Meine Tochter war sechs Jahre gewöhnt, das lernen zu können, was sie will - warum sollte ich sie jetzt einschränken? Oder beschränken. Das ist doch beschränkt. Ich bin Frei- und Querdenker und steh dazu.
Dein Kind ist ebenso schulpflichtig wie alle anderen und wird eingeschränkt wie alle anderen: In der Freiheit, da zu sein, wo es sein will (es hat nämlich in der Schule zu sein), in der Freiheit, das zu denken, was es gerade denken will (es muss nämlich dem Unterricht folgen). Du bist überhaupt nicht befugt, deinem Kind zu sagen, was es zu lernen hat und was es nicht zu lernen braucht. Da kannst du hundertmal Lehrerin, Quer-, Frei- und sonstwas-Denkerin sein. Mit diesem Ich-ich-ich bringst du dein Kind in allergrößte Schwierigkeiten.
Auch in den letzten sechs Jahren hat dein Kind vieles lernen müssen, was es sicher lieber nicht gelernt hätte. Z. B. dass es wehtut, wenn man hinfällt, und dass man im Straßenverkehr verflucht gut aufpassen muss, um nicht unter die Räder zu kommen.
Es wäre besser, du würdest deinem Kind etwas anderes mit auf den Weg geben als "Das musst du nicht, dies musst du nicht, und jenes ist sowieso Quatsch, hör bloß auf deine Mutter". Etwas in die Richtung von: "Deine Lehrerin weiß, was sie tut". Und: Dass man sich vieles erarbeiten muss, auch wenn das nicht immer nur Gaudi ist und vielleicht auch gerade nicht so passt.
Vielleicht denkst du mal ein paar Jahre voraus... die Lehrmethoden an den weiterführenden Schulen kannst du ohnehin nicht mehr in Frage stellen, ist ja nicht dein Bereich. Da ist dann eh Schluss mit der Besserwisserei. Sei doch froh, wenn du Verantwortung abgeben kannst. Wir sind als Eltern nicht für alles zuständig.