Beiträge von Meike.

    Mir gehen die Über- und Eingriffe in ein funktionierendes Miteinander durch Anhänger diverser Religionsgemeinschaften ohnehin immer mehr auf den Senkel.
    Wir haben hie nunmal eine Kultur, in der es als höflich gilt, seinem Gegenüber ins Gesicht zu schauen und die Hand zu geben. Wer sich den Grundlagen der Etikette dieser Kultur nicht anpassen kann, der kann mir mir halt keine Elterngespräche führen.

    Würde man den Übergriffversuchen religiöser Gruppen nachgeben, könnte man kaum noch ein gescheites Buch im Unterricht lesen, kaum noch ein relevantes politisches oder soziales Thema angehen, die Jugendlichen hätten keine Ahnung davon, wie Sucht oder Verhütung oder Evolution funktioniert und wir könnten alle den ganzen Tag Verse/Suren rezitieren. Das ist nicht mein Auftrag und manchmal setzte ich meinen Auftrag auch gegen solche Ansinnen durch. Letztens verlangte eine fundamentalchristliche Familie, dass alle Stellen eines derzeit gelesenen Buches, in dem es um aliens geht (oder zu gehen scheint - tatsächlich erfindet der traumatisierte Protagonist sie wohl) für ihre Tochter geschwärzt werden müssen - und zwar von mir. :D Nix da. Und die Prüfung / Klausur findet auch darüber statt.

    Ich betrachte Toleranz nicht als einen Wert, der alles erlaubt und jede persönliche religiöse Befindlichkeit über den Grundlagen eines gesellschaftlichen Miteinander, kulturellen Normen oder gar Gesetzen/Erlassen/Verordnungen stehen lässt. Im Lehrplan Englisch steht "Slaughterhouse 5" also wird das gelesen und geprüft, mit aliens und allem. Und ich ertrage es (zähneknirschend), wenn sich Frauen privat verschleiern, aber ich weiche deshalb nicht von meinen Prinzipien ab, nämlich dass ein Gespräch auf Augenhöhe und offen (im Wortsinne) stattfinden muss. Oder sie müsen halt mailen. Oder es lassen. Oder mal n bisschen tolerant sein...


    *den-gefällt-mir-button-drück*

    Ich esse eher Kuchen der SuS, wenn das Handy mal wieder im Unterricht geklingelt hat ;)

    So halte ich es auch.
    In einer Oberstufe kann man sich ohnehin nicht mehr mit Kuchen bei den Schülern beliebt machen - da zählen nur Punkte. Oder Inhalte und Techniken um die Punkte erreichen zu können.

    Und bei uns war diese unsägliche Materialschlacht für den ToffTü einmal Thema der GeKo und seitdem ist das a) deutlich eingeschränkt und b) es wird nur verbraucht, was die Schule bezahlt. Was die Schule nicht bezahlt, bieten wir nicht an. Da geht kreativ übrigens trotzdem einiges. Tatsächlich geht plötzlich viel mehr!

    Wir sind gegen Oberflächlichkeiten. Bei uns an der Schule geht es eher darum, was man inhaltlich ausdrücken will. Am Ende des elend langen Winters vor ein paar Jahren, als es Ende März nochmal kräftig schneite, kamen zwei meiner Abiturienten in FlipFlops, Hawaihemden und Shorts zur Schule. Jeder wusste die Aussage, dass Sommer eine Frage der Einstellung ist und der Winter hiermit zum Unterlegenen deklariert wird, zu schätzen. Am nächsten Tag waren es 10... und am Tag danach 20.. usw. Und dann schmolz der Schnee. :D

    Mikael, so richtig viel Ähnlichkeit hat dein schwarzer Umhang aber nicht mit dem Bild im Post... und ich würde dir auch einen Gang zum Zahnarzt empfehlen, mann kann sowas überkronen lassen, dann fällt es kaum noch auf... ;)

    In den ersten fünf Minuten meines Unterrichts stehe ich jeder Ablenkung immer sehr offen, aber in der Oberstufe müssen das die Schüler selber leßen, während ich mir einen Kaffee hole. Sind ja schon gross... :D

    Ich erlebe es sehr oft, dass junge Kollegen, die ich berate, bei der Stundenreduktion nur an den Moment denken. Ich gebe dann immer den Hinweis, sich bei der HBS mal die Pension mit Stundenzahl x ausrechnen zu lassen, viele Sachbearbeiter machen das auf freundliche Anfrage. Dann weise ich auf die 45% Chance hin, es überhaupt nicht bis 65/67 zu schaffen - und dass man dann nochmal was abziehen kann. Dann sprechen wir über die Progression bei den Krankenkassenbeiträgen und was das alles bedeutet, wenn man in einer der teuersten Gegenden Deutschlands wohnt.
    Es geht dann ziemlich schnell nicht mehr um einen komfortablen Lebensstil, sondern um "geht das überhaupt"! Viele sehr junge Kollegen mit Reduktionswunsch denken gar nicht so weit und bedenken all diese Faktoren gar nicht. Da tut Beratung Not.

    Bei uns sind es nun weiß Gott nicht die Teilzeitfrauen, die nämlich Kinder, Job und meist auch noch den kompletten Haushalt jonglieren, die sich da locker machen und nur aus Freude arbeiten, sondern die Vollzeitherren, die das Engagement bei den unangenehmen Dingen den anderen überlassen, und das auch können, weil sie zu Hause die Damen haben, die ihnen den ganzen lästigen Alltagskram abnehmen und den Rücken für's Klugscheißen im Kollegium und für's Bewerben auf A15 frei halten ... ;) um auch mal ein Klischee auszupacken, das bei uns aber einen sehr wahren Kern hat. Und an den vielen anderen Gymnasien, die ich so betreue...

    Vom Reduzieren aus anderen Gründen als Kindergroßziehen rate ich ab. Verschenktes Geld und Strafe bei der Pension. Und den Herren rate ich zu Elternzeit und Übernahme ihres Anteils am Nachwuchs (reduzierte Stelle und Abholen vom KiGa, Haushalt etc), damit nicht immer die Frauen allein mit der geringeren Pension dastehen. Dafür gibt es nämlich grad ein unseren Job echt keinen Grund.

    Ich frage mich ehrlich, wie Leute diesen Job hinkriegen, die "nebenbei" auch noch für Kinder usw. sorgen! Ich ziehe meinen Hut. Momentan kann ich mir das gar nicht vorstellen, wobei mir auch bewusst ist, dass man als "Beamtin" ja doch in einer recht angenehmen Lage diesbezüglich sein sollte. - Und zumindest theoretische "Vormittagskraft" (haha)

    Es wird besser mit wachsender Routine. Die allermeisten Kollegen sagen ab dem 5. Jahr fängt es an, ernsthaft besser zu werden und das zehnte - fünfzenhnte oder zwanzigste ist das beste. Man ist (hoffentlich) noch halbwegs fit und und routiniert genug, nicht im Kreis zu drehen. Später kommen dann wieder alte Eltern oder körperliche Befindlichkeitsstörungen dazu und belasten mit.

    Bei mir hat's gepasst, obwohl Jahr 4/5 die schlimmsten waren - da bin ich auf nur noch Oberstufe umgestiegen. Die Korrekturenhölle. Ist inzwischen aber auch machbar und die Vorbereitung ist bei mir echt schnell gemacht. Man lernt einen echten Blick dafür zu haben, was in eine Reihe gehört, ohne dauernd Einzelstunden zu planen, Improvisiertes wird besser, Korrekturen gehen schneller, man lernt auch, die Dinge, die nerven, aber eben unvermeidbar sind, wie deine Freitags 7/8 Stunde, an sich abprallen zu lassen: nach dem Motto "was ich nicht ändern kann, kann ich halt nur ertragen". Wobei ich keine 8. Klasse kenne, die Freitags 7./8. toll zu unterrichten wäre. Und keine 7. oder 6. Klasse, oder 5.

    Wichtig ist der Ausgleich zur Schule, wenn du das Arbeiten an sich nicht ändern kannst (mit Kollegen koordinieren, z.B. (ohne Konferenzen, nur virtuell) spart mir bis zu 20% Arbeit im Jahr)

    Ein der einfachsten und besten Regeln, die ich mir im Jahr 1-5 selbst auferlegt und überwiegend befolgt habe war: Nach Hause kommen und ERST Sport machen, vor dem Haushalt, vor dem Schreibtischmarathon, vor allem. Nach dem nach Hausekommen kommt erst EINE Sache für mich. Egal wie. Heilige Regel.

    Ist bis heute gut.

    Transparenz ist extrem wichtig - wenn die Schüler nicht verstehen, warum sie etwas machen sollen, machen sie es nicht (so willig). Wie Erwachsene übrigens auch. Normal halt.

    Mitsprache bei der Methodenwahl gibt es bei mir nicht. Das ist selbst für meine Oberstufenschüler eine Überforderung und die sind zum Glück in einem Alter, wo sie das auch kapieren und mir vertrauen. Die wissen nicht unbedingt (eigentlicheher gar nicht), welche Kompetenzen, Techniken, Verständnisprozesse, Systematisierungen und Automatisierungen sie mit welcher Methode wie erlenen oder trainieren können, in welcher Sequenzierung, mit welchen Materialien. Das erkläre ich gerne und ausführlich, aber ich ordne es an, denn ich bin da der (einzige) Profi im Raum.
    Bisher gab es darüber noch keine Beschwerden, im Gegenteil. Die schätzen eine klare Struktur und Ordnung im Lernprozess, eine erkennbare Systematik und Breite und das sie einen Ansprechpartner haben, der nichts "weil ich halt mal ne Gruppenarbeit machen wollte" macht, sondern weiß warum A genau an diesem Punkt der Reihe zu besserem Können von B führt.

    Ausnahme sind die Pillepalllestunden vor den Ferien oder nach harten Paukphasen - da dürfen sie sich auch mal wünschen. Das muss ja dann auchkeinen nennenswerten Effekt erzielen.

    Mich haben aber schon früher immer die genervt, die Gleichbehandlung dann im Mund führten, wenn sie ihre eigenen Sachen behandelt wissen wollten. Und jetzt nerven die immer noch.


    Die gibt's leider auch. Haben aber auf dem Posten nix verloren. Ein Kollegium, das solche wählt, muss sich allerdings auch an die eigene Nase fassen. Im Gegensatz zu Schulleitungen kann man die nämlich ab(also nicht wieder)wählen. :)

    Wieso Arschloch? Die meisten StellV geben sich redlich Mühe - mal klappts besser, mal weniger. Wenn man nen guten PR hat, wirds leichter.

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