Beiträge von Piksieben

    Die Lernunwilligkeit von Lehrern erschreckt mich auch oft. Einige sind offenbar noch gar nicht im digitalen Zeitalter angekommen.

    Ich habe gern Abwechslung. Tafel finde ich nach wie vor super, schon weil die Stifte fürs Whiteboard immer leer sind und schmieren. Ich fertige mit bunten Kreiden Tafelbilder, die die Schüler dann fotografieren können. Ich habe im Matheunterricht meist ein paar Gerätschaften dabei, ein Kurvenlineal, eine alte Antenne, ein Seil, weil man damit allerlei zeigen kann.Allerdings finde ich Funktionen zeichnen und Wertetabellen berechnen ohne Computer schon recht antiquiert in Zeiten von Excel und Geogebra.

    Manchmal gibt's auch Präsentationen oder den Methodenkoffer mit Karten etc. In den Räumen, in denen die Technik vorhanden ist, nutze ich sie auch. Aber ich finde es auch sehr angenehm, ganz ohne Elektronik zu sein. Das ganze Zeug macht einen so nervös, das merkt man erst, wenn man unplugged ist. So ganz unrecht hat der Spitzer nicht.

    Das Land NRW verkauft sich auch als einen familienfreundlichen Arbeitgeber. Ich wüsste gern, ob es diesen Fall: "Schulleiter ordnet für eine Mutter kleiner Kinder, die in Teilzeit arbeitet, eine mehrtägige Klassenfahrt an" überhaupt gibt. Ich nehme an, die TE wurde gefragt, ob sie es einrichten kann, und diese hat sich einverstanden erklärt. Sie hätte auch sagen können, nein, das wird sehr schwierig, und dann hätte man eine andere Lösung finden müssen. "Selbstverstümmelung" wäre für mich nur, wenn man in vorauseilendem Gehorsam zustimmt, obwohl man nicht will.

    Jetzt im Nachhinein über die lange Fahrt zu ihrer Mutter zu klagen kommt mir auch übertrieben vor.

    LittleAnt, ich finde das richtig heftig. Du hast Gründe für deine Entscheidung - Gründe, die du dir so nicht ausgesucht hast und mit denen du nicht hausieren gehen magst - und die Frage nach der Familienplanung ist einfach nur taktlos. Leute machen sich nicht klar, was sie anrichten können - es könnte ja sein, dass ein unerfüllbarer Kinderwunsch besteht, gerade eine Fehlgeburt passiert ist o.ä. Und da soll man immer schlagfertig sein?

    Abgesehen davon hat auch jeder, auch jeder Lehrer und jede Lehrerin, das Recht, keine Kinder haben zu wollen, ohne dazu ständig befragt zu werden.

    Der Grund, dass aus den süßen Babys nachher nervige Teenager und anstrengende Erwachsene werden, die blöde Fragen stellen, würde ja auch schon reichen.

    Ich hatte in der Verwandtschaft mal ein Thema, das immer wieder angesprochen wurde. Da ist mir irgendwann der Kragen geplatzt und ich habe so richtig rumgebrüllt, wie mich das nervt.

    Was soll ich sagen. Danach war Ruhe. Oma darf auch mal sauer sein. Die beruhigt sich auch wieder.

    Tja und die Realität ist auch so, dass man im Lehrerforum aufeinander herumhackt und sich gegenseitig mit seiner Besserwisserei eins über die Rübe zieht statt darüber nachzudenken, wie man es denn machen könnte. Genau so stelle ich mir Inklusion vor.

    Ich fand den Artikel über Willi sehr berührend. Es ist offenbar ein wirklich ganz besonderes Kind, und ich kann mir sehr gut vorstellen, wie er sich darüber empört, wenn ein Konzert unterbrochen wird oder statt der Musiker der Saal gezeigt wird (in der Aufzeichnung). Die innere Beteiligung an der Musik ist sehr eindringlich geschildert. Es ist sehr schmerzlich zu lesen, dass dieser Junge vielleicht nie ein Elbphilharmonie-Konzert erleben darf. Vielleicht bewegt dieser Artikel etwas und es wird ihm irgendwann möglich sein.

    Ich weiß tatsächlich nicht, ob ich die innere Größe hätte, mich an einem wild herumhampelnden, schreienden Kind zu erfreuen, nachdem ich viel Aufwand betrieben hätte, ein teures und seltenes Konzert zu besuchen. Ich habe nämlich auch viel Freude an Musik, und dabei stören mich Rascheln, Quatschen und SichimSitzbreitmachen anderer Leute schon sehr.

    Ich habe keine Lösung, aber einfach stammtischmäßig drauflos zu wettern bringt uns in der Diskussion bestimmt nicht weiter.

    Aber seufz, das kenne ich hier ja auch schon zu Genüge.

    Als der graphische Taschenrechner bei uns im Abiturbereich eingeführt wurde, wurden die betroffenen Lehrer a) an der Entscheidung für das Modell beteiligt, bekamen b) je ein Exemplar und c) eine allgemeine Fortbildung sowie zusätzlich eine Inhouse-Schulung.

    Diese Rechner verfügen über Speicherplatz für alles Mögliche, was einem bei Klausuren hilft, und sie müssen vor Klausuren zurückgesetzt werden. Oder man muss einen Extrasatz für die Abiturprüfungen anschaffen. Was natürlich noch teurer wird als Lehrerexemplare.

    Geh einfach mal davon aus, dass du einen Fulltime-Job machen wirst und dass zu der Unterrichtszeit natürlich noch alles Mögliche dazukommt (Pausenaufsichten, Korrekturen, Konferenzen, Vorbereitung, zusätzliche Aufgaben in der Verwaltung ...).

    Wenn deine sonderbaren Überlegungen zu Pflichtstunden und bezahlten Pausen ausschlaggebend für deine Berufswahl sein sollten, bist du auf der falschen Fährte. Es ist gar nicht so entscheidend, wie viel man arbeitet, sondern, ob man sich wohlfühlt und seinen Job beherrscht.

    Ansonsten schau dich doch hier mal um, dann erfährst du genug darüber, was Lehrer so beschäftigt. Ich bin nicht so motiviert, hier einen ellenlangen Erfahrungsbericht einzustellen, der dir auch nicht weiterhelfen würde. Wir haben hier auch keine Glaskugel und wissen nicht, was dich wirklich erwartet. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, sind Praktika der bessere Weg.

    Hey, Exodus, schön, dass du dich noch einmal meldest. Ich habe in meinem Post versucht, dir zu spiegeln, wie du hier so rüberkommst, in meinen Augen. Verletzen wollte ich dich natürlich nicht, eher ein bisschen anstupsen. Deinen Zwiespalt zwischen deinen künstlerischen Ambitionen und dem Geldverdienenmüssen kann ich besser nachvollziehen, als du vermutlich denkst, dasselbe gilt für deine schlechten Erfahrungen an der Schule.

    Ich empfinde es als sehr angenehm, wenn das Geld zuverlässig aufs Konto kommt und ich meine kreativen Hobbys (z. B. Zeichnen, siehe Avatar) ohne Zwang und Druck ausüben kann - aber es war nicht einfach, an diesen Punkt zu kommen.

    Ob das auch dein Weg ist, weiß ich natürlich nicht.

    Mir wäre bei einer Neubauwohnung eher unwohl, weil man sich in eine Eigentümergemeinschaft einkauft. Da hätte ich nun überhaupt keine Lust auf die Versammlungen und komplizierten Beschlüsse. Und schon gar nicht, wenn ich vorher noch nicht mal erahnen kann, mit wem ich es zu tun bekomme.

    Nachbarn kann man sich auch so natürlich nicht aussuchen, aber man kann den Kontakt auf ein Minimum beschränken, wenn es nicht so funzt.

    Und ja, Neubau kann Tücken haben. Wir wohnten mal in einem Neubau, in dem an der Heizung gespart wurde. Wir haben jahrelang immer wieder die Heizungsfirma im Haus gehabt, bis wir die Therme irgendwann entnervt gegen ein hochwertiges Modell ersetzt haben, mit dem es keinen Ärger gab.

    Darf ich fragen warum?Für mich ist die BRE das allerbeste an meiner Krankenversicherung. Da ich noch kein volles Jahr versichert bin habe ich sie noch nie in Anspruch genommen, aber in der Theorie sehe ich das ausschließlich positiv. Ich bin ja nicht gezwungen, sie in Anspruch zu nehmen. Sagen wir ich gehe 1-2x zum Arzt wegen nicht von der BRE ausgenommener Leistungen und komme auf 100€ Kosten. Dann zahle ich die herzlich gerne selbst, schließlich erhalte ich im Gegenzug ca.750€ Rückerstattung. Macht immer noch ein Plus von 650€ durch die Inanspruchnahme der BRE. Hätte ich diese Option nicht, hätte ich zwar die 100€ nicht selbst gezahlt, aber eben auch keine 750€ bekommen. Also 650€ "verloren". Oder übersehe ich etwas/ weiß noch von einem Pferdefuß nichts?

    Das kann man sich ja vorher ausrechnen, wie teuer es wird, wenn man so krank ist, dass man über die Bemessungsgrenze kommt. Und entsprechend vergleichen mit einem Tarif mit BRE. In der Regel dürfte es mit hohem Selbstbehalt+BRE auch im worst case günstiger sein. Bei mir ist es auch so. Die BRE steigt mit jedem leistungsfreien Jahr. Ich gucke also, ob sich das Einreichen lohnt oder nicht. Wenn nicht, habe ich sogar weniger Papierkram. Ich reiche nur einmal im Jahr die Vorsorgeuntersuchungen ein und freue mich auf die Erstattung.

    Wobei man im Moment einfach auch nicht weiß, wie es mit GKV/PKV weitergeht. Wenn ich noch mal von vorn anfangen würde, würde ich mir sehr gut überlegen, ob ich nicht doch besser in der GKV bleibe.

    Die Flasche Whiskey ist doch eher eine Form von Bestechung. Ich opfere meine Freizeit, und dann darf ich mir die Kante geben, um dem ganzen Spaß noch die Krone aufzusetzen? Wenn ich schulische Aufgaben in größerem Unfang erledige, erwarte ich, entsprechend entlastet zu werden. Unterricht ist ja auch oft lustig, aber niemand würde auf die Idee kommen, das deshalb für umme zu machen.

    Über das Übrige wurde schon nahezu alles gesagt. Ich fühle mich wertgeschätzt, wenn auf mein Urteil Wert gelegt wird. Man mich also fragt, wenn mich etwas angeht, und mir zuhört, wenn ich eine Meinung habe.

    ja, nur gibt es bestimmte Ärzte, die man nunmal jedes Jahr besucht und ich finde es ziemlich beschissen, dass ich sie quasi als "ganz normale Zusatzausgabe" einbuchen muss.
    Wie gesagt: ich weiß die PKV zu schätzen und ich weiß, dass es lächerlich ist zu jammern, aber: für mich ist es bescheuert, direkt einen gewissen Sockel an Leistungen auszuschließen, wo man weiß, dass man sie eh in Anspruch nehmen muss / wird.

    Das kommt auf den Tarif an. Es gibt auch Tarife bei der PKV, bei der Vorsorgeleistungen BRE-unschädlich in Anspruch genommen werden können. Die PKV hat schon gemerkt, dass es nicht sinnvoll ist, an Vorsorge zu sparen.

    Wieso seid ihr eigentlich so garstig?

    Es gibt doch viele Leute, die sich scheiden lassen und neue Beziehungen eingehen. Da geht doch wohl sehr oft eine Geschichte wie die hier geschilderte voraus.

    Man kann doch solche Gefühle auch nicht einfach ausschalten.

    Ich finde dabei das geringste Problem, dass ihr beiden an derselben Schule seid, Martin. Viele Leute lernen sich am Arbeitsplatz kennen, na und? Man kann sich auch selbst im Weg stehen.

    Dir wird schon klar sein, dass du wohl noch eine Weile Geduld haben musst. Ob sie sich wirklich trennt? Und selbst wenn, der Sohn bleibt natürlich. Wie da Wunsch und Wahrheit sich vermengen, ist wohl von außen nicht zu beurteilen. So wirklich etwas tun kannst du im Moment nicht, das schreibst du ja schon selber.

    Da kann ich dir nur ein bisschen Leichtigkeit wünschen, und vielleicht setzt du dir eine Frist, um zu verhindern, dass du dich endlos lang trügerischen Hoffnungen hingibst.

    Mit Ratschlägen anderer Leute muss man prinzipiell vorsichtig umgehen. Viele unken erst mal rum, stimmt.

    Ich wundere mich aber schon ein bisschen, dass du erst nach Ankunft des Kindes erkennst, dass du nun Verantwortung trägst. Ja, das tust du. Und du wirst Kompromisse machen müssen. Ist das schlimm?

    Du wirkst auf mich übermäßig - hm - verkopft. Alles ist so kompliziert und wird x-mal durchgenudelt und du kommst nirgendwo an. Was sagt dein Herz? Was möchtest du gern? Das ist mir nicht klar. Und du wirkst von deinen Erfahrungen traumatisiert. Es kann anderswo wirklich anders sein und du kannst von Anfang an das Gefühl haben, dass du besser klar kommst und das vorher ein Albtraum war. Kann. Und natürlich kann man Fehler machen!

    Wie steht es mit deiner Belastbarkeit? Man wächst mit seinen Aufgaben und auch die Sicherheit wächst - andererseits sehe ich auch Leute, die auch nach Jahren noch mit relativ einfachen Situationen überfordert sind (organisieren z. B.: Es ist halt immer Gewusel, da muss man ein System haben).

    Ich würde das mit dem Leistungsstand in der ersten Stunde lassen. Die Schüler kennen dich nicht, aber sie sind schon mindestens ein halbes Jahr zusammen und hatten auch schon Englisch. Knüpfe lieber da an, wo sie gerade sind, lass dir die letzten Klassenarbeiten und Hausaufgaben zeigen und dir erzählen, was sie zuletzt gemacht haben. Wenn sie nach einem Buch arbeiten, mach damit weiter. Du hast natürlich auch den Lehrplan, aber wenn du noch nicht weißt, welche Klassen du bekommst, ist das halt schwierig, und da klaffen auch oft Anspruch und Wirklichkeit auseinander.

    Mit einer Leistungskontrolle machst du dir erst mal viel Arbeit, und die Zeit kannst du gerade am Anfang für anderes besser gebrauchen, und du verschreckst die Schüler. Wie weit sie sind, findest du ohnehin schnell heraus. Lieber in ein gutes Lernklima investieren.

    Ich denke, viele Leute haben falsche Vorstellungen von dem Beruf, den sie ergreifen wollen. Woher soll man das auch so genau wissen? Dann muss man seine Vorstellungen eben korrigieren, früher oder später. Wenn man wirklich vollkommen falsch ist, muss man sich halt was anderes überlegen, das ist nichts Ungewöhnliches. Das sehen wir doch täglich, dass jeder seine Erfahrungen selbst machen muss.

    Angestellte im öffentlichen Dienst werden auch amtsärztlich untersucht. Aber Kranksein ist in jedem Beruf schlecht, ich würde die Berufswahl von so etwas gar nicht abhängig machen - höchstens davon, ob einen der Beruf selbst krank macht oder machen könnte. Auch das ist oft schwer absehbar. Will sagen: Folge deinem Herzen - wenn du das wirklich willst, wird es schon gehen.

    Auf den Tag warte ich noch, dass die beruflichen Schulen von Mathelehrern überrannt werden :)

    An meiner Schule haben Mathelehrer gelegentlich auch Informatik unterrichten müssen. Sowas kann man ja angeblich, wenn man Mathe kann. Aber wenn man das nicht studiert hat, fehlen einem Kentnisse, die man sich dann erst draufschaffen muss, beispielsweise Datenbanken oder objektorientiertes Programmieren oder technische Informatik. Und dann kommen ja auch ständig Neuerungen, hier ein neues Windows, da eine neue Programmiersprache im Lehrplan. Das muss man mögen.

    Ich nutze meine Informatikkenntnisse vielfältigst. Mal ein Programm für Mathe schreiben oder Kollegen helfen oder rasch was für eigene Zwecke programmieren. Und das Unterrichten wird nie langweilig, es sind immer Schüler da, die richtig Spaß haben - Mathe ist da schon eintöniger und vor allem unbeliebter.

    Aber zu deinen übrigen Fragen (Bafög etc.) kann ich nichts sagen.

    Was die Aufnahme von Darlehen angeht, gebe ich Bolzbold Recht: Man legt sich auf Jahre fest und begibt sich unter Umständen in eine Abhängigkeit, die das ganze Leben bestimmt. Da kennt wohl jeder Leute, bei denen das so ist.

    Andererseits: Vieles lässt sich nicht so planen, und über viele Dinge hat man nun mal keine Kontrolle. Noch nicht mal darüber, wie man sich selbst entwickelt. Ich stelle bei mir fest, dass mich viele Dinge, die mir früher wichtig waren, nicht mehr interessieren - dafür beschäftigt mich anderes. So eine Berufswahl ist zwar eine folgenreiche Entscheidung, aber es bleiben immer Optionen. Ich merke erst jetzt, nach fast zehn Jahren im Job, wie viel Gelegenheiten ich habe, Dinge zu tun, die mir sehr liegen und Spaß machen, neben der Routine, die sich eingestellt hat und Freiräume bietet (einfach dadurch, dass der Kopf für anderes frei ist, weil das Arbeitsblatt schon fertig ist).

    Was ich sagen will: Exodus, nach dem Fehlstart hast du neue Chancen. Du wirst irgendwie einen Weg finden, das zu tun, was dir am Herzen liegt, Potential ist ja offenbar da. Zerfleische dich nicht so, versuche, etwas positiver heranzugehen, mit mehr Vertrauen zu dir und deiner Zukunft. Schon deinem Kind zuliebe. Denn das braucht dein Vertrauen genauso. Es wird seinen Weg machen. Und du auch.

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