den Schülern zu üben. Ich muss selbst auch immer dranbleiben, weil es so oft neue Versionen gibt. Die Schüler können inzwischen auch eher weniger, weil sie so viel am Handy/Tablet unterwegs sind.


    Genau deshalb finde ich, dass Informatik (ich kapiere einen PC und alle nenneswerten Programme darauf, die grundlegenden Befehle, die programmübergreifenden Strukturen) unbedingt ein Pflichtfach sein muss. Was Dejana aus England berichtet, erfüllt mich mit Neid.

    Wer solche Strukturen beherrscht, kann sich später vieles selbst erschießen und sich in neue Versionen und wirklich neue Medien selbst reinfuchsen. Ich für meinen Teil besuche ja auch keine Fortbildungen, wenn irgendwan Neues rauskommt, ich kapiere das Grundprinzip und dann wurschtel ich mich da selbst rein - manchmal unter Gefluche und Gestöhne, ber bisher immer efolgreich. Was ich nicht weiß und sich nicht logisch erschließt, findet Tante Startpage für mich raus. Diese Kompetenz zu erwerben, braucht es aber eben ein grundständiges Unterichtsfach. Sonst beherrscht das Gerät das Kind und nicht das Kind das Gerät.

    Die fachlichen Einzelkompetenzen - zum Beispiel "warum ist Wikipedia mit seinen Querverlinkungen entegen altbackenen Gerüchten GERADE für Oberstufenenglisch ein unglaublich gutes Nachschlagewerk (Fachbegriffe!)" oder "Wer bei der Parteiseite der Republikanern surft, bekommt einene ewas anderen Eindruck von Obamacare als de, der bei den Demokraten guckt - jetzt ehrlich jetzt?!" - "was kann ein virtuelles Klassenzimmer für meine Abiturlernstruktur, Zeitplanung und Datenvernetzung tun?" und so weiter - das kann man in der Tat im einzelnen Fach tun (wenn man's kann und darf!) - aber die Grundfähigkeiten - vom Kapieren dessen, was ein Programm ist, über Programmstrukturen, über die Office Programme und deren open source Brüder&Schwestern, bis zu den multiplen Chancen und Gefahren des www, hin zu Quellenkritik und eigener Mitgestaltung im internet - das ist so viel Stoff mittleweile, das muss in die Schule. Von Anfang an.

    Lass die Finger von Geschichte. Philo vielleicht ok, aber dann ein sinnvolles anderes Kombinationsfach - oder gleich Grundschullehramt (dort ist aber aktuell Mathe als Kombinationsfach Pflicht).


    Tja... hier ist Geschichte Pflichtfach bis Q4 und wir hatten vor ein paar Jahren einen eklatanten Mangel, wo den Absolventen egal welcher Durchschnittsnote der rote Teppich ausgerollt wurde...

    Ich behaupte nach wie vor, dass der Schweinezyklus nicht berechenbar ist. Aber natürlich gibt es ein paar sichere Bänke, die einem auch bei Berufsalternativwahl weiterhelfen: Mathe, Informatik, Englisch.

    Mir würde schon ein funktionierendes WLAN im ganzen Haus reichen. Was nützen die Tablets, wenn die nicht ins Netz kommen?
    Super fände ich auch, wenn an die sauteuren Smartboards, die in einigen Räumen hängen, auch ein Rechner angeschlossen wäre, damit ich sie nutzen kann.
    So richtig praktisch fände ich es auch, wenn ich docx-Datein auf allen Lehrerrechnern öffnen könnte.

    Ja. Das ist Standard an unseren Schulen. Es wäre Kabarett, wenn es nicht so unfassbar traurig wäre. :schreien: :uebel:

    Ich stimme meinen Vorrednern zu, möchte aber noch etwas ergänzen:

    Meike hat es auch schon erwähnt. Ich halte es für einen Trugschluss, dass die Schüler die Officeanwendungen bereits richtig beherrschen. Am ehesten noch PowerPoint, bei Word wird die Luft ganz schnell dünn und bei Excel sieht es düster aus. Das müssen die Schüler tatsächlich grundständig lernen, und zwar nicht nur im Sinne von Kochrezepten (erst klicke ich da, dann da), sondern eher so, dass sie das Prinzip hinter so einer Anwendung verstehen und sich dann auch schnell und effektiv alleine in neue Versionen oder andere Programme reindenken können.
    Dass damit Informatik und/oder Medienkompetenz noch nicht abgehakt ist, sondern noch ganz viele andere Themen wichtig sind, ist sowieso klar!


    Absolut richtig. Und weil das so viel ist - und nicht nur PCs, sondern vor allem auch tablets und smartphones dazu gehören - hätt ich die Ausstattung gerne auch auf dem halbwegs neuesten Stand. Und schnelles internet, verflixt nochmal! Ich setz mich doch nicht mit 26 Nasen für eine Recherche in einen Computerraum, den ich erstmal buchen muss, dann warte ich, bis die Dinger 5 Minuten später endlich hochgerödelt sind, dann hat die Hälfte ihr account passwort vergessen und muss vom Nachbarn eingeloggt werden und dann dauert der Seitenaufbau ne Minute oder es kommt bei der Hälfte der PCs ne Fehlermeldung. AAAHHHRG! :computerrache:

    Ich will nen PC und Smartboard im Raum und nen Satz tablets, für "wir verifizieren mal was" oder "wir erarbeiten was und führen es digital zusammen, so dass auch mal was entsteht, was komplexer ist, als <eine Tafel voll< " und was später wieder aufgegriffen und vertieft und noch später vor dem Abi nochmal halbjahresübergreifend vernetzt werden kann!
    Und dann meinetwegen PC-Räume für die office-Techniken usw.

    Und ich will ganz besonders keine Zeitungsartikel oder Klugscheißersendungen, die MIR erzählen, die Schüler wären mir um Längen voraus, was Technik angeht, während gleichzeitig mein sehr wohl vorhandenes Wissen und die Ausstattung, mit der ich abeiten muss (und die ist noch vergleichsweise gut, wenn auch immer noch nicht hinreichend), sowie die "darf nicht"-Reglementierungen für Schulen extrem auseinander divergieren. Ich fühle mich verarscht!

    Die Ausgangsfrage ist m.E. im 21. Jahrhunder nicht mehr verhandelbar.

    Es kann nur noch um das "wie" gehen. Ich fände es gut, wenn das Fach "Informatik" verbindlich würde. ist heutzutage mindestens so wichtig wie Mathe und Englisch.

    Die sogenannten digital natives sind aber bis in die Oberstufe eher digital naives. Von "ich weiß nicht, wie man eine Tabelle in Word rein bekommt" über "das stand aber doch im internet" bei haarsträubenden politischen Behauptungen, bis hin zu uuuuunfassbarer Datenunvorsichtigkeit im Netz ist alles dabei. Frag ich meine Schüler, ob sie wissen, was ein proxy-server ist, gucken alle erstaunt, TOR - nie gehört oder nur Gerüchte, smartphone so einrichten, dass nicht jede app Mikro und Kamera mitnutzen kann - echt, das geht? Quellen verifizieren... ach, Himmel.

    Da können die nix dafür - sie nutzen ja freiwillig nur whatsapp und facebook und twitter - also müssen wir es ihnen beibringen. Grundständig. Ist heutzutage einfach ein lifeskill, ob es den Vertretern des analogen Bildungshumanismus passt oder nicht. Und nein, das ist nicht (nur) Elternaufgabe. Die müssen schon die Finanzen für die ganze Technik im Haus beeitstellen. Das ist ein klassisches Bildungsziel - Teilhabe am Wissen, mit dem man in Zukunft alle wichtigen Netzwerke in Job und Alltag bildet. Das gehört themenbezogen in die Fächer - aber grundlegend in ein verpflichtendes Schulfach.

    Bücher und Papier und Texte und Reagenzgläser und Pinsel und Hallenschuhe und Gedichte und Textaufgaben sind auch wichtig, keine Frage - aber so zu tun, als seien die (aaaaahrg!!) "neuen Medien" noch neu oder wegzudenken oder wegzudiskutieren/wünschen ist ein Witz.

    Auf der anderen Seite ist es ein noch größerer Witz, den mittlerweile vielen hoch medienkompetenten Kollegen erst alle echte / sinnvolle Mediennutzung qua kleinlicher Verordnung zu verbieten oder ins Lächerliche zu limitieren - und die Schulen so grottig auszustatten, dass PCräume mehr an archäologische Exkursionen gemahnen - und dann zu sagen "die Lehrer vion heute sind so unflexibel, die machen das nicht (richtig)"- Da krieg ich dann endgültig Hautausschlag!

    Der Schlichtungsversuch der SL ist natürlich auch am Ziel vorbei. Wie kommt er darauf, dass es weiterhilft, die Maßnahmen der Lehrkraft, die zumindest den Willigen einen geregelten Unterricht anbieten will, ohne beide Seiten zu hören zu unterminieren?

    Wenn bei uns jemand rausgeschickt wird, was selten vorkommt, aber doch gelegentlich, darf er gleich zur Schulleitung gehen. Die reagiert dann meistens damit, dass der Betreffende seine Sicht der Dinge ausführlich schriftlich darlegen darf. Während der Zeit, wo junger Mann/ junge Dame darüber reflektiert, wie er/sie jetzt erklärt, warum sein Verhalten gereicht hat um ihn für den Unterricht untragbar zu machen, passieren schon einige Dinge in den Köpfen. Die schriftliche Darstellung bekommt dann die Lehrkraft zu sehen, die wiederum ergänzen/kommentieren kann.

    Je nachdem ob das zur Einsicht und Verhaltensänderung gereicht oder nicht, treffen alle drei dann nochmal zum Gespräch zusammen.

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