Beiträge von Piksieben

    Seltsamerweise scheine ich der einzige Lehrer in einem recht großen Kollegium (145) zu sein, der ein Tablet im Unterrichtseinsatz nutzt.

    Und? Was sagt uns das jetzt? Dass die anderen alle rückständig sind? Ich beobachte mit Vergnügen all diese Experimente mit tragbaren Gerätschaften aller Art. Letztlich kostet das alles Zeit und Geld und Aufmerksamkeit. Seit mir in der Schule einmal das Netzteil runtergefallen ist und dabei kaputt ging - und nach einem ähnliches Malheur mit einem Fotoapparat - bringe ich ebenso wenig meine teuren Geräte (Ausnahme: Handy, aber das auch nur aus privaten Gründen) mit wie ich Bücher an Schüler verleihe (sieht man doch nicht wieder).

    Ich mache mir eine Liste mit den Schülernamen im Querformat. Für jede Unterrichtsstunde zwei Spalten: In die eine kommt der Punkt für die Anwesenheit (warum sollte das elektronisch schneller gehen?), in die andere Notizen (ein Plus oder Minus oder was auch immer), und darunter notiere ich, wie weit ich gekommen bin und ob ich eine Hausaufgabe gegeben habe. Die Liste kommt in die Mappe mit den Arbeitsblättern, für jede Klasse eine Mappe, fertig. Wenn ich Arbeiten korrigiere und die Noten mache, sitze ich sowieso am heimischen PC. Der geht mir schon genug auf die Nerven :pfeif:

    Tja, schwierig. Das sind ja mehrere Baustellen. Einmal die fachliche, da ist der Vorschlag mit dem Ausland doch eigentlich zielführend. Gibt es da nicht Möglichkeiten, ein Praktikum o. ä. in Frankreich zu machen?

    Dann das mit der Aufmerksamkeit. Es ist aus der Ferne schwer zu sagen, wie gravierend das ist, aber als Lehrer bist du ständig mit fünf Sachen gleichzeitig beschäftigt. Es geht wohl jedem mal was durch die Lappen. Du musst selbst wissen, wie stark die Einschränkung bei dir ist und wie sehr du da in der Lage bist, dich auf die Situation einzustellen.

    Unruhe in der Klasse: Das ist am Anfang nicht ungewöhnlich und wird dadurch natürlich schlimmer, dass du dich selbst nicht wohl und nicht sicher fühlst und ständig überarbeitet bist. Natürlich ist es schwer, selbstsicher aufzutreten, wenn man ständig an sich zweifelt. Da ist es halt auch ganz wesentlich, dass man sich fachlich absolut sicher fühlt.

    Das Gespräch zu suchen, ist gut, aber es kommt trotzdem drauf an, mit wem man spricht. Wenn man immer nur "du musst dies ... du musst das ... dies klappt nicht ... das geht nicht ..." zu hören bekommt statt "versuch mal so ... das findet sich ... da muss man ein wenig Geduld haben ... schau, das war doch schon ein Fortschritt" - dann ist das halt nur frustrierend.

    Ich habe sehr viel gelernt durch kleine, freundliche Hinweise oder einfach durch Abgucken. Und dann durch Erfahrung und Ausprobieren. Die Zeit braucht man halt.

    Es gibt definitiv Leute, die sich einen anderen Job suchen sollten als ausgerechnet Lehrer. Ob du dazu gehörst, weiß ich natürlich nicht. Letztlich musst du auch selbst entscheiden, was dir gut tut. Vielleicht gibt es eine Person deines Vertrauens, die dir raten kann?

    Nach drei Wochen schon aufgeben wäre aber sicher überfrüht, und auch nicht aus diesem Gefühl der Erschöpfung heraus, das du im Moment offenbar hast.

    Geh offen in das Gespräch. Sie wollen dir helfen. Hör dir erst mal alles an.

    Hach, sind das wieder so richtig nützliche Tipps. Ganz harmlose Frage, und schon sieht die Lehrerschaft rot. Familie! Hilfe! Primimäuschen kommt jetzt gewiss mit MamaPapaKind an, dabei gibt es das doch heutzutage kaum noch! Und wer denkt an die schwulen Väter? Da muss Schule noch eine Menge leisten, bis sie in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist!

    Fussel, ich bin auch nur eine gerade sich ins Wochenende einstimmende Sek-II-Lehrkraft und kann dir keine Tipps geben. Aber hier kommt sicher noch die ein oder andere kompetente Fachkraft vorbei :fluester:

    Bedenklicher finde ich, dass du mit den ganzen Fächern nicht viel anfangen kannst.

    Ja, den Gedanken hatte ich auch. Mathe ist auch für Grundschullehramt meines Wissens nicht ohne.

    Es ist aber in jedem Studium so, dass es zähe Phasen und uninteressante Themen oder einfach öde Vorlesungen gibt. Und Sachen, die schwer sind. Das allein sollte einen von nichts abhalten.

    Ich möchte nur noch ein paar Dinge zu bedenken geben: Hier schreiben natürlich Lehrer, die oftmals schon eine Weile im Job sind. Wären sie während des Studiums ausgestiegen (oder später), wären sie nicht mehr hier. Von daher herrscht hier eine gewisse Parteilichkeit.

    "Introvertiertheit" ist auch so eine Schublade ... sind wir nicht alle froh, dass nicht alle Lehrer extravertierte Partylöwen sind? Das wäre doch für alle Teile unaushaltbar! Von solchen Bedenken würde ich mich nicht abschrecken lassen. Du bist erst 19, du hast noch so viel Entwicklungspotential. An deiner Prüfungsangst musst du so oder so arbeiten, egal, was du später machst, Prüfungen werden mit Sicherheit dabei sein.

    Und dann: Niemand kann dir garantieren, dass du eine Entscheidung bereust, egal, wie gut du dich vorher informierst und wie lange du überlegst. Letztlich musst du dich so entscheiden, wie es sich für dich im Moment gut anfühlt. Mehr kannst du nicht machen. Es passiert, dass man Entscheidungen trifft, die man im Nachhinein bereut - aber der Fehler ist eher, sich das vorzuwerfen. Man weiß nie, wie ein anderer Weg ausgegangen wäre.

    Wobei du schon gut erkannt hast, dass die Gefühle deiner Mutter ein eher schlechtes Entscheidungskriterium sind - es ist ja *dein* Leben.

    Du machst das schon richtig - du denkst nach und diskutierst. Irgendwann hast du die Lösung. Viel Erfolg!

    In den Schulen wird nun mal meist das Office-Paket unterrichtet, ist nun mal die am weitesten verbreitete Bürosoftware. Da wäre es einfach ungeschickt, zu Hause eine freie Software zu benutzen, die sich nun mal nur bedingt mit den Microsoft-Produkten verträgt. Auch die Schule benutzt nun mal meistens Excel und Co. Es ist total nervig, wenn Kollegen einem die Dateien zerschießen, weil sie meinen, sie müssten unbedingt was anderes benutzen, was sich nur in der Theorie verträgt (oder die Arbeit wird einfach abgewälzt - "konnte das nicht machen, hab Linux").

    Ja, es ist irgendwie doof, Multiplikator für Microsoft zu sein.

    Ich mache meine Mathesachen auch mit Latex, nehme für meine Fotos Photoscape und PaintNet, benutze aber ansonsten das Officepaket, das ich als Lehrerin günstiger bekomme. Wie erwähnt, googeln reicht da völlig ...

    Alias, meinst du wirklich, dass das Mädchen zu mehr Selbstbewusstsein verhilft? Was ist die Botschaft? Dass jedes Mädchen "schön" sein kann?

    Ich finde diese angemalten Gesichter grässlich. Maskenhaft und unecht. Aber manche Mädchen strengen sich mächtig an, so auszusehen. Die finden das wohl erstrebenswert.

    Mir tut es immer in der Seele weh um all die Zeit, die auf diese Weise vertan wird. Um all diesen überflüssigen Kummer um die eigene Erscheinung. Um all die versäumten Gelegenheiten.

    Frage mich, ob beautyxs noch mitliest ... Ihr habt ja alle recht. Gibt ja genug Leute, die sich mit einem Hauskauf übernehmen. Die Bank zu "besänftigen" senkt ja keinesfalls das Risiko.

    Verstehen kann ich es trotzdem, es ist schön, was Eigenes zu haben, und in manchen Gegenden ist es auch schwierig, überhaupt ein Haus zum Mieten zu finden.

    Trotzdem würde ich immer damit warten, bis ich es mir wirklich leisten kann. Im "eigenen" (d. h., der Bank gehörenden) Haus zu wohnen und keine Margarine fürs Brötchen mehr zu haben ist nämlich auch doof.

    Ich kann mich Anni und Fossi nur anschließen. Wenn es etwas wirklich verlässlich Planvernichtendes gibt, dann sind das Kinder. Das fängt an beim Kinderwunsch und endet dann eigentlich gar nicht mehr. Schwangerschaft, Geburtstermin, Gesundheit, Charakter und auch die Entwicklung der eigenen Beziehung in den neuen Rollen, all dies ist hochgradig unvorhersehbar. Du kannst dir das zurechtlegen und planen, aber sei sicher, es kommt dann anders.

    Du musst dich für deine Planerei nicht entschuldigen - ich glaube, du hast dir deine Planungssucht in deinem Post ganz gut selbst gespiegelt.

    Nicht schlimm - ist ja gut, wenn man sich rechtzeitig ein paar Gedanken macht. Aber das ist alles derart langfristig, da wäre jeder Ratschlag spekulativ.

    Meld dich doch nach dem Ref noch mal :wink2:

    Natürlich gibt es Bücher, Kollegen, hier das Forum etc., wo man sich ein hilfreiche Tipps holen kann.

    Aber du solltest dich auch nicht selbst überfordern. Das Schöne an Schule ist ja, dass du immer neue Schüler bekommst und jedes Schuljahr ein "Neustart" ist. Fehler sind irgendwann verjährt. Übrigens ist es völlig normal, dass gegen Ende des Schuljahres das Unterrichten schwieriger wird. Es sind halt alle leicht genervt so vor den Ferien. Ganz und gar störungsfreien Unterricht wirst du nie machen können. Die neuen Klassen müssen ja auch erst wieder alles neu lernen. Respekt kannst du dir natürlich noch verschaffen, wenn du mal eine Zeit lang "zu nett" warst. Irgendwie ist es doch zeitlebens ein Abwägen zwischen dem "zu nett" und dem "zu streng".

    Was ich sagen will: Hab Geduld mit dir, das wird irgendwann besser. Ich fand es vor ein paar Jahren auch noch viel schwieriger und anstrengender als jetzt.

    Wie genau ist denn die Einschränkung deiner Bewährung begründet? Dass du unruhige Schüler hast, kann dir ja erst mal nicht zur Last gelegt werden. Du solltest an dem arbeiten, was dir da "vorgeworfen" wird, ohne zu versuchen, die Schüler grundsätzlich zu ändern, denn einige werden immer schwierig bleiben. Ansonsten findet wohl jeder mit der Zeit seine Methoden. Nicht jeder Hinweis passt für jeden.

    Intensive Absprache im Kollegium ist natürlich wirklich wichtig. Trotz der Gespräche, von denen zu schreibst, klingst du ein bisschen alleingelassen.

    Ansonsten einfach Unterhaltungen mit dem vorigen Lehrer?

    Dafür muss man erst mal wissen, wer das ist und wie man den/die im Wirrwarr der neuen Gesichter findet.

    Vielleicht ist der ja auch gerade in den Ruhestand gegangen. Es soll sogar Kollegen geben, die nicht sonderlich kooperativ oder einfach schlampig sind.

    Natürlich findet man das alles raus. Aber nicht am ersten Tag.

    Da sollte man die Kinder nicht unterschätzen. Im Zweifel sind sie nicht deprimiert - weil, sie haben das ja noch niiieee gemacht! Einer neuen Lehrerin kann man doch alles erzählen.

    "Was habt ihr denn beim Herrn Y" gemacht?" - "Ach, eigentlich nichts."

    Stationenarbeit würde bestimmt Trubel auslösen. Damit würde ich noch warten.

    Ich würde in der allerersten Stunde aber auch nicht so viele organisatorische Sachen machen. Nicht weil es die erste Stunde der Schüler ist, sondern weil *du* am Anfang bist und vieles noch erfragen musst, und das dauert seine Zeit. Speziell solltest du mit der Klassenlehrerin sprechen, denn vieles wird vielleicht einheitlich geregelt (etwa in Sachen vergessene Hausaufgaben). Und es ist ungeschickt, wenn du dann dauernd zurückrudern musst, weil du dir schon etwas Eigenes überlegt und angekündigt hattest. Sicher gibt es auch Klassenregeln und dergleichen.

    Ich glaube, an deiner Stelle würde ich auch mit einer Wiederholung zur Bruchrechnung anfangen, am besten wirklich anhand des Buchs, in der Hoffnung, dass die Kinder damit auch gearbeitet haben. Du kannst die Kinder auch einfach fragen, was sie gemacht haben und daraus eine Übersicht an der Tafel machen, und wenn das nicht funktioniert, fängst du mit der Aufgabe an.

    Das mit den Winkeln kannst du in Reserve halten, aber das würde ich nicht mit den Tortendiagrammen machen.

    Ich lasse die Schüler manchmal einen Brief schreiben, in dem sie sich mir kurz vorstellen mit dem, was sie mir gern mitteilen wollen, auch Wünsche an den Unterricht. Das hat eigentlich immer ganz gut funktioniert, und in der Zeit, in der sie schreiben, kannst du einen Sitzplan anlegen.

    Ich nutze auch die erhöhte Aufmerksamkeit, die ich am Anfang des Schuljahres habe, um noch einmal klarzumachen, was zum Gelingen des Matheunterrichts beiträgt und was nicht, und ich verspreche auch, meinen Teil beizusteuern.

    Und nicht zu viel erwarten - vor allem nicht von dir selbst. Das ist am Anfang viel auf einmal, und du kennst die Kinder noch nicht. Da braucht's ein bisschen Geduld.

    Viel Erfolg!

    Ich wäre sehr dankbar, wenn meine Schüler ihre Sachen mal ordentlich zusammenhalten würden. Als ich die Überschrift las, dachte ich: Natürlich ist das sinnvoll!

    Aber so inflationär wie du das schilderst scheint mir das auch nicht sinnvoll. Die Leistungsnachweise sollten sich auch ein bisschen nach der anstehenden Abschlussprüfung richten. Was wird da denn gefordert? Wieder eine Mappe?

    Einerseits sind die Matheaufgaben zu schwierig - angeblich. Andererseits gibt es Vorkurse in Mathematik an den Universitäten. Vielleicht sollte man an dieser Übergangsstelle mehr mit einander sprechen.

    Was sollten die miteinander besprechen? Das ist nun mal ein harter Bruch zwischen Schule und Uni.

    Aber eigentlich sieht man schon in der Oberstufe recht gut, wer in der Lage ist, sich selbstständig um das Verständnis zu bemühen, und wer immerzu an Lehrers Rockzipfel hängt und klagt, dass die Aufgaben ach so schwer sind (also die Ursache für Probleme grundsätzlich außerhalb von sich selbst sucht). Es ist immer ein zähes Ringen um Selbstverständlichkeiten: Nacharbeiten, wenn man krank war. Sein Arbeitsmaterial beisammen halten. Für die Klausur rechtzeitig zu lernen beginnen. Und erst mal nachdenken, bevor man loszetert.

    Bei dieser ach so schwierigen Matheklausur im Studium waren die Klagen eher peinlich. Für die Studierenden.

    Unwahrscheinlich, dass die Prüfungsaufgaben unter Verschluss bleiben. Sachsen-Anhalt hat die Aufgaben immer in den letzten Jahren auf seiner Homepage veröffentlicht. Ausserdem gibt es bald die Aufgaben und die Lösungen beim STARK Verlag.

    http://www.bildung-lsa.de/unterricht/zen…urpruefung.html


    Ich bezog mich auf den Artikel, und da steht:

    Eine Auswertung der Noten will das Kultusministerium erst im September vorlegen. Die Prüfungsaufgaben sollen gar völlig unter Verschluss bleiben, anders als in den Vorjahren.

    Kurzum: Du hast während deiner Arbeitszeit Anwesenheitspflicht und kannst nicht einfach Termine da rein legen, weil deine Klasse jetzt fertig ist.

    Echt? Woher nimmst du das jetzt? Ich gucke in meinen persönlichen Online-Stundenplan und sehe dort, wie ich verplant bin. Wenn ich nicht verplant bin, muss ich auch nicht kommen, und schon gar nicht "auf Verdacht" - da werde ich vorher angerufen. Nun gut, vielleicht ist es bei euch anders. Aber ihr wisst doch auch nicht, wie das bei Porthos ist, ob er/sie z. B. Vollzeit beschäftigt ist, ob es einen Termin in der fraglichen Zeit gab etc. Ihn/sie dann einfach zu Anwesenheit zu verpflichten, das könnte vielleicht die Schulleiterin, aber dass du das einfach so behauptest, scheint mir doch sehr fragwürdig.

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