Wenn du professionelles Handeln dann mit professionellen Argumenten begründen kannst, merken das auch die meisten Fachleiter.
Diese kleinschrittigen, hochgenauen Konzepte mit wortgnauer Festlegung dessen, was Schüler äußern und lernen sollen, sind welt- und unterichtsfremd. Lass dich davon nicht so einschüchtern.
Wenn ich ne Stunde plane, hab ich ne Idee, n gutes Material und ne grobe Vorsellung von der Methode. Wenn der Kurs an dem Tag nicht gt drauf ist, oder die Interessenlage anders ist, plane ich natürlich spontan um und zwinge die nicht in mein Korsett. Kommt nix bei raus. Ich will aber, dass aus jeder Stunde was rauskommt.
Beispiel: ich habe letztens eine Debatte zwischen britischen jungen Muslimen gezeigt. Eigentlich wollte ich auf Integrations-Gelingensfaktoren hinaus. Die sollten dann an der Tafel stehen.
Jetzt haben einige der jungen Muslime im youtubevideo aber Sachen gesagt, die meine Damen im Kurs (überwiegend auch Musliminnen) tierisch aufgeregt haben! Soll ich die jetzt ernshaft in ihrer Empörung und ihrem Diskutierwillen bremsen? Bestimmt nicht. Dann wurde das halt diskutiert. Und von da aus Frauenrechte generell, Religon und Freuenrechte, Frauenrechte in England/USA/Deuschland/Irak/Afghanistan und Pakistan. Frauenrechte und Ökonomie, Frauenrechte und Erziehung. Super spannend, extrem tiefgreifend.
Die Tafel war 2x komplett knallevoll, mit Ideen, Fakten, Fachvokabular.
Hate nicht so irklich viel mit meinem Plan zu tun.
So what? Alle haben sich beteiligt, die Diskussion war auf hohem Niveau, die neuen Vokabeln zahlreich, die Inhalte spannend, alle haben was gelernt.
Wichtig ist, den Schüler nichts kleinschrittigst vorzudenken. Dann tun sie es nicht mehr selber.
Die Integrationsgelingensfaktoren mach ich mit was anderem. Macht nix.