Beiträge von turtlebaby

    Hallo,
    Du hast vermutlich schlechte Karten. Meine Erfahrung war:
    - Anerkennung ist relativ 1:1 , also Germanistik geht für Deutsch , aber schon bei Politikwissenschaft ging es nicht mehr.
    - Flexibilität ist nur dann zu erwarten, wenn auf Behördenseite die “Hütte brennt”, also bei wirklichen Mangelfächern ( so wurden einmalig sogar FH Bauingenieure zu Technik und Mathe- Lehrern )
    Da ich nicht weiß , was du beruflich bisher gemacht hast , ist die folgende Bemerkung vielleicht im Einzelfall unzutreffend, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Publizistik Studium auf das Alltagsgeschäft an einer allgemein bildenden Schule vorbereitet. Unterschätze das nicht.


    Eventuell sieht es im berufsbildenden Bereich anders aus.
    Lg und viel Glück

    Ich habe auch gewechselt. Habe die staatliche Schule um ein paar Wochen vertröstet und bin bei der privaten vorzeitig gegangen ohne Kündigungsfrist einzuhalten. Die fanden das nicht schön, aber konnten nichts machen. Ansonsten kann man auch vorab um Freigabe bitten, dann ist die Schule „gewarnt“.

    Hallo, deine Schulleitung versucht den für sie bequemsten Weg - sie wünscht und meistens klappt das wahrscheinlich auch. Du bist aber krankgeschrieben und musst keinerlei Leistung erbringen. Meine Erfahrung: der Schulleitung gegenüber selbstbewusst mitteilen, dass du gesundheitlich nicht in der Lage bist, während deiner Krankschreibung zu arbeiten, gleichzeitig den Kollegen die bis zur Krankschreibung erstellten Unterlagen und notwendige Informationen zur Verfügung stellen und dann innerlich frei machen von Schuldgefühlen oder ähnlichem. Es steht nicht in deiner Macht für eine vernünftige Vertretung zu sorgen und wenn es der Dienstherr nicht für notwendig erachtet einen Vertretungslehrer zu schicken, der deine Aufgaben erfüllt, dann ist das so. Es ist wichtig, dass die Verantwortlichen eine Rückmeldung bekommen, dass es dann eben zu Schwierigkeiten kommt. Wenn kranke Kollegen Ihre Aufgaben weiter übernehmen, ist die Konsequenz nur, dass das System so aufrecht erhalten wird.

    Mach das Referendariat am besten in der Schulform, in der du arbeiten möchtest. Die Regelung, dass beide Lehrämter mit einem Referendariat abgedeckt sind, gilt so nicht in anderen Bundesländern. Falls du mal aus NRW wechselst, kann es Schwierigkeiten geben . einige Bundesländer fordern neues Referendariat plus neue Probezeit über 3 Jahre !!!

    Du hast ja schon unglaublich viele Kurzgeschichten besprochen und musst echt aufpassen, dass du ein vernünftiges Stundenziel hast - das kann man jetzt so nicht beurteilen, nichtsdestotrotz - ich habe mal zu mit "Liebe - verzweifelt gesucht " (Rotter) mit einem Standbild gearbeitet.

    Hallo,
    Ich habe das gemacht (NRW) , bei uns ging das, wenn nicht genug Lehrer zur Verfügung standen, aber nicht für Leistungskurse etc. Natürlich ging man bei uns davon aus, dass man einmal die Bereitschaft erklärt hat, und dann immer eingesetzt wurde - hatte auch durchaus einen gewissen Reiz, da etwas anspruchsvoller, als immer wieder das gleiche Lehrbuch in der Sek1 durchzunehmen). Höher gestuft würde ich nicht - es war anders herum. Sek II Lehrer wurden billiger einstellt (H/ R mit A12 ) und gnadenlos in der Oberstufe eingesetzt. Die hatten kaum Chancen auf eine A13 hinterher und blieben fein auf der A12 sitzen.
    Hier in Hessen gibt es die Regel, dass die Gymnasiallehrer weniger Pflichtstunden leisten müssen. Wird man mit über 50% in Gymklassen eingesetzt, kommt man auch als H/R Lehrer in den Genuss - seit meine Schulleitung das weiß, habe ich immer 40 % Gymeinsatz. Es gibt aber keinerlei Möglichkeit das Gymnasiallehramt hinzuzuerwerben (außer Studium und neues Ref) - daher werde ich immer auf meiner H/ R Stelle sitzen.

    Hallo,
    Ich würde mir das sehr gut überlegen, denn es hängt von mehreren Faktoren ab, ob du damit glücklich wirst. Ich bin selbst Quereinsteiger und habe zunächst an einer privaten Schule zu suboptimalen Bedingung unterrichtet. Ich war damit unzufrieden, da ich im Alltag genauso viel / wenig wie andere gearbeitet habe, aber sehr viel weniger Geld bekam und - für mich noch schlimmer - auch keine Entwicklungsperspektive bekam.
    Letzendlich war es für mich (mit zwei Fächern) daher besser, das Referat nachzumachen. Da ich bezüglich der Anerkennung Kompromisse in Bezug auf das Lehramt und die Fächer machen musste, bin ich bis heute nicht 100 % glücklich. Mich ärgert es daher noch heute, dass ich nicht zum Beginn des Quereinstiegs noch mal etwas Zeit investiert habe, um das zu optimieren. Heute (gut 10 Jahre später) unterrichte ich mein drittes Studienfach zwar, die Entwicklungsmöglichkeiten sind aber ohne offizielles Anerkennung nicht gegeben. Dadurch dass ich auch noch eine Bundeslandwechsel hinter mit habe, wurde alles nicht einfacher.
    Von daher, würde ich die Stelle vielleicht zunächst annehmen, um für dich herauszufinden, ob das wirklich dein Traumberuf ist und dann noch mal nachforschen, was du für eine Anerkennung tun müsstest. Hierbei ruhig auch mal über Ländergrenzen hinwegschauen - manchmal sieht die Bildungswelt ein paar Kilometer weiter schon ganz anders aus.
    Viel Erfolg ,

    Man kann zu Kurzgeschichten was machen - wie gesagt, schau dir mal die Abschlussprüfungen an, da gibt es auch zu Gedichten, Kurzgeschichten, Erzählungen sinnvolle Aufgaben. (Kurzgeschichtenmerkmale , entsprechende Textbelege, Stilmittel, Wendepunkt, Charekterisierung, Personenkonstellationen). Wenn man geschlossene Aufgaben mit entsprechenden halboffenen oder offenen Aufgaben kombiniert ist das für 8. Klasse ok und man kann dann auch die sowieso notwendige Differenzierung für die I- Schüler gleich mit bedenken.
    Parallel arbeitende Lehrer kann man mit einbinden.

    Doch ich weiß, was pädagogische Maßnahmen sind. Ich hänge dass auch nicht hoch, ich möchte einfach nur wissen, wie es anderswo gehandhabt wird, weil es bei uns regelmäßig Probleme und Diskussionen gibt und man vielleicht etwas optimieren kann.
    Wenn ich 2-3 mal pro Jahr nur in meiner Klasse die Lehrer nachmittags einladen muss, ist dass schon unangenehmen. Viele müssen deswegen extra nochmal kommen und sind entsprechend unmotiviert (in den anderen Klassen ist es ja auch so und dann kommen schon einige Nachmittage zusammen).
    Die Eltern beschweren sich, dass das das Verfahren die Schüler vor ca. 8 - 10 Lehrern zu befragen einer Inquisition gleicht. Die Kinder sind oft auch entsprechend eingeschüchtert, manche weinen die ganze Zeit über oder kommen gar nicht. Bei der letzten Konferenz haben die Eltern sich dann nochmal bei der Schulleitung beschwert und ich frage mich eben, ob es an anderen Schulen anders durchgeführt wird. Einfach nur, weil es vielleicht sinnvollere Vorgehensweisen gibt und ich eben keinen Einblick habe, wie es anderswo läuft.
    Trantor, wo finde ich denn im Verwaltungsverfahrensgesetz etwas? Danke

    Ich würde mir echt überlegen, wie du das ohne große Konflikte elegant löst - dieser Konflikt bringt doch auch jede Menge Stress für dich. In der 8. Klasse kann man auch korrekturfreundliche Klassenarbeiten stellen, die man in kurzer Zeit abarbeitet. Die Schüler werden es dir danken und du bist ohne noch einen abschließenden Streit zu produzieren raus.
    Anregungen hole ich ihr dann immer bei Lernstandsvergleichen oder Abschlussarbeiten, die funktionieren doch auch mit multiple Choice, kurzantworten etc.

    Hallo, ist ja interessant.
    Das System wird bei uns schon jahrelang so umgesetzt. Die Schulleitung hält sich während des Prozesses mit Vorgesprächen usw. ziemlich zurück und lässt sich informieren. Die eigentliche Arbeit hat der Klassenlehrer. In der Verordnung steht
    "2) Vor der Entscheidung sind zu hören:


    1. die betroffene Schülerin oder der betroffene Schüler,
    2. bei Minderjährigen die Eltern."


    ob das der Schulleiter oder die Klassenkonferenz macht, steht an der Stelle nicht explizit, meine Schulleitung fühlt sich da nicht zuständig.


    Solche Konferenzen und Maßnahmen kommen häufig vor. Ich habe eigentlich jedes Schuljahr 2-3 durchzuführen. Es ist eine sehr unangenehme Veranstaltung, daher gibt es auch regelmäßig Beschwerden der Eltern.
    An den vorherigen Schulen habe ich die Erfahrung nicht gemacht,daher eben die Fragen.

    Danke Schantalle,
    Ich bin mir der rechtlichen Vorgaben sehr bewusst, meine Frage zielte eher auf Erfahrungen, wie das an anderen Schulen umgesetzt wird, ab.
    Bei uns ist es so, dass die Schulleitung i.d.R. den Anträgen der Klassenkonferenz folgt, natürlich in Bezug auf Angemessenheit durch den Klassenlehrer aufgeklärt wird und ggf. nachfragt. Schüler und Eltern werden von der Klassenkonferenz gehört, nicht von der Schulleitung, die Schulleitung wird dann eben informiert durch den Klassenlehrer.
    Da dieses Verfahren von den Eltern oft kritisiert wird, interessiert es mich, wie es an anderen Schulen gehandhabt wird. Hört da die Schulleitung die Eltern und Schüler selbst an? Tagt die Klassenkonferenz dann vorher oder nachher?
    Ich wäre sehr dankbar, wenn sich noch mehr dazu melden könnten, das Thema liegt mir am Herzen. Danke

    Hallo zusammen,
    Ich habe eine Frage betreffend des Vorgehens bei Ordnungsmaßnahmen in Hessen. Bei uns gibt es immer wieder Kritik von Eltern und ich überlege, was man eventuell ändern könnte.


    Mich würde interessieren, wie an euer Schule vorgegangen wird:
    - findet zwingend eine Klassenkonferenz mit Schüler und Eltern statt oder gibt es auch eine andere Vorgehensweise?
    - ist die Schulleitung anwesend?
    - wie ist der Ablauf der Sitzung?
    - wird über die Maßnahmen im Beisein der Beschuldigten entschieden oder nur unter den Lehrern?
    - welche Erfahrung macht ihr mit eurem Verfahren (habt ihr z.B. auch mal positive Gespräche, wie verhalten sich eure Schüler, gibt es Beschwerden? Kommen bei euch immer alle?)
    - habt ihr konkrete Vorgaben, welches Verhalten welche Ordnungsmaßnahme nach sich zieht (z.B. erst bei körperlichen Verletzungen gibt es den Ausschluss vom nächsten Wandertag oder geht so etwas auch, wenn es "nur" ständige Unterrichtsstörungen sind; wird bei "Wiederholungstätern" i.d.R. die nächst höhere Maßnahme eingeläutet oder wiederholt ihr Maßnahmen auch?)
    - wie geht ihr mit Eltern um, die sich im Rahmen der Konferenz als "Anwalt" der Kinder auf fehlende Beweise berufen, die "Zeugen" erst mal selbst hören möchten etc., insbesondere, wenn die betroffenen Mitschüler "nicht petzen" wollen oder eingeschüchtert sind und nicht reden, bzw. anonym bleiben möchten


    Vielen Dank

    Es geht mir wirklich darum, ob der Lehrer korrigieren muss bzw. darf , wenn er den Stoff nicht unterrichtet hat, sondern wochenlang vertreten wurde.
    Bei einem normalen Vertretungslehrer macht das dann auch dieser. Jetzt ist es halt ein Student und ich weiß auch nicht, ob der dann muss/ darf.
    Dritte Frage ist dann eben, ob der krankgeschriebene Kollege dann auch muss...

    So, ich kann nun leider wenig Gutes berichten.
    Schulpsychologe und Schulleitung haben beide deutlich gemacht, dass das Jugendamt von den Eltern angefragt werden muss. Solange die dies verweigern , wird in die Richtung nichts passieren. Pc Spiele sind keine Kindeswohlgefährung im eigentlichen Sinne.
    Schantalle, du hast die Sache gut analysiert, es ist nicht mehr drinnen, als den Eltern klar zu machen, dass es um die Zukunft ihres Kindes geht. Und mir klar zu machen, dass die Grenze meiner Möglichkeiten erreicht ist.
    Danke!

    Hallo,
    Wir haben eine Schulveranstaltung, bei der nur Schwimmer ins Wasser dürfen . Als Klassenlehrerin soll ich nun die Schwimmer und Nichtschwimmer melden ohne, dass ich sie jemals habe schwimmen sehen. Ich hatte mal gelernt, dass man hierzu mind. Abzeichen Bronze vorweisen muss, also Seepferdchen langt nicht.
    Wie sichere ich mich ab, wenn Schüler nicht in der Lage sind ein Schwimmabzeichen vorzulegen? teilweise finden die Schüler ihren Pass nicht, teilweise haben sie keinen.
    Danke !

    Danke für eure Rückmeldungen.
    Ich habe schon vieles gemacht (Elterngespräch, Schulleitergespräch, Schulsozialarbeit und Schulpsychologe, Förderlehrer etc.). Jugendamt oder andere Unterstützungsmöglichkeiten lehnen die Eltern ab und von sich aus wird zumindest hier das Jugendamt nur tätig, wenn das Kindeswohl massiv gefährdet ist. Bei einem Jugendlichen, der keiner körperlichen Gewalt ausgesetzt ist oder von sich aus das Jugendamt aufsucht, passiert nicht viel (ein bis zwei Gespräche, die aber sehr freiwilligen Charakter haben).
    Ordnungsmaßnahmen werden jetzt stattfinden, klar, aber die prallen an ihm relativ locker ab (Schüler mit Schulabsenz kann man mit Ausschluss vom Unterricht nicht wirklich beeindrucken). Ihm scheint es sogar zu gefallen, mit so vielen Erwachsenen zu diskutieren.
    Ich kann mich durchsetzen, hatte auch in H Klassen bisher nie ein Autoritätsproblem. Bei diesem Schüler sehe ich aber, dass jede negative Rückmeldung (trotz Lob in anderen Bereichen), ihn immer weiter zum Rückzug in seine (Computer?) - Welt bringt. Ich finde es ganz schwer das auszuhalten, da ich sehe, wie er immer tiefer rutscht.
    Wie ist das bei euch geregelt? Meine Schulleitung schließt nur in Sonderfällen jemandem von Unterricht aus (akute Bedrohung). Ordnungsmaßnahmen schlimmer als eine Woche Suspendierung habe ich noch nicht erlebt. Wir sind dazu angehalten, mit den Eltern zu kooperieren, wenn die nicht bereit sind (oder sich nicht an die Vereinbarungen halten), haben wir keinen Mittel mehr.
    Ich bin weiterhin für jede Rückmeldung dankbar.

    Hallo,
    Ich würde gerne wissen, wie ihr mit aggressiven, frustrierten Schülern umgeht.
    Ich habe zurzeit einen typischen Underachiever, der trotz offensichtlich guter Intelligenz, keine vernünftigen Leistungen bringt. (Mittlerweile Hauptschule)
    Es kommen hinzu: exzessive Computernutzung
    Schulabsenz, chaotische Familiensituation, Eltern arbeiten nicht ehrlich mit der Schule zusammen, Mangelnde Impulskontrolle, keine Hausaufgaben, kein Material, auffällige Sprache (Sprachfehler)..


    Ich versteh die Frustration des Schülers, es gelingt mir aber nicht ihn aus dieser Abwärtsspirale zu holen. Im Gegenteil er streitet Verantwortung ab und sieht alles als Probleme , die ich verursache. auch die Eltern verstehen nicht, dass ich die Entscheidungen über seine Schullaufbahn nicht zu verantworten habe und auch nicht ändern kann (Hessen, zweimaliges Sitzenbleiben in der gleichen Jahrgangsstufe führt zum Hautschulbesuch).


    Wie begegnet ihr in einem solchen Fall z.B. Provokativen Äußerungen und Beschimpfungen? Passieren in Diskussionen, bei der Rückgabe von schlechten Arbeiten, teilweise auch schriftlich?
    Wie geht ihr um mit Aggression gegenüber Mitschülern - verbal und körperlich?
    Danke !

    Ich danke euch für Eure Rückmeldung, es hilft mir sehr weiter, da es genau das widerspiegelt, was ich in der Schule auch vertreten habe. Da wir aber bei vielen Dingen hier keine Vorgaben durch die Schulämter bekommen, versucht jede Schule ihr eigenes Süppchen zu kochen. Ich bin weder diejenige, die dieses Projekt leitet, noch diejenige, die da viel Erfolg sieht. Im Gegenteil mir geht es gehörig gegen den Strich, dass zur Zeit Unmengen an Manpower an unserer Schule in das "wir müssen das schaffen" gesteckt werden, obwohl die Aussicht auf Erfolg, dass die Schüler z.B. noch einen Realschulabschluss schaffen, wenn sie mit 15 zu uns kommen und weder Deutsch noch Englisch können, meiner Meinung nach minimal sind. Ich denke auch, dazu bedarf es entsprechender Rahmenbedingungen und entsprechend ehrgeizig und begabter Schüler, bisher haben wir die so noch nicht in unseren Intensivklassen entdeckt.
    Trotzdem kann es ja nicht schaden zu fragen, wie das an anderen Schulen gehandhabt wird und ob es Erfahrungen oder Material gibt. Ich bin aus organisatorischen Gründen nunmal eingeteilt ein paar Stunden zu geben, das werde ich dann mit den vorhanden Lehrwerken machen und nach 2 Wochen eine Rückmeldung an die Leitung geben.
    Falls es noch andere Erfahrungen gibt, bitte weiterhin melden, ich finde den Austausch sehr hilfreich. Danke

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