Beiträge von Meike.

    Tja, was tun, wenn Schulleiter und Kollegium (samt Personalrat; der hat es angeblich vor zwei Jahren mal angesprochen, ohne Erfolg) nicht wirklich mitziehen?

    Es ist auch absolut nicht Aufgabe des Personalrats Kollegen zu disziplinieren. Man sollte schon immer wissen, welchen Hut man grad aufhat.

    Bei Problemen wie dem oben geschilderten geh ich selber hin und nerv. Bin ja schon groß.
    Wenn der Kollege drauf nicht reagiert, hat er a) entweder gute Gründe, die er mir erklären kann oder b) kein Bock. Das kann ich dann wiederum a) akzeptieren oder b) täglich hingehen und nachfragen, dann ist er von mir wenigstens so genervt wie ich von ihm.
    Natürlich kann ichs auch dem Chef stecken oder da täglich vorbeigehen - wenn der nix macht, muss ich es halt selber machen.

    Und wenn das auch nichts hilft, gilt die Regel meiner Omma: "Was man nicht ändern kann, das muss man halt ertragen".


    Diesen Beitrag kann man eigentlich als Schlusswort so stehen lassen.

    Und NATÜRLICH werden im Unterricht nicht nur die Massenphänomene diskutiert. Ganz im Gegenteil. Man spricht über bestimmte seltene Behinderungen, über Einzelschicksale, die besonders auffällige Biografien haben (davon handelt eigentlich alle Literatur), man spricht über politische Ausnahmeerscheinungen, über singuläre Genies und Bösewichte, über einzelne radikale Randgruppen, über Drogen(abhängige), andere Randgruppen, über kleine IN-Gruppen und die wenigen leuchtenden Vorbildsterne am Himmel.
    Mit demselben dämlichen Argument müsste man weder über Martin Luther King noch über extremistische Terroristen reden - und die letzteren machen nun Gottseidank eine wesentlich kleinere Bevölkerungsgruppe aus als Homosexuelle.

    Was Menschen betrifft/bewegt, ist signifikant wichtiges Thema.

    Wann ist es eigentlich akzeptabel geworden, dass jeder glaubt, seine Meinung sei gleich viel wert und hinzunehmen, auch wenn sie ohne Fakten/Evidenz und Belege daher kommt?
    Ich erinnere mich (vielleicht in vergangenheitsverklärender Weise) an eine Zeit, als es für eine ernst zu nehmende Meinung notwendig war, auch valide Argumente zu haben.
    Heute "darf man doch wohl sagen", "musst du meine Meinung akzeptieren" und "hat jeder das Recht gegen (setze Homosexuelle, Ausländer, Muslime, XY) und ihre Lebensweise zu sein" oder schlimmer "hat nichts gegen (Muslime/Ausländer/Homosexuelle/FLüchtlinge), aber müssen die denn HIER oder SO oder SO VIELE sein?

    Also, für eine ausführliche Reihenplanung für alle Fächer alle Stufen zu dem Thema fehlt mir hier jetzt hier eher die Zeit ;) - ich hab ja oben schon ein Beispiel gegeben, wie das Thema bei mir diskutiert wird.
    Und ich finde schon, sorry, dass das nichts ist, was man rezepthaft hier festhalten kann, so dass es bei jedem genau so klappt. Es hat tatsächlich was damit zu tun, dass man die Senisibilität besitzen muss, im Falle dass das / ein solches Thema irgendwie "auftaucht" im dann entstandenen Kontext und im Kontext der Kursdynamik damit umzugehen. Und ich behaupte auch, dass das geht und Teil unserer Jobanforderungs ist.
    Für selbst eingebrachte Impulse gibt es genug pfiffige Anstöße - zum Beispiel solche, die hier schon verlinkt wurden. Und dass man dann eine Diskussion halt leiten können muss - das ist halt so, das mag im Einzelfall anstrengend sein, machbar ist es aber.
    Rezepte für Diskussionen gibt es halt nicht... tut mit ja leid, dass das so ist, aber wie sollten die auch aussehen? - Da ist man, wie so oft im Job, halt auf sein Fingerspitzengefühl zurück geworfen.

    Naja, ich kenn jemanden, der mit Funktionsstelle losgezogen ist, und eben nur für Unterricht und ein paar "Handlangertätigkeiten" eingesetzt wurde, weil es den Berdarf eben nicht gab. Du kannst halt nicht eine 1:1 Umsetzung deiner Abteilungsleitung erwarten, in vielen Schulen im Ausland gibt es das gar nicht in der Form.

    Ruf mal die Telefonnummer an, die ich verlinkt habe - da (und nur da ;) ) kriegst du valide Auskünfte.

    Bis du Lehrer?
    Das Profil BWL - Grundschule - Fächer: Klassenlehrerin ist schon irgendwie seltsam...

    Bei Beamten geht das relativ lange, bis man zur Überprüfung der Dienstfähigkeit zum Amtsarzt geschickt werden kann. Es gibt keine feste Zeitvorgabe, sondern es geschieht bei "Zweifel an der Dienstfähigkeit" durch den Dienstherrn.
    Ein Beamter auf Probe kann bei ungünstigem Gutachten aus dem Dienst entlassen werden, ebenso ein LiV, alle anderen können bei Wiederherstellung der Gesundheit reaktiviert werden.
    In vielen Bundesländern gibt es Handreichungen für Schulleiter dazu - da gilt als Richtlinie, dass die DF in Zweifel gezogen werden kann, wenn 3 Monate oder mehr innerhalb eines halben Jahres krank geschrieben wurde.
    Zweifel an der Dienstfähigkeit kann es übrigens auch geben, wenn der Beamte seinen Dienst zwar tut, sich aber Anhaltspunkte für ein "Nachlassen der körperlichen oder geistigen Kräfte ergeben, das die ordnungsgemäße Erfüllung der Dienstpflichten verhindert".

    Nach 6 Wochen muss der Dienstherr dir in den meisten BL ein Gespräch anbieten (BEM), wo sondiert werden kann, ansonsten gibt es bei schweren Erkrankungen und Klinikaufenthalten durchaus genug Kollegen, die ein halbes Jahr fehlen. Wobei es auch da jeweils im Schulleiterermessen ist, ob er jemanden zur Überprüfung schickt - wenn "stückchenweise" mit X verschiedenen Attesten gefehlt wird und sich andere Merkwürdigkeiten häufen, ist das was anderes, als wenn jemand schwer erkrankt, 4 Wochen im Krankenhaus, dann in Reha und dann immer noch rekonvaleszent ist und das gescheit erläutert und dokumentiert.

    Danach gibt es Wiedereingliederung - also reduziertes Arbeiten bei vollem Gehalt - was allerdings nach einem Halbjahr schwerer wird durchzusetzen. Eine krebserkrankte Kollegin, der ein halbes Jahr gefehlt hat, dann aber noch eine Art "abgeschwächter Chemo" in Tablettenform weiter machen musste, die auch fies an die Substanz ging, berichetete, dass sie beim zweiten Antrag auf Reduzierung zur Wiederherstellung dee Gesundheit schon Probleme bekam. Bei anderen ging das glatt durch. Hängt wohl, wie immer, vom Amtsarzt ab.

    Was du also beachten musst, ist, dass du klare Ansagen machst und vernünftige Gespräche führst. Du musst deine Diagnose nicht sagen, aber Zweifel an der Dienstfähigkeit kann man vorbeugen, wenn man den ungefähren Ablauf und die Länge der Heilbehandlung im Vorhinein umreißt.

    Ich finde nicht, dass es schwieriger ist, als die hunderttausend anderen potentiell brenzligen Themen, die einem als Lehrer so begegnen... Islam, Isamismus, christlicher Fundamentalismus, amerikanische Außenpolitik, Hartz 4, Missbrauch, Frauenrechte, psychische Erkrankungen, Selbstmord, Tod, Flucht...

    Lehrer, die Literatur unterrichten (da kommt alles davon mal irgendwann/wie vor) oder Sprachen, oder PoWi oder Ethik oder... müssn immer mit Themen umgehen, die den einen oder anderen persönlich betreffen/betroffen machen/angehen. Das kriegt man hin, wenn man einigermaßen sensibel mit seinen Schülern umgehen kann.

    Heilige Kreide ist so ziemlich der beste Nickname der mir in den letzten Jahren untergekommen ist! :aufgepasst:
    Ansonsten guckt du hier:
    https://www.staufenbiel.de/ratgeber-servi…r/tv-l-e10.html

    TV-L E 9 - Entgelttabelle für Lehrer 2014

    Lehrer in der Entgeltgruppe TV-L E 9 bekommen in 2014 monatlich ein Einstiegsgehalt von 2.462 €. Nach drei Jahren im Beruf steigt die Vergütung auf 2.867 €.

    Hinweis: Diese Inhalte beziehen sich auf tarifbeschäftigtes Lehrpersonal für das Jahr 2014. Die Gehälter verbeamteter Lehrer sind aus den Besoldungsordnungen der Länder zu entnehmen.
    Entgelttabelle TV-L E 9
    Stufe Monatsentgelt
    Stufe 1 2.462 €
    Stufe 2 (nach 1 Jahr) 2.730 €
    Stufe 3 (nach 3 Jahren) 2.867 €
    Stufe 4 (nach 6 Jahren) 3.243 €
    Stufe 5 (nach 10 Jahren) 3.539 €
    Stufe 6 (nach 15 Jahren) -

    TV-L E 10 - Entgelttabelle für Lehrer 2014

    Das Einstiegsgehalt von Lehrern im Öffentlichen Dienst in der Entgeltgruppe TV-L E 10 liegt in 2014
    bei 2.787 €. Die Tabelle zeigt, wie sich das Gehalt in den Folgejahren entwickelt.

    Hinweis: Diese Inhalte beziehen sich auf tarifbeschäftigtes Lehrpersonal für das Jahr 2014. Die Gehälter verbeamteter Lehrer sind aus den Besoldungsordnungen der Länder zu entnehmen.
    Entgelttabelle TV-L E 10
    Stufe Monatsentgelt
    Stufe 1 2.787 €
    Stufe 2 (nach 1 Jahr) 3.095 €
    Stufe 3 (nach 3 Jahren) 3.328 €
    Stufe 4 (nach 6 Jahren) 3.562 €
    Stufe 5 (nach 10 Jahren) 4.006 €
    Stufe 6 (nach 15 Jahren) -


    Und dann gibt's noch den Brutto - netto rechner
    https://www.staufenbiel.de/ratgeber-servi…to-rechner.html

    Warum kann es keine geben? Es gibt sie doch. Oder meinst du, es sollte keine geben, weil sie Deiner persönlichen Meinung widersprechen?

    Ich versuche mir gerade diesen Unterricht vorzustellen. Die Schüler werden völlig einseitig nur mit Pro-Argumenten konfrontiert, Contra-Argumente werden den Schülern systematisch vorenthalten, eine echte Diskussion findet deshalb auch gar nicht statt und es werden auch nur zustimmende Meinungen im Unterricht geduldet. Läuft das bei Euch dann so ab?

    Also in meinem Unterricht wird zu vielfältigen Themen generell immer kontrovers diskutiert. Ich würde nie auf die Idee kommen eine freie Diskussion zu unterdrücken.


    Quatsch, natürlich darf es Contras geben. Die müssen dann halt argumentativ entkräftet werden.
    In der Praxis ist das auch so.

    Bei mir zum Beispiel:
    Ich gebe immer erstmal eine Quelle unkommentiert rein. Beider Seiten.
    Zum Beispiel ein kurzes Video eines homophoben Christian Right Wingers aus Amerika. Und ein Statement von dessen Gegnern.
    Aufgabe: "Form an opinion. Discuss in groups".

    Dann Texte mit Fakten über die Argumente beider Seiten. Wieder Diskussionen ohne mich.

    Und dann besprechen wir's in der Klasse. Und nehmen die Argumente auseinander.

    Und da die der Christian Right Wingers halt nicht besonders gut und meine Schüler klug sind...


    Ich muss da selber gar nicht viel tun.

    Zitat

    Also in meinem Unterricht wird zu vielfältigen Themen generell immer kontrovers diskutiert.

    Außer die Themen, die du gar nicht einbringst, weil du sie für zu unwichtig hältst. Zum Beispiel Homosexualität.
    Dein Unterricht ist nicht vielfältig.

    [Blockierte Grafik: http://weknowmemes.com/wp-content/uploads/2012/08/i-hate-the-word-homophobia.jpg]
    Auch interessantes Unterrichtsmaterial zur Begriffsbestimmung.

    Wobei ich (und meine Schüler) da anderer Meinung bin/sind als Freeman. Es hat was mit Angst, mindestens Unsicherheit zu tun. Unterbewussten Ängten vor Überforderung durch "Fremdes", Angst vor Verlust des Vormachtanspruchs, Angst vor Verlust klarer, schwarzweißer normativer Strukturen, Angst vor Freiheit, Angst vor Vielfalt. Diese begründet sich bei jungen Menschen oft in der generellen Unsicherheit, bei Erwachsenen manchmal in fehlenden Erfahrungen von Selbstwirksamkeit und Selbstachtung (ich will wenigstens auf meine Frau runtergucken können - und wenn das nicht geht, wenigstens auf Schwule. Oder Neger. Oder ... egal.) - manchmal einfach in Dumpfheit und Schlichtheit ("Weils in der Bibel steht, weil es schon mein Vater mir beigebracht hat, weil is halt so, weil weiß ja jeder!").
    Ob die dann im Zweifelsfall Krankheitswert hat, hängt von dr Ausprägung ab.
    Meine Schüler fügten noch an, dass das "Arschloch" aber trotzdem zutreffend bleibt :grins:

    Wir haben das zusammen mit "Xenophobia" diskutiert. Interessante Ergbnisse. Kluge Schüler.

    Es tut mir leid, aber wer nicht selbst homosexuell oder Ausländer ist, kann sich nicht ernsthaft hinstellen und mir sagen, dass diese Diskriminierung nur halb so schlimm ist oder dass sie gar keine Diskriminierung ist, sondern gaaaaaanz anders gemeint war.

    Ich habe just heute mit meinen Schülern - überwiegend Migrantenkinder - über solche Sätze diskutiert:

    "Oh, nett sie kennen zu lernen, wo kommen Sie denn her?" "Aus Offenbach/Frankfurt/Mainz!" "Nein, ich meine - wo kommen Sie denn wirklich her?"

    "Ich find das ganz toll, dass Sie Abitur machen, so als muslimische junge Frau."

    "Oh, Sie haben afghanische Wurzeln? Sie haben aber ein hervorragendes Deutsch..."

    Wir haben den Subtext zu diesen Sätzen geschrieben. Über die Einschätzungen, Generalurteile gesprochen, die hinter solchen Sätzen stecken. Und diese Bilder hier analysiert: http://oxford.tab.co.uk/2014/03/11/i-t…cism-in-oxford/

    Und dann darüber, wie viel Rassismus, Diskriminierung und Abwertung in ach so vielen toleranten, "gar nicht bös gemeinten" "das wird man doch noch fragen dürfen" - Alltagsbemerkungen steckt.

    Mal abgesehn vom dem offenen Hass, der Pyro begenet, ist das nämlich die von den meisten Leuten selbst unbemerkte und abgestrittene Seite desRassismus - und 100% übertragbar auf Homophobie...

    Zitat Meike :

    Muss man ja auch nicht, geehrte Meike ! Allein diese Aussage, die auch auf Hetero-Paare gemünzt sein könnte, besagt gar nichts, aber auch rein gar nichts !

    , das irgendwelche Leute, ach ja, diese merkwürdigen kritischen Schülerinnen gesagt haben, was die Cafehausbesitzerin gesagt haben soll. Wirklich sehr überzeugend und beweisführend.

    Warst Du dabei, geehrte Meike ? 8_o_)


    Sachmal, willst du mich verarschen? Du warst auch nicht dabei, hast dir aber mal fix ein Urteil darüber gebildet was das für ein Kuss war und postuliert wie sehr du dich als Cafebsucher von sowas belästigt fühlst... WENN sie das gesagt hat, war das homophob. Wie nur was!

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