Beiträge von Nighthawk

    Ich habe die letzte Woche, naja, genauer die letzten 10 Tage, mit der "Neuen Grippe" verbracht, sie klingt nun langsam ab. Ich hatte noch nie eine "richtige" Grippe, würde aber sagen, viel schlimmer als eine "normale" Grippe war es nicht.

    Interessant das Verhalten meiner Ärztin:
    - sie meinte, sie könnte mich auf neue Grippe testen, aber wenn es eine normale Grippe wäre, müsste ich den Test selber zahlen ... und sie würde mir bei Neuer Grippe nichts anderes verschreiben und empfehlen, als bei normaler Grippe

    - sie ist komplett gegen das Impfen. Begründung: Nebenwirkungen, Impfstoff nicht genau genug getestet, es dauert 2-3 Wochen nach der Impfung, bis tatsächlich eine gewisse Immunität eintritt usw.

    Ich weiß, dass die Tatsache, dass ich die Neue Grippe nun schon hatte, mich nicht vor einer erneuten Ansteckung schützt, aber
    - in meinem momentanen Zustand (so halb gesund) würde mich meine Ärztin nicht impfen
    - bis der Impfschutz sich aufbaut, kann ich mich schon wieder anstecken - und ein Körper, der noch mit der Impfung ringt und sich dann mit den echten Erregern rumschlägt ... ich weiß nicht, das stelle ich mir unangenehm vor.

    Zitat

    Original von Igzorn
    Um kurz auf die Einwände zum System der "freiwilligen" Hausaufgaben in den jüngeren Klassen zu kommen: Gerade in den Klassen 5-7 sitzen den Kids häufig auch die Eltern im Nacken. So habe ich es schon öfters erlebt, dass mir die Kleinen sagten: "meine Eltern zwingen mich, die HA zu machen". Das mag allerdings auch ein Gymnasialeffekt sein, der in HSen sicher so nicht auftritt. Natürlich habe ich auch schon erlebt, dass manche Klassen dies schamlos ausnutzen, aber selbst die Faulsten unter ihnen nervt es, wenn sie jede Woche einen Test schreiben müssen.

    Bei den Schülern, bei denen sich die Eltern auch nur ansatzweise um die Erledigung von Hausaufgaben kümmern, fehlen die Hausaufgaben auch selten - da ist das "freiwillig" erledigen kein Problem, die machen die Hausaufgaben.

    Aber bei den Schülern, bei denen sich die Eltern nicht um die "Schullaufbahn" der Kinder groß kümmern ... da werden die Hausaufgaben ja kaum gemacht, wenn sie "Pflicht" sind. Freiwillig würde da nichts gehen. Und wie gesagt: bei jüngeren Schülern sehe ich noch nicht genug Eigenverantwortung, um die da einfach "ins Verderben" rennen zu lassen.

    Darf ich einspringen, und mich unnett über das Mitglied der Schulleitung äußern, das für den Vertretungsplan zuständig ist?

    Da kommt man nach einer Woche (Schweine?)Grippe noch nicht ganz fit wieder in die Schule und stellt fest, dass einem in die einzige Freistunde bei 7 "normalen" Unterrichtsstunden noch eine Vertretung reingezwängt wurde. Morgen dasselbe ... bin echt am Überlegen, ob ich nicht gleich wieder krank daheim bleib.

    Das halte ich in der oberen Mittelstufe und Oberstufe so ... bin aber bisher noch der Ansicht, dass ich in der Unterstufe noch nicht auf solche Einsicht und Selbstdisziplin setzen kann und hier im Interesse der Schüler und ihrer Noten etwas mehr extrinsische "Motivation" ausüben muss.

    Wir sind sogar über 1600 Schüler und ein Tag wird wirklich langsam knapp für die Zahl der Schüler.

    Ich muss eigentlich nicht 20 Schüler jede Woche dahin schicken, denn erstens führe ich Strichlisten und erst wenn ein Schüler innerhalb kurzer Zeit die Hausaufgabe mehrfach nicht hat, muss er zur Nacharbeit ... das entzerrt das Ganze dann doch etwas.

    Verbunden mit Nacharbeit ist übrigens immer eine Nachricht nach Hause (sonst wüssten die Eltern ja auch nicht dass/bzw. warum ihr Kind an einem Nachmittag später nach Hause kommt). Diese Nachricht wird im Schülerbogen eingetragen und kommen da mehrere solcher Nachrichten zusammen hat das auch AUswirkungen auf die Zeugnisbemerkungen bzw. den Spielraum, den sich eine Klassenkonferenz bei knappen Vorrückungsentscheidungen lässt.

    Bei uns an der Schule gibt es für das "Nachsitzen" einen bestimmten Tag. Ein Kollege/eine Kollegin erklärt sich bereit, die Aufsicht zu übernehmen und bekommt von den jeweiligen Lehrern die Aufgaben für den jeweiligen Schüler ins Fach gelegt - ebenso hängt eine Liste mit Namen derer aus, die erscheinen müssten.

    Von daher bestraft man sich bei der Vergabe von Nacharbeit immerhin nicht selbst.

    Das Problem mit vergessenen Hausaufgaben habe ich in meiner 5. Klasse auch gerade massiv. Von "Vergessen" über "Heft vergessen" bis "Ich wusste nicht, was ich machen soll". Jede Stunde bis zu 7 SchülerInnen.

    Ich glaube, das Einzige was dauerhaft hilft, ist die Einsicht, dass Hausaufgaben, wenn gemacht, eine gute Übung für die Schulaufgabe sind - sprich, die erste Schulaufgabe beinhaltet Aufgaben, die so ähnlich schonmal Hausaufgabe waren.

    Nur damit das nicht vergessen wird: Es gibt meiner Ansicht nach in Bayern (woanders weiß ich es nicht) durchaus Alternativwege zum "Abitur" bzw. "Studium".

    - Übertritt von Realschule auf Gymnasium ist möglich, evtl. muss man ein Jahr wiederholen, oft auch nicht. Nachdem Französisch nun schon länger auch an der Realschule angeboten wird, ist ein früheres Problem damit vom Tisch. Ich hatte über die letzten Jahre hinweg mehrfach Schüler/innen in der 10. Klasse, die aus der 9. Klasse Realschule kamen. Ein einziges Mal musste ein Mädchen die 10. wiederholen, die anderen schafften es auf Anhieb in die Oberstufe (ein Junge vor zwei Jahren als IN ALLEN FÄCHERN Klassenbester ... da mussten die "gestandenen" Gymnasiasten erstmal schlucken).

    - Nach dem Realschulabschluss an die Fachoberschule, 2 Jahre, endet mit Fachhochschulreife - inzwischen gibt es auch die Möglichkeit, danach das "normale" Abitur zu machen.

    - Nach der Hauptschule Berufsausbildung, danach ein oder zwei Jahre auf die Berufsoberschule, Fachabitur oder auch uneingeschränktes Abitur möglich (das ist nicht ganz ohne von der Berufsausbildung z.T. sogar aus dem Beruf wieder auf eine Schulbank, manche müssen Sprachen in kurzer Zeit nachlernen, aber ich hab drei Jahre FOS/BOS unterrichtet, es geht).

    in manchen Berufszweigen sind Fachhochschulabsolventen gefragter als Uni-Absolventen, weil sowohl an der FOS als auch an der Fachhochschule viel mehr Wert auf die Praxis gelegt wird.

    => Vom System her würde ich sagen, die Alternativen gibt es, auch wenn früh "selektiert" wird (mir wäre wohler, wir würden diesen Begriff lassen, als Geschichtslehrer verbinde ich da noch ganz andere Dinge damit). Das Problem ist nur, dass die Eltern diese ALternativen zunächst nicht sehen und ihr Kind mit Gewalt auf das Gymasium schicken wollen.

    Und genau diese Fachhochschulabsolventen werden durch irgendwelce OECD-Studien nämlich nie berücksichtig ... und evtl. auch nicht von Dir, Nele.

    Naja, dann ist die Aussage "nix" wohl etwas hart ... zwischen 3,00 und "nix" besteht doch noch ein Unterschied. :gruebel:

    Aber dennoch danke für diese Erklärung, sie macht mir Vieles verständlicher, was ich momentan so in meiner 5. Klasse erlebe.

    Was mir aber immer noch nicht so ganz klar ist ... dann müssten es die Kinder doch gewohnt sein, zu lernen ... aber auch davon merke ich häufig wenig. Ich frag nur ganz einfach die paar Vokabeln der letzten Stunde aus und die Schüler sind völlig blank. Ich bin doch eh schon der Ansicht, dass man das Gymnasium mit großer Wahrscheinlichkeit packt, wenn man lernt.

    Ok, vielleicht sind die Fächer und Stunden dann doch zu viel, ums nur mit Lernen zu packen ... aber mein Eindruck ist, da wird gar nichts getan, nicht mal Hausaufgaben erledigt.

    Und: Die Erkältung hab jetzt ich ... grml.

    Personalrat bzw. Hauptpersonalrat und ggf. Anwalt. Es ist absolut nicht in Ordnung, dass bei so einem Gespräch Mütter dabei sind.

    Der "harmlosere" Weg wäre zunächst die Wiederholung des Gesprächs aber ohne Eltern und mit einem Kollegen/einer Kollegin, die Dich evtl. unterstützt (bzgl. Unpünktlichkeit z.B.).

    Außerdem: die von der Mutter geäußerten Kritikpunkte hätten während des Jahres geäußert werden müssen, nicht jetzt im Nachhinein. Hat die Mutter der SL gegenüber diese Punkte schon vorher geäußert, hätte die SL diese Kritik an Dich weiter leiten müssen.

    Bzgl. Hausaufgaben: Ich bin nun kein Grundschullehrer, aber in den 5. Klassen korrigieren die Eltern ganz gern auch noch die Hausaufgaben der Kinder. Ich bitte sie immer eindringlich, das zu unterlassen, denn ich möchte ja sehen, was die Kinder können (nicht die Eltern).
    Ich denke schon, dass der Anspruch sein sollte, dass kein Fehler mehr in der Hausaufgabe ist nach der Besprechung. Aber dafür tragen die Kinder eine Mitverantwortung. Wenn die Hausaufgaben ausführlich besprochen und richtig an die Tafel geschrieben werden, kann man (ein wenig abhängig vom Alter) schon verlangen, dass die Kinder ihre eigenen Hausaufgaben verbessern.
    So ab und zu Hausaufgaben einsammeln und korrigieren sollte man allerdings schon.

    Zitat

    Original von neleabels

    Es kann sinnvoll und notwendig sein, ein "ungenügend" zu vergeben. Aber da muss man sich bewusst sein, dass eine 6 in einer Klausur in erster Linie eins ist, nämlich eine pädagogische Guillotinierung.

    Nele

    Das würde ich so absolut nicht stehen lassen, insbesondere, wenn - wie Antigone schreibt - die Schülerin nicht oder das Falsche übt.

    Und: Eine Arbeit alleine macht noch keine Noten und sagt auch über die Zukunft wenig aus.

    Wenn 5- bzw. 6 keinen Unterschied macht ... warum haben wir dann überhaupt noch die Note 6?

    Nebenbei:
    In Bayern ist es wohl üblich, für die Sek I eine strengere Punkteverteilung zu nehmen. Die Englisch-Fachschaft meiner Schule hat beschlossen, in der Unterstufe die Grenze zwischen 4 und 5 bei 50% zu legen!

    Allerdings muss ich auch sagen, dass ich diese Grenze sehr stark davon abhängig mache, welcher Art der Leistungsnachweis war. Bin ich der Meinung, dass das Geforderte durchaus anspruchsvoll war, ist der Beschluss für mich nicht bindend.

    Ich hätte schon das Gefühl gehabt, dass es so nach ca. 5 - 6 Jahren entspannter wird, dann hat man die meisten oder alle Jahrgangsstufen mal gehabt und weiß so ungefähr, was und wie man vorbereiten soll.

    ... dann kam das G8 mit mehrfach geänderten Lehrplänen ...

    Zitat

    Original von Schubbidu

    Die schulrechtlichen Regelungen in Bayern kenne ich natürlich nicht im Detail. Vielleicht hilft hier aber folgende Argumentation weiter:

    Eben gerade weil ein Schüler Recht auf Unterricht hat, werden nachhaltige Störer zeitweise aus diesem entfernt. Das Recht der Klasse auf störungsfreien Unterricht wiegt hier stärker als das Individualrecht des Störers. Ich könnte mir gut vorstellen, dass diese Auslegung auch vor Gericht bestand hätte.

    Dazu hab ich was gefunden:

    http://www.focus.de/schule/schule/…_aid_28669.html

    Ich glaube mich auch daran zu erinnern, genau das so in meiner Ausbildung gelernt zu haben. Wenn ein Schüler das Recht der anderen auf Unterricht stört, ist eine Ordnungsmaßnahme fällig - die ergibt sich aus der Schulordnung und die kennt kein "vor die Tür stellen".

    Bin jetzt etwas verwundert - wieder was gelernt.

    Bisher war ich der Ansicht, dass in Bayern ein Recht auf Unterricht besteht und ein Lehrer deshalb einen Schüler nicht einfach aus dem Unterricht schicken kann. Die Aufsichtspflicht, die auch ein Problem darstellen könnte, ist ja dadurch gewährleistet, dass man den Schüler zum Chef bzw. in den Trainingsraum schickt, wo er beaufsichtigt wird.

    Die Schulordnung allerdings kennt diese Maßnahme nicht. Ein Ausschluss vom Unterricht kann nicht von einem einzelnen Lehrer angeordnet werden, sondern vom Disziplinarausschuss und der Lehrerkonferenz ... dachte ich bisher ?

    Mia, so irgendwie bereitet mir Dein Beitrag Bauchgrummeln. Er unterstellt nämlich den Lehrern, die NICHT für das System sind, das Dir vorschwebt, sie würden nur keine Veränderungen wollen, sich die Arbeit leicht machen oder hätten das System nicht kapiert.

    Ich würde mir wünschen, dass Fachleute (die wir im Bereich der Bildung sind) eine Diskussion über Fachfragen (dazu zähle ich das Bildungssystem) ohne ideologische Scheuklappen und die Unterstellung, dass die Gegenseite nicht auch das Beste für die Kinder will, führen können.


    Du verallgemeinerst das gegliederte Schulsystem genau so, wie es angeblich die Gegner der Gesamtschule mit derselben tun.

    Ich bin heute nach vier Stunden Konferenz gereizt, also habe ich evtl. Deinen Beitrag auch nur in den falschen Hals bekommen. Ich habe nach diesem Nachmittag auch nicht die Motivation, die Diskussion "gegliedertes Schulwesen" gegen "Einheitsschule" neu zu führen ... daher nur ein Argument:

    Ich habe größte Bedenken bezüglich der realistischen Realisierbarkeit der Idee, dass an einer Einheitsschule jedes Kind individuell wahrgenommen werden und individuell bestens gefördert werden kann.

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