Beiträge von Piksieben

    Vor allem habe ich das Gefühl, je weniger Schüler mitarbeiten, desto schlechter werde ich.

    Genau das sagte mir neulich ein ehemaliger Lehrer im Rückblick auf seine langen Jahre an der Schule.

    Unterrichten ist keine Einbahnstraße. Wenn da Schüler sitzen, die nicht lernen wollen, dann kann man machen, was man will, da wird nichts draus. Natürlich geht mir das ganz genauso! Ich merke ganz oft, dass mir richtig gute Sachen einfallen, auch ganz spontan, wenn ich aufmerksame Schüler habe. Kämpfe ich aber ständig gegen Unruhe und Unlust an, dann werde auch ich unlustig und unfähig. Auch wenn ich zu Hause gute Ideen hatte.

    Ich würde mich an deiner Stelle in den Klassen, in denen es nicht gut läuft, gerade nicht mit Angeboten und Methodenwechsel überschlagen, sondern versuchen, irgendwie in einen Rhythmus zu kommen, in dem sie, wenn auch unlustig, mitmachen. Alles andere ist vermutlich Energieverschwendung.

    Gerade wollte ich genau das schreiben, was Neleabels schon geschrieben hat. Eine verschleppte Lungenentzündung ist lebensgefährlich und es ist unverantwortlich, mit einer solchen Erkrankung weiterzuarbeiten. Weiterarbeiten heißt auch, irgendwelche Materialien anzufertigen und zu schicken - es heißt "arbeitsunfähig" und nicht "kann nicht in der Klasse stehen, aber am Schreibtisch kann sie sitzen und Materialien anfertigen, das ist ja nicht weiter anstrengend".

    Lehrer fallen für Wochen und Monate aus und die Welt ist immer noch nicht untergegangen.

    Schick das Attest und eine E-Mail an die Schule und leg dich ins Bett. Ohne schlechtes Gewissen und ohne an die Schule zu denken. Deine Gesundheit hat jetzt oberste Priorität! Und lass dich weiter krankschreiben, wenn du noch nicht wirklich wieder fit bist.

    Ich finde solche Postings wie deine ziemlich erschreckend. Echt.

    Auf jeden Fall: Gute Besserung :schlafen:

    Ich denke mir gerade dem Verlauf der Diskussion nach zu urteilen, dass wir es mit "Kuschelpädagogik" eher um eine Phrase bzw. eine Floskel zu tun haben - weniger um einen Kampf"begriff".

    Wikipedia zu Floskel / Phrase:
    ...Heute ist mit einer Floskel eine inhaltsleere Sprachhülse gemeint und wird daher oft abwertend gebraucht. ... Durch ihre permanente Wiederholung entwickelt sich das Deutsch ihrer Verwender zum „Papageien-Deutsch“ (
    Schenk). ...

    *lach* "Papageien-Deutsch" - das trifft es.

    Solche Begriffe fordern die Duskussionsteilnehmer dazu heraus, ihre Meinungen platt- und breitzutreten und alles, was nicht dazu passt, anzugiften.

    "Spaß" - Hilfe, total kontraproduktiv, damit zieht man psychisch kranke Schüler heran. Igitt!
    vs.
    "Disziplin" - Igitt, das macht man nur, wenn einem sonst nichts einfällt.

    Beides kann niemand ernsthaft meinen.

    Ich halte mich da an John Dewey: "To be playful and serious at the same time is possible, in fact it defines the ideal mental condition".

    Würdet ihr also bei falscher Rechnung trotzdem einen Punkt für die Antwort geben, solange diese von der Formulierung her richtig ist und zur Frage passt?

    Ja.Bitte bitte!!

    Denn nur so werden die Schülerinnen und Schüler von Anfang an dazu erzogen, ihre Ergebnisse deutlich zu machen. Je komplizierte später die Aufgaben sind, desto wichtiger ist es, klar herausstellen zu können, wozu man denn eigentlich das alles gemacht hat. Und es wird später immer nerviger, herauszufinden, was ein Schüler gemacht hat, wenn er nicht in der Lage ist, das anständig zu dokumentieren. Und immer nerviger, sich die - entschuldigung - SAUBLÖDEN Ausreden anzuhören von wegen "Ich habe doch richtig gerechnet" oder "Es kommt ja raus" (Was? Wo? Wie? :cursing::cursing::cursing: ).

    hier wird unterschieden zwischen einer festen Verabredung - sich treffen/ ich treffe mich mit... - und der zufälligen Begegnung - jemanden treffen. So entspricht das meinem Sprachgefühl.

    Warum man heute auch "jemanden trifft", wenn man verabredet war, kann ich mir nur so erklären, dass das im Englischen so heißt. "I'll meet you at midnight": Bei der Übersetzung "Ich werde dich um Mitternacht treffen" rollen sich mir die Zehennägel auf.

    Ok, also wenn ich das jetzt richtig verstehe, kann ich mich weiter mit jemand treffen, oder wir treffen uns.

    "Ich treffe meine Grammatikexpertin um 17 Uhr" empfinde ich als Anglizismus.

    Ich hätte sie gegen 17 Uhr treffen können - zufällig, zwischen den erwähnten Burghälften. Aber wenn wir verabredet sind, dann treffen wir uns. Nicht ich sie.

    Find ich.

    Als passionierte ZEIT-Leserin habe ich mich schon vor einem halben Jahr über diesen Artikel geärgert (und mich über kritische Kommentare gefreut). Schon diesen Ansatz, dass man sich mit so völlig überflüssigen, lebensfeindlichen Multiplikationsaufgaben den Sonntag versaut, finde ich zum Erbrechen. Um Himmels Willen, mein Kind muss lernen, Hilfe!

    Früher hatten wir unendlich viel Zeit und mussten nicht so einen Quatsch machen wie Quadratzahlen lernen? Wie kommt er auf das schmale Brett?

    Kann es auch aus der Erfahrung mit meinen Kindern nicht bestätigen (eins in G9, eins in G8 ). Ja, Schule versaut einem den ganzen Tag. Aber ob in G8 oder G9 ... das macht den Unterschied nicht.

    Nebenbei bemerkt kommt der wahre Schock erst im Studium. Da muss man nämlich wirklich anfangen zu arbeiten.

    Ich bin auch nicht an der Grundschule, aber ich darf doch auch eine Meinung haben, oder?

    "Kuschelpädagoge" ist für mich das Schlagwort-Äquivalent zu "Gutmensch". Ich kann solche Schlagworte überhaupt nicht leiden, die töten jedes vernünftige Gespräch. Es hat, wie hier ja auch schon erwähnt, etwas von Nicht-gönnen-können an sich.

    Dann gibt es ja auch noch die "Spaßschule" - das absolut Schlimmste! Schüler mit Spaß! Wo kommen wir hin!

    Scooby hat ja schon formuliert, wie es nicht funktioniert. Man kann als Lehrer ohne klare Ansagen nicht existieren, und Gerede ohne Konsequenzen ist höchst problematisch. Aber abgesehen davon finde ich es schön, wenn Grundschulen noch etwas Kuscheliges haben, und bis hin zum Abitur ist "Spaß" der beste Motor für einen funktionierenden Lernprozess.

    Bei allem, was wirklich Spaß macht, gehört Arbeit notwendig dazu: Weder kann man auf Anhieb lesen noch Englisch reden noch Geige spielen noch Inline fahren. Der Spaß wächst, je mehr Arbeit man hineinsteckt. Ein leckeres Mahl ist immer auch mit Arbeit verbunden. Ist es nicht unsere Aufgabe, zu vermitteln, dass man Spaß an Arbeit haben kann, ja, soll?

    Oder habt ihr alle keinen Spaß an der Arbeit? Warum habt ihr sonst diesen Beruf gewählt?

    Ich nutze mit meinen Klassen schon seit Jahren intensiv das lo-net. Allerdings ist das nicht bei allen Kollegen so, auch nicht in der Informatik.

    Ich erstelle viele Materialien selbst - und ansonsten gibt es ja auch sehr viel online.

    Die Zukunft sieht für mich so aus, dass die Schüler statt schweren Bücherstapeln nur noch ihr Tablet mitbringen und ein bisschen Papier zum Schreiben. Bücher gibt's ja längst elektronisch, ich finde es schon jetzt anachronistisch, dass die armen Schüler dicke fette Deutschbücher hin- und zurückschleppen, obwohl sie nur eine Seite drin lesen, manchmal auch gar keine. Aufgeschriebenes kann man einscannen, Tafelbilder fotografieren, und dann gibt es ja auch noch das Smartboard. Technisch ist eigentlich alles da. Auch zum Beispiel, um kranke Kinder am Unterricht teilnehmen zu lassen oder bei Schneekatastrophen online zu unterrichten.

    So schnell wie sich jetzt Tablets und EBook-Reader verbreiten - mit den Handys ging das ja auch sehr flott - da ist das nur noch eine Frage der Zeit. Auch mit dem Geld das wird sich richten. Es gab auch Zeiten, da war mobiles Telefonieren eigentlich unerschwinglich. Ist noch gar nicht so lang her.

    Von "normalen" Menschen höre ich immer wieder, dass auf deren Partys immer wieder die ausgelassene und gute Stimmung verdorben wird, wenn Lehrer auftauchen. 8)

    Tja, wir sind ja hier OT ...

    Ich könnte manchmal wirklich schreiend davonlaufen.

    Es gibt so viele Themen auf dieser Welt. Da sitzt man so schön familiär bei Kerzenschein und Kuchen miteinander zusammen, hat endlich mal frei.

    Warum in aller Welt muss dann jemand mit Schule und Schülern und Lehrern und dem ganzen Driss anfangen? Und kann nicht mehr aufhören? X(?(:cursing:;(:evil:

    Leider ist das noch steigerungsfähig. Wenn das Thema Schule dann doch mal endlich abgefrühstückt ist, unterhält man sich über facebook.Schrei!!!

    Wenn ich nur dran denke, dann wünsche ich mir, dass jetzt ganz, ganz viel Schnee fällt und bis Silvester jegliche familiäre Zusammenkunft verhindert.

    Vielleicht habt ihr ein paar Tipps, wie ich meine Nerven dieses Jahr schonen kann :rotwerd:

    Huiiiii----- habe gerade die Vorstellung, wir alle würden eingesammelt mit kleinen Fliegern, schicken Taxis oder mindestens mal dem ICE ab nach Wiesbaden zu Frau Henzler transportiert, die dann mit uns und unseren Partnern in einem tollen Hotel feiert, nachdem wir ihrer langen und spannenden Dankesrede über unsere großartige Arbeit in 2011 gelauscht haben. Feutchfröhlich tanzen wir bis spät in die Nacht und freuen uns alle, bei welch wunderbarer "Firma" wir arbeiten.
    Ach, da gehe ich doch lieber los... gemütlich meinen Weihnachtsbaum kaufen!!! Oder, Piksieben?

    :D:D:D

    Schon ok :)

    Das Problem der Mathematik-Didaktik liegt aber doch ganz eindeutig im Primarbereich und im Bereich Sek I. Ich meine, das hat doch seine Berechtigung, dass man da mehr forscht. Wenn Schüler in der berufsbildenden Schule ankommen (so wie bei mir) und nicht nur Bruchrechnen überhaupt nicht können sondern schon auf das Wort "Bruchrechnen" mit Hautausschlägen und Aggressionsschüben reagieren - dann ist da doch irgendwas schiefgelaufen.

    An der berufsbildenden Schule sollte doch der Schwerpunkt darin liegen, einen beruflichen Anwendungsbezug herzustellen und die Fächer untereinander zu vernetzen. Lernsituationen zu schaffen ist an sich nichts Mathematik-Spezifisches.

    Das erwähnte Buch hat einen Ansatz, wie du ihn schilderst. Es geht um Modellbildung und eine Art "Ergebnisoffenheit".

    Ich konnte allerdings mit dem Buch nicht viel anfangen, deshalb habe ich es entsorgt. Würde mich interessieren, was du davon hältst.

    Die Notenbox sieht ja ganz hübsch aus.

    Ich fühle mich in so fertigen Programmen aber immer so gefangen. Ich habe mir zu Beginn dieses Schuljahres eine Excel-Vorlage gemacht. Da trage ich Anwesenheit und Noten ein. Was ich ausdrucke, kann ich ja auch individuell festlegen. Ich vermisse nichts (und wenn - das kann man doch als Info-Lehrer selbst programmieren :rolleyes: ).

    Oftmals merke ich aber, dass ich gar nicht richtig hinterher komme mit den Einträgen. Dann habe ich doch wieder irgendwelche Zettel, wo irgendwelche Zeichen drauf stehen. Irgendwann muss ich immer aufräumen, so oder so.

    Mehr Grips stecke ich jetzt in eine ordentliche Dateiverwaltung. Ich habe nämlich gemerkt, dass ich mich mit meinen eigenen Materialien nicht mehr auskenne und oftmals Dinge doppelt mache, obwohl ich gut hätte recyceln können.

    Ich habe auch schon schlechte Erfahrungen mit vhs-Kursen gemacht, aber nun ja ... schlechter Unterricht passiert auch an allgemeinbildenden Schulen, und manche vhs-Kurse sind auch sehr gut.

    Lehrern geht es in solchen Kursen halt wie Medizinern, die Arztserien im Fernsehen schauen oder Polizisten, die "Tatort" gucken.

    Andererseits: Man lernt auch eine Menge, gerade dann, wenn es nicht so gut läuft: Man lernt, was für ein doofes Gefühl das ist, wenn man nicht mitkommt, sich über Dozenten oder andere Teilnehmer ärgert etc. Immerhin sind das immer nur ein paar Stunden - in der restlichen Zeit sind wir in der anderen Rolle und machen uns viel zu selten klar, was wir unseren Schülern alles zumuten. Auch wenn wir uns einbilden, wir machten das ganz toll.

    Lehrer sind nicht umsonst als Teilnehmer gefürchtet. Und wenn ich manchmal das Benehmen der Kollegen in Konferenzen beobachte: Oft schlimmer als in Problemklassen.

    Schau z. B. mal hier:

    Hußmann: Mathematik entdecken und erforschen

    Da gibt es auch ein Projekt, was deiner Idee mit der Messdateninterpolation nahe kommt.

    "Den Didaktikern ist wohl nichts eingefallen ..." - du meine Güte. Mach du erst mal dein Staatsexamen, bevor du so pauschal herumlästerst.

    Ich finde solche Fragen ja immer süß.

    "Ich habe fünf Jobs, keinen möchte ich aufgeben, jetzt wird mir das zu viel, was soll ich tun?" Da liegt doch die Anwort schon in der Frage. Sich fragen, wo man eigentlich hin will: Schule oder Uni? Und entsprechend auf das eine oder andere konzentrieren. Wir haben nur dies eine Leben, so ist das nun mal!

    Vor Weihnachten ein bisschen wuschig im Kopf zu sein ist ganz normal. Das habe ich jedes Jahr. Viel zu tun zu haben ist an sich auch nichts Dramatisches, viel schlimmer sind seelische Belastungssituationen. Der Stress entsteht erst dann, wenn man sich überfordert fühlt. Das ist bei dir offenbar der Fall, wenn du schon so anfällig bist.

    Da gibt es keine Wundermittel, auch wenn die Zeitmanagement-Experten das so darstellen. Wichtig wäre, sich zu beschränken und einen Ausgleich zu schaffen, damit der Akku wieder aufgeladen wird. Da wäre vor allem Sport zu nennen. Ja, das ist auch wieder ein Zeitfaktor. Aber du merkst ja schon, dass es so nicht funktioniert.

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