Du hast doch gesagt, dass es im Moment nicht aussieht, als ob er den Wechsel zum Gymnasium schaffen würde. Das ist doch direkt. Das kann die Mutter ernst nehmen oder ignorieren, aber du hast jedenfalls deinen Job gemacht, und wenn es nachher tatsächlich nicht klappt, kann niemand sagen: "Davon hat mir keiner was gesagt!"
Das mit den Hausaufgaben abgeben ist wahrscheinlich auch nicht die Lösung, er macht das dann mit Mutter oder Nachhilfe, du siehst die Fehler nicht, es heißt, er konnte doch alles, und bei der nächsten Klassenarbeit hast du wieder die A*karte.
Vermutlich musst du doch einmal deutlich sagen, dass der Junge im Moment überfordert ist und deine Beobachtungen aus dem Unterricht schildern und auch deutlich sagen, dass, wenn er aufs Gymnasium will, er den Stoff jetzt ohne zusätzliche Hilfe schaffen müsste (und auch mit weit weniger Einsatz), du das aber nicht siehst. Dann wird sie gehen und dich für eine schlechte Lehrerin halten, aber das musst du wohl aushalten.
Mich hat mal eine Lehrerin meiner Tochter gefragt, ob sie denn viel für die Arbeit im Fach x gelernt hat. Ich sagte, öh, nö, irgendwie nicht. Da war sie beruhigt: Wenn sie mit wenig Aufwand eine 3 schafft, dann hat sie kein Problem. So hatte ich das noch gar nicht gesehen.
Wenn ich mal wieder frustriert bin, weil eine Mathearbeit schlecht ausgefallen ist, trösten mich die Schüler(sie sind schon älter) manchmal.
"Es liegt nicht an Ihnen." - "Sie können nichts dafür." - "Nehmen Sie's nicht persönlich."
Und deine Arbeit ist ja noch nicht mal schlecht ausgefallen. Da kannst du diese unterschwelligen Vorwürfe doch wirklich an dir abperlen lassen.