Beiträge von Piksieben

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    Ich kenne wie gesagt beide seiten und weiß, das eltern sich sofort emotional auf den schlips getreten fühlen, wenn es um den nachwuchs geht. und dass sie diesen mit klauen und zähnen verteidigen, wie blöd er auch immer sein mag. Siehe Dieter Nur: blöde Kinder gibt es ja heutzutage gar nicht mehr ... alle werden nur aufgehalten auf dem weg zum nobelpreis ...

    Ich weiß nicht, was du für Eltern kennengelernt hast.

    Die bei mir beim Sprechtag waren, waren nicht so. Die wussten, dass ihre Kinder nicht nobelpreisverdächtig sind. Die suchten Rat oder einfach nur eine Info. Oder waren neugierig.

    Habe aber auch schon den Wunsch gehabt, Schüler vor ihren Eltern schützen zu wollen. Manchmal fühle ich mehr mit den Eltern, manchmal mehr mit den Kindern.

    Als Mutter stehe ich natürlich auf der Seite meines Kindes, das ist doch mein Job. Was mich total annervt, ist, wenn Lehrer versuchen, mich als Mutter zu beratschlagen und zu erziehen - unerbetenerweise.

    "Ihr Kind ist x - tun Sie was dagegen X("

    Als Lehrerin überlege ich, was ich anbieten könnte.

    Ach, und überhaupt: Da gibt es solche und solche - wie überall. Als "Erfüllungsgehilfen" von irgendwem sehe ich bei uns gar niemanden.

    Zitat

    Original von Tesla
    Schulleiter sind Karrieristen und diese gehen mit dem Zeitgeist eine enge Beziehung ein. In D spielt der Zeitgeist eine unheilvolle Rolle. Die Schule steht im Zentrum der Gesellschaft und ist so besonders betroffen. Ebenso könnte man fragen, weshalb die von Homosexuellen und Pädophilen ( H.v. HENTIG und der nette Herr Becker von der Odenwaldschule ) etablierte Reformpädagogik ein so große Rolle in der Unterrichtsmethodik spielen soll. In Finnland wird 90% frontal unterrichtet, wie man aber hier im Forum lesen kann, moniert in NRW die QA einen Anteil von 50% Frontalunterricht. Manfred Spitzer erläuterte kürzlich, dass es in der deutschen Schule keine wissenschaftliche Grundlage gibt. Reformiert und erneuert wird auf der Grundlage des Zeitgeistes und nicht nach wissenschaftlicher Erkenntnis. Das SL und auch Lehrer vor den Eltern kuschen ist nicht nur der Beschwerdekultur geschuldet, sondern auch dem Fehlen der der Wissenschaftlichkeit. Man kann nicht antworten: "Wir machen das an unserer Schule so und so, weil erwiesen ist, dass... Ebenso kann man dann gegenüber der Schulaufsicht nicht stichhaltig argumentieren. In dieser Lage sind wir auch, da sich die Erziehungswissenschaften seit Jahrzehnten mit den o.g. reformpädagogischen Spielchen beschäftigt. Diese Ursachen lassen sich aber kurzfristig kaum beseitigen, gerade in D nicht, da man sich gerne ausführlich mit den Symptomen beschäftigt, aber die Gründe lieber unangetastet lässt. Angst??

    Tesla

    Das klingt mir nun viel zu sehr nach Verschwörungstheorie. Und der Manfred Spitzer ("Hobbypädagoge" schimpfen ihn manche) hat sowieso immer was zu meckern. Dass der nun der Weisheit letzter Schluss sein soll, halte ich für ein Gerücht.

    Ich kann überhaupt nicht finden, dass Schulen vor Eltern kuschen. Vor mir hat jedenfalls noch nie ein Lehrer gekuscht ;( ;( ;( und ich begleite auch zwei Schülerkarrieren.

    Klar, das mit dem Zeitgeist stimmt natürlich, da wird jede Saison eine neue Sau durchs Dorf getrieben, aber deshalb wird trotzdem auch ordentlich unterrichtet.

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    Das ist bei uns Ansage der SL! Wir heißen ja auch nicht mehr "Schule", sondern "Berufliches Kompetenzzentrum"!
    Neben den Eltern kommen jetzt auch die Betrieb, die Forderungen stellen (und dafür auch gerne eine "Gegenleistung" erbringen möchten....). 8o

    Finde ich gefährlich und grundverkehrt!

    Wieso ist das gefährlich? Natürlich haben die Betriebe Ansprüche. Sie stellen die Leute doch nicht umsonst ein. Berufsbildende Schulen haben sich selbstverständlich an den Erfordernissen der Berufswelt zu orientieren - woran denn sonst?

    Könnt ihr das mal mit Beispielen belegen? Was "bekommen" die Eltern denn vom Schulleiter? Gute Noten? Das kann der SL doch gar nicht bestimmen.

    Ich bekam einmal mit, dass ein Schüler durch Intervention des Vaters doch noch versetzt wurde - der Schüler hat inzwischen seinen Abschluss gemacht. Anderenfalls hätte er die Schule ohne Abschluss verlassen müssen.

    Das ist im Berufsleben überall so - persönlicher Einsatz ist notwendig. Man muss ja nicht unverschämt werden, aber hin und wieder auf seine Rechte und Qualitäten aufmerksam machen gehört nunmal dazu.

    Allzu viele Eltern kümmern sich in Sek II gar nicht mehr um die Schullaufbahn der Sprösslinge. Das finde ich traurig.

    "Lehrerpersönlichkeit" klingt für mich immer wie nach dem Satz: "Lehrer - das ist kein Beruf, das ist eine Diagnose".

    Wozu bitteschön sollte man eine Ausbildung machen, wenn es keine Entwicklungsmöglichkeiten - auch und gerade für die Persönlichkeit - gäbe?

    Genau wie die Kinder, müssen auch die (angehenden) Lehrer ihre Erfahrungen sammeln und üben, üben, üben. Bis es klappt ;)

    Das kommt auch aufs Fach an. In Mathe erkläre ich viel mehr als in Informatik. Ich würde in Mathe auch gern weg vom Frontalunterricht, aber es klappt nie gescheit und verläuft viel zu oft nach dem Muster "Erklären - üben - vorrechnen". Gruppenarbeit klappte noch nie richtig (und Fachleiter bestätigen das zum Teil).

    In Informatik erkläre ich nur so viel wie unbedingt nötig. Aber da machen die SuS von sich aus auch mehr, sind experimentierfreudiger, nicht so ängstlich, müssen nicht dauernd nachfragen, und bilden von selbst Teams. Und die Aufgaben sind lösungsoffener.

    Zitat

    Original von silke111
    nur kurz zum thema:
    wenn eine schule oder nur eine klasse sich für diff. mathearbeiten entschiedet, muss das ausführlich auf dem elternabend erläutert werden, denke ich.
    und den kindern natürlich auch :)

    tja ... das war bei uns nicht der Fall ...

    Mich hätte aber auch mal ein wirklich zündendes Argument für differenzierte Arbeiten interessiert.

    Hallo Charli,

    deine Biographie gleicht der meinigen. Ich habe vor 2 Jahren mit dem Seiteneinstieg begonnen und bin jetzt, mit 47, fertig. Und fest eingestellt.

    Ich habe vorher auch "alles Mögliche" gemacht, habe auch 2 Kinder und sogar dieselben Fächer wie du.

    Eine Vertretungsstelle habe ich auch gemacht, würde ich aber nicht nochmal so machen - es ist miserabel bezahlt und man schwimmt ganz fürchterlich, wenn man so gar nicht weiß, wie das alles funktioniert an der Schule.

    Der Aufwand ist nicht ohne, und ich bin auch froh, dass ich das hinter mir habe, aber so dramatisch fand ich es nun auch wieder nicht. Ich habe auch viel Unierfahrung und das hilft schon sehr. Denn Arbeitsblätter erstellen, Aufgaben und Klausuren ausdenken, korrigieren ... das sind schon Sachen, die einen erheblichen Teil der Arbeit ausmachen und es ist sehr nützlich, da schon Routine mitzubringen.

    Bewirb dich einfach, schau dir die Schulen an und dann entscheide dich.

    Oder frag nochmal hier :)

    Ich war heftig irritiert, als ich bei meiner Tochter die erste differenzierte Mathearbeit gesehen habe. Sie war auch irritiert, denn sie hatte alles richtig und trotzdem "nur" eine 2. Hatte halt die falsche Spalte bearbeitet. Danach hat sie nur noch die "schwere" Spalte genommen, damit kam sie dann auch mit Fehlern auf eine 2. Oder so.

    Ich finde diesen Ansatz sehr bedenklich - allerdings auch die Idee, das Niveau der ganzen Arbeit zu senken, um die schwächeren Kinder nicht zu frustrieren.

    Im schlimmsten Fall habe ich diese Kinder später in Klasse 11, und sie können es leider immer noch nicht. Und ich weiß nicht, wo sie ihre 3 oder 4 in Mathe her haben...

    Ich mache das auch immer mit einer "Nachdenkaufgabe". Auch innerhalb der einzelnen Aufgaben kann man ja verschiedene Schwierigkeitsstufen machen. Aber die Kinder auffordern, sich selbst in eine Schublade einzuordnen - das finde ich irgendwie doof.

    Außerdem, wie soll man das Eltern verständlich machen, die nicht zufälligerweise selbst Lehrer sind: "Die Mathearbeiten wurden differenziert"? Da entsteht so viel Erklärungsbedarf, da macht man sich doch selbst das Leben schwer.

    Gerade sitze ich mal wieder über einer Klausurkorrektur und staune einfach nur. Offenbar kommt alles dran, von 0 bis 15 Punkte (12. Klasse Gym). Einige Arbeiten sind einfach nur toll - und andere einfach nur "nix". Die ganze Mitte scheint aber auch ausgefüllt zu werden. Eben "der ganze Gemüsegarten".

    Ebenso kenne ich aber auch Klausuren, da gibt es offenbar nur Dreien und Vieren. Manchmal ist auch die 3 schon ein Highscore. Der reinste Einheitsbrei.

    Wie deutet ihr solche Ergebnisse? Was sagen sie aus über die Klassen und den Unterricht? Über was für Ergebnisse freut ihr euch - oder nehmt ihr das einfach nur hin?

    Nein nein, es ist nicht natürlich, die Abiturienten noch weiter zu begleiten. Irgendwann muss man sie ins Leben entlassen, loslassen, so wie die eigenen Kinder auch.

    Kann es sein, dass deine noch relativ frische Rolle als Mutter dich auch verändert hat? So eine Wehmut, die kenne ich gut, die hat nicht viel mit der Situation zu tun, die kommt und geht: Mal sind es die Schüler, dann die eigenen Kinder, dann vielleicht ein graues Haar - das Leben halt.

    Freu dich, dass du so ein herzliches Verhältnis zu diesen Schülern hast. Du brauchst keine Tipps. Bleib wie du bist.

    Manchmal ist man ja auch einfach froh, sie los zu sein. Wäre das denn besser?

    Zitat

    Original von kca82
    Es ist wahrscheinlich müßig zu sagen, dass ich mich absolut ungerecht benotet fühle - das geht bestimmt einigen so. Ich habe den 2. PU volles Rohr vor die Wand gefahren und das weiß ich auch. Aber die mündliche Prüfung lief super - konnte alle Fragen wie aus der Pistole geschossen beantworten, hatte Pro- und Kontraargumente, Praxisbeispiele... ich meine, bis zum zweiten SE hat man ja nun schon mehr als eine mündliche Prüfung hinter sich gebracht und weiß sich schon ein Stück weit einzuschätzen. Und dann kommen die mit einen befriedigend um die Ecke! Letztlich weiß ich natürlich woher das kommt - ich habe es eben gewagt eine eigene Meinung zu haben und Dinge auch mal zu hinterfragen bzw. Antworten einzufordern. :(

    Ich hoffe, dass du dich im Vorstellungsgespräch nicht so einführst - alle sind schuld an deiner schlechten Note, nur du nicht. Das kommt gewiss nicht gut an.

    Hey, die Kinder wollen ein Gedicht machen und du hast Angst, euch fällt nichts ein? Das geht gar nicht!!

    Ich würde Tafeln und Plakate frei machen und die Kinder einfach mal versuchen lassen, Reime zu finden.

    Vor allem, wenn sie, wie du schreibst, am Sozialverhalten noch zu tun haben, ist so eine Gemeinschaftsproduktion doch eine pädagogisch höchst wertvolle Sache.

    Anfangen mit Wörtern wie "Auf Wiedersehen" oder "Frau Schmidt" (wenn sie so heißt).

    Aus den Reimen werden Halbsätze und Sätze und ihr puzzelt es irgendwie zusammen. Oder die Kinder schreiben abwechselnd Zeilen untereinander.

    Aus "Frau Schmidt" könnte dann "Wir kommen mit" oder "ist so fit!" werden.

    Gedichtformen braucht man dafür nicht, im Gegenteil, das stört doch nur die Kreativität.

    Bestenfalls vielleicht ein Gedicht oder Lied als Anregung oder Vorlage nehmen, aber das würde ich mir auch gut überlegen.

    Viel Spaß!

    Mir kommt es immer so vor, als ob andere immer zwischen Neid und Mitleid schwanken. Neulich bekam ich erst wieder so eine Reaktion: "Was, du bist jetzt Lehrerin? Schrecklich!"

    Warum sind Lehrer eigentlich so empfindlich und denken immer, andere würden sie für faul halten - nur weil ein Herr Schröder mal aus der Form gefallen ist? Das ist doch Jahrzehnte her.

    Früher, als ich noch nicht Lehrerin war, hat mich oft genervt, dass Lehrer ihren Job immer für den schwersten und stressigsten halten. Heute weiß ich: Oh ja - das durfte mich nerven. Natürlich ich es oft schwer und stressig, aber das gilt für andere Berufe auch, und es gibt dafür so viele Vorteile, vor allem die viele Abwechslung, die ich wirklich sehr genieße: Ich kann mal den ganzen Tag auf Achse sein und alles auf einmal machen müssen - dafür sitze ich an einem anderen Tag überwiegend in aller Ruhe am Schreibtisch und bereite vor und finde immer was Neues und Interessantes.

    Immer wenn mich ein Schüler so richtig ärgert, rufe ich mir in Erinnerung, wie viele nette Schülerinnen und Schüler ich doch auch habe und wie sehr mich das freut, wenn sie vorankommen und ich sie begleiten darf.

    Lehrer scheinen aber oft ein schlechtes Gewissen zu haben. Deshalb laufen sie nur mit einem Stift in der Hand zur Tür, wenn es tagsüber mal klingelt. Und schleppen am Wochenende dicke Stapel mit Klassenarbeiten mit sich rum, um der Verwandtschaft zu demonstrieren, wie viel sie zu tun haben.

    Also, ich brauch das nicht :rofl:

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    Original von Sonnenkönigin
    @Pieksieben ? auf Krawall gebürstet ist wohl leicht übertrieben - hast du dich nicht selbst hier beschwert? Dass die Organisation zu wünschen übrig lässt, ist doch wohl ein offenes Geheimnis.

    nu ja, ich hantiere jedenfalls nicht mit Begriffen wie "lachhaft" und "keinen Plan".

    Ich kann auch nicht wirklich sagen, dass das Seminar ein organisatorisches Problem bei meiner Ausbildung hatte. Terminfindung ist immer schwierig, vor allem bei Berufswechslern.

    Du berichtest aber, wenn es los geht, versprochen?

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    Original von Sonnenkönigin
    Sie wissen ganz genau, dass ich nur die PEF mache und geben trotzdem Freitag noch zusätzl. als Seminartag an? Das bestätigt mal wieder meinen Eindruck, dass die selber keinen Plan haben. Wir sollen dann aber den toll organisierten Unterricht durchführen - lachhaft.

    Na, Sonnenkönigin, das Seminar noch nicht von innen gesehen und schon wieder auf Krawall gebürstet?

    Die Terminfestlegung ist doch erst mal ein zeitlicher Slot - mehr nicht. Du bekommst einen eigenen Stundenplan. Warte den doch erst mal ab.

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    Original von Kiefernwald
    Wie würdet Ihr reagieren?

    Höflich schweigen. Du hast es nicht nötig, dich zu verteidigen. Die Schule braucht dich, deshalb wurdest du eingestellt, und du tust dein Bestes.

    Du kannst natürlich auch vorbehaltlos zustimmen: "Ja, stimmt eigentlich, wie kann es nur sein, dass ich unterrichten darf! Aber die wollten mich ja unbedingt haben! Das ist so ein schwerer Job - aber ihr werdet mich ja sicher unterstützen, ihn zu lernen." Merke: Lehrer leiden unter der geringen öffentlichen Anerkennung - jeder hackt auf ihnen herum - und wenn dann da jemand so von der Seite reingeschneit kommt, das geht natürlich gegen die Ehre.

    Das meine ich ernst. Ich kann es wirklich verstehen. Das Referendariat ist vielleicht zeitlich nicht so belastend, aber persönlich sicher mehr, denn es geht um die berufliche Bewährung, die man als Seiteneinsteiger ja schon längst erfahren hat. Lustig ist es nie, Azubi zu sein. Da brauchst du ein dickes Fell.

    Harre aus - es geht vorbei.

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