Nur damit das nicht vergessen wird: Es gibt meiner Ansicht nach in Bayern (woanders weiß ich es nicht) durchaus Alternativwege zum "Abitur" bzw. "Studium".
- Übertritt von Realschule auf Gymnasium ist möglich, evtl. muss man ein Jahr wiederholen, oft auch nicht. Nachdem Französisch nun schon länger auch an der Realschule angeboten wird, ist ein früheres Problem damit vom Tisch. Ich hatte über die letzten Jahre hinweg mehrfach Schüler/innen in der 10. Klasse, die aus der 9. Klasse Realschule kamen. Ein einziges Mal musste ein Mädchen die 10. wiederholen, die anderen schafften es auf Anhieb in die Oberstufe (ein Junge vor zwei Jahren als IN ALLEN FÄCHERN Klassenbester ... da mussten die "gestandenen" Gymnasiasten erstmal schlucken).
- Nach dem Realschulabschluss an die Fachoberschule, 2 Jahre, endet mit Fachhochschulreife - inzwischen gibt es auch die Möglichkeit, danach das "normale" Abitur zu machen.
- Nach der Hauptschule Berufsausbildung, danach ein oder zwei Jahre auf die Berufsoberschule, Fachabitur oder auch uneingeschränktes Abitur möglich (das ist nicht ganz ohne von der Berufsausbildung z.T. sogar aus dem Beruf wieder auf eine Schulbank, manche müssen Sprachen in kurzer Zeit nachlernen, aber ich hab drei Jahre FOS/BOS unterrichtet, es geht).
in manchen Berufszweigen sind Fachhochschulabsolventen gefragter als Uni-Absolventen, weil sowohl an der FOS als auch an der Fachhochschule viel mehr Wert auf die Praxis gelegt wird.
=> Vom System her würde ich sagen, die Alternativen gibt es, auch wenn früh "selektiert" wird (mir wäre wohler, wir würden diesen Begriff lassen, als Geschichtslehrer verbinde ich da noch ganz andere Dinge damit). Das Problem ist nur, dass die Eltern diese ALternativen zunächst nicht sehen und ihr Kind mit Gewalt auf das Gymasium schicken wollen.
Und genau diese Fachhochschulabsolventen werden durch irgendwelce OECD-Studien nämlich nie berücksichtig ... und evtl. auch nicht von Dir, Nele.