Beiträge von Remus Lupin

    Hallo Justus,
    ich kann für mich nur feststellen, dass ich mit jedem Jahr entspannter in die Sommerferien gehe. Heute ist mein erster Ferientag. Früher hab ich die ersten Tage bis in den späten Vormittag geschlafen, so K.O. bin ich gewesen. Jetzt ists noch nicht mal 8 Uhr, und der Schulrithmus tickt einfach weiter. Die letzten zwei Wochen waren eigentlich schon Ferien, und auch die Zeit davor war ertragbar. Wenn ich die Zitate von Carla etc. lese, dann bin ich dankbar, das es mich aufs Land verschlagen hat. Die SuS hier sind einfach nur nett. Selbst die schlimmsten sind nur etwas mürrisch. Ich kann euch nur raten, auch aufs Land zu gehen, wenn ihr eine Schülerschaft mit wenig Problemen haben wollt. Freiwillig wäre ich nicht so schlau gewesen, sondern wäre lieber in der Großstadt geblieben. Heute würde ich nicht mehr zurück wollen!

    Ich sags mal so:
    Ich habe 4 Semester Experimentalphysik gemacht, mit wöchentlichen Praktika. Dann ein Semester höhere Experimentalphysik mit wirklich umfangreicheren Experimenten. Trotzdem war mein erster Durchgang Sek2 Physik eine sehr anstrengende Sache. Das Problem ist gar nicht so sehr, die Physik zu verstehen, sondern die Experimente zum Laufen zu bringen, die Schülerübungen zu organisieren etc. Ohne Vorerfahrung aus dem Studium wär das voll in die Hose gegangen.
    Meine Kollegen sahen das größte Problem alle an genau dieser Stelle. Und ohne Geräte kannst du da nicht viel vorbereiten.


    Edit: Und ein Semester Schulgerätepraktikum war auch noch dabei...

    Es ist wie beim Fahrradfahren:
    Blickst du nach unten, kommst du als Anfänger in Schlingern. Schau nach vorne, fixiere dein fernes Ziel. Dann lenkt es sich leichter: Plane zunächst stratigisch, nicht taktisch. Kläre erst was du in der UE machen willst. Dann erst, wie du es machen willst. Viel Glück

    Also, was ist zu tun? Die Zeugnisskonferenzen sind bereits gewesen, wenn ich den Ferienkalender richtig lese. D.h. die Nichtversetzung ist bereits rechtskräftig beschlossen.


    Die Krankheit am Abgabetermin wäre nur dann relevant, wenn das Kind die Arbeit danach noch abgegeben hat, sie aber als ungenügend gewertet wird. Da die Arbeit aber gar nicht abgegeben wurde, wird diese Tatsache keine Rolle spielen.


    Zum weiteren Vorgehen: An meiner Schule wäre ein Gespräch mit dem Rektor sicher die erfolgreichste Vorgehensweise. Wenn unstrittig ist, dass fehlende klassenarbeitswertige Leistungen den Eltern nicht angezeigt wurden, besteht die Möglichkeit, dass der Schulleiter nochmals mit dem Kunstlehrer ernsthaft spricht, insbesondere, wenn er glaubt, in einen Rechtsstreit zu unterliegen. Evtl. wird dann auf Grund dieses Fehlers die Konferenz neu angesetzt. Wenn das funktionieren soll, dann muss es rasch gehen. Ansonsten würde ich mich mit einem Rechtsanwalt in Verbindung setzten, da auch das Schulamt keine Lust haben wird, einen Prozess anzustacheln.


    Ich möchte aber nochmals auf meinen sehr ernst gemeinten Hinweis zurückkommen: Ein Kind, was nur noch Dreier und überwiegend(?) Vierer produziert, erfährt am Gymnasium keine optimale Förderung mehr. Das es den Verbleib dort wünscht, zweifele ich gar nicht an. Prestigedenken und soziale Kontakte sind oft der Grund des Kindes. Aber wenn ihr Kind sitzen bleibt, dann bleibt es wegen ausnahmslos ALLEN Fächern sitzen! Denn nur eine bessere Note in einem beliebigen Fach würde seine Versetzung bewirken. Insofern ist die Nichtversetzung schon ein Problem der gesamten Schulleistung.


    Ich kenne die Qualität und die Zustände der ortlichen Mittelschulen nicht. Ich habe schon mehrfach in Konferenzen dafür plädiert, dass Schüler mit ähnlichen Leistungen ein "nicht versetzt" am Gym aber "versetzt" an der Realschule erhalten. Häufig verlasssen diese Schüler dann die Schule erst einmal recht traurig. Viele dieser Schüler tauchen aber zu Klassenfeiern etc. mal wieder auf. Und dann sind sie oft wie neu geboren: "Sie werden es nicht glauben, ich habe jetzt eine Zwei in ...", "Ich bin der/die Klassenbeste geworden" etc. Jedesmal wenn dies vorkommt, bin ich froh, diese unangenehme Entscheidung vorgenommen zu haben. Oft kehren die Schüler mit einem erweiterten Sek1 Abschluss an das Gymnasium zurück. Sie sind dann nicht unbedingt intelligenter geworden, haben aber mehr Selbstvertrauen und geben nicht so schnell auf - und schaffen dann auch oft ihr Abitur. Leistung braucht auf Dauer den Erfolg! Und für mich klingt das so, als ob ihr Kind an seiner jetzigen Schule keinen Erfolg mehr erfährt. Darin liegt das eigentliche Problem.

    Also ich würds wieder machen! Und einige meiner fachgleichen Kollegen sehen das genau so. Einige sind schon über 50, fühlen sich aber noch nicht ausgebrannt. Kann ich von mir auch noch behaupten... nicht ausgebrannt... :rolleyes:


    Allerding, 2 Jahre in den Job hab ich es noch nicht so gesehen... ;)

    Also ich habe auch mal gegoogelt:
    http://www.sachsen-macht-schule.de/recht/sogybeka.pdf


    Demnach kann eine 5 in Kunst tatsächlich nur durch eine ZWEI, und nicht durch eine Drei ausgeglichen werden.


    Über die Vorgänge an der Schule kann ich nichts sagen. Ich denke aber auch, dass eine Leistungsverweigerung tatsächlich zu einer solchen Endnote führen kann. Ich persönlich würde Eltern umgehend anrufen und über die Leistungsverweigerung informieren, habe dies im letzten Schuljahr auch getan. Dann würde ich eine kurze Frist geben, in der die Arbeit nachgeliefert werden kann. Das Kind erhält dann zwei Noten für die Arbeit, eine 6 und ein x, was auch immer es dann produziert. Ist zwar nicht gerade gönnerhaft, kann aber das Schuljahr retten. Und die anderen Kinder haben keinen Anreiz, es ihm gleichzutun.
    Hierzu ist Seite 12, Paragraph 19 (5) höchst interessant!


    Ich kann allerdings die Auffassung nicht teilen, das Kind müsse wegen Kunst das Schuljahr wiederholen. Genauso kann man sagen, dass Kind muss wegen aller anderen Fächer das Schuljahr wiederholen, denn es hat ja nirgendwo eine Zwei. Und auch wenn diese Sicht vielleicht auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich ist, so liegt dort tatsächlich ein guter Teil des Problems. Ich erlebe es häufig, dass Schüler sich am Gymnasium nur noch mühsam über Wasser halten, aber aus verständlichen Gründen nicht die Schulform wechseln wollen. Evtl. wäre es sinnvoll darüber nachzudenken, ob das Kind in die nächste Klasse einer Realschule (Sachsen: Mittelschule?) versetzt werden könnte. Sofern der Anteil der nur noch ausreichenden Noten groß ist, würde ich darüber sehr ernsthaft nachdenken. Denn wenn Schule keinen Erfolg mehr liefert, wird sie zur Qual. Und dann ist Verweigerung eine logische Konsequenz.

    Hallo Santiaguino,
    ich denke wir kennen uns;-) Ein recht brauchbares Konzept für die Sek2 findet man in der Reihe Mathenetz. Die Bücher sind zwar noch recht fehlerbeladen, haben aber eine Reihe ganz guter Einstiege und Projektideen...

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