Beiträge von Piksieben

    Ich würde als Risikopatient die Schüler darum beten, dass in meinem Unterricht die Maske getragen wird, so schwer kann das ja nicht zu verstehen sein. Oder bin ich zu naiv, weil ich mit älteren Schülern arbeite?

    Aber jetzt mal im Ernst, das kann doch eigentlich nicht sein, dass Risikopatienten auf den guten Willen der Schülerschaft angewiesen sein sollen und in Masken investieren müssen?

    Ich arbeite auch mit älteren Schülern und bin einigermaßen entsetzt, dass bei denen die Masken schlampiger getragen werden als bei den jüngeren. Ich weiß noch nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich bitte, ich argumentiere. Trotzdem hängen die zu dicht aufeinander und haben die Masken nicht ordentlich drauf. So war das jedenfalls gestern.

    Und ein Kollege, ebenfalls schon etwas älter, schilderte es ähnlich.

    Wir fühlen uns unwohl. Nächste Woche habe ich den ersten Termin zum "anlasslosen" Testen.

    Ich will kein Corona, keine Quarantäne und keine Schulschließung. Und wir sind noch nicht aus der Gefahrenzone.

    Ähnlich wie die Masernimpfung ist das Maskentragen eben nicht nur eine individuelle Entscheidung, sondern hat unmittelbar mit denen zu tun, mit denen man im Klassenzimmer sitzt.

    Auch wenn man niemanden zwingen kann, man kann aber bitten. Zum Beispiel als Lehrkraft vor einer Klasse mit erwachsenen Schülern.

    Also wir haben als Schule ein Maskengebot ausgesprochen. In jeder Klasse, die ich heute hatte waren 3-4 Schüler, die keine Maske tragen wollten, auch nach Gespräch nicht. Diese habe ich dann in eine Ecke gesetzt ans offene Fenster, weit weg von mir und auch von anderen.

    Das hätte ich genauso gemacht, da wäre mir der Selbstschutz wichtiger. Wir müssen halt dokumentieren, das ist wichtiger als dass alle stur auf einem Platz sitzen. Am BK mit den vielen Fachräumen lässt sich sowieso nicht vermeiden, dass sich Sitznachbarn im Laufe des Tages ändern.

    Ich habe von den Schülern meist die Rückmeldung bekommen, dass sie die Masken lieber auflassen und auch den Sinn dieser "Lockerung" nicht wirklich verstehen. Ich glaube, es hat einfach keiner Bock auf Quarantäne und Schulschließung. Von der Schulleitung gibt es für das Maskentragen eine Empfehlung.

    Alles andere hätte ich aktuell als sehr schwierig gefunden. Und das ist ja genau das Problem: Wenn Lehrer sich so ungeschützt fühlen, dass sie einen Weg suchen, nicht mehr in die Klassenräume zu müssen - wie Alterra ja schreibt.

    So kann ich mich arrangieren, weil ich mich einigermaßen sicher fühle. Wie das in vier Wochen aussehen wird, wird sich zeigen.

    Das würde ich auch tun. Unbedingt.

    Ich habe aber auch erlebt, dass Schüler sehr verärgert sind, wenn sie Lehrer ohne Masken oder gegen die Einbahnstraßenregelungen sehen. Ich denke, diese Schüler tragen morgen immer noch freiwillig eine Maske.

    Ich finde, dass die drohende Quarantäne doch ein recht gutes Argument ist. Auch wenn die Schüler vor der Erkrankung selbst keine Angst haben. Und die Schulschließungen haben den meisten auch keinen Spaß gemacht.

    Aber so recht verlassen kann man sich darauf nicht und das Risiko für Lehrer wächst. Ich weiß wirklich nicht, wie sich das mit dem Schutz von Risikogruppen verträgt und auch mit der Erkenntnis, dass sich Aerosole in geschlossenen Räumen meterweit verbreiten können.

    Ich denke, trotz den Ausführungen in der Schulmail ist da das letzte Wort noch nicht gesprochen.

    https://www1.wdr.de/nachrichten/la…regeln-100.html

    Viele Schulen wollen mit den Masken weitermachen.

    Der Krisenstab in Wuppertal hat sich auch eindeutig geäußert:

    https://www.wuppertal.de/presse/meldung…-unterricht.php

    Gibt doch ein bisschen Hoffnung. Ich frage mich auch, wie ich geschützt werde. Jedenfalls trage ich weiter eine Maske und werde keinem unmaskierten Schüler am PC weiterhelfen - auf 1,5 Meter kann ich da leider nichts erkennen. Gibt es denn von deiner Schule schon eine Ansage, Miss Miller?

    Wir hatten ja diese Regelung, dass man die Masken im Schulgebäude, aber nicht im Unterricht, wenn man auf seinem Platz sitzt, tragen muss, vor den Sommerferien. Das ist ja auch gegangen, ich habe es so erlebt, dass die Schüler doch recht vorsichtig waren und die Maske aufsetzten, wenn sie rumliefen.

    Aber das war eine andere Phase, die Schockstarre aus dem Lockdown wirkte da noch fort. Das ist längst vorbei. Viele, vor allem jüngere Leute sind recht nachlässig geworden. Und es wird Herbst. Der wirbelt nicht nur die Blätter vom Baum, sondern auch die Arbeitsblätter im Unterricht herum, wenn man tüchtig Durchzug macht.

    Ich frage mich, wie wir uns jetzt schützen. Meine Schulleitung ist eigentlich sehr umsichtig und verantwortungsvoll. Trotzdem ist mir nicht wohl. Ich sehe mich schon ständig in Fensternähe stehen, mit FFP-irgendwas-Maske. Und die Mitlehrer mit erhöhtem Risiko werden sich irgendwie rausziehen, glaube ich.

    Die Schüler, die weniger leichtsinnig sind, bleiben oftmals schon wegen einem Schnupfen daheim. Das macht es nicht leichter, den Stoff bis zu den Prüfungen durchzuziehen. Ich habe einsichtige, vernünftige Schüler - aber es ist ja gerade wichtig, an die anderen zu kommen, die, die schwerer lernen und auch sonst ihren Verstand nicht immer zu ihrem Vorteil einsetzen.

    Einfache Lösungen gibt es da nicht, das ist klar. Irgendwie muss man die Nerven bewahren und sich sagen, dass man zu manch anderen Zeiten der Menschheitsgeschichte auch nicht gerne hätte leben wollen. Ich erlebe aber trotzdem, dass Kollegen schon jetzt angespannt und überlastet wirken. Wie ist das bei euch?

    Das ist bei uns auch so. Die Heizkörper laufen volle Pulle und man kann nix machen. Immerhin kann man in den Computerräumen jetzt die Fenster richtig öffnen. Also bin ich eine Viertelstunde vor Unterrichtsbeginn da und lege die Bildschirme um, damit ich mit dem Fenster dran vorbei komme. Die stehen nämlich an der Fensterfront. Bei Regen wird das schon kritisch. Immerhin freuen sich die Schüler, wenn sie in einen frisch gelüfteten Raum kommen.

    Auf dem Flur die Fenster gehen zum Teil auch so auf. Da könnte man rausfallen. Ich habe mich heute gefragt, ob die schlauen Leute, die sich Brandschutzverordnungen und sowas ausdenken, noch keine Lösung für Fenster gefunden haben, die zugleich ein Lüften ermöglichen, das diesen Namen auch verdient, wo keiner rausfallen kann und trotzdem die Feuerwehr im Notfall einsteigen kann, um Leute zu retten. Es gibt doch so viele schlaue Lösungen für alles mögliche. Wofür braucht man Fensterbänke? In meinem Wohnzimmer habe ich sowas nicht, also keine Breite, auf der man sitzen könnte. Schade finde ich das. Fenster können auch hoch sein, so dass man eben nicht rausklettern kann, aber pandemiegeeignete Schulen wird es wohl erst im übernächsten Leben geben.

    Die Lüfterei, das ewige Ermahnen, auch die Nase zu bedecken, die Dokumentiererei, wer wo gesessen hat und dabei die Lernenden aus dem tiefen, tiefen Loch herauszuholen, in dem sie offenbar das letzte Jahr gehockt haben, so lerntechnisch -- ich bin echt geschlaucht.

    Ich merke regelmäßig zum Schulstart, dass meine Stimmbänder angestrengt sind und ich leicht Halsweh bekomme. Das gibt sich in den ersten Wochen. Das ist trotzdem ein doofes Gefühl. Ich denke zwar auch, ich merke, wenn etwas im Anzug ist und melde mich dann sofort krank, aber weiß man's? Ist es dann schon zu spät?

    Und das bleibt ja jetzt erst mal so. So ungewiss. Für die Schüler gilt es ja auch: Sie werden mehr fehlen.

    Der Schulstart mit all den Regeln und Neuerungen, die Lernplattform, neue Klassen ... ich hatte bisher einfach keine Zeit, eine Praxis zu suchen, in der ich mich testen lassen kann. Der Zettel liegt immer noch auf der Tastatur. Und zur Schule kommt halt keiner zu Testen. Sinnvoll ist es ja schon. So schiebe ich es weiter vor mir her. Auch weil ich fürchte, es wird eine länger Telefonaktion.

    Bevor ich verdächtigt werde: Nein, ich war in keinem Risikogebiet im Urlaub und auch auf keiner Familienfeier (das scheint ja das nächstgrößere Problem zu sein).

    Ich finde es auch unglaublich, wie gnadenlos in dieser für alle schwierige und unbekannte Situation geurteilt wird. Als hätte der einzelne Lehrer das in der Hand, wie das Lernen klappt. Es war und ist für alle schwierig. Ich habe vor allem die Erfahrung gemacht, dass man einander mehr zu schätzen weiß: Ich freue mich, meine Schüler "in echt" zu sehen, und die Schüler freuen sich, wieder in die Schule zu kommen.

    Enttäuscht? Ja, sicher. Das Leben ist kein Ponyhof in so einer Pandemie. Was haben wir denn erwartet?

    zudem wird ein IT-Manager notwendig erachtet

    Ich weiß nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll. Offenbar musste erst eine Pandemie kommen, damit endlich, endlich begriffen wird, dass 200 Rechner gewartet werden müssen, und zwar von Leuten, die das gelernt haben und dafür eingestellt sind. Bei uns ist davon seit Jahren die Rede und die Betreuung der Rechner wird immer schlechter, die Not ist groß. Auch Dienstlaptops stehen schon lange auf der Liste der Dinge, die wir eigentlich brauchen, aber die vom Arbeitgeber eben nicht gewünscht waren.

    Auch die Lernplattform, die es bei uns endlich schulweit gibt, ist erst jetzt aufgesetzt worden, quasi zwangsweise. Ich finde es super und freue mich auf den Dienstlaptop, das wird meinen Arbeitsalltag sehr erleichtern. Aber hat es dafür Corona gebraucht? Das ist zum Heulen.

    Ich würde auch einen einfachen Texteditor nehmen, ohne allen Schnickschnack. Für so etwas Word zu benutzen setzt ein falsches Signal. Word ist nicht für so etwas gedacht und kann sehr viel, aber zum Lernen von html aus dem automatisch erzeugten Code ist es völlig ungeeignet.

    Viel besser sieht man es, wenn man die Textdatei als html abspeichert und - Überraschung - mit dem Browser öffnen kann, indem man doppelklickt. Dann sieht man auch, dass durch die Dateiendung der "Reiz" gesetzt wird, mit einem bestimmten Programm zu öffnen. Und dass man für das Bearbeiten ein anderes Programm braucht.

    Wir hatten heute Vorbereitungstag und der Schweiß lief in Strömen. Morgen um 14 Uhr mit maskenbewehrten Schülern Mathe machen wollen in Räumen, die man nicht lüften kann, weil auch bei sperrangelweit offenen Fenstern keine Luftbewegung stattfindet - schönen Dank.

    Ich hoffe, man hat auch bei uns ein Einsehen...

    Am Berufskolleg unterrichtest du aber viele Klassen. Willst du jetzt ans Gymnasium oder nicht? Ich unterrichte am BK Informatik und da ist es Kernfach für einige Ausbildungsgänge. Und da habe ich eine Klassenleitung mit 4 Wochenstunden. Mehr als sie Deutsch und Mathe haben.

    Für mich selbst ist es gut, wenn ich einen Test bekomme, wenn ich mir unsicher bin, z. B. einen Schnupfen habe. Bisher war es ja eher schwierig, anlasslos (oder mit "wenig" Anlass) getestet zu werden. So bin ich vielleicht das ein oder andere Mal beruhigt, insbesondere auch, was meine Familie angeht. Ansonsten schützt es mich, wenn die anderen sich testen lassen. Aber insgesamt ist es wohl wirklich weniger ein großzügiges Angebot als eine Möglichkeit, das Infektionsgeschehen zu beobachten - schützen soll mich die Maskenpflicht. Und die ja auch nur, wenn die anderen sie auch tragen.

    Wohin soll deines Erachtens Corona in vier Monaten verschwunden sein? Oder rechnest du mit einem Impfstoff noch in diesem Jahr? Andernfalls halte ich es für realistisch davon auszugehen, dass Corona uns mit allen Begleitern auch noch ins kommende Jahr begleiten wird. Je nach Entwicklung der Fallzahlen dann eben auch in unterschiedlicher Schärfe der Maßnahmen.

    Eben. Natürlich ist immer das Infektionsgeschehen zu berücksichtigen, aber der Schulstart jetzt - Maske ab, Maske auf Schule auf, Schule zu - zeigt, dass wir aus dem Fahren auf Sicht noch lange nicht raus sind und ein paar langfristige Planungen angebracht wären. Das mit den Reiserückkehrern zum Beispiel war sowas von absehbar. Und auch, dass die Disziplin allmählich nachlässt.

    "Damit leben lernen" ist mühsam und langwierig, ich glaube, das haben wir allmählich kapiert, oder? Mir ist nicht wohl beim Start ins neue Schuljahr, aber ich sehe auch, wie viele Menschen sich bemühen, die Dinge in den Griff zu kriegen.

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